Rassismus-Skandal um Clippers-Besitzer Donald Sterling?


aBro

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Habe jetzt gerade mal gehört, aber leider auf Grund fehlender Vokabelkenntnisse nicht alles ganz verstanden. Im Grunde verhält sich die Tante ganz schön geschickt und reizt ihn wo man nur kann... Das Problem für ihn war erstmal nur, dass seine Freundin sich nicht mit anderen treffen soll, so dass es die ganze Welt erfährt und er lächerlich gemacht wird... Da er aber anscheinend, was ja ein offenes Geheimnis gewesen sein soll, leicht rassistisch denkt, hat sie ihn immer wieder darauf angesprochen und getriezt, dass er sich zu solchen Äußerungen hat hinreißen lassen...

Wie dem auch sei, da er generell leicht rechts ist, sollte er auch nicht mehr Eigentümer der Clippers sein. Generell ist die Ex-Freundin aber ne unfassbare Schla,pe!
 

timberwolves

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Habe jetzt gerade mal gehört, aber leider auf Grund fehlender Vokabelkenntnisse nicht alles ganz verstanden. Im Grunde verhält sich die Tante ganz schön geschickt und reizt ihn wo man nur kann... Das Problem für ihn war erstmal nur, dass seine Freundin sich nicht mit anderen treffen soll, so dass es die ganze Welt erfährt und er lächerlich gemacht wird... Da er aber anscheinend, was ja ein offenes Geheimnis gewesen sein soll, leicht rassistisch denkt, hat sie ihn immer wieder darauf angesprochen und getriezt, dass er sich zu solchen Äußerungen hat hinreißen lassen...

Wie dem auch sei, da er generell leicht rechts ist, sollte er auch nicht mehr Eigentümer der Clippers sein. Generell ist die Ex-Freundin aber ne unfassbare Schla,pe!

Danke für das eindringliche Beispiel deiner Misogynie.
 

sotarts

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Das ist hier doch (und woanders auch) nur eine Scheindebatte. Sterling ist ein Rassist. Das suckt. Der wird jetzt an den Pranger gestellt (was richtig ist) und dann war es das wieder.

Wieviele von den anderen Besitzern und Entscheidungsträgern haben ähnliche Ansichten? Ich würde da eventuell nach Oklahoma gucken, wieder ein Besitzer der sehr gute Beziehungen zu David Stern hat. Ist Sterling einfach nur der dämliche Rassist der sein Herz auf der Zunge trägt? Der ist ein Problem weil er öffentlich nicht mehr tragbar ist.

Die anderen die sich cleverer anstellen haben aber immer noch die Hände an den Hebeln.
 

L-james

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Hier wird doch nicht ernsthaft darüber diskutiert, ob das in Ordnung ist ob Cuban sich dazu äußert oder nicht ?

Wenn Cuban zu dem Mist mal ausnahmsweise nichts sagt, dann ist das ja wohl sein gutes Recht. Auch wenn er nicht irgendwer ist, aber müssen jetzt alle anderen 29 Clubbesitzer das aussprechen was eh klar ist ?

Zudem finde ich die ganze Geschichte eh zu sehr hochgepusht. Es war ein Privatgespräch, wenn von jedem mal das ein oder andere Privatgespräch aufgenommen werden würde, dann wäre ganz schnell Feierabend.

Was aber noch dazu kommt ist, Sterling hatte ja bis zu diesem Skandal, sicher kein Menschenfreundsimage, im Endeffekt war es doch eh den meisten klar, das der Typ etwas Rechtsdenken oder wie man es auch immer nennen mag, ist.

Bin mir sicher das Rivers, Paul und co. bei der Unterschrift schon ungefähr gewusst haben wie der Besitzer tickt, aber anscheinend hats wohl doch nicht gestört.
 

mystic

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Es war ein Privatgespräch, wenn von jedem mal das ein oder andere Privatgespräch aufgenommen werden würde, dann wäre ganz schnell Feierabend.

Echt? Warum sollte das so sein? Und warum bringst Du so etwas als ein "Scheinargument" überhaupt ein? Macht es einen Unterschied, ob andere Menschen ebenso rassistisch sind? Nein, macht es nicht. Rassismus wird nicht dadurch "ok", dass andere Menschen ebenso rassistisch denken. Das ist eine absurde Argumentationsweise.

Dass sich andere mitunter etwas cleverer anstellen, um ihren Rassismus zu verstecken, mag jetzt Pech für Sterling sein, aber eben auch nicht mehr.
 
