Skispringer sollen ihren Anlauf selbst bestimmen


Benjamin

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Was mich wundert, ist, dass diese Regelung von der FIS als Vorteil bei Windunterbrechungen eingestuft wird. Schauen wir uns nochmal als Beispiel das letzte Springen der Saison in Planica an: Nachdem da im ersten Durchgang der Wind bei Anders Jacobsen und Martin Schmitt etwas aufgefrischt hatte, gab es ja neben dem nun zu langen Anlauf noch ein zweites Problem: Der Wind war nicht mehr im Korridor.
Zu diesem Zeitpunkt hätte man also auch mit der neuen Regel nicht einfach den Anlauf verkürzen und den Wettkampf fortsetzen können. Es sei denn, man kippt gleichzeitig auch die Windkorridor-Regel (was die Wettkämpfe wieder unfairer machen würde) oder man führt auch noch einen Korrekturfaktor für den Wind ein (was das Ganze noch komplizierter machen würde).
 

Lauri

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Na ob die FIS an dieses Problem auch gedacht hat! ;) Ich denke nicht das sie den Korridor auch noch über Bord werfen. Wo kommen wir denn da hin! Es wäre ja schön gewesen wenn die FIS zusätzlich zu ihrer nüchternen Pressenmitteilung auch noch entsprechende Modelle mit veröffentlicht hätte. So etwas wird man sicher schon haben! Rechnerei für Gate und Wind?! Fans kramt eure Schulrechner wieder raus!
 
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Benjamin

Zahlenfreund
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Ich frage mich ja, ob die neue Regel dann nur im SGP/Weltcup greifen soll oder auch in den darunter liegenden Wettkampfserien. Denn beim Weltcup geht es noch einigermaßen - da wird man ja in der Regel per Videowand mit allen wichtigen Daten und Zahlen versorgt. Aber beim COC, wo es die meisten Stadionsprecher kaum fertig bringen, einem die Gesamtpunktzahl mitzuteilen? Da war bislang die Weite die einzige Chance, die Platzierung des Springers ungefähr abzuschätzen... wenn das jetzt auch noch wegfällt, weil man die Anlauflänge nicht erfährt. :(

Dann kann ich auch sagen, Keituri war ungefähr so gut wie Vincent Descombes-Sevoie - ist dann halt in die andere Richtung gedehnt. ;)
 

Sunnygate

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ich halte das für absolutes Kasperle-Theater
das Bestimmen von Ergebnissen mittels mathematischer Formeln, gehts bitte noch zuschauerunfreundlicher und komplizierter?
ich kann zwar verstehen, dass man etwas gegen Witterungsunbilden tun will, aber doch nicht so was Kontraproduktives
uns sagt der Hofer letzen Sommer wegen der Reform der Kombi noch, es soll alles einfacher werden, nur noch eine Wettkampfform usw, und jetzt soll es so einen Sch... geben? wie glaubwürdig ist die FIS bitte noch?
warum ist der beliebteste Sport weltweit, Fußball, so beliebt?
weil er so einfach ist
warum schauen sich die Menschen in der Leichtathletik am liebsten 100m an? weil 1. ist, wer als 1. ins Ziel kommt
und jetzt will das Skispringen mathematische Formeln anwenden
da kann ich nur noch lachen und traurig den Kopf schütteln:down:
 

Benjamin

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Wobei ja auch im Moment schon mathematische Formeln angewendet werden:

Gesamtpunktzahl = 60 + 1,8*(Weite - K-Punkt) + Summe(Haltungsnoten) - Max(Haltungsnoten) - Min(Haltungsnoten)​
 

Kaethe

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Nun, diese Formel ist noch halbwegs nachvollziehbar, während man nachdem angedachten System das ganz noch mal mit einem bestimmten Faktor multiplizieren muss oder so ähnlich.
 

nummer5

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Wobei ja auch im Moment schon mathematische Formeln angewendet werden:

Gesamtpunktzahl = 60 + 1,8*(Weite - K-Punkt) + Summe(Haltungsnoten) - Max(Haltungsnoten) - Min(Haltungsnoten)​

:pffft: mir war das gar nicht so bewusst, dass da MATHEMATISCHE FORMELN verwendet werden :pffft:


Aber ich denke auch, dass die dann mit dieser Anlaufveränderung um einiges komplizierter werden und die Formel oben ist ja noch einfach.
 

Sunnygate

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ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das durchgeht, da werden die TV-Stationen schon für sorgen, denn wie sollen die das den Zuschauern noch vermitteln?
Skispringen ist an sich schon nicht der einfachste Sport, weil nicht der gewinnt, der als erstes unten ist, wegen der Technik usw.
aber diese Regeln den Zuschauern beizubringen und transparent darzustellen, ist so gut wie unmöglich
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Ja, was ich damit sagen wollte, ist, dass nicht die mathematische Formel an sich etwas Schlechtes ist - sondern dass es darauf ankommt, wie die Regeln den Zuschauern nahegebracht werden. Die Zuschauer bekommen ja nicht nur alle Infos, die für die Rechnung nötig sind, sondern sie erhalten auch das fertige Ergebnis.

