Sollte Leeds nicht einlenken, dann dürfte die Angelegenheit juristisch geklärt werden. Das haben die Leipziger schon vor zwei Wochen deutlich gemacht. Und ihre Chancen stehen nicht schlecht, wie Philipp S. Fischinger (40), Professor für Arbeits- und Sportrecht an der Uni Mannheim, sagt: "Wenn ich wetten müsste, würde ich darauf setzen, dass Leipzig einen Rechtsstreit gewinnt. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass deutsches Recht gilt - oder Schweizer Recht, das bei Transfersachen gerne gewählt wird."
Fischinger benennt auch den seiner Meinung nach entscheidenden Punkt in der ganzen Sache: "Wenn Leipzig und Leeds vorausgesehen hätten, dass die Saison in England verlängert wird, hätten sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vereinbart, dass die Frist zur Ausübung der Kaufoption nicht am 30. Juni endet." Auch das Schweizer Recht kenne dieses, so der Fachjargon, "Konzept der ergänzenden Vertragsauslegung".
Als RB Leipzig Jean-Kevin Augustin an Leeds United ausgeliehen hatte, dachte wohl niemand daran, dass der Transfer beide Klubs im Sommer auch noch beschäftigen würde. Potenzial für ein Sommer-Theater inklusive möglichem Rechtsstreit ist nun aber vorhanden.
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