Russischer Angriffskrieg - Auswirkungen Tennistour


Ist es angesichts des Angriffskrieges richtig, russische SportlerInnen von Wimbledon auszuschließen?

  • Ja, es darf keine Bühne für mögliche russische Propaganda geben

    Stimmen: 31 52,5%
  • Nein, ein pauschaler Ausschluss von Einzelsportlern ist überschießend

    Stimmen: 28 47,5%

  • Umfrageteilnehmer
    59

danifan

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Das hat mehr mit Demokratieverständnis zu tun als mit Whataboutism. Vor kurzem galt die Kommunistenhetzjagd unter McCarthy, bei der sich Künstler öffentlich vom Kommunismus distanzieren mussten, wenn sie weiterhin Arbeit bekommen wollten, noch als abschreckendes Beispiel und man war froh, dass man sich dahingehend weiterentwickelt hat. Unsere freiheitliche Demokratie entwickelt sich zurück wenn jetzt wieder Gesinnungsprüfungen aus den 50er-Jahren in Mode kommen.
 

spatz

Animal Hoarder
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Das hat mehr mit Demokratieverständnis zu tun als mit Whataboutism. Vor kurzem galt die Kommunistenhetzjagd unter McCarthy, bei der sich Künstler öffentlich vom Kommunismus distanzieren mussten, wenn sie weiterhin Arbeit bekommen wollten, noch als abschreckendes Beispiel und man war froh, dass man sich dahingehend weiterentwickelt hat. Unsere freiheitliche Demokratie entwickelt sich zurück wenn jetzt wieder Gesinnungsprüfungen aus den 50er-Jahren in Mode kommen.
Ich gebe Dir ein bisschen Recht. Wir haben hier allerdings eine Situation, in der sich ein Player völlig von jeglichen Regeln verabschiedet hat. Es ist eine Ausnahmesituation, wo es mMn. legitim ist, Register zu ziehen, die zu normalen Zeiten nicht in Betracht kommen sollten. Man sollte Putins Propaganda an so vielen Stellen wie möglich widerlegen. Ich bin sicher, dass es für die russische Bevölkerung zumindest einen kleinen Unterschied macht, wenn sich ein Medvedew klar von Putin distanziert.
 

Marius

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Ich fand den Vorschlag am besten, dass teilnehmen darf, wer klar einräumt, dass Russland einen ungerechtfertigten Angriffskrieg gegen die Ukraine führt und sich davon distanziert.
Fände ich eigentlich auch die beste Lösung, aber auch das ist nicht so leicht, weil sich russische Spieler, die sich klar gegen Putin und diesen Angriffskrieg positionieren, halt doch einer gewissen Gefahr seitens des Regimes ausstellen, auch wenn einige von denen viel Geld haben und gar nicht mehr in Russland wohnen.
 

Murphy

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Bremen
Aus meiner Sicht ist die beste Lösung, russische Individualsportler:innen teilnehmen zu lassen, aber sie entsprechend mit der politischen Thematik zu konfrontieren. Des Weiteren sollte sämtlich Insignien, die sich Putin als "russischen" Triumph auf die Fahnen schreiben könnte (Hymne, Flagge, etc.) verbannt werden und so denn sich im Nachgang einer Sportler offenkundig in Putins Glanz sonnt, Triumphe aberkannt bzw. für Folgeveranstaltungen gesperrt werden.
 

Hans Meyer

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man muss auch befürchten, dass die USO vllt auch noch mitziehen

Lys hatte ja selbst negative Erfahrungen gemacht laut eigenen Aussagen, das muss man auch berücksichtigen. Auch wenn es vermutlich auf niedrigerer Ebene geschehen ist, auf der WTA war sie glaube ich nicht so viel aktiv bisher
 

Eric

Maximo Lider
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In Russland selber gibt es einfache Menschen, die sich gegen den Krieg aussprechen und dafür verprügelt und weggesperrt werden. Aber russische Tennis-Millionäre, die im Westen leben, die können natürlich unmöglich Farbe bekennen. Denen müssen goldene Brücken gebaut werden, die müssen sich weiterhin "apolitisch" im Westen die Taschen vollmachen dürfen, während es natürlich überhaupt kein Problem ist, wenn die russische Zivilbevölkerung durch die Sanktionen ihren Job und die Ersparnisse verliert, oder unter Versorgungsproblemen leidet.

