Naja du machst es dir halt schon einfach in dem Sinne, dass du "besonderen Fussballbezug" schon sehr mit Traditionsbewusstsein in Verbindung bringst, auch wenn du dies nicht so aufschreibst.
Das Ding bei RB und ähnlichem ist denke ich aber auch, dass wir nicht vergessen dürfen, dass die meisten User hier eben nicht mehr zu den jüngsten Generationen gehören. Wie schon mal vor einiger Zeit angeführt, war in meiner Jugend (Jahrgang 87)
Bayer Leverkusen ein völlig normaler Verein, der hat immer schon in der Bundesliga gespielt und gehört für mich damit in die Bundesliga.
Und mittlerweile haben wir auch ohne RB Leipzig komplett andere Zustände als früher. Ich erinnere mich noch wie skandalös es gewesen ist (gefühlt), als die Fussballstadien umbenannt wurden nach Sponsoren etc. Wir sind halt immer kapitalistisch orientierter geworden im Fussball und das ist ein Zustand in den RB "reingeboren" wurde. Natürlich sind sie vom Ansatz her ein perverses Konstrukt (vor allem von der Chancengleichheit), aber da große Teile, und ich glaube vor allem auch die jüngeren Generationen, sich damit halbwegs abgefunden haben, ist RB eben auch nicht zwingend der Teufel für die Leute.
Mein Chef war letztens in Leipzig (kein Hertha-Fan und eine Woche zuvor in einem Spiel in Berlin) und meinte am Wochenende nach dem Spiel, dass er sich einfach dort wohlgefühlt hat und sich dachte, also einen Leipzig-Trip, um mit seiner Partnerin ins Stadion zu gehen, würde er eher machen als sie zu Hertha mitzunehmen.
Auch wenn ich ihm gesagt habe, dass er wahrscheinlich ein wenig übertreibt, zeigt es eben auch, dass Menschen durchaus auch dieser Sache etwas Positives abgewinnen können. Das ist ja auch praktisch deckungsgleich mit den Erklärungen von
@Angliru der schon so oft erklärt hat, weshalb eben in dieser fussballtechnisch chaotischen Stadt der Verein durchaus Anklang findet.