H

Homer

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Cuban erzählt dazu ziemlichen Unsinn. Niemand muss mit einem moralisch verwerflichen Geschäftspartner umgehen. Es gibt hier keinen staatlichen Zwang in beide Richtungen, und das ist richtig so, aber gesellschaftlicher Zwang auf Basis von moralisch verwerflichen Handlungen, die eben auch als Anstiftung zu Straftaten (Diskriminierung ist auch in den USA eine Straftat) kann durchaus angemessen sein.
In dem Fall weiß Cuban selbst, dass Sterling geschäftsschädigend ist, daher kann der Rest der Liga eben auch ihn dazu bewegen, die Clippers zu verkaufen. Hier wird ja keine Zwangsenteignung ohne Kompensation diskutiert. Die Clippers stellen eine Investition für Sterling dar, die weitestgehend finanziell geschützt ist, allerdings ergibt sich daraus kein Recht auf den Besitz der Franchise. Hier mangelt es Cuban offenbar an Differenzierungsfähigkeit, was auch seine Aussage, dass dadurch ein "slippery slope" ausgelöst werden könnte, beweist. Nein, es ist ziemlich einfach, wenn jemand anderen Menschen weniger Freiheit/Recht zuweisen möchte und noch aktiv andere dazu bewegen möchte, dies ebenso zu tun, dann kann man sehr wohl Geschäftsbeziehungen einstellen. Insbesondere dann, wenn die Minderheit, gegen die agitiert wird, auch noch die Mehrheit der Geschäftspartner (in dem Fall die Spieler) darstellt, dann ergibt sich das fast zwangsläufig. Sterlings Fehler lag nicht mal darin, dass er schwarzen Mitmenschen gegenüber wenig Respekt zeigt/hat, sondern dass er jemanden aktiv aufforderte, diese Menschen anders als andere Menschen zu behandeln. Dabei hat Sterling versucht, seine gefühlte Macht gegenüber dieser Person auszunutzen.
Und wenn Cuban dann glaubt, dass auf dieser Basis noch andere Geschäftspartner moralisch verwerflich agieren, dann sollte er sich mal fragen, ob er denn mit denen umgehen muss, oder ob er selbst sich dazu entscheidet dies zu tun. Wenn Diskriminierung ein alltäglicher Vorgang sei, dann bedeutet das nicht, dass man das einfach akzeptieren muss und Aktionen dagegen (auch im Ausmaß des Abbrechens von Geschäftsbeziehungen) jetzt falsch seien, sondern es bleibt dabei, dass Diskriminierung falsch ist.

:thumb::thumb::thumb:

Sehr starker Beitrag, dem ich uneingeschränkt zustimme. Cubans Verhalten zu diesem Thema ist wirklich sehr unglücklich.
 

Short-E

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Ich meinte fällt dir wirklich nicht auf, wie daneben (und meiner Meinung nach auch implizt rassistisch) dieses Beispiel ist. Du negierst einfach mal die wissenschaftliche Tatsache, dass es eben keine Menschenrassen gibt und tust obendrein so, als ob eine subjektive (objektiv geht ja auch schlecht) Ablehnung bestimmer Gruppen was völlig normales sei. Das wiederum lässt völlig außer acht, dass Rassismus ein spezifisches, historisch gewachsenes Herrschafts- (bzw. Macht-)verhältnis ist.

Jeder versteht ein Beispiel immer nur aus der Richtung, aus der er es verstehen will. Bei Hunden gibt es nun mal tatsächlich Rassen, dadurch darauf zu schließen, dass ich das gleiche für den Menschen voraussetze ist deine eigene Interpretation.
Eine subjektive Ablehnung einer bestimmten Gruppe ist in meinen Augen nichts ungewöhnliches, muss aber aus meiner Sicht eben nicht mit gelebtem Rassismus einher gehen.

Wenn man sich einige Rassismus Definitionen anschaut, ja das habe ich tatsächlich sowohl privat als auch im Studium schon getan, dann sagt die breite Masse aus, dass wir (im Sinne von weiße, privilegierte Europäer) im Prinzip alle rassistisch geprägt sind und das einzige was wir tun können ist versuchen unsere Gedanken bzw. Neigungen kritisch zu hinterfragen und zu reflektieren.

Natürlich kannst du dann sagen, dass deine Definition von Rassismus eben eine andere ist, aber das ändert ja nicht daran, dass diese eben absolut unzureichend ist.

Das mag durchaus sein.

