Schon, aber etwas Variation ist ja auch durchaus nett.
Man kennt das "Stallverhalten" im Boxen ja durchaus zu genüge. Stärkere Gegner werden wenn dann aus den eigenen Reihen geboxt. Freiwillige Titelverteidigungen werden gegen ausgesuchte Laufkundschaft ausgetragen (ggf. mit doppeltem Punktrichter-Boden und Rückkampf-Klausel). Titelvereinigungen werden zu besseren "Melkbarkeit" (Quantität) wenig angestrebt. Pflichtverteidigungen gegen Boxer - über die der eigene Promoter keine Kontrolle hat - werden nach Möglichkeit vermieden.
Das hat in Deutschland jahrelang mehr oder weniger funktioniert. Bis irgendwann die Boxer zu alt wurden oder frustriert abdüsten. Sauerland- und UBP-Boxer traten aufgrund von exklusiven TV-Verträgen der Ställe mit mdr und ZDF nicht gegeneinander an ... und als die TV-Verträge dann wegbrachen, ging es dann ziemlich flott den Bach runter.
Das Boxen in den USA hatte am besten funktioniert, wenn die TV-Sender über eine gewisse Expertise verfügten und eine gewisse "Klasse" beim Gegner verlangten. In Deutschland wurde alles abgesegnet, was geboten wurde ... auch Nummern wie Erdei vs Mendoza oder so.
"Rivalitäten" und Exklusiv-Verträge kommen dem Boxern nicht gerade entgegen. Nummern wie Mayweather vs. Pacquiao sind selten.
Oft hieß es irgendwann eher "Nein, der ist Exklusiv bei HBO und der andere ist bei Haymon ... das wird nix."
Don King hatte einen gewissen Pool an HW-Boxern ... wenn auch nicht gerade oberster Güte (Mike Mollo, Owen Beck, Ray Austin.....). Er lieferte Events ohne übermäßig lange Vorlaufzeit (für Verhandlungen) und die Verbände waren zufrieden. Mehr Titelverteidigungen, mehr Geld.
Wer mitspielen wollte, bei dem sicherte sich King ein gutes Stück vom Kuchen (siehe seine Umsatzbeteiligung an den Valuev-Kämpfen nach Ruiz vs Valuev).
Letztlich ging Don King (bzw. indirekt seine Boxer) denen von "außerhalb" mehr oder weniger aus dem Weg.
Eine Weile ging das gut und eine Weile ließ sich so Geld verdienen.
Aber irgendwann waren die Titel halt alle weg und fanden neue Besitzer.
Rahman->Maskaev->Peter->V. Klitschko usw.
Ruiz->Valuev->Haye->W. Klitschko usw.
Byrd->W. Klitschko
Brewster->Lyakhovich->Briggs->Ibragrimov->W. Klitschko usw.
Don Kings HW-Boxer waren irgendwann auch in die Jahre gekommen ... und "Nachwuchs" kam nicht so recht nach.
Da war dann plötzlich der am besten gerankte Boxer der Staaten der zu dem Zeitpunkt eher wenig bekannte Tony Thompson.
Dass die Don-King-Boxer gerne unter sich blieben führte quasi dazu, dass zu wenig frischer Wind von außen reinkam.