Roger Federer


Ist Federer der GOAT im Tennis?


  • Umfrageteilnehmer
    0

Rhaegar

Bankspieler
Beiträge
3.678
Punkte
113
Meine Definition von bester Spieler aller Zeiten? Wenn mein Leben davon abhängen würde, dass ein Spieler für mich ein Tennisspiel gewinnen muss, wäre meine Wahl immer Nadal. Egal auf welchem Belag und gegen welchen Gegner. ;):D

Dass Federer der erfolgreichste Spieler aller Zeiten ist, steht wohl schon lange nicht mehr zur Diskussion.

Bei Nadal werden die Leistungen außerhalb von Sand leider auch mit jedem French Open-Titel auch ein wenig zur Seite gedrängt. So auch der Vergleich mit Becker. Sicher, die reinen Fakten kann man auch für Becker auslegen, aber dann muss man sich natürlich auch mal die Finalgegner anschauen. Nadal hat sechs seiner sieben Finalniederlagen gegen die unbestrittenen Alltime-Größen Federer und Djokovic kassiert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

thesweetscience.

Nachwuchsspieler
Beiträge
330
Punkte
0
Nadal kann meiner Ansicht nach von allen das beste Tennis spielen. Er ist auf Sand in Topform quasi unbesiegbar, hat aber auch auf anderen Belägen Leistungen für Geschichtsbüchern erbracht. Gegen Federer ( dem eventuell besten Rasenspieler aller Zeiten) 2008 im größten GS Final aller Zeiten. Gegen Djokovic und Federer 2012 und 2009 bei den AO und gegen Djokovic 2010 bei den US Open.
Er ist meiner Meinung nach in Topform gegen jeden auf Sand turmhoher Favorit, und ist auf den anderen Belägen selbst dann in der Lage zu gewinnen wenn auch die Stärksten auf diesem Terrain ihr bestes Tennis abrufen. Diese Fähigkeit sehe ich bei den anderen so nicht.
 

Brummsel

Grumpy Old Man
Beiträge
23.991
Punkte
113
Ort
Bochum
Der genialste Spieler aller Zeiten war McEnroe. Der Mann mit dem goldenen Handgelenk. :love2:

Die heutigen Tennisspieler interessieren mich komischerweise überhaupt nicht mehr. Interesse ist auf Null gesunken.
Früher bei Borg gegen McEnroe, Leconte gegen Connors oder Sampras gegen Agassi hab ich förmlich vor dem Fernseher geklebt und mitgefiebert.
Tja, keine Ahnung, woran das liegt...
 

Dorian Gray

Bankspieler
Beiträge
4.778
Punkte
113
Nadal kann meiner Ansicht nach von allen das beste Tennis spielen. Er ist auf Sand in Topform quasi unbesiegbar, hat aber auch auf anderen Belägen Leistungen für Geschichtsbüchern erbracht. Gegen Federer ( dem eventuell besten Rasenspieler aller Zeiten) 2008 im größten GS Final aller Zeiten. Gegen Djokovic und Federer 2012 und 2009 bei den AO und gegen Djokovic 2010 bei den US Open.
Er ist meiner Meinung nach in Topform gegen jeden auf Sand turmhoher Favorit, und ist auf den anderen Belägen selbst dann in der Lage zu gewinnen wenn auch die Stärksten auf diesem Terrain ihr bestes Tennis abrufen. Diese Fähigkeit sehe ich bei den anderen so nicht.

Kann man immer so oder so sehen. Außerhalb von Sand halte ich die Leistungen von Nadal nicht für extrem herausragend. Da kommt er auf 5 GS und 0 World Tour Finals Titel. Da liegt er sogar recht klar hinter Leuten wie Becker und Agassi, obwohl die Beläge zu Nadals Gunsten angepasst wurden.

Es ist letztlich immer eine Frage, wie stark man welchen Aspekt gewichtet.

Ich sehe Federer als GOAT. Sowohl als größte, besten und erfolgreichsten Spieler aller Zeiten. Mal abgesehen davon, dass ich die Trennung der Unterpunkte für schwierig halte.

Entscheidend ist für mich, dass Federer der kompletteste Spieler aller Zeiten ist. Er konnte auf schnellen Belägen pures Angriffstennis zeigen und hat dann auch auf langsamen Belägen dominiert. Federer ist für mich das Synonym für Tennis. Federer ist Tennis. Tennis ist Federer. Man hätte in Wimbledon die Plätze nicht so langsam machen dürfen. Dann hätten die Marathonspieler dort größere Probleme bekommen.

