Das Setting ist nicht mies - es wird halt 0,0 genutzt. Es ist in diesem Fall nicht mal eine Design-Entscheidung, sondern bleibt bloße Behauptung. Warum siedele ich eine Geschichte in der High Republic an, wenn visuell oder dramaturgisch nichts auf diese Ära hindeutet? Welche Aspekte der Story könnten nicht genauso gut 100 Jahre später zur Zeit von Episode 1 geschehen? Da scheint es mir, als habe man mit einem unverbrauchten Setting "frischen Wind" signalisieren wollen, den es mMn aber nicht gibt.
Die Geschichte finde ich langweilig, weil das einzige "Mysterium" schon in der ersten Folge mit einem Seifen-Oper reifen "Es war der böse Zwilling" aufgelöst wird. Seitdem haben wir eine krude Schnitzeljagd, in der sich die Jedi möglichst blöd dranstellen, damit die Verfolgung nicht sofort wieder passé ist. Vielleicht schätze ich die Serie ja falsch ein. Aber gefühlt seh ich den 08/15 Plot jetzt schon vor mir. Noch ein bisschen Verfolgung und Jedi-Morde. Dann offenbart Mae, was damals bei dem Feuer wirklich geschehen ist - und das lässt die Jedi plötzlich in einem ganz schlechten Licht dastehen. Osha wechselt kurzzeitig auf die "böse" Seite. Aber zum großen Finale besinnen sich die Schwestern wieder.
Ich glaube, ich weiß auch, wer einer der Bösewichte ist. Weil die Figur immer so verkniffen guckt. Das ist jedenfalls der Grad an Subtilität, den ich der Serie aktuell attestiere . . .
Es spricht nicht unbedingt für eine kohärente Figurenzeichnung, dass Osha wenig später eben plötzlich nicht mehr friedlich mitgeht, sondern in dieser "Auf der Flucht"-Gedächtnisszene am Wasserfall ihre Unschuld hinausschreit. Bei deinen weiteren Punkten verstehe ich nicht, inwiefern es für eine gute Geschichte spricht, dass Osha nicht als ein Badass-Jedi gezeichnet wird, der sie ja nunmal nicht ist.
Wobei ich folgenden Punkt eigentlich auch nicht so plausibel finde
da mir die Gefahr vorhanden scheint, dass - wenn Mae tatsächlich einen Komplizen hat - es ihre Schwester sein könnte.
Ich hatte den genauen Wortlaut der Szene nicht mehr im Kopf und habe nicht extra nochmal nachgeschaut. Dass Sol Osha diesen für beide vollkommen bekannten Sachverhalt ins Gedächtnis ruft, weil er ihr zu verstehen geben will, dass er seine Hand nicht für sie ins Feuer legt, halte ich aber für höchst spekulativ. Und ja, ich finde solche Dialoge mies geschrieben. Dieses Ganze: "Weißt du noch damals, da hast du mir gesagt, dass es nicht meine Schuld ist. Und dann habe ich dir gesagt, dass Trauer ein schlechter Ratgeber ist . . ." also sorry, so reden keine Menschen miteinander. So redet man mit dem Publikum. Erklärt ihm die Hintergründe. Ich fand das in dieser hözernen Form sehr schwach.
Ich hab nicht im Kopf, ob sich die Szene so zugetragen hat. Aber ja, im Sinne des Grundsatzes "Show, don't Tell" ist das ein furchtbarer Dialog.
Zu deiner Kritik an Andor: Das sehen wir halt fudamental anders. Für mich eine großartige Serie, auch wenn es am Anfang nicht viel Pengpeng gibt. Tolle Atmophäre. Eine für mich hochspannende Geschichte, die aus sehr vielen Perspektiven anhand runder Charaktere mit nachvollziehbaren Motivationen erzählt wird. Und für mich am wichtigsten - auch wenn ich hier nur meinen subjektiven Eindruck ins Spiel bringen kann: Andor wird mir in Erinnerung bleiben. Andere Serien (Boba Fett, Obi Wan, Ashoka) verschwimmen vor meinem geistigen Auge zu einem schalen, formelhaften Brei à la Marvel, der weder dramaturgisch, noch visuell, noch im Hinblick auf die Charaktere, irgendetwas zu bieten hat, das heraussticht.
Aber ich schaue heute Abend die dritte Acolyte-Folge - vielleicht ändert sich meine Meinung dann ja.
