Schiri manipuliert Spiele (?)


KGZ49

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aus gegebenen Anlass auch hier ;)

Wozu braucht man Schiedsrichter?

Nachdem immer mehr Unparteiische in Betrügereien verwickelt zu sein scheinen, wird es Zeit, die Schiedsrichter komplett abzuschaffen. Wenn man ehrlich ist, dann haben sie den organischen Spielfluß eigentlich immer schon gestört. Wozu braucht man Schiedsrichter, andere Sportarten kommen auch gut ohne aus. Wenn beim Viererbob noch ein Schiedsrichter auf seinem Holzschlitten hinterherfahren würde, das sähe vielleicht aus! Ähnlich lächerlich wäre es, wenn beim Synchronturmspringen einer in schwarzen Klamotten pfeifend hinterherhüpft.

Aber beim Fußball denkt sich keiner was dabei, und wenn der DFB nicht handelt, gibt es bald mehr Schiedsrichter als Spieler im Stadion. Einer irrt auf dem Platz herum und bringt alles durcheinander; was der nicht schafft, erledigen drei Kollegen hinter der Seitenlinie. Demnächst sitzen vier weitere an Videorekordern, dann beschließt der Bundesrat, daß immer ein CDU-, ein SPD-, ein Grüner- und ein FDP-Schiedsrichter auf dem Spielfeld sein müssen, damit es auch unparteiisch zugeht. Und außerdem sind auch noch zwei kroatische Dolmetscher vorgeschrieben, damit die Schiedsrichter wissen, wieviel Geld sie nach dem Spiel bekommen.

:laugh2:
 

GitcheGumme

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Dubai
In diesem Zusammenhang bringe ich gerne wieder den "Fernsehbeweis" ins Gespräch. Somit sind Manipulationsversuche ausgeschlossen und gehören der Vergangenheit an. Wie im Football könnte man pro HZ eine "Challange" machen, wenn man es für nötig hält. Macht man zuviele könnte man ja eine Strafe bekommen, was weiß ich ein Spieler muß vom Platz oder so. Das würde das Spiel sicherlich auch etwas interessanter machen.
Beim Football haben die Teams ja noch Auszeiten, das kann ich mir aber beim Fußball überhaupt nicht vorstellen. Also muß es da eine anderen Bestrafung für zu viel genommene Challenges geben.

Wenn man 2 gewinnt (1 pro HZ) bekommt man eine zusätzliche, so wie im Football. Da wäre es mir ehrlich gesagt auch ****** egal, ob ich nun 2 Stunden im Stadion sitze, oder 3 Stunden. Hauptsache diese Betrügereien hören auf!
 

Romo

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Selbstkontrolle, Fairness; dass muß gefördert werden!

Ich würde rigoros jeden der im Spiel versucht zu betrügen (Schwalben ect.), oder tätlich wird anhand der TV-Bilder 4 bis 6 Wochen sperren! - Ohne Einfluss auf das Ergebnis.

Klar gibt es auch hier unterschiedliche Meinungen, etwa wenn jemand durch eine Schwalbe eine Rote Karte für seinen Gegner verursacht. Aber das Problem hat man ja bisher auch schon!
 

KGZ49

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Romo
Ich würde rigoros jeden der im Spiel versucht zu betrügen (Schwalben ect.), oder tätlich wird anhand der TV-Bilder 4 bis 6 Wochen sperren! - Ohne Einfluss auf das Ergebnis.
Ich würde dir da sicher zustimmen,aber helfen würde auch schon eine einheitlicherer Auslegung der bestehenden Regeln! Es kann nicht sein das ein Elfmeter gepfiffen wird wie im Spiel S04-Wolfsburg und ein krasseres Foul im Spiel der Zecken gegen Bochum nicht!
Auch verstehe ich nicht das gegen Strasser nicht ,wie im Fall Madlung, im nachhinein eine Sperre verhängt wird! :confused:
Aber das sind ja auch alles Dinge die schon vor dem Skandal zu beanstanden
waren :mad:
 