Das ist dieser verquere liberale Begriff von Privatheit als unpolitischer Raum. Und dass du für Leute eintrittst, obwohl du rassistische Vorurteile gegen die hast, ist gelinde gesagt seltsam oder hat etwas mit Paternalismus zu tun.

Ich finde diesen Begriff in keinster Weise verquer, mein Privatleben geht niemanden etwas an und ich tue mit Sicherheit privat Dinge, von denen ich auch nicht will, dass sie jemand erfährt. Ist der private Raum ein unpolitischer? Nein, aber ich würde aus persönlicher Erfahrung sagen, dass es ein Raum ist, in welchem man sich anders verhält, anders und ungezwungen redet und auch mal nicht zu ende gedachte Dinge ausspricht, bei denen man sich später vllt an den Kopf fasst und denkt, was hab ich da bloß gesagt.

Ich glaube nicht, dass wir aneinander vorbei schreiben, solange du behauptest, dass Sterling sich doch nur falsch ausgedrückt habe und man ihn nicht voreilig einen Rassist nennen soll und weiterhin absolut unterirdische Beispiele bringst, um zu belegen, dass rassistische Vorurteile doch irgendwie okay seien.

Genau das sage ich mit keinem Wort!

Mehrmals nehme ich Sterling explizit von meinen Annahmen aus und spreche ausdrücklich von anderen Personen, in komplett anderen, hypothetischen Situationen. An keiner Stelle sage ich Sterling habe sich nur falsch ausgedrückt, ich sage es gibt mögliche Fälle, in denen jemand der einfach so privat mitgeschnitten wird auf dem falschen Fuß erwischt wird und dann ist er plötzlich pervers, Rassist, Frauenfeind oder ähnliches.
Und genau deshalb finde ich es bedenklich, dass solche Mitschnitte nicht kritisch hinterfragt werden, sondern das hier Rechte mit Füßen getreten werden ist völlig in Ordnung, weil es ja den richtigen trifft. Und wenn die NSA die komplette Bevölkerung bespitzelt und unter Generalverdacht stellt ist dann plötzlich die Empörung groß.

Rassistische Vorurteile sind nicht irgendwie okay, sie sind aber irgendwie so tief in die Sozialisierung vieler Menschen und der Öffentlichkeit integriert, dass man sie da so einfach nicht wieder raus bekommt.

Und anstatt so zu tun, als ob man nicht rassistisch geprägt ist und man noch nie über eine Minderheit geurteilt oder hergezogen habe, kann man auch einfach offen damit umgehen, sich das ganze eingestehen und trotzdem für die Rechte von Minderheiten einstehen, weil es den eigenen politischen, moralischen, ethischen, religiösen oder sonstigen Einstellungen entspricht. Aber das ist ja scheinbar komplett absurd.
 

mystic

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Und genau deshalb finde ich es bedenklich, dass solche Mitschnitte nicht kritisch hinterfragt werden, sondern das hier Rechte mit Füßen getreten werden ist völlig in Ordnung, weil es ja den richtigen trifft. Und wenn die NSA die komplette Bevölkerung bespitzelt und unter Generalverdacht stellt ist dann plötzlich die Empörung groß.

Das ist doch kompletter Nonsense. Die NSA ist keine Privatperson, die ein Gespräch von sich selbst mit einem anderen aufzeichnet. Daher geht das Beispiel KOMPLETT an der Realität vorbei. Zudem werden überhaupt keine Rechte mit Füßen getreten. Wie kommst Du denn darauf? Es gibt kein Recht in den USA, das besagt, dass jemand keine Aktionen gegen Rassisten innerhalb der gegebenen Gesetzeslage tätigen kann. Niemand hat sich wirtschaftlich mit einem Rassisten zu verbinden, das ist einfach kein allgemeingültiges Recht.
Auch dürfen privat aufgezeichnete Gespräche veröffentlicht werden. Ob dabei dann Persönlichkeitsrechte gebrochen werden, ist eine Sache für ein Zivilgericht, aber nicht für ein Strafgericht. Sterling kann gern gegen die Veröffentlichung zivilrechtlich vorgehen, aber ich sehe kaum, dass unter diesen Umständen ein Gericht "für ihn" entscheiden würde.

Ich denke, Deine Argumentation beruht auf dem Aberglauben, dass man im Privaten alles sagen darf, und es dürfen daraus keine privaten Konsequenzen folgen. Aber genauso wie Du damit rechnen musst, dass Deine Freundin sich nach den "falschen Worten Deinerseits" von Dir trennt, dürfen sich auch Geschäftspartner von einem Rassisten trennen. Das Brechen eines Vertrages in dem Fall kann sie natürlich zivilrechtlich teuer zu stehen kommen, aber es ist keine Straftat.
 

