Sollte eine Nationalhymne gesungen werden?


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Lendenschurz

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Dessen Staatsangehörigkeit trägst du aber schön wie eine Monstranz vor dir her. Ich kenne die Özils nicht, aber von dem, was zu lesen ist, ist der Vater selbst türkischer Herkunft, noch dort geboren und dann eben in Deutschland aufgewachsen. Im Elternhaus würde offensichtlich türkisch gesprochen, wenn man Mesuts Deutschkenntnisse ansieht. Alleine aus einem Pass ableiten zu können, wie die Özils genau fühlen, also was dort wer als Vaterland empfindet, ist schon verwegen. Das wird ihnen von außen aufoktroyiert.

Fakt ist nur: Der Vater hat die deutsche Staatsangehörigkeit, Mesut hat die deutsche Staatsangehörigkeit. Dadurch ist Mesut spielberechtigt, und das war es dann auch schon.
Mehr braucht auch nicht zu interessieren. Man darf darüber mutmaßen, ob Mesut Özils schluffige Körpersprache ebenso wie Kroos' Phlegma dazu führen, dass die Nationalmannschaft nicht 100% Leistungsfähigkeit erreicht, eben weil hier Gegner nicht beeindruckt werden. Der Rest geht aber niemanden mehr etwas an, und ganz besonders eklig wird es, wenn die Spieler mit Migrationshintergrund mehr in die Pflicht genommen werden als diejenigen ohne. Darin liegt wie schon mal gesagt überhaupt ein großer Grund dessen, dass selbst den Willigen die Integration oft so schwer fällt. Von ihnen wird erwartet, deutscher zu sein als die Deutschen.

Das Beste was man hier seit langem lesen durfte
 

Omega

Fußball-Moderator a.D.
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Ich glaube jedoch, Özil, Boateng und Co. hätten sehr viel mehr Fans bzw. viel weniger Akzeptanzprobleme wenn sie mitsingen würden. Aber das bleibt ja deren Entscheidung.

Glaube ich nicht und wenn aus den falschen Gründen. Gerade nach den rassistischen Auswüchsen gegen Özil wäre wahrscheinlich eher diskutiert worden, ob er sich jetzt anbiedern will. Auch hier im Forum ist er ja als "assdeutscher" bezeichnet worden.

Vielleicht sollten wir mal bei der Diskussion über den Tellerrand hinausschauen:
http://www1.sportschau.de/sportschau_specials/fussball/wm2014/wm_historie/index_65.html

Zidane wusste seinen Standpunkt nicht nur auf dem Platz zu vertreten. Als Frankreichs Rechtsextremist Le Pen, Anführer des Front National (FN), die Auswahlspieler anging, vor Länderspielen gefälligst die "Marseillaise", die französische Nationalhymne mitzusingen, konterte Zidane, das er das mit Sicherheit nicht täte, nur um irgendjemandem einen Gefallen zu tun.

Ich stehe übrigens bei der Hymne weder auf noch singe ich sie mit und kann mich auch nicht erinnern dies bei der Bundeswehr getan zu haben. Und den Text kenne ich seit ich etwa 10 bin.
 

Langer

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Ich stehe übrigens bei der Hymne weder auf noch singe ich sie mit und kann mich auch nicht erinnern dies bei der Bundeswehr getan zu haben. Und den Text kenne ich seit ich etwa 10 bin.

:skepsis:
Wenn du bei der BW warst hast du mit "tödlicher" Sicherheit auch die Hymne gesungen.

Ich persönlich halte es mit "Ekel" Alfred Tezlaff, stehe immer auf und singe die Hymne mit, allerdings gehe ich nicht soweit wie Alfred. (Er stand auch auf und sang mit wenn er allein im Zimmer war;))
 

Plissken

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Ich kann so ein Posting von Ralf nicht nachvollziehen.
Die Öffentlichkeit erwartet also ein Mitsingen der Hymne? Nur dann ist man "berechtigt", für Deutschland aufzulaufen?

Und es soll auch gefälligst gejubelt werden? Was machen wird denn dann mit dem Gomez, der jubelt ja quasi nie, reißt nur kurz den Arm hoch.

Also darf er gegen jedes Land so jubeln wie immer, aber gegen Spanien muss der abgehen wie eine Rakete.

Da werden auf der einen Seite Führungsspieler gefordert und richtige Typen, die mal die Klappe außreißen. Auf der anderen Seite sollen die Jungs aber brav gemäß dem Willen des Volkes die Hymne singen.

Das Seltsame ist ja, dass hier kein User weiss, warum die nicht singen. Es wird einfach angenommen, die singen nicht, weil sie sich nicht mit Deutschland identifizieren können.
 

Langer

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Jaja, weil die bei der Bundeswehr ja alle so knallhart draufwaren. Das war ja noch nicht einmal zu KK-Zeiten so. Jetzt das nächste Patriotenklischee bitte.

Patriotenklischee ??????