Romo

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KGZ49 schrieb:
aber helfen würde auch schon eine einheitlicherer Auslegung der bestehenden Regeln!
das ist schlichtweg UNMÖGLICH!!!

jedes Spiel hat einen anderen Charakter,
jeder Schiri hat einen anderen Charakter,
nicht jeder Schiri hat die gleiche Sicht (rein technisch),
nicht jeder Schiri hat die gleiche Sichtweise,


ist das Foul eins unter vielen, oder ist es das einzige im Spiel?
klar weiß ich, das es keine Konzessionsentscheidungen geben darf, doch der Spielverlauf ist für die Beurteilung der Situation zumindest mittelbar verbunden; auch wenn das nicht so sein sollte (nach dem Regelwerk; soll nicht jede Situation unabhängig bewertet werden?)
 

Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Manche Einsprüche sind ja wohl wirklich lächerlich. Nürnberg möchte nun wohl auch 500.000 € und ein Länderspiel. Sicher, ein Tor für Ahlen war irregulär. Aber sollte ein Bundesligist so ein Spiel nicht dennoch gewinnen können?

Haching setzt dem die Krone auf, hoffe nur, Saarbrücken gewinnt auch das 2. Spiel. Auch bei Köln frage ich mich, warum man nach dem überglücklichen 2-2 in Essen nun Protest einlegt? Da geht man wohl davon aus, dass man das 2. Spiel gewinnen könnte.


Weitere aktuell Fälle:

- Schiri Trautmann wurde vorerst aus dem Verkehr gezogen. Ausnahmsweise nicht wegen Spielmanipulationen. Er hat nur vom DFB zur Verfügung gestellte Sponsorenklamotten via ebay vertickt :laugh2: !

- ein Uefa-Cup-Spiel wurde offenbar auch verschoben. Athen-Tiflis 5-2 nach 0-2 zur Pause.

- ein kompletter Spieltag in Italien 2001 scheint verschoben. Im Süden Deutschlands wurde hunderte Mal mit Höchsteinsatz auf eine bestimmte 5er Kombination gesetzt, alle 5 Spiele endeten mit höchst kuriosem Verlauf wie gewünscht 2-1.
 

Spielberg1

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@HansaJan

Du sagst es ja selbst, das Tor war klar irregulär! Zudem ähnelt der Spielverlauf sehr stark dem des HSV in Paderborn! Erst eine klare 2:0-Führung für den Favoriten und ganz plötzlich dreht der Aussenseiter das Spiel...! Da ist es das gute Recht vom FCN genau prüfen zu lassen ob Schiri Hoyzer auch dieses Spiel verschoben hat oder nicht. Und falls ja stehen dem FCN natürlich die gleichen Ausgleichszahlungen zu wie dem HSV, alles andere wäre ja wohl ein Witz


btw: Handelte es sich beim dem von Dir angeführten Spieltag 2001 in Italien rein zufällig um den letzten? Da hab ich nämlich auch 400 DM gewonnen


Hier die neuesten Nachrichten:

Brief an den DFB
Bielefeld warnte vor Marks

Der Fußball-Bundesligist Arminia Bielefeld hatte den Deutschen Fußball-Bund bereits am 12. August 2004 schriftlich aufgefordert, den inzwischen gesperrten Berliner Schiedsrichter Dominik Marks abzusetzen. In dem Brief, der in der "Welt" und der "Sport Bild" veröffentlicht wurde, beschwerte sich der Club über die "unzähligen Fehlentscheidungen" von Marks in der Regionalliga-Partie zwischen den Amateurteams von Hertha BSC und der Arminia am 11. August (2:1).

Konkret nannte der Club ein "nichtgegebenes Tor" für, eine "Elfmeterentscheidung gegen Arminia Bielefeld" und eine unberechtigte Rote Karte gegen den Spieler Mohammed Camara. Als Konsequenz forderten die Westfalen vom DFB: "Sie ziehen dieses Gespann komplett aus dem Verkehr oder Sie suchen für dieses Gespann ein anderes 'Übungs'-Feld weit unterhalb der 3. Liga".

