Ich glaube, dass das zu einfach gedacht ist. Ich denke es ist für Klopps Arbeit im psychologischen Bereich wichtig, dass er "Underdogs" in seiner Mannschaft hat. Die Amerikaner würden noch "Chip on their shoulder" sagen. Ich denke auf dieser Grundlage schafft Klopp dann ein enormes Zusammengehörigkeitsgefühl und schweißt die Mannschaft zusammen.
Real ist nun das genaue Gegenteil davon - sie sind die erhabenen, edlen, eben die "Königlichen". Das beißt sich für mich - und zwar ziemlich massiv.
Für Simeone würde übrigens dasselbe gelten. Die beiden sind mMn derzeit die besten Trainer im Vereinsfußball, weil sie sich ihre Teams selbst zusammenstellen und insgesamt aus nicht sooo viel finanziellen Mitteln enorm viel herausholen. Aber Real braucht mMn einen anderen Typ Trainer (und das nicht nur wegen der Rivalität Atletico - Real im Fall Simeone). Klopp und Simeone sind taktisch und von in ihrer Persönlichkeit ganz unterschiedliche Typen, aber sie haben mMn im Kern sehr ähnliche, herausragende Stärken. Allerdings passen diese Stärken nicht zu Real.
Ich denke nicht, dass Zidane bei Liverpool oder Atletico so erfolgreich arbeiten könnte wie die beiden - aber zu Real passt er dafür mMn deutlich besser. Ein Trainer sollte auch immer zur Vereinsidentität passen. Bei Zidane/Real, Klopp/Liverpool + Dortmund und Simeone/Atleti passt das herausragend, aber in umgekehrten Konstellationen dann aus meiner Sicht nicht mehr so wirklich.