Das Problem, das ich aus mathematischer Sicht hauptsächlich sehe, ist, dass es schwierig sein dürfte, eine einfache und logisch nachvollziehbare Formel zu finden, die gleichzeitig gerecht ist.
Angenommen, der Anlauf ist ohnehin an der unteren Grenze: Dann kann eine Luke mehr oder weniger unter Umständen dafür sorgen, dass der Springer ins Fliegen kommt oder eben doch am Vorbau hängen bleibt. In dem Bereich macht eine Luke einen sehr großen Unterschied... ist der Anlauf dagegen so gewählt, dass die Schanze ausgeflogen werden kann, dann macht eine Luke weniger keinen so großen Unterschied.
 

jamva

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man kann den sport mit solchen neuerungen leicht kaputt machen...ehrlich gesagt nimmt diese regel mir schon ziemlich die lust, mir die sommerwettkämpfe anzuschauen...
 

Kirsten

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Ich war jetzt in Holland im urlaub, da lasen wir im Videotext ehr folgende Variante: Die Jury legt einen Anlauf fest, alle Springer springen von dort. Sollte man dann feststellen, dass es zu weit geht, wird der Anlauf verkürzt, der Rest der Springer springt von da. Gewertet wird beides als ein Durchgang, die ersten Springer starten also nicht neu, umgerechnet wird das ganze dann per Formel. Das klingt ja schon deutlich anders als in unseren medien
 

nummer5

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Ich war jetzt in Holland im urlaub, da lasen wir im Videotext ehr folgende Variante: Die Jury legt einen Anlauf fest, alle Springer springen von dort. Sollte man dann feststellen, dass es zu weit geht, wird der Anlauf verkürzt, der Rest der Springer springt von da. Gewertet wird beides als ein Durchgang, die ersten Springer starten also nicht neu, umgerechnet wird das ganze dann per Formel. Das klingt ja schon deutlich anders als in unseren medien

Das klingt auch viel verständlicher und logischer in meinen augen.
 

Arwen

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Ich war jetzt in Holland im urlaub, da lasen wir im Videotext ehr folgende Variante: Die Jury legt einen Anlauf fest, alle Springer springen von dort. Sollte man dann feststellen, dass es zu weit geht, wird der Anlauf verkürzt, der Rest der Springer springt von da. Gewertet wird beides als ein Durchgang, die ersten Springer starten also nicht neu, umgerechnet wird das ganze dann per Formel. Das klingt ja schon deutlich anders als in unseren medien

das wäre eine idee, die ich sehr gute finden würde.
 

Albatros

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Ich war jetzt in Holland im urlaub, da lasen wir im Videotext ehr folgende Variante: Die Jury legt einen Anlauf fest, alle Springer springen von dort. Sollte man dann feststellen, dass es zu weit geht, wird der Anlauf verkürzt, der Rest der Springer springt von da. Gewertet wird beides als ein Durchgang, die ersten Springer starten also nicht neu, umgerechnet wird das ganze dann per Formel. Das klingt ja schon deutlich anders als in unseren medien

habe das so verstanden: jeder einzelne springer kann verkürzen (nicht verlägern) und dafür kommt dann eine mathematische formel zur geltung.

das einzige was mich interessieren würde:

nehmen wir an im 1. durchgang springt die startnummer 47 schanzenrekord,

startnummer 49 verkürzt die anlauflänge, springt kürzer als 47, doch entweder durch die mathematische formel und/oder besseren haltungsnoten gewinnt die nummer 49 den 1. durchgang.

zählt dann der schanzenrekord von der startnummer 47???
 

Dryas

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oder man führt auch noch einen Korrekturfaktor für den Wind ein

das würde ich als Schritt in Richtung mehr Fairness ansehen! es ist eben nicht fair, wenn man einem 2m/s Aufwind zubilligt, und der nächste hat den nicht ... Freiluftsport hin oder her, fair ist es nicht. In der Praxis wäre das allerdings extrem schwierig, für jede Schanze und für jeden Wind den "fairsten" Umrechenfaktor zu ermitteln - igitt würde das Streitereien geben ...

albern find ich die andere Regel, das mit der Anlaufverkürzung. Wenn es zwei oder drei gibt, die allen anderen davonspringen, dann landen die schlechten eben nur auf dem Vorbau, so what!
wenn der Sepp Pimperlbauer im Riesentorlauf acht Sekunden hinter dem Benjamin Raich ins Ziel kommt, überlegt man sich ja auch keinen Umrechenfaktor, damit seine Zeit "attraktiver" wirkt.
:D: Oder vielleicht könnten ja die Bayern demnächst gegen Barcelona mit 15 Mann antreten, dafür wird dann jedes Bayern-Tor mit dem Faktor 0,684 multipliziert, um das tatsächliche Ergebnis zu ermitteln! Wär doch gut, dann sieht das Spiel optisch gleichwertiger aus und die Bayern-Fans könnten sich besser fühlen - vielleicht noch ein bischen über den Umrechenfaktor rummosern, der ihnen den Sieg gekostet hat ... uff ...

Im Sport gibts eben bessere und schlechtere, wie kann man da auf die Idee kommen, das als Unzustand zu betrachten, den es zu korrigieren gilt?

(Nicht falsch verstehen: eine Regel, die die sinnlos langen Abbruch-Neustart-Spielereien in den Griff bekommt, wäre echt toll und sollte sicherlich getestet werden. Aber ob im Weltcup??)
 
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