Eine Kollektivbestrafung ist natürlich nie wirklich "fair" und so soll es ja auch sein. Die Unschuldigen leiden zusammen mit den Schuldigen und Putin und die Oligarchen werden die letzten sein, die im Alltag Probleme aufgrund der Sanktionen haben werden. Das muss einem von Anfang an klar sein. Ich verstehe nur nicht, wie man einerseits sagen kann, dass es der russischen Zivilbevölkerung ruhig so schlecht wie nur möglich gehen soll und alle im Land für die Handlungen ihrer Regierung in Haftung genommen werden sollen, aber priviligierte Profisportler, die soll man in Ruhe lassen, denn die können ja nichts für die grosse Politik. Na klar, aber irgendeine 80-jährige Babuschka schon. Der soll es ruhig schlecht gehen.

Die russische Zivilbevölkerung muss gerade völlig ungefragt lernen, dass der vereinigte Westen ihnen das Leben nunmehr so schwer wie möglich macht, da man davon ausgeht, dass sie alle zum "Team Russland" gehören, unabhängig davon, was sie über den Krieg selber tatsächlich denken, oder ob ihnen Valodya der Große jemals ein Glückwunschtelegramm geschickt hat. Tennis-Millionäre dürfen dieses Schicksal da imho ruhig teilen. Die haben ja sogar das Privilieg recht einfach an Papiere anderer Länder zu kommen, die es ihnen ermöglichen, wieder ganz "apolitisch" so weiterzumachen wie bisher, eine Möglichkeit, die der einfache sanktionsbewehrte Russe nicht hat. Südafrikanische Sportler, die unter anderen Flaggen angetreten sind, haben teils zum Apartheidsystem konsequent geschwiegen. Aber die Ächtung des Landes hat jedem sofort klargemacht, dass es sich um kein "normales" Land handelt und Propganda durch Sport war insofern nicht möglich.

Ich persönlich bin allerdings der Meinung, dass, wenn man keinen konsequenten Ausschluss will, man diesen Mumpitz von wegen keine Flagge, keine Hymne oder das Antreten unter Bezeichnungen wie ROC ebenfalls gleich lassen soll. Letzteres ist peinliches Virtue Signaling, das dem Ernst der Lage nicht gerecht wird. Dann soll man lieber dabei bleiben, dass man Sport und Politik trennen will.

Nebenbei, der Nationalspieler Fedor Smolov hat am ersten Tag des Krieges, also noch vor dem Gesetz zu den "Fake-News" bei Instagram "Nein zum Krieg!" mit einem gebrochenen Herzen und einer ukrainischen Flagge gepostet. Einige andere andere Sportler wie Maxim Trankov (Eiskunstlaufolympiasieger 2014 und mit einer gebürtigen Ukrainerin verheiratet) hatten ähnliche Sachen gepostet, diese nach dem Fake-News-Gesetz aber wieder gelöscht, teils mit vorheriger Ankündigung und Bezug auf das Gesetz. Smolov hat seinen Post hingegen bis heute nicht gelöscht und er spielt aktuell weiterhin für Dynamo Moskau. Es ist nämlich auch für das Regime kein toller Deal, schlechte PR zu produzieren und einen populären Sportler aus politischen Gründen einfach wegzusperren, so wie man das mit einem Normalo vllt. machen würde. Dissidenten in der UdSSR sind teils auch ignoriert oder einfach ausgebürgert worden, weil es für das Regime durchaus peinlich sein kann, eine berühmte Person wegen Dingen vor Gericht zu stellen, die kaum zu verteidigen sind und so nur noch mehr Aufmerksamkeit bekommen.
 
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L-james

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Eine Anastassija Pawljutschenkowa hat sich am klarsten geäußert, eine Svitolina hat sich sogar öffentlich bei ihr bedankt und der Dank ist, dass auch Pawljutschenkowa von Wimbledon ausgeschlossen wird. Statt solche Sportler/innen wie Pawljutschenkowa zu nutzen um sogar aus russischer Seite klare Signale gegen den Krieg zu senden, schließt man sie aus. Das hat nur Verlierer. Putin interessiert es nicht ob russische Tennisspieler ausgeschlossen werden, hingegen würde es eine ganz andere Wirkung haben, wenn man versucht sie mit ins Boot zu holen.

Die Herangehensweise ist einfach nur sowas von desolat. Lieber Sippenhaft und Diskriminierung statt Geschlossenheit.

Die Briten sind sowieso mit die letzten die irgendjemanden ausschließen sollten. Die sind selber diejenigen die 1. keine Eier haben gegen irgendwas vorzugehen oder zu protestieren, die verlassen ihr Wohnzimmer nicht und hatten/haben genügend Dreck am stecken was Menschenrechte und sonst was angeht. Sind aber natürlich die ersten die Leute aufgrund ihrer Herkunft ausschließen. Verdammte Heuchler.
 