Was soll denn das jetzt, ich bin 1973 zur BW eingerückt (worden) und da war es selbstverständlich dass die Nationalhymne (z.B. bei der Vereidigung, mit ausgiebigen vorhergehenden Übungseinheiten) gesungen wurde.
 

Buster D

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Patriotenklischee ??????

Was soll denn das jetzt, ich bin 1973 zur BW eingerückt (worden) und da war es selbstverständlich dass die Nationalhymne (z.B. bei der Vereidigung, mit ausgiebigen vorhergehenden Übungseinheiten) gesungen wurde.

Nicht weiter beachten, hinter der Stirn ist es mitunter halt auch ziemlich luftig. Ich wurde 97 eingezogen und es wurde selbstverständlich auch mal die Hymne gesungen. Es wurden einmal sogar Textblätter verteilt (ich glaube vor der Vereidigung, bin mir jetzt aber nicht sicher, ob da überhaupt gesungen wurde, auf jeden Fall war es ein wichtiger Anlass und der Spieß wollte sicher gehen, dass alle textsicher sind und nicht nur mitmurmeln wie Kroos und Co.;)). Es wäre ja auch irgendwie etwas seltsam, wenn nicht mal beim Bund die Nationalhymne gesungen wird :crazy:

PS: Wir hatten übrigens einige indisch, türkisch, polnisch und russisch-stämmige Kameraden und die sangen auch mit, ohne dass es befohlen wurde.

Vaterland ist doch nicht die Nationalität des Vaters! :wall:

Sonst ist von 95% der Türken(in der Generation unter 30) Deutschland das Vaterland. Erzähl das mal bei nem NPD-Parteitag die werden dir was erzählen :)

Mir geht so ein Parteitag einer durchgeknalleten Splitterpartei ziemlich am Ar... vorbei. Wo kommen wir denn hin, wenn wir uns von denen sagen lassen, wer Deutscher ist und wer nicht:crazy:

Zudem ist es Unsinn, dass 95% der "Türken" unter 30 in Deutschland bereits einen deutschen Pass haben, von deren Vätern mal ganz zu schweigen. Dann wären es auch keine Türken sondern Deutsche, es sei denn du bist wie die NPD auch vom Wurzelwahn befallen und auch ein Anhänger von irgendwelche Blut und Boden Lehren (einmal Türke immer Türke, "türkisches Blut" etc. usw.).
 
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Max Power

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Plissken

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PS: Wir hatten übrigens einige indisch, türkisch, polnisch und russisch-stämmige Kameraden und die sangen auch mit, ohne dass es befohlen wurde.

Was willst du uns damit jetzt sagen? Dass es in der Nationalmannschaft wie beim Bund sein soll? Oder dass sich Migranten beim Bund eher als Deutsche fühlen?
 

emkaes

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Hinter der Stirn
Patriotenklischee ??????

Was soll denn das jetzt, ich bin 1973 zur BW eingerückt (worden) und da war es selbstverständlich dass die Nationalhymne (z.B. bei der Vereidigung, mit ausgiebigen vorhergehenden Übungseinheiten) gesungen wurde.

Und es war natürlich "todsicher" klar, was mit denen passierte, die nicht mitsangen? Dämliches Klischee bzgl. der Bundeswehr. Von Buster auch noch einmal bestätigt. Als ob 95 Prozent der Jungs nur zur BW gehen würden, weil sie glühende Patrioten sind.
 

Cybeth1

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Und es war natürlich "todsicher" klar, was mit denen passierte, die nicht mitsangen? Dämliches Klischee bzgl. der Bundeswehr. Von Buster auch noch einmal bestätigt. Als ob 95 Prozent der Jungs nur zur BW gehen würden, weil sie glühende Patrioten sind.
95% gehen da hin, weil sie sonst nichts bekommen, zum größten Teil auch nicht zu gebrauchen sind. Wenn wir schon mal dabei sind, suchen seit 3 Jahren einen Auszubildenden, im Handwerk, Steinmetz- und Bildhauer.
 

Giftpilz

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Damals ging die Mehrheit dorthin, weil sie dazu zwangsverpflichtet wurden (und nicht den Zivildienst als Ersatz nahmen). Entsprechend kann man sich denken, wie ernst es ihnen mit dem Gelöbnis war. Analog dazu die Einstellung eines Nationalspielers, der zum Mitsingen der Hymne verpflichtet wird.

Man kann diese ominöse Vaterlands-/Heimatliebe nicht erzwingen. Diese kommt alleine mit der Überzeugung. Wer da nicht ansetzt und sich Gedanken darüber macht, wieso es so schwer für viele ist, sich selbst mit dem heutigen Deutschland zu identifizieren (sofern das überhaupt wirklich der Grund ist, warum jemand nicht mitsingt - ich zum Beispiel singe schlichtweg gar nicht gerne bei solchen Anlässen. Das sagt trotzdem gar nichts darüber aus, wie sehr ich Deutscher oder gar Patriot bin. Wahrscheinlich bin ich sogar ein weitaus größerer Verfechter der "Werte" unseres Landes - damit meine ich übrigens die Verfassung und nicht Currywurst - als viele der deutschlandfahnenschwenkenden und hymnengrölenden Eventfans), setzt wieder mal am falschen Punkt an, denn er verändert nur die Fassade.
 