Die Geschichte finde ich langweilig, weil das einzige "Mysterium" schon in der ersten Folge mit einem Seifen-Oper reifen "Es war der böse Zwilling" aufgelöst wird. Seitdem haben wir eine krude Schnitzeljagd, in der sich die Jedi möglichst blöd dranstellen, damit die Verfolgung nicht sofort wieder passé ist. Vielleicht schätze ich die Serie ja falsch ein. Aber gefühlt seh ich den 08/15 Plot jetzt schon vor mir. Noch ein bisschen Verfolgung und Jedi-Morde. Dann offenbart Mae, was damals bei dem Feuer wirklich geschehen ist - und das lässt die Jedi plötzlich in einem ganz schlechten Licht dastehen. Osha wechselt kurzzeitig auf die "böse" Seite. Aber zum großen Finale besinnen sich die Schwestern wieder.
Ich glaube, ich weiß auch, wer einer der Bösewichte ist. Weil die Figur immer so verkniffen guckt. Das ist jedenfalls der Grad an Subtilität, den ich der Serie aktuell attestiere . . .
Ich weiss wirklich nicht, was es an dem Storytelling auszusetzen gibt. Es ist angenehm zu sehen, dass die Personen im Rahmen ihrer Figurenzeichnung handeln.
(...) Oshani geh mit der Anklage friedlich mit, da Sie Vertrauen in die Jedi hat und überwältigt nicht 3 Jedi auf einmal in einer tollen Choreo
Es spricht nicht unbedingt für eine kohärente Figurenzeichnung, dass Osha wenig später eben plötzlich nicht mehr friedlich mitgeht, sondern in dieser "Auf der Flucht"-Gedächtnisszene am Wasserfall ihre Unschuld hinausschreit. Bei deinen weiteren Punkten verstehe ich nicht, inwiefern es für eine gute Geschichte spricht, dass Osha nicht als ein Badass-Jedi gezeichnet wird, der sie ja nunmal nicht ist.
Wobei ich folgenden Punkt eigentlich auch nicht so plausibel finde
- Als man entdeckt, dass da eine Schwester existiert, erkennt man sehr schnell die Unschuld von Oshani und integriert Sie in die Ermittlung (was auch absolut Sinn macht)
da mir die Gefahr vorhanden scheint, dass - wenn Mae tatsächlich einen Komplizen hat - es ihre Schwester sein könnte.
Das ist einfach Fake News, das wurde so nie gesagt, nicht mal sinngemäß. Er sagt "Du hast deine Mutter verloren, deine Schwester, dein ganzes Dorf fiel einem Brand zum Opfer". Mit dem Hintergrund, Sie darauf hinzuweisen, dass er Sie zwar gut kennt, aber eben trotzdem nicht seine Hand für Sie ins Feuer legen würde, da ein Trauma immer problematisch sein kann.
Ich hatte den genauen Wortlaut der Szene nicht mehr im Kopf und habe nicht extra nochmal nachgeschaut. Dass Sol Osha diesen für beide vollkommen bekannten Sachverhalt ins Gedächtnis ruft, weil er ihr zu verstehen geben will, dass er seine Hand nicht für sie ins Feuer legt, halte ich aber für höchst spekulativ. Und ja, ich finde solche Dialoge mies geschrieben. Dieses Ganze: "Weißt du noch damals, da hast du mir gesagt, dass es nicht meine Schuld ist. Und dann habe ich dir gesagt, dass Trauer ein schlechter Ratgeber ist . . ." also sorry, so reden keine Menschen miteinander. So redet man mit dem Publikum. Erklärt ihm die Hintergründe. Ich fand das in dieser hözernen Form sehr schwach.
Wo ist das Problem? So werden vermutlich seit Anbeginn des Films dem Zuschauer Informationen über die Handlung vermittelt - per Dialog.
Gandalf sagt zu Saruman "Ein Palantir ist ein gefährliches Objekt, man weiss nie, wer dabei zusieht". Ist das auch ein grausamer Dialog, weil Saruman das natürlich weiss?
Ich hab nicht im Kopf, ob sich die Szene so zugetragen hat. Aber ja, im Sinne des Grundsatzes "Show, don't Tell" ist das ein furchtbarer Dialog.
Zu deiner Kritik an Andor: Das sehen wir halt fudamental anders. Für mich eine großartige Serie, auch wenn es am Anfang nicht viel Pengpeng gibt. Tolle Atmophäre. Eine für mich hochspannende Geschichte, die aus sehr vielen Perspektiven anhand runder Charaktere mit nachvollziehbaren Motivationen erzählt wird. Und für mich am wichtigsten - auch wenn ich hier nur meinen subjektiven Eindruck ins Spiel bringen kann: Andor wird mir in Erinnerung bleiben. Andere Serien (Boba Fett, Obi Wan, Ashoka) verschwimmen vor meinem geistigen Auge zu einem schalen, formelhaften Brei à la Marvel, der weder dramaturgisch, noch visuell, noch im Hinblick auf die Charaktere, irgendetwas zu bieten hat, das heraussticht.
Aber ich schaue heute Abend die dritte Acolyte-Folge - vielleicht ändert sich meine Meinung dann ja.
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