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WETTSKANDAL
Georg Koch meldet Bestechungsversuch
Im Wettskandal ist ein weiterer Bestechungsversuch publik geworden. Torwart Georg Koch vom Zweitliga-Tabellenführer MSV Duisburg bestätigte Informationen des SPIEGEL, dass ihm am letzten Spieltag der vergangenen Saison 20.000 Euro geboten worden seien, um eine Partie der 2. Fußball-Bundesliga zu schieben.
Hamburg - "Vor dem Spiel gegen Regensburg meldete sich ein Mann mit dem Namen Steffen Karl bei mir. Er bot mir 20.000 Euro für den Fall, dass ich im Spiel gegen Regensburg ein-, zweimal den Ball reinlasse", sagte Koch, damals noch bei Energie Cottbus zwischen den Pfosten, der "Bild am Sonntag". Für telefonische Rückfragen war der 33-Jährige heute nicht erreichbar.
Der ehemalige Bundesliga-Profi Steffen Karl (Dortmund, Hertha BSC), mittlerweile beim Regionalligisten Chemnitzer FC unter Vertrag, soll laut Aussagen Robert Hoyzers gegenüber der Staatsanwaltschaft Berlin in den Wettskandal verwickelt sein. Dies hatten verschiedene Zeitungen vergangene Woche berichtet. Karl hatte darauf eine eidesstattliche Versicherung abgegeben, nichts mit dem Wett- und Manipulationsskandal zu tun zu haben.
Koch will die damalige Offerte entrüstet abgelehnt haben. Cottbus siegte am 34. Spieltag am 23. Mai 2004 mit 3:0. Im Tor der Lausitzer stand allerdings Tomislav Piplica, weil sich Koch verletzt hatte. Koch sagte "Bild am Sonntag", er habe den Vorfall dem DFB mitgeteilt. Offenbar wurde die Angelegenheit an die Staatsanwaltschaft Berlin weitergeleitet. Koch erklärte zudem, gegen ihn seien in der vergangenen Woche Drohungen ausgesprochen worden, sollte er sich zu diesem Vorfall äußern.
Am vergangenen Donnerstag, seinem 33. Geburtstag, erhielt Koch laut eigener Darstellung einen entsprechenden Anruf. "Pass bloß auf, was du sagst, sonst kannst du was erleben", soll der anonyme Anrufer gesagt haben. Zwei Stunden später habe er wiederum einen Anruf erhalten. "Halt bloß die Klappe, sonst passiert dir was", wurde gedroht.
Manfred Amerell, Mitglied im DFB-Schiedsrichter-Ausschuss, hat sich unterdessen vehement gegen den bevorstehenden Fernsehauftritt von Hoyzer ausgesprochen. "Es ist der größte Skandal, dass ein Verbrecher ein Forum bekommt und in einer Talkshow auftritt", sagte Amerell im DSF-"Doppelpass". Hoyzer soll am Dienstag in der Talkshow von Johannes B. Kerner im ZDF auftreten.