Boxen ist leider eine noch miesere Geschäftemacherei als der heutige Profifußball.
Nicht, dass ich für die FIFA wäre im (ganz im Gegenteil), aber es bräuchte eine Instanz, die über den Boxverbänden im Profibereich steht und eine unabhängige Weltrangliste. Und dann sollte nach einer Art Turnier-/Ligamodus geboxt werden und das mindestens 3mal pro Boxer pro Jahr.
Dieses ganze Rumgehampel (- welches seit Corona noch schlimmer geworden ist) um Kampfansetzungen nervt einfach nur noch.
Beispiel Joyce: Zuletzt top. (- auch durch seinen Eisenschädel), aber schon viel langsamer als zu Amateurzeiten. Die Zeit läuft ihm davon.
Mit Boxrec hat man immerhin eine Weltrangliste die auf einen Algorithmus basiert. Auch so eine mathematische Berechnung hat ihre Grenzen, aber bevor ein Mensch sich Gedanken über gewisse Platzierungen macht, kann das eben auch diese Formel tun.
Eines der zentralen Probeme beim Boxen sind die vielen verschiedenen Verbände. Je nach Definition dürfte es pro Gewichtsklasse nur einen Weltmeister geben, so gibt es eben einen je Verband. Und diese einzelnen Verbände benötigen eben auch ihre eigenen Ranglisten, das ist eben so.
Nun stelle Dir Folgendes vor.
Ich bin Peter Kadiru und ich möchte relevant werden in den Gewichtsklassen. Was tue ich? Ich suche mir einen Verband aus und boxe gezielt Gegner die dort gut geranked werden. Das könnte eben ein Mann in den Top 70 sein der dort eigentlich nichts zu suchen hat. Den besiege ich und bin nun selbst in den Top 70. Und so kletter ich eben anhand dieser Rangliste hoch. Nehmen wir an, man hätte sich für die WBO entschieden. Nun möchte Peter in die Top 10 gelangen und boxt den auf Nummer 9 liegenden Evgeny Romanov und besiegt ihn knapp nach Punkten. Was machst Du also als WBO? Du könntest Romanov aus den Top 15 werfen und Kadiru dafür rein, oder vielleicht Kadiru gar in die Top 10. Irgendwas müssen die ja tun.
Und so entstehen eben eigenwillige Rankings in den jeweiligen Verbänden.
Weißt Du weshalb Dubois auf der 1 bei der WBA ist? Weil er Bogdan Dino geschlagen hat, der glaube ich unter den Top 5 zuvor bei der WBA war.
So läuft das eben. Und für eher mäßige Boxer sind die Rankings auch eine gewisse Chance.
Zum Beispiel hat der mäßig talentierte Bogdan Dinu gute Kämpfe abgreifen können weil er sich gut positioniert hat im WBA-Ranking.
Es gibt immer wieder fragwürdige Entscheidungen, aber ich würde da noch unterscheiden wollen zwischen den Verbänden und der WBA. Die WBA fabriziert seit Jahren nur Blödsinn und bekam zuletzt auch viel Gegenwind. Teilweise versuchen sie nun zurückzurudern, aber der aktuelle Trevor Bryan-Gegner ist ja wieder eine absolute Lachnummer. Der ist plötzlich in die Top 15 gerutscht und soll nun um den regular belt boxen. Das sind dann wirklich so perfide Mittel wo man denkt: Da ruft Don King an, legt etwas Kohle rüber und nennt ein paar Namen wovon sich die WBA dann einen aussuchen darf.
Neben den Verbänden gibt es eben auch große Probleme zwischen den jeweiligen Promotern. Zum Beispiel lässt die PBC eigentlich nie ihre Weltmeister gegen andere Promoter kämpfen, höchstens zur Titelvereinigung. Das sind solche Praktiken die einfach gute Kämpfe kosten und somit kontraproduktiv sind.