Vinnie J
Nachwuchsspieler
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Ja, erfreulicherweise gibt es Ausnahmen. Einen Alcaraz würde ich sicherlich nicht in die Kategorie Grundlinienspieler einordnen. Ganz im Gegenteil, er hat ein prima Volleyspiel und ist sehr variantenreich.Da tust du einigen jüngeren Spielern aber unrecht
Rune habe ich zu selten gesehen, sein Gehabe mag ich überhaupt nicht, deswegen schaue ich mir seine Spiele ungerne an
Ja, zum Glück hat sich bei ihm nach dem Trainerwechsel einiges getan. So kann er auch oft die Ballwechsel kurz halten und Energie sparen.Auch ein Sinner versucht da immer mehr Varianten reinzubringen und nicht an der Grundlinie festzukleben.
Aber er hat sich dafür "überwinden" müssen, das Netzspiel ist so gesehen eine taktische Entwicklung, das Netz aber war und wird nicht sein "natürlicher Lebensraum" sein.
Na ja, vielleicht habe ich lückenhafte Erinnerungen, in meinem Alter weiß man nieHier wird imo auch die Vergangenheit, und das Volley Level, das früher gespielt wurde, ordentlich verklärt! Meiner Ansicht ist es sogar so, dass in der Breite die Spieler heute viel bessere volleys spielen als früher. Früher gabs einige Spezialisten
Aber schauen wir uns Mal die top 10 am Jahresende 1991: du hast mit Edberg, Becker, Stich, Sampras und Forget ganze 5 Spieler, die am Netz allererste Sahne waren. Und Lendl hatte sich auch ein ganz respektables Netzspiel angeeignet, weil er Wimbledon unbedingt gewinnen wollte.
Von der aktuellen top 10 kann nur Alcaraz das Level dieser 5 am Netz annähernd erreichen.
Ich bin also ganz gegenteiliger Meinung: in der Grundausbildung hat man eine ganze Weile mehr Wert auf die Grundschläge gelegt und das Volleyspiel wurde vernachlässigt.
Ein Djokovic, der erfolgreichste Spieler aller Zeiten, hat früher (da stand aber schon an der Weltspitze) haarsträubende Fehler am Netz gemacht. Zverev und Sinner ebenso. Alle haben sich durch das Training enorm verbessert, aber das Netz ist trotzdem nicht ihr Zuhause.
Über einen Medvedev oder Rublev breiten wir lieber den Mantel des Schweigens (apropos Elefanten im Porzellanladen).
Wenn man schon in jungen Jahren den Gegner von der Grundlinie aus unter Druck setzen und überpowern kann, ist mMn die Vernachlässigung anderer Aspekte des Spiels eine logische Konsequenz.
Vielleicht werden wir in den nächsten Jahren tatsächlich eine Renaissance des klassischen Netzspiels sehen, dank der jüngeren Generation. Ein Alcaraz könnte einen Nachahmer-Effekt auslösen und jüngere Spieler ermutigen, offensiver und variabler zu spielen. Wäre eine schöne Entwicklung.
Ob jetzt schon wegen einiger (namhaften) Ausnahmen von einer allgemeinen Wendung sprechen kann, wage ich zu bezweifeln.