Gegen wen wird der "Russen-Riese" wohl seine erste TV machen? Wladimir is erstmal beschäftigt , dann käme Ray Austin in der WBA-Rangliste ( und Donald 2 Plätze später) .Austin hätte wohl in Deutschland keine Chance. Aber wer hätte die schon. Aber boxt Valuev eigentlich jetzt weiter in BRD oder geht er nach Amerika? Man muß Valuev wohl ausknocken , um gegen ihn zu gewinnen , jedenfalls solange er die Punktrichter auf seiner Seite hat. Und ausknocken würde ihn wohl nur Wladimir und vielleicht Brester und Peter. Sonst sehe ich kaum jemand,der das könnte.
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Berlin - Dem umstrittenen Urteil folgte der "Amok-Lauf" des Trainers:
Norman Stone, Coach des entthronten Box-Champions John Ruiz (USA), entriss dem neuen Schwergewichts-Weltmeister Nikolaj Walujew im Ring bei der Siegerehrung den WM-Gürtel und konnte erst durch den Faustschlag eines Betreuers gestoppt werden.
Das stinkende Urteil
"Dieses Urteil stinkt", schrie der aufgebrachte Trainer, nachdem sein Schützling den Titel der WBA nach Punkten (114:116, 113:116, 114: 114) an den Russen verloren hatte.
"Das war eine schlimme Entscheidung. Es bleibt dabei. In Deutschland kann man als Amerikaner nur durch K.o. gewinnen", wetterte Stone und schoss wie von der Tarantel gestochen durch die Schmeling-Halle.
Der entthronte Weltmeister war am Boden zerstört: "Ich weiß, dass ich diesen Kampf gewonnen habe. Und das Publikum weiß es auch."
Ungewohnte Worte von Don King
Don King, legendärer Promoter und Manager von Ruiz, schien hingegen Partei für die Gegenseite zu ergreifen: "Ich akzeptiere das Ergebnis. Deutschland ist das neue Schwergewichts-Mekka. Nikolaj kann die Titel der vier Verbände vereinen."
Die lautstarke Forderung seines Schützlings nach einem Rückkampf begegnete King mit nichtssagenden Floskeln: "Natürlich hat er einen Rückkampf verdient. Ich tue immer das Beste für meine Boxer."
Der Riesenfels in der Brandung
Walujews Manager Wilfried Sauerland, der nach einigen vergeblichen Anläufen in den 90er Jahren mit seinem damaligen Schützling Axel Schulz endlich einen Schwergewichts-Champion präsentieren konnte, griff das Ruiz-Lager scharf an:
"Wenn man sich so benimmt, hat man kaum Chancen auf einen Rückkampf." Für die Tumulte im Ring machte Sauerland ausschließlich den Trainer von Ruiz verantwortlich: "Bis zum Auftritt von Herrn Stone war das Publikum ruhig und hatte das Urteil der Punktrichter akzeptiert."
Der neue Weltmeister beteiligte sich nicht an der verbalen Schlammschlacht und wirkte in all der Aufregung wie der Riesenfels in der Brandung. "Ich bin stolz, der erste russische Schwergewichts-Weltmeister zu sein. Ich wünsche allen ein schönes Silvester-Fest."
Das Pfeifkonzert vieler der insgesamt 10.000 Zuschauer nach der Urteilsverkündung ließ den 2,13 m großen "Riesen aus St. Petersburg" kalt: "Ich habe mich daran gewöhnt, dass die Zuschauer immer zu meinen Gegnern halten."
Walujew mit mangelndem Angriffswillen
Doch damit tat der neue Champion dem Publikum Unrecht. Man musste kein Anhänger von Ruiz sein, um sich über die Entscheidung des Punktgerichts zu wundern.
Mehrmals hatte der US-Amerikaner Walujews Größenvorteil von 25 Zentimetern mit schnell Vorstößen überwunden. Der Sauerland-Schützling zeigte sich im Vergleich zu seinem letzten Auftritt zwar technisch und taktisch verbessert, zeigte aber für einen Herausforderer zu wenig Angriffswillen.
"In Amerika hätte er nicht gewonnen"
"Der Sieg war knapp, aber am Ende verdient. In Amerika hätte Walujew wohl nicht gewonnen", meinte WBC-Weltmeister und Supermittelgewichtler Markus Beyer.
Und auch für Ex-Champion Henry Maske ging der knappe Sieg des Russen in Ordnung: "Es war hauchdünn, doch man kann den Sieg geben. Eigentlich bräuchte Walujew eine eigene Gewichtsklasse."
Laila Ali wortgewaltig
Deutlich weniger Diskussionen gab es über die Entscheidung des Vorkampfes zwischen Laila Ali und der Schwedin Asa Sandell. Unter den Augen ihres berühmten Vaters Muhammad Ali, der zuvor mit der Otto-Hahn-Friedensmedaille ausgezeichnet wurde, hatte Ali mehr Mühe als erwartet, gewann jedoch in der fünften Runde durch Abbruch.
"Wenn der Ringrichter nicht abgebrochen hätte, wäre meine Gegnerin k.o. gegangen", gab sich die 27-Jährige ähnlich wortgewaltig wie ihr Vater, der nach dem Kampf seiner Tochter unter großem Applaus die Halle wieder verließ.
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King will Valuev zu King Kong machen:
Berlin - Wie ein ganzer Haufen Elend lehnte John Ruiz an den roten Kacheln. Das kalte Wasser lief ihm über den zerschundenen Körper. Die Augen im zerbeulten Gesicht geschlossen, die aufgeplatzten Lippen fest zusammengepreßt.
Erst eine Stunde nach dem Duschen fand der entthronte Weltmeister wieder Worte: "Alle haben mir gesagt, verteidige deinen Titel nicht in Deutschland. Muß man hier eine Pistole mit in den Ring nehmen, um gewinnen zu können? Das war ein Raubüberfall."
Am neuen WBA-Champion Nikolai Valuev prallten alle Betrugs-Vorwürfe ab: "Ich habe mich daran gewöhnt, daß die Zuschauer immer zu meinen Gegnern halten." Die Kampfrichter wehrten sich. "Dummes Gerede, wir sind neutral", polterte Francisco Martinez aus Neuseeland. "Es war eng. Ruiz' Treffer waren aber nicht so klar wie die von Valuev", sagte der Australier Derek Milham.
Einen Rückkampf - wie ihn das Ruiz-Lager fordert - wird es wohl kaum geben. "Das Verhalten von Trainer Stone war Ekel erregend. Ich glaube auch nicht, daß es viele gibt, die dieses Duell noch mal sehen wollen", sagte Promoter Wilfried Sauerland.
Mit 147 Kilo dahinter trifft Valuev den Amerikaner
Foto: Reuters
Don King dagegen sah sehr glücklich über die Niederlage seines Schützlings aus. Mit 50 Prozent ist er ja auch an den nächsten 4 Valuev-Kämpfen beteiligt. Und da hat er viel vor: "Niko baue ich in den USA zum King Kong auf. Egal, ob er diesen Spitznamen mag - er wird das lieben, was ich ihm besorge - M-O-N-E-Y..."