Nadal hat auf einen Belag so dominiert wie kein anderer zuvor. Damit hat er Geschichte geschrieben und gehört zu den größten aller Zeiten, aber ich sehe ihn momentan im Kampf um Platz drei mit Djokovic.
 

thesweetscience.

Nachwuchsspieler
Beiträge
330
Punkte
0
Kann man immer so oder so sehen. Außerhalb von Sand halte ich die Leistungen von Nadal nicht für extrem herausragend. Da kommt er auf 5 GS und 0 World Tour Finals Titel. Da liegt er sogar recht klar hinter Leuten wie Becker und Agassi, obwohl die Beläge zu Nadals Gunsten angepasst wurden.

Es ist letztlich immer eine Frage, wie stark man welchen Aspekt gewichtet.

Ich sehe Federer als GOAT. Sowohl als größte, besten und erfolgreichsten Spieler aller Zeiten. Mal abgesehen davon, dass ich die Trennung der Unterpunkte für schwierig halte.

Entscheidend ist für mich, dass Federer der kompletteste Spieler aller Zeiten ist. Er konnte auf schnellen Belägen pures Angriffstennis zeigen und hat dann auch auf langsamen Belägen dominiert. Federer ist für mich das Synonym für Tennis. Federer ist Tennis. Tennis ist Federer. Man hätte in Wimbledon die Plätze nicht so langsam machen dürfen. Dann hätten die Marathonspieler dort größere Probleme bekommen.

Nadal hat auf einen Belag so dominiert wie kein anderer zuvor. Damit hat er Geschichte geschrieben und gehört zu den größten aller Zeiten, aber ich sehe ihn momentan im Kampf um Platz drei mit Djokovic.
Aber wenn man Nadals besten Slam wegstreicht um seine Vielseitigkeit mit anderen zu vergleichen, dann verstehe ich nicht warum man dann nicht auch bei Becker oder Agassi den besten Slam wegstreichen sollte. Dann stünde es Nadal 5 Agassi 4 und Becker 3. Nadal hat das World Tour Final nie gewonnen, dafür fehlt vielen der anderen Größen einer der Slams ( was ja schwerer wiegen dürfte). Zumal Nadal dafür die olympischen Spiele gewonnen hat. Bei den großen Masters sollte er in Zukunft gemeinsam mit Djokovic dem Rest auch davonziehen. Bei der Diskussion gibts kein richtig oder falsch aber Nadal ist für mich schon seit 2010 rein vom spielerischen her das beste was es je gegeben hat. Und seine Prime lag in einer Zeit in der zunächst Federer und dann Djokovic und damit 2 weitere der absolut Größten ihren Zenit erlebt haben.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Er ist auf Sand in Topform quasi unbesiegbar,

Das kann man unterstreichen!

hat aber auch auf anderen Belägen Leistungen für Geschichtsbüchern erbracht. Gegen Federer ( dem eventuell besten Rasenspieler aller Zeiten) 2008 im größten GS Final aller Zeiten.

Und hier ist genau s Gegenteil der Fall. Wimbledon 2005 bis 2011 kam einem Sandplatz näher als einem Teppich bzw. Indoor Hart, was Nadal 100% in die Karten spielte. Seit man Tempo seit 2012 wieder anzog ging bei Nadal dort bis jetzt nichts mehr.
Der Clip ist zwar schon älter aber das ist keine Spekulation sondern Fakt:



Meiner Meinung muss keiner zustimmen, aber ich bleibe bei folgender:

In den 90ern waren die Beläge bzw. Bedingungen (Speed und Absprunghöhe der Bälle) so unterschiedlich wie nie vorher und nie nachher, womit sich Sampras am meisten rumschlagen musste. Damals war das so was die 4 GS angeht:

AO: Mittleres Tempo; mittlerer Ballabsprung
FO: Langsames Tempo; hoher Ballabsprung
WI: Schnelles Tempo, flacher Ballabsprung
USO: Schnelles Tempo, mittlerer Ballabsprung

Sampras konnte in Paris einfach nichts ausrichten, WImbledon hingegen war sein Paradies, aber auch die USO lagen ihm super. Die AO waren so 50-50 Ding, eher unbeliebter als beliebter bei ihm.