Manager Thomas von Heesen und Nachwuchs-Chef Peter Krobbach, die den Brief unterzeichnet hatten, erklärten zudem, "dass wir in Zukunft auf Grund der geschilderten Vorkommnisse jegliche Ansetzung des SR Marks incl. seiner Assistenten für die Leitung unserer Spiele komplett ablehnen werden".

Als Reaktion auf das Schreiben, so von Heesen, habe Schiedsrichter-Obmann Hellmut Krug dem Verein mitgeteilt, "dass es uns nicht zustehen würde, die Schiedsrichter und ihre Ansetzungen in diesem Maße zu kritisieren". Dies habe man so hingenommen. Da es keine Fernsehbilder von der Partie gab, konnte der Verein die angeblichen Verfehlungen des Referees nicht belegen.

Erst am Dienstag war Marks, der vom inhaftierten Schiedsrichter- Kollegen Robert Hoyzer belastet worden war, vom DFB-Sportgericht im Zuge des Wettskandals gesperrt worden. Ihm wird vorgeworfen, "mit Kunden von Wettbüros Verabredungen zur Manipulation von Spielen der 2. Bundesliga und der Regionalliga getroffen zu haben". Neben der Partie in Berlin soll Marks auch das Zweitliga-Spiel Karlsruher SC - MSV Duisburg (0:3) am 3. Dezember 2004 verpfiffen haben. Auch soll er gemeinsam mit Hoyzer versucht haben, den ebenfalls gesperrten Schiedsrichter-Kollegen Torsten Koop anzuwerben.

Marks hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Seine Anwältin Astrid Koch warf dem DFB-Sportgericht "bloßen Aktionismus" vor und übte harsche Kritik am Urteil. "Beim DFB scheint es - im Interesse der schnellen Beendigung des 'Skandals' - mittlerweile ohne Bedeutung, dass gerade im von Hoyzer genannten Spiel Karlsruhe gegen Duisburg Schiedsrichter Dominik Marks vom DFB-Schiedsrichterlehrwart Eugen Strigel eine souveräne Spielleitung bestätigt wird", erklärte sie in einer Stellungnahme. Der DFB-Kontrollausschuss übersehe, dass es sich bei den Hoyzer-Angaben um die "Angaben eines Beschuldigten handelt, der innerhalb bestimmter Grenzen folgenlos lügen darf", stellte die Juristin fest.
 

Guadalcanal

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Interessantes aus Italien:
6,6 Millionen Euro bei Oddset kassiert

Durch ungewöhnliche Außenseitersiege in der italienischen Serie A hat ein einzelner Wetter zum Ende der Saison 2000/2001 auf einen Schlag 6,6 Millionen Euro gewonnen.
[...]
Der "Großspieler", wie er bei Oddset genannt wurde, setzte bei bayerischen Annahmestellen auf vier Spiele der italienischen Serie A und ein Spiel der spanischen Primera Division. Auffällig war dem Bericht zufolge, dass bei drei der vier italienischen Begegnungen der Spielausgang für jeweils eine der beteiligten Mannschaften ohne Bedeutung war. Die Spielergebnisse seien in Italien teilweise als "kuriose Außenseitersiege" gewertet worden.
[...]
Insgesamt musste Oddset nach Angaben der Zeitung allein für diese Kombination in Bayern Gewinne in Höhe von 9,2 Millionen Euro ausschütten, bei einem Einsatz von 1,4 Millionen Euro.

Quelle: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,342186,00.html

Hm, da setzt jemand 1,4 Mio € auf Außenseiterspiele ohne Bedeutung und keiner findet das seltsam? :kotz:
Ach ja, es ist natürlich unklar, ob der "Großspieler" auch bei anderen europäischen Buchmachern gespielt hat.
Bei solchen Beträgen stellt sich für mich ernsthaft die Frage wie sauber der europäische Fußball überhaupt noch ist.
 