Marius

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In Russland selber gibt es einfache Menschen, die sich gegen den Krieg aussprechen und dafür verprügelt und weggesperrt werden. Aber russische Tennis-Millionäre, die im Westen leben, die können natürlich unmöglich Farbe bekennen. Denen müssen goldene Brücken gebaut werden, die müssen sich weiterhin "apolitisch" im Westen die Taschen vollmachen dürfen, während es natürlich überhaupt kein Problem ist, wenn die russische Zivilbevölkerung durch die Sanktionen ihren Job und die Ersparnisse verliert, oder unter Versorgungsproblemen leidet.

Eine Kollektivbestrafung ist natürlich nie wirklich "fair" und so soll es ja auch sein. Die Unschuldigen leiden zusammen mit den Schuldigen und Putin und die Oligarchen werden die letzten sein, die im Alltag Probleme aufgrund der Sanktionen haben werden. Das muss einem von Anfang an klar sein. Ich verstehe nur nicht, wie man einerseits sagen kann, dass es der russischen Zivilbevölkerung ruhig so schlecht wie nur möglich gehen soll und alle im Land für die Handlungen ihrer Regierung in Haftung genommen werden sollen, aber priviligierte Profisportler, die soll man in Ruhe lassen, denn die können ja nichts für die grosse Politik. Na klar, aber irgendeine 80-jährige Babuschka schon. Der soll es ruhig schlecht gehen.

Die russische Zivilbevölkerung muss gerade völlig ungefragt lernen, dass der vereinigte Westen ihnen das Leben nunmehr so schwer wie möglich macht, da man davon ausgeht, dass sie alle zum "Team Russland" gehören, unabhängig davon, was sie über den Krieg selber tatsächlich denken, oder ob ihnen Valodya der Große jemals ein Glückwunschtelegramm geschickt hat. Tennis-Millionäre dürfen dieses Schicksal da imho ruhig teilen. Die haben ja sogar das Privilieg recht einfach an Papiere anderer Länder zu kommen, die es ihnen ermöglichen, wieder ganz "apolitisch" so weiterzumachen wie bisher, eine Möglichkeit, die der einfache sanktionsbewehrte Russe nicht hat. Südafrikanische Sportler, die unter anderen Flaggen angetreten sind, haben teils zum Apartheidsystem konsequent geschwiegen. Aber die Ächtung des Landes hat jedem sofort klargemacht, dass es sich um kein "normales" Land handelt und Propganda durch Sport war insofern nicht möglich.

Ich persönlich bin allerdings der Meinung, dass, wenn man keinen konsequenten Ausschluss will, man diesen Mumpitz von wegen keine Flagge, keine Hymne oder das Antreten unter Bezeichnungen wie ROC ebenfalls gleich lassen soll. Letzteres ist peinliches Virtue Signaling, das dem Ernst der Lage nicht gerecht wird. Dann soll man lieber dabei bleiben, dass man Sport und Politik trennen will.

Nebenbei, der Nationalspieler Fedor Smolov hat man ersten Tag des Krieges, also noch vor dem Gesetz zu den "Fake-News" bei Instagram "Nein zum Krieg!" mit einem gebrochenen Herzen und einer ukrainischen Flagge gepostet. Einige andere andere Sportler wie Maxim Trankov (Eiskunstlaufolympiasieger 2014 und mit einer gebürtigen Ukrainerin verheiratet) hatten ähnliche Sachen gepostet, diese nach dem Fake-News-Gesetz aber wieder gelöscht, teils mir vorheriger Ankündigung und Bezug auf das Gesetz. Smolov hat seinen Post hingegen bis heute nicht gelöscht und er spielt aktuell weiterhin für Dynamo Moskau. Es ist nämlich auch für das Regime kein toller Deal, schlechte PR zu produzieren und einen populären Sportler aus politischen Gründen einfach wegzusperren, so wie man das mit einem Normalo vllt. machen würde. Dissidenten in der UdSSR sind teils auch ignoriert oder einfach ausgebürgert worden, weil es für das Regime durchaus peinlich sein kann, eine berühmte Person wegen Dingen vor Gericht zu stellen, die kaum zu verteidigen sind und so nur noch mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr muss ich dir in der Hinsicht Recht geben, dass man in der aktuellen Ausnahmesituation von russischen Sportlern verlangen kann, dass sie sich öffentlich von Putin und dem Angriffskrieg distanzieren müssen, um am Turnier teilnehmen zu können. Wer das möglicherweise aus Angst nicht machen möchte (was ich auch verstehen kann), der kann halt dann nicht spielen. Und diejenigen, die den Angriffskrieg und Putin sogar befürworten, die dürfen natürlich nicht spielen und sollten generell ausgeschlossen werden.