Barea

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Es gibt kein Recht in den USA, das besagt, dass jemand keine Aktionen gegen Rassisten innerhalb der gegebenen Gesetzeslage tätigen kann.

Gibt es ein Gesetz, dass das Äußern rassistischen Gedankenguts im privaten Raum verbietet?
 

Short-E

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Das ist doch kompletter Nonsense. Die NSA ist keine Privatperson, die ein Gespräch von sich selbst mit einem anderen aufzeichnet. Daher geht das Beispiel KOMPLETT an der Realität vorbei. Zudem werden überhaupt keine Rechte mit Füßen getreten. Wie kommst Du denn darauf? Es gibt kein Recht in den USA, das besagt, dass jemand keine Aktionen gegen Rassisten innerhalb der gegebenen Gesetzeslage tätigen kann. Niemand hat sich wirtschaftlich mit einem Rassisten zu verbinden, das ist einfach kein allgemeingültiges Recht.
Auch dürfen privat aufgezeichnete Gespräche veröffentlicht werden. Ob dabei dann Persönlichkeitsrechte gebrochen werden, ist eine Sache für ein Zivilgericht, aber nicht für ein Strafgericht. Sterling kann gern gegen die Veröffentlichung zivilrechtlich vorgehen, aber ich sehe kaum, dass unter diesen Umständen ein Gericht "für ihn" entscheiden würde.

Ich denke, Deine Argumentation beruht auf dem Aberglauben, dass man im Privaten alles sagen darf, und es dürfen daraus keine privaten Konsequenzen folgen. Aber genauso wie Du damit rechnen musst, dass Deine Freundin sich nach den "falschen Worten Deinerseits" von Dir trennt, dürfen sich auch Geschäftspartner von einem Rassisten trennen. Das Brechen eines Vertrages in dem Fall kann sie natürlich zivilrechtlich teuer zu stehen kommen, aber es ist keine Straftat.

Ich bezog mich nicht auf deinen Beitrag bezüglich Geschäftspartnern, natürlich ist das ein hinreichender Grund sich von ihm als Geschäftspartner zu trennen. Und Sterling ist, es sei nochmals betont, ausdrücklich kein Beispiel für einen Fall in dem man die rassistische Grundhaltung dieser Person noch in Frage stellen könnte.
Nichts anderes als Persönlichkeitsrechte meinte ich mit Rechte und die werden offensichtlich verletzt, wenn jemand ohne mein Zustimmen Audiomitschnitte von mir veröffentlicht.
Genauso wenig, wie ich gerne von einer Behörde oder einem Geheimdienst abgehört werden möchte und mich darüber empören würde, wenn man ohne meine Zustimmung Audiomaterial von mir veröffentlicht, empöre ich mich auch über Privatpersonen, die selbiges tun. Es besteht also insofern eine Parallele zwischen beiden Fällen, als das meine Privatsphäre untergraben wird.
 

mystic

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Gibt es ein Gesetz, dass das Äußern rassistischen Gedankenguts im privaten Raum verbietet?

Nein. Die USA ist da sogar weit liberaler als Deutschland, und erlaubt die so genannte "hate speech", aber das hat nichts mit dem zu tun, was ich schrieb. Es geht nicht darum, dass Sterling etwas tat, was eine Straftat ist, sondern dass die Gesellschaft an sich es nicht akzeptieren muss, und in dem Fall ebenso keine Straftat begeht. Verstehst Du den Unterschied?
 

mystic

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Nichts anderes als Persönlichkeitsrechte meinte ich mit Rechte und die werden offensichtlich verletzt, wenn jemand ohne mein Zustimmen Audiomitschnitte von mir veröffentlicht.

Das ist aber nicht per se illegal. Darum geht es. Natürlich musst Du damit rechnen, dass solche privaten Mitschnitte auch in der Öffentlichkeit gegen Dich verwendet werden. Du hast dann beispielsweise das zivilrechtliche Mittel der einstweilige Verfügung, um eine weitere Verbreitung zu unterbinden. Aber es ist kein Straftatbestand (das würde es erst, wenn jemand gegen die einstweilige Verfügung verstösst, müsste man dann unter § 4 GewSchG zur Anzeige bringen).