Bedingungen wie in Wimbledon der 90er (schnelles Tempo + flacher Ballabsprung) gibt es heute gar nicht mehr, lediglich die WTF sind noch ähnlich, zwar langsamer aber Bälle springen flacher...und genau da hat Nadal noch nie gewonnen.
Wenn er das schon nicht kann, hätte er mMn Wimbledon der damaligen Zeit auch nie gewonnen, genau so wie Sampras die FO nie gewann.

Dass Nadal zwischen 2005 und 2011 insgesamt 5 mal im Wimbledon-Finale war und davon 2 gewann liegt nicht an seiner so überragenden Klasse auf Rasen, sondern dass das dort zwar noch wie "Rasen" aussah aber die Bälle viel zu hoch sprangen und zudem langsamer waren als vorher und nachher.

Hätte man in Paris in den 90ern doch nur 3-4 mal mit Bällen spielen lassen die kaum abpringen wie in Wimbledon...da hätte Pete es mMn auch gepackt zu gewinnen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

thesweetscience.

Nachwuchsspieler
Beiträge
330
Punkte
0
Krass. Das sich die Geschwindigkeit so geändert hat hab ich für nen Gerücht gehalten. Naja, man kann Nadal da aber nix vorwerfen. Wie er auf schnellem Wimbledonbelag in den 90ern gespielt hätte kann man ja nur mutmaßen. Das er in den letzten Jahren in Wimbledon so erfolglos war liegt aber sicherlich nicht ausschließlich daran dass der Platz schneller wird oder der Ball flacher springt, sondern das Nadal mitlerweile für ein solches Sprungverhalten des Balles einfach nicht mehr tief genug in die Knie gehen kann.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
@elpres
Der talentierte schottische Balljunge finde ich sehr geil:D

Der beste der 80er? Gute Frage
Borg hat die 80er gekratzt, gehört aber mehr in die 70er. Connors hat die gesamten 80er gespielt peak waren aber die 70er. McEnroe, Lendl, Becker und Edberg hatten ihren Höhepunkt in den 80ern. So könnte auch die Reihenfolge aussehen, man kann es allerdings auch anders sehen.

Hier ist ja ordentlich was los. Das Problem ist nach wie vor, dass keiner mit seiner Meinung wirklich falsch ist, denn alles ist eine Frage der Gewichtung.
Dragos Einwand mit der Veränderung der Plätze, besonders des Rasens ist sehr wichtig, denn uns sollte klar sein, dass bei ein paar Millionen oder Milliarden, die in den letzten 150 Jahren einen Schläger in der Hand hatten die besten sehr nah beieinander liegen und die äußeren Umstände da schnell ein entscheidender Faktor werden. Am Ende des Tages hat natürlich auch Nadal seine Erfolge unter den jeweiligen Bedingungen erspielt und verdient. Doch bei der GOAT Diskussion spielt die Belag Diskussion, von der Nadal stark profitiert hat einfach mit rein.

Die Diskussion um die Beläge ist sehr kompliziert, auch weil wir nur eine begrenzte Informationslage haben. Das der Ball in Wimbledon in den 00er plötzlich deutlich höher sprang als in den 90ern kann wohl jeder sehen, der sich ein paar Spiele ansieht. Nur in diesem allgemeinen Trend können einzelne Jahre besonders herausstechen und andere weniger. Es sind so viele Faktoren die da reinspielen. Härte der Plätze, Dichte des Rasens, Sorte des Rasens, Länge des Rasens, wann wurde in welche Richtung gemäht, an all den Dingen gibt es immer kleine Änderung und wenn wir darüber gesprochen haben geht es zu den Bällen, dem Wetter und das Material der Spieler. Schon heftig irgendwie. Die Vorbereitungsturniere arbeiten sehr eng mit Wimbledon zusammen um eine ähnliches Produkt anzubieten und doch sieht man jedes Jahr einen Unterschied. So war Halle auch nie so extrem verlangsamt wie Wimbledon. Heute habe ich Mayer vs Chardy geschaut und die Plätze in Stuttgart scheinen wirklich sehr schnell. Angeblich machen sie alles wie in Wimbledon, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Wimbledon so schnell zugeht, wie heute bei Chardy vs Mayer in Stuttgart.

Am Ende des Tages hat Federer auf jedem Belag seine Erfolge gefeiert, bei Nadal bleibt es Spekulation wie er auf schnellen Rasen oder Teppich ausgesehen hätte. Die Vergleichswerte für Nadal sind nicht besonders gut, wobei Nadal in den letzten Jahren, wo es wohl etwas schneller in Wimbledon zugeht, auch nie sein bestes Tennis gespielt hat. Ich traue ihm in diesem Jahr durchaus etwas zu.

