@cosmo.1 @MMA_Boxer
Ich kann das gerne erläutern:
Thompson hat es in dem Kampf nach ziemlich kurzer Zeit geschafft, die Offensive von Ortiz mehr oder weniger zu neutralisieren. Das lag einfach daran, dass er selber sehr Defensiv geboxt hat. Ortiz war derjenige, der den Kampf machen musste und man hat in dem Kampf gemerkt, dass ihm das nicht wirklich liegt.
Über den ganzen Kampf bringt er die immer gleiche Offensivaktion: Jab, Jab, Gerade. Und zwar immer komplett gleich geschlagen. Total vorhersehbar und total unkreativ. Teilweise konnte Thompson deckungslos vor Ortiz stehen und die Schlaghände auspendeln. Dabei konnte er selber immer wieder ganz gute Konter landen.
Nun ist Thompson mittlerweile komplett durch. Natürlich ist er mit Ortiz nicht wirklich auf Augenhöhe. Er ist viel zu langsam und oftmals fehlt ihm in einigen Situationen die Übersicht bzw. einfach die Aufmerksamkeit. Dadurch konnte Ortiz ihn am Ende doch immer wieder zu Boden schicken und letztendlich auch KO schlagen. Trotzdem: Die dritte Runde z.B. hatte Ortiz eigentlich bis 5 Sekunden vor Schluss verloren, bevor da der KD kam.
Ich frage mich jetzt: Was, wenn der Gegner hier nicht Thompson heißt, sondern Fury? Wenn Thompson die Treffer weitestgehend vermeiden kann, dann sollte ein Fury das mit Sicherheit auch schaffen (und wahrscheinlich noch viel besser). Der große Unterschied ist dabei aber, dass ein Fury selber noch viel schneller und beweglicher als Thompson ist und so einen Stil (wie gegen Klitschko gesehen) auch 12 Runden lang durchziehen kann. Klar, wenn er dabei einen Fehler macht, kontert Ortiz ihn aus und der Kampf kann ganz schnell vorbei sein. Aber nach punkten würde ich Ortiz in diesem Kampf keine guten Chancen einräumen und für mich würde er in einen solchen Kampf als Außenseiter reingehen.