Langer

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Und es war natürlich "todsicher" klar, was mit denen passierte, die nicht mitsangen? Dämliches Klischee bzgl. der Bundeswehr. Von Buster auch noch einmal bestätigt. Als ob 95 Prozent der Jungs nur zur BW gehen würden, weil sie glühende Patrioten sind.

Schlecht gelaunt???
Hat doch niemand behauptet, ich z.B. war als Wehrpflichtiger dort und habe mitgesungen.
Wer hier Klischees aufbaut ist wohl eindeutig.
 

Spielberg1

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@ne1 + theGegen

Es ging mir mit meinem aktuellen Beispiel von den deutschen U17-Mädels ausschliesslich darum aufzuzeigen wie locker und unverkrampft ALLE Spielerinnen (eben auch die mit Migrationshintergrund) mit dem Singen der Nationalhymne umgehen. MEHR NICHT. Ich glaube kaum, dass die Mädels zum singen oder rechte Hand auf die Brust legen genötigt wurden, sie tun es freiwillig und mit großer Begeisterung. Sowas motiviert und verbindet eben und ich finde das richtig klasse. Würden sich alle deutschen Herren genauso verhalten, würden wir diese Diskussion gar nicht führen. Mit der spielerischen Leistung hat das Singen natürlich überhaupt nix zu tun und ein Singen von Özil und Co. hätte am Ausscheiden auch nichts geändert.
 

Kali

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@ms

:thumb:

Ich finde diese Urdeutschen Hymnen-Fans so wahnsinnig verkrampft. Dabei sind diese Ewiggestrigen doch angeblich für ein unverkrampftes Verhaeltnis zur Nation. :crazy:

Es erstaunt mich auch immer wieder wie schwer es Vielen fällt, sich auch nur ansatzweise in andere Menschen hineinzuversetzen, etwa in Poldi, Ozil und Co. Da ist weder Emphathie noch intellektuelles Verständnis vorhanden, sonst würden sie auch nicht die Staatsangehörigkeit mit der Identität verwechseln. Den Pass kann man wechseln - immer mehr Menschen haben uebrigens mehrere Pässe - die eigene Sozialisation, die einen ein Leben lang prägt und teilweise konditioniert, aber nicht.

Im Uebringen ist es etwa erwiesen, dass deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt werden. Kein Wunder, dass sich dann diese oft nicht mit Deutschland wirklich identifizieren können.
 

Spielberg1

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Schweinsteiger ist auch so ein Typ, der sich zwar blendend mit seinen Nationalmannschaftskollegen versteht, aber dem es offensichtlich auch an Empathie mangelt. Sonst würde der Ewiggestrige doch nicht sowas sagen...

Schweinsteiger: «Ich finde das Mitsingen wichtig»

Vize-Kapitän Bastain Schweinsteiger gehört hingegen zur Fraktion der Mitsinger. «Ich finde es wichtig, die Fans singen die Hymne auch. Das fokussiert mich auf das Spiel. Ich bin stolz, für Deutschland zu spielen», so der Mittelfeldspieler.
 

ne1

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Würden sich alle deutschen Herren genauso verhalten, würden wir diese Diskussion gar nicht führen. Mit der spielerischen Leistung hat das Singen natürlich überhaupt nix zu tun und ein Singen von Özil und Co. hätte am Ausscheiden auch nichts geändert.

Genau, jetzt sind die Nichtsinger auch noch schuld an dieser Diskussion... Langsam wirds absurd.

Der einzige Grund warum diese Diskussion geführt wird ist weil bestimmte Leute ihre Nationalneurosen auf die Fussball projizieren und schlicht misepetrige Verlierer sind die nach den dümmstmöglichen Sündenböcken suchen.
 

Dreamwarrior77

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So eine Diskussion zeigt mal wieder auf, wie unterschiedlich die Leute je nach Sozialisierung, usw. über das Thema denken. Man sollte das alles auch nicht zu verbissen sehen, denn das letzte was man wohl möchte ist, das es sich negativ auf den Teamgeist der NM oder die Integration von Jugendspielern auswirkt.

Am Ende kann man Patriotismus nicht erzwingen und trotzdem glaube ich, dass die große Mehrheit der Migranten Deutschland als ihre Heimat sehen, auch wenn es bestimmt auch ein besonderes Gefühl ist, im Land seiner Vorfahren zu Besuch zu sein.

Man muss sich auch mal fragen, welche Identität wir Zuwanderern bieten können. Wenn wir erwarten, das alle sich nach gewisser Zeit zu absoluten Patrioten entwickeln, müssen wir Zuwanderern auch eine Art Heimatgefühl anbieten können.

Das ist mehr als ein Pass und materieller Wohlstand, eher das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Unabhängig davon ob man Überdurchschnittliches leistet oder seine Identität nicht verleugnen will.
 
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