Genauso wenig, wie ich gerne von einer Behörde oder einem Geheimdienst abgehört werden möchte und mich darüber empören würde, wenn man ohne meine Zustimmung Audiomaterial von mir veröffentlicht, empöre ich mich auch über Privatpersonen, die selbiges tun. Es besteht also insofern eine Parallele zwischen beiden Fällen, als das meine Privatsphäre untergraben wird.

Da gibt es aber nur die "Parellele" in Deinem Kopf. Das sind in der Tat zwei unterschiedliche Vorgänge. Nimm doch mal beispielsweise an, jemand überwacht sein Haus mit einer Videokamera und zeichnet jetzt einen Diebstahl auf. Glaubst Du, dass das jetzt ein Verstoss gegen die Persönlichkeitsrechte des Diebes darstellt, wenn das irgendwo veröffentlich wird, weil der nicht wusste, dass dort eine Überwachungsanlage in Deinem Haus installiert ist? Deine Argumentation hier bezüglich des privaten Mitschnitts deuten darauf hin, dass die Persönlichkeitsrechte verletzt worden seien.

Eine Behörde, die ohne richterlichen Beschluss Menschen abhört, handelt aber strafwidrig, da es sich dabei um einen Mitschnitt von Dritten handelt, und nicht um einen unmittelbar beteiligten Gesprächspartner. In der deutschen Gesetzgebung wird das durch das Wort "unbefugt" geregelt. Wobei selbst dann die Strafbarkeit in Abhängigkeit eines "höheren öffentlichen Interesses" definiert ist.
 

Barea

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@Mystic: wenn Sterling keine Straftat begangen hat, hat die Gesellschaft zwar das Recht, ihn moralisch zu ächten. Sponsoren haben das Recht, sich zurückzuziehen. Die anderen Teams haben das Recht, Schadensersatz per Zivilklage einzufordern (und er das Recht, selbiges bei der Ex-Freundin zu tun). Aber niemand hat das Recht, ihm die Clippers "wegzunehmen".

Wieviel "Clippers" noch in der Franchise steckt, wenn Spieler und Fans nicht mehr mitmachen, ist eine andere Geschichte. Wobei hier bezweifelt werden dürfte, inwieweit die Spieler einen harten Boykott mittragen würden. Das Geld des Rassisten haben Paul und Co. bisher ja dankend angenommen, obwohl sein Ruf seit Jahren zweifelhaft war.

Wenn ihm strafrechtlich nichts vorzuwerfen ist, dann kann ihn niemand dazu zwingen, die Clippers zu verkaufen. Und wie hartnäckig Sterling sein kann und wie sehr im die öffentliche Meinung / die Fans am Ar*** vorbeigehen, konnte man doch in den 90ern gut beobachten.
 
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H

Homer

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@Mystic: wenn Sterling keine Straftat begangen hat, hat die Gesellschaft das Recht, ihn moralisch zu ächten. Sponsoren haben das Recht, sich zurückzuziehen. Die anderen Teams haben das Recht, Schadensersatz per Zivilklage einzufordern (und er das Recht, selbiges bei der Ex-Freundin zu tun). Aber niemand hat das Recht, ihm die Clippers "wegzunehmen".

Ich bin kein US-amerikanischer Rechtsexperte, aber anscheinend hat die NBA hier durchaus Rechte, Sterling zu sanktionieren. ("wegnehmen" kann man die Franchise allerdings nicht)

http://www.cbssports.com/nba/writer...-qa-the-nbas-disciplinary-process-and-options
 

Short-E

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@mystic: Kalifornien ist einer der wenigen Staaten, in denen man Gespräche nicht ohne die Zustimmung der anderen Partei aufzeichnen und veröffentlichen darf.
In Deutschland kann das ganze sogar zu einer Freiheitsstrafe führen, da hier durchaus Persönlichkeitsrechte verletzt werden können. (Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes)

Oder bist du in deinem Beispiel davon ausgegangen Sterling sei wissentlich und mit Zustimmung aufgezeichnet worden?
 

mystic

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Aber niemand hat das Recht, ihm die Clippers "wegzunehmen".

Das macht doch auch niemand. Niemand redet davon, "ihm die Clippers wegzunehmen". Aber unter Umständen können sie ihn quasi zwingen, herausgekauft zu werden. Um letzteres geht es.

Wenn ihm strafrechtlich nichts vorzuwerfen ist, dann kann ihn niemand dazu zwingen, die Clippers zu verkaufen.