Aber das wäre dann doch eine bessere Lösung als ein kategorischer Ausschluss aller russischen Spieler oder? Wie @L-james sagt, es ist doch besser, wenn man sogar prominente russische Spieler hat, die ein klares Signal in diese Richtung setzen, als wenn man jene auch noch ausschließt.
 

PG32

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Der Ausschluss ist für einzelne total bitter, aber nachvollziehbar. Man muss alle Möglichkeiten nutzen um Russland zu isolieren. Man kann auch nicht im Sport einfach weitermachen wie bisher. Und natürlich ist das geheuchelt im Vergleich zum Irak oder anderen Kriegen, aber wir sind von diesem Krieg direkt betroffen und könnten bald auch direkt von Krieg betroffen sein. (Leider) völlig menschlich dass da anders reagiert wird.
Man sollte auch festhalten dass kein Russe hier eingesperrt oder sonst was wird. Sie dürfen nur nicht Wimbledon spielen, das ist kein Todesurteil....

Und nur um das kurz festzuhalten an anderen Ecken müsste man viel konsequenter sein, gerade in der Politik. Aber das macht Konsequenzen in anderen Bereichen wie dem Sport nicht falsch.

Achja und Sport ist nie unpolitisch und war noch nie unpolitisch. Das sieht man gerade in Ländern wie Russland sehr gut
 

mystic

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Natürlich ist es verboten!

Bitte, was soll dieser Schwachsinn? Das Wort an sich ist natürlich nicht verboten.

Es wurden Sogar Menschen verhaftet weil sie ein Blatt PApier hielten…

Weil sie überhaupt nicht auf der Straße protestieren durften. Das hat nichts, aber wirklich gar nichts mit dem Wort "Krieg" zu tun.

wäre Federer aus Russland hätte es so eine Entscheidung nie gegeben. Pures Opportunismus heißt sowas

:gitche:
 

rÖsHti

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Das Wort an sich natürlich nicht aber geh mal auf der Straße in Moscou un Schrei « no war ». Mal sehen wie die Polizei reagiert…
A propos, der Mann der dieses Blatt Papier hielt hat gar nicht demonstriert. Er hat nur ein fucking Blatt Papier gehalten und wurde von der Polizei festgenommen…
Und nochmal, wieso interessiert es plötzlich alle was die Sportler denken?
Wer fragt die chinesischen Sportler was so in ihrem Land sind passiert? Wieso fragt keiner Mo Salah was so in Ägypten passiert? Auf diesem Planeten gibt es sicher mehr als 50 (!!!) Diktaturen ! Aber irgendwie interessiert niemanden solange die Sponsoren bezahlen und das Geld fließt und das sind wir wieder beim Opportunismus !
die Engländer sollten sowieso die Klappen und nicht versuchen hier die Moralaposteln tu spielen. Ist vielleicht off topique aber wenn die Die Regierung Asylbewerber bald in Ruanda verfrachtet kann man nur mit dem Kopf schütteln..
 

Archie

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Bin immer noch schockiert.
Es gibt da kein Blatt Papier.
Jeder Russe vertritt sein Land und Russland ist nun einmal Kriegsland. Selbstverschuldet.
Was ATP und WTA hier veranstalten, ist die Billigung der Vernichtung der Ukraine.
Jeder russische Staatsbürger hat außerhalb der Wahnvorstellungen Putins konsequent nichts, aber auch gar nichts irgendwo zu verloren.
Beschwerden nimmt der lupenreine Demokrat sicher konform entgegen.
 

Archie

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Auf diesem Planeten gibt es sicher mehr als 50 (!!!) Diktaturen !
Das will ich keineswegs abstreiten.
Nur vergeht sich Russland jetzt nachweislich an Unschuldigen.
Daher gehört jeder Russe, jede Russin, die sich nicht deutlich entgegen dem Terror-Regime stellt, klar ausgegrenzt.
Das vermisse ich deutlich bei Medvedev und Co.
Klare und nachvollziehbare Entscheidung für Wimbledon, für die Freiheit in Europa.
 

