Und ich denke, dass der Typ quasi die Punkte des CriticalDrinkers wiederholt/pointiert. Ich mag die Analysen des CriticalDrinkers. Er zeigt eigentlich ganz gut auf, dass der Hass gegen (weiße) Männer in Hollywood nicht nur etwas ist, was man als albern abtun kann.
Ach, der Critical Drinker. Hat ein Gespür für Comedy und Satire. Aber spätestens seit der bei "Sound of Freedom" auf diesen komplett geistesgestörten "Der Film, den die Eliten verbieten wollen"-Zug aufgesprungen ist, ist der mir höchst suspekt. Und scheint mir seine Klicks auch nur noch durch "Woke ist doof" generieren zu wollen. Aber wer will es ihm verdenken? Mit sowas ist man in Zeiten wie diesen ja fast zwangsläufig erfolgreich. Egal wie dünn die Substanz ist.
Wenn man es trotzdem abtut, dann sollte man imo an seiner Fähigkeit zuzuhören feilen. Ich will damit nicht sagen, er hätte mit allem recht. Aber sehr wohl, dass er einiges vorbringt, über das es sich lohnt nachzudenken. Und ja sogar einfach tatsächlich recht hat.
Wen meinst du jetzt? Den Drinker generell oder unseren Qualitäts-User im Hinblick auf The Acolyte? Wenn Letzteres der Fall ist: Worüber lohnt es sich denn bei seinen Einzeilern nachzudenken? Der ist doch an überhaupt keiner Stelle auf die Serie an sich eingegangen? Da kommt doch nur "Uga uga - The Acolyte woke. Uga uga - the Acolyte doof". Ohne auch nur im Ansatz darzulegen, woran sich diese böse Wokeness nun konkret zeigt. Oder darauf, wie sich dieser Umstand - sofern er denn existiert - negativ auf die Serie auswirkt. Und ja, wenn ich den Eindruck habe, dass hier jemand überhaupt nicht über die Serie reden will, sondern das ganze nur als Plattform missbraucht, um seine geistige Onanie ins Forum wichsen zu können, halte ich ihn eben für ein homophobes Würstchen.
Es gibt woke Inhalte, die ich nicht gut finde - wenn sie die Serie/den Film qualitativ beeinträchtigen. Das ist mMn zum Beispiel bei der TV-Adaption zu "Rad der Zeit" der Fall. Dort ist es elementarer Bestandteil der Geschichte, dass die Einwohner eines Dorfes nichts von den Geschehnissen der "Außenwelt" mitbekommen haben, weil sie seit Anbeginn der Zeit ohne äußere Einflüsse immer nur unter sich geblieben sind. Wenn da wie im vorliegenden Fall ein diverser Cast, in der jede Ethnie vertreten ist, durch das Dorf latscht, macht das die Geschichte in meinen Augen unglaubwürdig. Es geht in einer Welt mit Magie und Monstern nicht um Realismus, sondern um Plausibilität. Wenn woke Inhalte dieser Plausibilität entgegenstehen, kritisier ich das auch. Aber in den allermeisten Fällen sind Hautfarbe und Sexualität doch einfach nur eine Designentscheidung. Meinetwegen auch mal der Wunsch des Showrunners, diese Menschen - die es nun einmal gibt - auch in der Popkultur sichtbarer zu machen. Aber am Ende sind es Äußerlichkeiten, mit der sich nichts über die Qualität einer Serie sagen lässt. Außer natürlich, man tickt so, dass man sagt: Ich verabscheue Homosexualität/LGBT-Inhalte und allein der Umstand, dass ich ab und zu mit diesen konfrontiert werde, macht eine Serie für mich völlig unabhängig von der Geschichte, den Charakteren, der Bildsprache, den Schauwerten, den Dialogen . . . grundsätzlich ******e.
Wenn ich ein Dutzend stichhaltige und ausargumentierte Gründe nenne, warum der 2016er Ghostbusters eine Vollkatastrophe ist - und mir irgendjemand erzählt, ich sei allein qua meiner Kritik ein Frauenfeind, nenne ich ihn einen Schwachkopf. Und trotzdem sehe ich, dass es Menschen gibt, die den Film nur mit Gülle begießen, weil sie eben
tatsächlich Frauenfeinde sind. Das eine schließt das andere nicht aus. Auch wenn "der eine da", der anderen die Fähigkeit zur Differenzierung abspricht, noch nicht auf diesen Trichter gekommen ist.