William Scull ist ein Papierchampion, der vielleicht nicht mal in die Top10 der Gewichtsklasse gehört.
Überall ist er in den Top 5 gerankt, aber ja, er wird kaum Top 10 sein.
Man darf nicht vergessen, dass sich nicht sonderlich viele Boxer zwingend hervortun. Man müsste mal wirklich so ein Punktesystem einführen, wo man die Gegnerwahl analysiert. Für einen Top 10-Boxer als Gegner gibt es drei Punkte, Top 15 zwei Punkte, Top 20 einen Punkt. Das wäre eine sehr spannende Herangehensweise.
Die meisten Boxer, das nicht nur im Supermittelgewicht, haben kaum wirklich gute Gegner herausgefordert, sind dennoch mit ihrer hohen KO-Quote + Null im Rekord aber ganz oben gerankt.
Kleines Beispiel, Osleys Iglesias. Der hat eine Handvoll solider Gegner bezwungen, aber wie würde man die einordnen, Top 50?
@Lord Krachah hat sicherlich noch nicht einen einzigen Kampf von Iglesias sich angeschaut, weil keiner signifikant genug für ihn erschien. Das ist die Wahrheit.
Scull ist problemlos ein Top 10 Boxer aktuell im Supermittelgewicht. Ich denke natürlich nicht, dass er eine Chance gegen Canelo hat, alleine auswärts auf den Scorecards wird das nichts, aber sei´s drum. Er würde meiner Meinung nach gegen offensive Brawler aber durchaus gut ausschauen. Mbilli, Sadjo, Munguia usw. Scull ist recht schnell und gut im Rückwärtsgang, das wäre eine sehr unangenehme Aufgabe für die genannten Boxer. Ich könnte nicht ausschließen, dass er in Deutschland sogar jemanden wie Munguia bezwingt.
Ansonsten möchte ich nochmal was zu Crawford vs. Canelo schreiben. Das Problem ist, dass wir halt dieses Muster vom Hochziehen schon ausreichend kennen. Nicht einmal 1,5 Jahre ist es her, da wurde Charlo aus dem Superweltergewicht hochgezogen. Da meintest Du, der Kampf sei so großartig, Charlo ein echter P4P-Boxer (Platz 6) usw.
Canelo vs. Charlo ist doch ein toller Fight.
Jermall ist physisch ein Biest. Dem macht das SMW gar nichts aus.
6. Jermell (Hat 154 leergefegt. Gegen Canelo wird es sehr schwer.)
Jermell kommt nicht nur fuer den Payday, sondern wird richtig fighten. So kennt man ihn.
Insgesamt mag ich den Kampf. Canelo scheint leicht abzubauen und Jermell ist auf dem Zenit seiner Karriere (wenn auch wieder mehr als ein Jahr inaktiv...). Physisch sind die beiden auch nicht so weit entfernt... mit Canelo vs Khan ist der Kampf nur schwer vergleichbar.
Ich denke, dies wird ein hartes Stueck Arbeit fuer den Mann mit dem Kupfdach...
Jermall Charlo vs Canelo ist ein guter Kampf.
Vor ca. 3 Jahren haben sehr viele (hauptsächlich amerikanische) Stimmen nach diesem Kampf gerufen. Was ist seither passiert? Nicht viel. Charlo war extremst inaktiv, kam aber im letzten November zurück und sah eigentlich ganz ok aus.
Und wir haben alle gesehen, was das für eine miese Nummer gewesen ist. Und nun soll das erneut so stattfinden, wieso bloß? Ein Crawford ist ein P4P Top 3 Boxer im Weltergewicht, dort gehört er hin. Ihn da unbedingt ins Supermittelgewicht hochziehen und den Kampf dann noch hypen wollen, das hat in der Vergangenheit eigentlich nie funktioniert.
Da kann ich doch lieber einen IBF-Weltmeister im Supermittelgewicht herausfordern. Aus Canelos Perspektive ist natürlich Crawford besser. Ein vermutlich sportlich zu schaffender Kampf, der aber große Qualität suggeriert und viel Geld einbringt. Besser kann es für Canelo nicht laufen. Das hat gegen Charlo schon so gut funktioniert, und da haben auch viele gesagt, der Kampf sei so toll.
Ich habe vllt. etwas falsches in meinem letzten Post geschrieben, es ging um das Abkochen Canelos. Aber wenn der Bud-Kampf im SMW stattfindet, dann hätte er doch dieses Problem gar nicht oder es fällt nicht/nur minimal ins Gewicht (Wortspiel unbeabsichtigt).
Welcher nächster Kampf ist denn nun eigentlich wahrscheinlicher? Scull oder Bud (dieser dann im SMW, oder)? Oder doch ein anderer?
Scull ist ja schon seit 2022 Pflichtherausforderer gewesen, in der Zwischenzeit verhandelten Canelo und AGON häufiger. Das ist also ein normaler Prozess und bedeutet nicht viel. So ein Superstar wie Canelo verhandelt vermutlich mit mehreren Parteien und pickt sich am Ende das beste Angebot heraus, damit er nicht zeitlich unter Zugzwang gerät.
Das Problem ist das Selbstverständnis vom mexikanischen Steakkenner. Der wird sich da auf seinen Thron setzen, auf Crawford herabblicken und sagen: "Ich bin die Cashcow, du musst meine Bedingungen akzeptieren! Ansonsten siehst du das Geld nicht... und wir wissen, der Kampf ist nur des Geldes wegen."
Dann muss Crawford auf die Knie und alles akzeptieren - ansonsten wird Scull usw. bevorzugt.
Wenn der Kampf wenigstens irgendwo im Catchweight stattfinden würde um 73,5-74 KG, dann könnte man vielleicht meinen, naja - sollen sie halt. Aber selbst das würde Canelo sicherlich nicht akzeptieren, weil er der große Superstar ist, alle anderen müssen seine Bedingungen akzeptieren.
Der nächste wahrscheinliche Kampf wird Canelo vs. Crawford lauten. Scull war eigentlich eh nie wirklich denkbar, weil es ein rein sportlicher Kampf gewesen wäre, kein ökonomischer Fanfight.