Tuco

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man muss sehen, ob das wirklich "nur nicht Wimbledon" ist, Rom in 2 Wochen soll laut Berichten auch vielleicht nachziehen und wer weiß was die USA machen, wo im Sommer noch ein paar wichtige Turniere sind


Was natürlich keine Überraschung ist - wenn das wahrscheinlich berühmteste Turnier der Welt anfängt, ziehen andere nach. Wenn das dann letztlich dazu führt, dass Spieler mit russischer Staatsangehörigkeit nicht mehr ihrem Beruf nachgehen können, ist das schon ein ziemlich krasser Eingriff für ein eher hohles Symbol, von dem doch jeder (gerade Boris Johnson und andere Politiker) von Anfang an weiß, dass es keinerlei Effekt auf den Krieg haben wird.

Immerhin haben die Spieler noch die Möglichkeit, es Bublik & Co. gleichzutun, also eine andere Staatsangehörigkeit anzunehmen und für ein anderes Land anzutreten.
 

mystic

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Wenn das dann letztlich dazu führt, dass Spieler mit russischer Staatsangehörigkeit nicht mehr ihrem Beruf nachgehen können, ist das schon ein ziemlich krasser Eingriff für ein eher hohles Symbol, von dem doch jeder (gerade Boris Johnson und andere Politiker) von Anfang an weiß, dass es keinerlei Effekt auf den Krieg haben wird.

Wie sieht es aus Deiner Sicht generell mit Sanktionen gegen Russland aus? Haben die einen "Effekt auf den Krieg" oder eher nicht? Und wenn nicht, sollte man dann generell keinerlei Sanktionen gegen Russland erheben? Und wenn ja, warum ist es berechtigt, dass die russische Rentnerin in Kasan davon betroffen ist, aber der russische Tennisspieler, der sowieso schon ein privilegiertes Leben führt, sollte möglichst nicht davon betroffen sein?

Ansonsten kann jeder russische Tennisspieler problemlos weiterhin seinem Beruf nachgehen. Wie kommt man eigentlich auf die skurrile Idee, dass der Ausschluss von westlichen Tennisturnieren für russische Spieler einem Berufsverbot gleich kommt?
 

L-james

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Ansonsten kann jeder russische Tennisspieler problemlos weiterhin seinem Beruf nachgehen. Wie kommt man eigentlich auf die skurrile Idee, dass der Ausschluss von westlichen Tennisturnieren für russische Spieler einem Berufsverbot gleich kommt?

Soll das ein Witz sein? Sollen Spieler wie Medvedev und Rublev irgendwelche Challenger am Ende der Welt spielen, die für sie überhaupt nichts bringen?
Der Ausschluss von einem Slam und evtl. weiteren großen Turnieren im Westen hat massive Einwirkungen in ihre gesamte Karriere. Das hat Auswirkungen auf die Weltrangliste, wo sie keine Chance haben sich die Punkte zu erspielen und ggf. dann fallen und bei weiteren Turnieren dann tiefer gerankt sind und damit komplett andere Situationen vorfinden. Das ändert das gesamte Geschehen. Du kannst nicht einfach irgendwo kleine Turniere spielen und das damit kompensieren. Es geht da auch nicht vordergründig um Geld, darauf können die Spieler in der Weltspitze auch längere Zeit problemlos verzichten, sportlich ist es allerdings eine Vollkatastrophe.

Ansonsten muss man auch die Fragen stellen, wenn man Menschen und Sportler russischer Herkunft im Tennis alleine aufgrund ihrer Nationalität ausschließt (ganz klar diskriminiert), was ist mit allen anderen russischstämmigen und weißrussischstämmigen Sportlern auf der Welt? Sind denn alle anderen Russen und Russinnen in anderen Sportarten auf der Insel ausgeschlossen? Zieht Rom nach, gilt das dann nur für das Tennisturnier, aber in der Serie A, 1. Liga im Basketball... juckt es keinen? Ziehen die US Open nach, dann frage ich mich was mit den zahlreichen russischen Spielern in der NHL ist?
Dann spinnen wir weiter. Es gibt Spieler deren Eltern oder Elternteile Russen sind, was ist mit denen?

Das ist alles nur noch völliger Irrsinn. Sanktionen und Isolationen gegen das russische Regime und damit Russland an sich, ist klar, dass dabei Menschen die in diesem Land leben, negative Auswirkungen zu ertragen haben, ist was man in Kauf nehmen muss und nicht verhindern kann. Das bedeutet aber nicht, dass alle russischen Menschen auf der Welt von der Gesellschaft ausgeschlossen werden dürfen. Wo kommen wir denn dahin bitte? Sippenhaft scheint mittlerweile salonfähig zu sein.
 
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