Romo

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Guadalcanal schrieb:
Auffällig war dem Bericht zufolge, dass bei drei der vier italienischen Begegnungen der Spielausgang für jeweils eine der beteiligten Mannschaften ohne Bedeutung war.

wer auf solche Spiele Wetten anbietet ... :gitche: :wall:
 

KGZ49

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DFB-Chef-Mayer-Vorfelder-Generalsekr-Schmidt-2.jpg


Diese beiden Fußball-Chefs sind sicher ebenso die Blödmänner der Woche denn was die bisher hinsichtlich des großen Schiedsrichterskandals abgeliefert bzw. eben NICHT gemacht haben, ist ziemlich blöd.

Vor allem der Linke, auch MV genannt, hat sich bisher (einschl. Bundestrainersuche) nicht mit Ruhm bekleckert.
 

Spielberg1

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Neues von Hoyzer...

FUSSBALL-SKANDAL

Schiedsrichter vor dem Ligaspiel noch schnell ins Bordell?

Neue Vorwürfe im Wett-Skandal der Bundesliga: Der inzwischen in Haft sitzende Ex-Referee Hoyzer belastet erneut Kollegen. Einige Schiedsrichter hätten sich vor Fußballspielen von Schiri-Betreuern in Bordelle einladen lassen, berichtet der SPIEGEL.


In der Untersuchungshaft hat Ex-Referee Robert Hoyzer neue Vorwürfe gegen Kollegen erhoben. Bis vor zwei Jahren sei es der "Normalfall" gewesen, dass sich Schiedsrichter vor Fußballspielen von den Schiri-Betreuern der Vereine in Bordelle einladen ließen. Konkret nannte Hoyzer den Ermittlern das Regionalliga-Match zwischen FC Sachsen Leipzig und Erzgebirge Aue am 14. Oktober 2000. Am Abend vor dem Anpfiff hätten sich zwei der drei angesetzten Schiris und Hoyzer selbst von dem Vereinsbetreuer zuerst in eine Table-Dance-Bar und dann in ein Bordell einladen lassen. Dort habe jeder von dem Schiedsrichterbetreuer 150 Mark bekommen, "um uns zu vergnügen, was wir auch taten". Hoyzer war für das Spiel nicht nominiert und nur privat in Leipzig. Die neuen Einlassungen könnten für die Gilde der Unparteiischen heikel werden, denn Hoyzer deutete umfangreiches Wissen über ähnliche Einladungen an. Das seien jedoch so viele, dass sie ihm nicht alle präsent seien, teilte er in seiner Vernehmung am Samstag vorvergangener Woche mit. In der U-Haft gilt für Hoyzer weiterhin die höchste Sicherheitsstufe. Von seinen ebenfalls in Berlin-Moabit einsitzenden kroatischen Komplizen im Wett-Skandal fühle er sich bedroht, da diese zu Gewaltakten neigten. Einer der Gebrüder S. sitzt mit dem Ex-Referee im Haus 2 der Haftanstalt. Das Wachpersonal achtet penibel darauf, dass Hoyzer auf keinen der mutmaßlichen Mittäter trifft. Außer beim täglich einstündigen Hofgang bleibt er deshalb 23 Stunden am Tag in seiner Zelle eingeschlossen.
 

ThoMac

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Die ganze Bundesliga-Geschicht muss umgeschrieben werden !!!

Die jüngere Geschichte des deutschen Fußballs wird komplett umgeschrieben
Bochums Trainer Peter Neururer hat eine Lawine ins Rollen gebracht: Der Schiedsrichter-Skandal erfasst nun auch Bayern München und Saudi-Arabien

Dramatische Entwicklungen deuten darauf hin, dass der Schiedsrichter-Skandal im deutschen Fußball erheblich gigantischere Ausmaße annimmt als bisher vermutet. Neben dem geständigen Referee Robert Hoyzer sollen hunderte von weiteren Schiedsrichtern und Dutzende von Profivereinen darin verwickelt sein. Nachdem vergangene Woche der Bochumer Trainer Peter Neururer schon seine Recherchen der Öffentlichkeit preisgegeben hatte, meldeten sich gestern auch andere Geschädigte zu Wort. "Wenn alles mit rechten Dingen zugegangen wäre", so Corny Littmann, Präsident des FC St. Pauli, "dann wären wir heute die Nummer eins in Hamburg und der HSV in der Regionalliga."