Die Ausgangslage für Wimbledon finde ich jedenfalls sehr geil. Ein Federer nach langer Pause mit einigen Fragezeichen, bei Djokovic so viele Fragezeichen, dass die Teilnahme sogar fraglich ist und Nadal in einer Form wie seit Jahren nicht mehr. Ich bin mega gespannt.
 

Rhaegar

Bankspieler
Beiträge
3.678
Punkte
113
Die Ausgangslage für Wimbledon finde ich jedenfalls sehr geil. Ein Federer nach langer Pause mit einigen Fragezeichen, bei Djokovic so viele Fragezeichen, dass die Teilnahme sogar fraglich ist und Nadal in einer Form wie seit Jahren nicht mehr. Ich bin mega gespannt.
Definitiv. So sehr, dass ich mich aktuell sogar ein wenig ärgere, dass die Rasenplatzsaison mittlerweile drei Wochen dauert ;)
 

elpres

Bankspieler
Beiträge
5.177
Punkte
113
Ich find ehrlich gesagt nicht dass Nole der "Allrounder unter den Allroundern" ist, das ist eher Federer. Ein Allrounder muss Schnell- und Langsamcourt Tennis spielen können, an der Grundlinie und am Netz.

Meine Aussage bezog sich mehr auf die aktuellen Umstände und darauf dass alle Topspieler heute sowieso mehr Allrounder als Spezialisten sind. Klar, wenn Du es historisch betrachten möchtest, sehe ich Federer in diesem Punkt ebenfalls vorne. Von seiner derzeitigen Form aber mal abgesehen, hat Nole über alle aktuellen GS-Beläge hinweg die geringsten Schwächen. Federer hat aufgrund seiner nachlassenden Physis Probleme auf Sand und teils auch auf Hart, weil die Konkurrenz hier breiter aufgestellt ist. Nadal sind manche Beläge zu schnell, Murray kann Sand nicht ausstehen und Wawrinka (meines Wissens nach) keinen Rasen.

Nadals ewige Konkurrenz zu Federer und vor allem, dass er ihn, den Besten, lange Zeit in die Schranken verwiesen hat, hebt ihn von Sampras ab. Dazu mindestens ein GS mehr und der Karriereslam. Was gibs da eigentlich zu diskutieren^^
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Was gibs da eigentlich zu diskutieren^^

Was es da zu diskkutieren gibt?

1) Nadal profitierte im Vergleich zu Sampras von den Änderungen. Für Pete hat keiner Roland Garros seinem Spiel angepasst, sprich schneller und am wichtigsten sehr flach springende Bälle. Nadal hingegen bekam in Wimbledon deutliche Schützenhilfe, mit Bällen die höher springen + langsamer sind.

2) Sampras hat zwei unterschiedliche GS Turniere mindestens 5 mal gewonnen, Nadal ist nur eins. Direkt nebeneinander:
Nadal: 10-2-2-1
Sampras: 7-5-2-0

3) Sampras war deutlich länger die Nr. 1 und hat auf jedem Belag bzw. unter jeden Bedingungen Titel geholt, wenn auch auf Sand sehr wenige. Hat Nadal mal ein Indoor Hart wie Paris Bercy oder das World Tour Finale gewonnen? Glaub s grad nicht. Indoor Hart hat Nadal sogar nur ne 1-5 Bilanz gegen Federer...unter den Bedingnugen, die dem damaligen Wimbledon ähnlicher sind als alle anderen Turniere.

4) Sampras hatte in seiner Wimbledon-Ära eine abartige Konkurrenz, sehr viele Rasen-Asse die vergangende, amtierende oder zukünftige Wimbledon-Sieger waren. Gesamt gesehen - also von der Gefahr in jeder Runde verlieren zu können - war Sampras deutlich mehr gefordert als Nadal, der in RG pro Jahr maximal einen Gegner hatte wo man wirklich sagen konnte "das ist ein echtes Sand-Ass".
Vielseitige Konkurrenz: Sampras > Federer und Nadal.




Aber noch was grundsätzliches:
Hab mir gerade die Tage paar Matches von Laver und BOrg angeschaut. Mit den Schlägern von damals konnte man gar nicht so spielen wie heute, einfach unmöglich.
Genau so kann man mit einem Rennrad von 1965 oder 1980 nicht so schnell nach Alpe d Huez fahren wie mit einem von 2017.
Daher ist ein direkter Vergleich der Äras gar nicht möglich.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Was es da zu diskkutieren gibt?

