Ich glaube weiterhin, dass Ingolstadt und Darmstadt ein langer Abstiegskampf bevorsteht, aber bisher muss man die beiden Teams einfach loben. Die können bisher in der ersten Liga mitspielen. Die sind kein Kanonenfutter für den Gegner. Das ist eine starke Leistung, für Ingolstadt, vor allem aber für Darmstadt, bei deren Mini-Etat.
Gestern sah es in der Sportschau sogar überraschend offensiv aus. Bisher war mein Eindruck in den zwei kompletten Spielen, die ich gesehen habe, dass Darmstadt in der eigenen Hälfte, vor allem dem 16er verteidigt, dann lange Bälle auf den Zielspieler spielt und über Heller entweder kontert, oder einen Freistoß will, aus dem man dann die Stärke bei Standards auszunutzen gedenkt. Gestern wirkte das recht offensiv, aber war auch nur die Zusammenfassung.
Mal von dem anscheinend offensiveren Bremen Spiel abgesehen wird sich der Rest der Liga mMn an diesen Defensivblock gewöhnen. Aber im Moment ist das für jede Nicht-Spitzenmannschaft ein wenig ungewohnt, glaube ich. Auch Ingolstadt spielt ja anders, da wird mindestens situativ Pressing eingestreut, höher verteidigt, spielerische Lösungen gesucht. Darmstadt perfektioniert das Räume unheimlich eng machen und bei Ballgewinn Kick and Rush einfach, wenn man ihre Möglichkeiten bedenkt. Und im Moment ist das noch ungewohnt genug, dass die Teams darauf keine Antwort haben.
Fand das auch recht lustig beim Bayern Spiel. Darmstadt hatte da den Vorteil, dass sie gegen jeden so spielen und deswegen mit der Mauertaktik total eingespielt sind, während die meisten Teams das fast nur gegen Bayern so spielen. Gleichzeitig hatten die Bayern den Vorteil, dass sie die Mauertaktik jedes Spiel sehen.
Bayern ist eh kein Maßstab, wegen dem Unterschied in der individuellen Klasse. Aber Schuster macht das bisher richtig gut, da kann man nur den Hut ziehen.
Finde auch den Atletico Madrid Vergleich von Gisdol weiterhin passend. Natürlich hat Atletico ein ganz anderes individuelles Niveau, ist ja logisch, gleichzeitig lässt Simeone auch zumindest situatives Pressing spielen, auch in den big games, was ich von Darmstadt bisher nicht gesehen habe. Aber in der Grundphilosophie sind sich Schuster und Simeone denke ich recht nah. Glaube die beiden könnten bei einem Abendessen wunderbar miteinander über Fußball diskutieren. