Egal, darum ging es mir eigentlich nicht. Was ich sagen wollte, Robert Enkes Tod berührt mich dann doch. Aus zweierlei Gründen, erstens weil er eben nicht so hohl war wie manch anderer sportler, im Gegenteil, dem Mann konnte man gefahrlos zuhören, der war alles andere als blöd. Ein vorbildlicher Spitzensportler wie man ihn sich wünscht. Eine solche Person nehme ich dann doch tatsächlich als Verlust wahr, auch wenn sie mir persönlich unkannt ist..
Zweitens..wie kann man nicht mit jemanden mitfühlen, der sein eigenes Kind überlebt hat, der sein Kind beerdigen musste? Das ist die Höchststrafe, es gibt keinen größeren Schmerz...
Und ja, natürlich ist es *******e, das er Frau und Kind zurücklässt. Das besonders seine Frau jetzt auch noch seinen Tod verwinden muss, klar...das ist einfach mal zu hart..
Aber glaubt hier echt allen Ernstes jemand, das Enke da nicht drüber nachgedacht hat? Vermutlich seit 3 Jahren immer wieder, bis es eben doch nicht mehr ging?..
Bleibt nur zu hoffen, das seine Frau das irgendwie übersteht..
reg31 schrieb:Ich verstehe einfach nicht, wie man Leute nicht einfach trauern lassen kann und warum diskriminierende Kommentare hier nötig sind.
Natürlich sterben in Afrika jeden Tag so unendlich viele Menschne, natürlich leiden sie überall auf der Welt und sie sind uns irgendwie auch so unbekannt wie Robert Enke. Und natürlich muss es so unendlich schwer sein für den Lokführer, das wird auch keiner der Trauernden bestreiten. Auch der Lokführer ist in seinen Gedanken nicht allein.
Doch trotzdem hatte Robert Enke ein Gesicht, was zumindest mir ohne ihn näher gekannt zu haben sehr präsent ist.
Diese Trauer und Fassungslosigkeit in Deutschland und besonders in Hannover hängt doch glaube ich im Unterbewusstsein nicht nur mit dieser schlimmen unfassbaren Tat, sondern auch mit dem Menschen RObert Enke zusammen. Mit seinem schweren Schicksal und auch mit seinem Charakter in der Öffentlichkeit.
Ich habe es wirklich NIE gesehen, dass ENke mal ein Kind ohne Unterschrift stehen ließ am Trainingsplatz.
Robert Enke stand auf gegen das verachtenswerte Wesen des Rechtsradikalismus, gegen Tierquälerei und Pelzproduktion.
Robert Enke kümmerte sich in der Medizinischen Hochschule Hannover um die Kleinsten der Kleinen...er ging zu krebskranken Kindern und machte ihnen Hoffnung.
Er hat oft versucht für andere da zu sein und selber war er offenbar sehr einsam.
Im Nachruf wird über viele wirklich ein falsches Bild gemalt, aber Enke war wirklich so. Was soll man anderes schreiben?
Deswegen haben ihn zumindest in Hannover so viele gemocht und ihn auch außerhalb so viele respektiert.
Nur weil wir ihn nicht persönlich kannten, sollte man doch auch trauern dürfen. Verlogen ist es nicht, denn vielleicht machen sich auch die selben Menschen auch Gedanken, wie die Situation in Afrika, Asien oder beim Nachbarn um die Haustür aussieht. Und selbst wenn nicht...Trauern ist etwas Individuelles!
Dont judge!
Das ist ein Schock und mein tief empfundenes Beileid gilt der ganzen Familie. Dieses Unglück wirft auch viele Fragen an das „System Profi-Fußball“ auf. Zunächst ist es eine Unverschämtheit und unvergleichliche Pietätlosigkeit, dass das Länderspiel (noch) nicht schon längst abgesagt ist. Will der DFB nun zum Business as Usual übergehen?
Der DFB hat das Training abgesagt.
So ein Länderspiel sagt man ja nicht einfach mal so ab wie ein Bundesliga-Testspiel.
kicker schrieb:Nach dem Tod von Robert Enke ruht zunächst der Ball bei der deutschen Nationalmannschaft. Die sportliche Leitung hat das für Mittwochvormittag geplante Training der DFB-Auswahl in Bonn abgesagt. Zudem wurden alle Interview-Termine mit Nationalspielern gestrichen. Die Spitze des DFB berät indes gemeinsam mit der sportlichen Leitung der Nationalmannschaft um Bundestrainer Joachim Löw über eine Absage des Länderspiels gegen Chile.
NECtarine schrieb:Wie viele Leute werfen sich denn am Tag vor den Zug? Da kräht auch kein Hahn nach...
WELT ONLINE: Was ist Ihnen als erstes durch den Kopf gegangen, als Sie vom Selbstmord Ihres Torhüters hörten?
Kind: Vor allem war da zunächst Fassungslosigkeit. Roberts Tod war für mich vollkommen unerwartet. Man kann es nicht glauben, es war wie ein Schlag. Ich war und bin tief betroffen. Dann denkt man natürlich sofort an Enkes Ehefrau und Familie. Ich habe Frau Enke am Mittwochvormittag getroffen. Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um ihr in dieser schweren Zeit zu helfen.
WELT ONLINE: Enke soll depressiv gewesen sein. Sie wurden am Dienstag mit dem Satz „Robert war labil“ zitiert.
Kind: Das habe ich etwas anders formuliert, als es dann verbreitet wurde. Ich habe gesagt, dass er in der Außendarstellung eine starke Persönlichkeit war und es für uns keine Indikationen für andere Probleme gab, er aber sicher nicht so stabil gewesen ist, wie es der Eindruck vermittelt hat. Das war sicher nicht sehr glücklich ausgedrückt, aber ich wollte mit dieser Aussage vor allem einer Diskussion entgegenwirken, die sich um mögliche andere Krankheitsbilder dreht.