1) Nadal profitierte im Vergleich zu Sampras von den Änderungen. Für Pete hat keiner Roland Garros seinem Spiel angepasst, sprich schneller und am wichtigsten sehr flach springende Bälle. Nadal hingegen bekam in Wimbledon deutliche Schützenhilfe, mit Bällen die höher springen + langsamer sind.

2) Sampras hat zwei unterschiedliche GS Turniere mindestens 5 mal gewonnen, Nadal ist nur eins. Direkt nebeneinander:
Nadal: 10-2-2-1
Sampras: 7-5-2-0

3) Sampras war deutlich länger die Nr. 1 und hat auf jedem Belag bzw. unter jeden Bedingungen Titel geholt, wenn auch auf Sand sehr wenige. Hat Nadal mal ein Indoor Hart wie Paris Bercy oder das World Tour Finale gewonnen? Glaub s grad nicht. Indoor Hart hat Nadal sogar nur ne 1-5 Bilanz gegen Federer...unter den Bedingnugen, die dem damaligen Wimbledon ähnlicher sind als alle anderen Turniere.

4) Sampras hatte in seiner Wimbledon-Ära eine abartige Konkurrenz, sehr viele Rasen-Asse die vergangende, amtierende oder zukünftige Wimbledon-Sieger waren. Gesamt gesehen - also von der Gefahr in jeder Runde verlieren zu können - war Sampras deutlich mehr gefordert als Nadal, der in RG pro Jahr maximal einen Gegner hatte wo man wirklich sagen konnte "das ist ein echtes Sand-Ass".
Vielseitige Konkurrenz: Sampras > Federer und Nadal.




Aber noch was grundsätzliches:
Hab mir gerade die Tage paar Matches von Laver und BOrg angeschaut. Mit den Schlägern von damals konnte man gar nicht so spielen wie heute, einfach unmöglich.
Genau so kann man mit einem Rennrad von 1965 oder 1980 nicht so schnell nach Alpe d Huez fahren wie mit einem von 2017.
Daher ist ein direkter Vergleich der Äras gar nicht möglich.

Wie gehabt, es bleibt schwer unterschiedliche Generationen zu vergleichen, selbst wenn sie nicht mit Holzschlägern gespielt haben.

Sampras sehe ich auch vor Nadal, wie ich erst vor kurzem geschrieben habe. Das große plus von Sampras ist das er in der Zeit der Spezialisten gespielt hat. Als er in der Prime war ab 93, wo er erstmals in Wimbledon gewann triumphierten Spieler wie Brugera in Paris. Der war zu der Zeit der beste auf Sand, aber kam bei keinem weiteren GS über das AF hinaus. In Wimbledon trat er überhaupt nur 4 Mal an, weil er wusste, dass er dort keine Chance hat. Damals gab es auch keine Pflichtturniere, so konnte Brugera über 50% der Saison auf Sand verbringen. 94 gewann erneut Brugera und 95 gewann Muster. Der Österreicher erreichte immerhin zwei HFs in Australien, aber in Wimbledon trat er nur viermal an und gewann kein einziges Spiel. So chancenlos war der beste Spieler auf Sand in den 90ern auf Rasen. 96 konnten Ausnahmsweise zwei Allrounder in die Phalanx der Wühler eindringen Stich verlor im Finale gegen Kafelnikov. Der Russe war ein Allrounder mit besten Chancen auf langsamen Plätzen so kam er in Wimbledon einmal ins VF und bei den anderen GS mindestens zweimal unter die letzten 4. 97, 00 und 01 gewann Kuerten in Paris, auch er kam bei keinem anderen GS über das VF hinaus. Seine Bilanz in Wimbledon ist ein stolzes 7:5.
Dazwischen gab es noch die Siege von Moya, auf den ähnliches zutrifft wie auf Kafelnikov. Seine Wimbledon Bilanz war 7:8. 99 gewann Agassi, der einzige Spieler, der zwischen Borg und Nadal in Paris und Wimbledon gewann. Dann gab es 02 noch Costa der nur einmal in ein GS VF ausserhalb von Paris kam. Stolze Bilanz in Wimbledon 2:5