Wie kommst Du denn darauf? Sterling kann beispielsweise nicht eingesperrt werden, aber natürlich kann er auch "gezwungen" werden, die Clippers zu verkaufen. Durch was auch immer für strafrechtlich legale Aktionen, die jemand dabei verwenden möchte. Du musst hier den Unterschied zwischen Straf- und Zivilrecht verstehen. Das Brechen eines Vertrages ist nicht per se eine Straftat, kann aber zu erheblichen finanziellen Ansprüchen führen.
 

Barea

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("wegnehmen" kann man die Franchise allerdings nicht)

Nichts anderes sagt doch auch Cuban: "die Kommentare Sterlings sprechen für sich; die Kommentare sind abscheulich; die Liga wäre ohne Sterling in einer besseren Position; es ist aber schwer nachvollziehbar wie man Sterling zum Verkauf zwingen soll"

http://www.usatoday.com/story/sport...sting-donald-sterling-slippery-slope/8442461/


@Mystic: welche strafrechtlich legale Aktion kann Sterling zum Verkauf zwingen, wenn dieser partout nicht will?
 

mystic

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@mystic: Kalifornien ist einer der wenigen Staaten, in denen man Gespräche nicht ohne die Zustimmung der anderen Partei aufzeichnen und veröffentlichen darf.

Falsch, auch in Kalifornien ist es keine Straftat. Es ist nicht illegal. Da gibt es einen Unterschied!

In Deutschland kann das ganze sogar zu einer Freiheitsstrafe führen, da hier durchaus Persönlichkeitsrechte verletzt werden können. (Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes)

Lese bitte das Gesetz dazu durch, da steht explizit "unbefugt". Hierbei geht es darum, dass Dritte dies nicht dürfen. Ein Gesprächspartner ist aber kein Dritter! Und selbst dann hängt die Strafbarkeit davon ab, ob es ein höheres öffentliches Interesse gibt oder nicht.

Oder bist du in deinem Beispiel davon ausgegangen Sterling sei wissentlich und mit Zustimmung aufgezeichnet worden?

Es ist völlig egal, ob es wissentlich oder unwissentlich geschieht. Bei unwissentlich kommt allenfalls eine mögliche zivilrechtliche Konsequenz zum Tragen im Bezug auf die Verletzung der Persönlichkeitsrechte, und dabei wird in Kalifornien verstärkt darauf Rücksicht genommen. Mehr aber auch nicht.
 

mystic

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@Mystic: welche strafrechtlich legale Aktion kann Sterling zum Verkauf zwingen, wenn dieser partout nicht will?

Die Clippers vom Spielbetrieb ausschliessen? Verhindern, dass Verträge mit anderen Sponsoren oder Fernsehanstalten abgeschlossen werden können? Man könnte theoretisch ihm die komplette Kontrolle über die Clippers entziehen? Oder wie bei Shinn?

Das Brechen eines Vertrages stellt keinen Straftatsbestand dar. Es kann allerdings extrem teuer für die NBA werden, da Sterling sehr wohl ein Menge zivilrechtliche Mittel zur Verfügung hat, dagegen anzukämpfen. Letztendlich gibt es aber kein Gesetz, was besagt, dass Sterling eine NBA-Franchise besitzen muss. Würde es so etwas geben, könnten sich ja andere Leute in die Liga hineinklagen. Darauf läuft aber letztendlich die Argumentation hinaus, wenn man glaubt, dass das Zwingen des Verkaufs durch die NBA per se einen illegale Handlung wäre.

Man sollte aber darauf hinweisen, dass es sehr, sehr unwahrscheinlich ist, dass die NBA zu solchen Mitteln greifen würde. Letztendlich muss dabei abgewogen werden, ob der Schaden, den Sterling verursacht im Verhältnis zu den möglichen Kosten in einem solchen Prozess für die NBA insgesamt steht. Ich bezweifle es. Zudem denke ich nicht, dass Sterling einfach ebenso ein höheres finanzielles Risiko eingehen würde, wenn es aktuell sehr gute finanzielle Angebote für einen Verkauf gibt. Er könnte ja gegebenenfalls sogar indirekt am zukünftigen Gewinn der Clippers beteiligt werden. Da gibt es ja mehrere vertragliche Regelungen ...

Grundsätzlich ist der Punkt, dass hier zwischen "strafrechtlich relevant" und "zivilrechtlich" unterschieden werden muss. Die NBA kann da eine Menge mehr machen, ohne strafrechtlich illegal zu handeln, aber es wird dann wohl zivilrechtlich teuer werden.
 
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