Ein führender Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der ungenannt bleiben möchte, kann dieser Einschätzung nicht widersprechen. "Es stimmt", gibt der Mann kleinlaut zu, "wir haben klare Hinweise darauf, dass unsere Schiedsrichter eine Vielzahl von Fußballspielen nicht nur absichtlich verpfiffen haben, sondern auch unabsichtlich." Verschiedene Stichproben forderten verheerende Ergebnisse zutage. So konnten bei einem Schalke-Spiel aus dem Jahre 1997 nicht weniger als 27 Fehlentscheidungen der Referees zuungunsten der Gelsenkirchener festgestellt werden. Besonders auffällig in diesem Match waren die Linienrichter, bei denen es sich, wie Nachforschungen ergaben, aber gar nicht um die angesetzten Linienrichter gehandelt hatte. Die seien nicht rechtzeitig aus dem Bordell zurückgekommen, deshalb habe man zwei Herren aus dem VIP-Bereich gebeten, für die Abwesenden einzuspringen. Die Betreffenden hätten sich als unparteiisch deklariert, erst später sei bekannt geworden, dass beide aus Dortmund stammten. Dem offiziellen Schiedsrichterbeobachter sei damals nichts Verdächtiges aufgefallen. "Aus heutiger Sicht könnte man sagen, das war ein Fehler", räumte nun Schiedsrichter-Obmann Hellmut Krug ein.

Nach den vorliegenden Erkenntnissen kommt der DFB kaum daran vorbei, nicht nur die beanstandeten Hoyzer-Spiele zu untersuchen, sondern sämtliche Erst- und Zweitliga-Partien der vergangenen zehn Jahre einer Prüfung zu unterziehen, insgesamt mehr als 6.000 Partien. Die Sender ARD, SAT 1 und Premiere haben sich bereit erklärt, ihre Archive "im Sinne einer rückhaltlosen Aufklärung" zur Verfügung zu stellen. Bundesinnenminister Otto Schily forderte in einer ersten Stellungnahme "drastische Strafen".

Da eine Neuansetzung sämtlicher irregulärer Matches "aus terminlichen Gründen kaum praktikabel" sei, will man die Tabellen mit einem so genannten Neururer-Index bereinigen. Anschließend müssten die entsprechenden Konsequenzen gezogen werden. Nach ersten Hochrechnungen ist danach Bayern München schon 2001 aus der Bundesliga abgestiegen und Schalke 04 im Jahr davor, weshalb die "Meisterschaft der Herzen" mitsamt Vierminutenfinale komplett aus dem Gedächtnis zu streichen ist. Deutscher Meister wurde in den letzten vier Jahren dreimal der VfL Bochum, einmal soll Bayer Leverkusen die Nase vorn gehabt haben. "Vermutlich ein Rechenfehler", glaubt ein DFB-Vertreter, der als gelernter Jurist hohe Gefängnisstrafen für die meisten deutschen Schiedsrichter nicht ausschließt: "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht."

Die größte Sorge gilt derzeit der Möglichkeit, dass der Skandal internationale Dimensionen erreichen könnte. Besonders sensibel in diesem Zusammenhang die Weltmeisterschaft 2002. Schon das erste deutsche Spiel gegen Saudi-Arabien sei früh durch einen fälschlich zuerkannten Freistoß komplett aus der Bahn geraten. In einer Ad-hoc-Analyse errechnete Peter Neururer auf dieser Basis anstelle des 8:0-Sieges eine 1:2-Niederlage. "Wir wären ausgeschieden und hätten Rudi Völler schon damals rausschmeißen müssen", sagt ein hochrangiger Fußballfunktionär. "Klinsmann hätte die EM in den Sand gesetzt, also müssten wir von Rechts wegen sofort Lothar Matthäus zum Bundestrainer berufen." Eine grauenhafte Vorstellung, selbst für WM-Organisator Franz Beckenbauer: "Wenn die Scheichs das spitzkriegen, können wir zusperren."
 
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