In der Zeit von Sampras waren Roland Garros und Wimbledon zwei unterschiedliche Disziplinen. Man könnte fast sagen für Sampras gab es nur 3 GSs im Jahr. Zu unterschiedlich waren die Beläge und die Voraussetzungen die man auf Sand brauchte. Die richtigen Wühler wie Muster, Brugera, Berasategui, Costa usw verbrachten über 50% der Saison auf Sand. Rasen wurde bei diesen Leuten meist komplett ausgelassen oder zumindest ohne ernsthafte Vorbereitung bestritten. Ähnliches sah man im Februar und im Herbst in der Halle auf Teppich. Sampras hat vielleicht meist 3 Turniere im Jahr auf Sand gespielt, also FO und 2 weitere. Manchmal waren sogar nur 2 und manchmal waren es 4. Nur 95 und 02, wo er wegen dem Davis Cup bereits im März/April auf Sand musste blieb er bis zu den FO auf Sand. Ansonsten denkt man bei Sampras eher an Aussagen wie, die können noch so viel Preisgeld in Hamburg ausschütten, ich komme trotzdem nicht.
Sampras hatte mit seiner Einstellung, zu dieser Zeit auch recht. Er hat seine Vormachtstellung in Wimbledon, indoor im Winter und Herbst und auf der US Hartplatz Tour im Spätsommer mit den USO unter Beweis gestellt. Da hat er sich die Punkte für die Nummer 1 geholt. Zu viel Kraft im Frühjahr auf Sand zu verbrauchen hätte andere Phasen der Saison gefährdet. Die Edbergs, Beckers, Ivanisevics, Krajiceks dieser Welt haben nur auf einen Aussetzer von Sampras auf den schnellen Plätzen gewartet.
Von daher sind die 14 GSs für mich beeindruckender als die 15 von Nadal. Sampras hatte eigentlich nur 3 realistische Chancen pro Jahr.
Nebenbei steht es auch bei der wichtigsten Veranstaltung hinter den GSs 5:0 für Sampras. Von daher sehe ich diesen Vergleich noch nicht all zu knapp pro Sampras.
 

spatz

Animal Hoarder
Beiträge
4.677
Punkte
113
Da ich während der Becker und Sampras Ära ungefähr 1 Milliarde Stunden vor dem Fernseher verbracht habe und glühender Sampras Fan war, muss ich natürlich auch noch meinen Senf dazu geben.

1. Hätte Sampras nicht an Thalassämie gelitten, hätte er mMn. wesentlich mehr gewonnen. Bei vielen Niederlagen sah man ihm die Lethargie förmlich an. Ich hatte mich damals immer gewundert, was denn da los sein könnte.

2. Versucht man mal, sich einen direkten Vergleich vorzustellen, bei dem beide in Topform sind, hätte Nadal mMn. auf Gras und Teppich nicht den Hauch einer Chance gehabt. Auf Sand umgekehrt Sampras nicht. Auf Hartplatz wäre Sampras für mich ungefähr 70:30 Favorit. Bei einem Best-of-Five mit den 4 GS und dem WTF würde ich immer auf Sampras setzen, und zwar viel.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Hab grad guten Clip gefunden:


Wird mMn alles gut erklärt. Vor allem die letzte Minute ist gut, dort wird u. a. gesagt, der Boden hängt nicht immer dran wie das Tempo ist.

Die ITF z. B. rankt den aktuellen Melbourne Hardcourt schneller als den Wimbledon Center Court. Wenn das so ist, steigen Nadals Chancen in Wimbledon bestimmt.

Man sieht auch gut an der Prozentzahl:
Der langsamtste Boden überhaupt ist Monte Carlo, Nadals Siegquote dort ist 94%.
Ein mittlerer Boden ist Miami, wo seine Siegquote 78% ist.
Ein sehr schneller ist Cincinnati, da ist die Siegquote 69%
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Ein gutes Video wobei ich behaupten würde, dass für Nadal die Höhe des Ballabsprungs wichtiger ist als die Geschwindigkeit. Der Spin, der bei Nadal extrem ist muss sich auswirken.
Neben dem Belag spielen die Bälle, die Höhe über dem Meeresspiegel und die Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle.
So ist Miami vom Absprung vielleicht mittel schnell, aber durch die Meereslage auf der Halbinsel gibt es dauerhaft schwüle, feuchte und langsame Bedingungen, die den Spin nicht gut wiedergegeben. So sind Nadals Chancen gegenüber Djokovic in Miami deutlich schlechter als in Montreal, New York oder Toronto. Also es geht immer um das Gesamtpaket, wo der Belag ein wichtiger Faktor ist, aber absolut nicht der einzige.
 
Oben