Schlonski schrieb:
Mag sein, dass du das so siehst, aber objektiv betrachtet glaub ich nicht dass Brewster der "Man to Beat" ist. Im Moment gibts irgendwie keinen "Man to Beat". Brewster hat zwar seinen Klitschko-Sieg, aber Meehan, Golota und Krasniqi sind alle drei keine Weltklasseleute und gegen zwei von ihnen musste Brewster ans Limit gehen um zu gewinnen. Er ist für mich nett anzuschauen, aber der Überboxer ist er wahrlich nicht. Ich würde mich nicht wundern, wenn er gg. Lyakhovich nach Punkten verliert.
Meehan muss man schlagen, wenn man im Schwergewicht an die Spitze will - klarer als Brewster das machen konnte, Golota in der ersten Runde wegzuhauen, ist eine gute Duftmarke, man kennt allerdings auch Golotas "Startprobleme", der Sieg gegen einen Top Europäer (Krasniqi) in Europa ist aller Ehren wert, obwohl der Kampf auf Messers Schneide stand. Die drei Kämpfe zusammengefasst machen das Dilemma des Schwergewichts klar, man kann sie drehen und wenden wie man will, bei jedem Kampf findet sich für einen Suchenden das erwünschte Haar in der Suppe, was fehlt, ist ein Ausrufezeichen, das nicht viel Raum für fehlende Anerkennung lässt, und ein solches gäbe es nur, wenn die wirklich ersehnten Kämpfe der großen Namen Antworten bringen.
Im aktuellen Schwergewicht weiß man jedoch nicht einmal genau, wen man zu diesen potentiellen Fixpunkten zählen kann, ein Rahman boxt langweilig und pflichterfüllt, aber strahlt keineswegs den Hauch eines Champs aus, Byrd boxt kaum noch und scheint immer schwächer zu werden, Valuev ist einfach nur groß, Brewster kann hauen, ist aber als Kämpfer limitiert, Klitschko verträgt nichts, Toney schwabbelt mehr als er boxt, obwohl man letzteres zweifelsohne als seine große Stärke erkennen kann, Peter ist als Boxer mit deutlichen Mängeln versehen, Ibragimov ist ein Hoffnungsschimmer, allerdings nicht im Härtefall erprobt usw., alle diese Fighter haben in gewissen Bereichen Stärken, nur überscheinen stets andere schwächere Seiten diese, was im Gesamteindruck mehr als ernüchernd wirkt. Sie sind allesamt schlagbar, keiner vermittelt ein Vermögen, das über alle Zweifel erhaben sein könnte, so entsteht ein trüber HW-Brei, der für etwaigen Glanz nicht viel Platz lässt. Und ein glanzloser Star ist nun mal fast keiner.
Das einzige, was scheinbar Hilfe verspricht, wären Vereinigungskämpfe mit klaren Resultaten und einer entstehenden Hackordnung, aber selbst das würde die derzeitigen Topleute der schweren Jungs nicht zu herausragenden Champs machen, helfen würde es allerdings, um aus einer farblosen Ansammlung eine nachvollziehbare Rangordnung herzustellen.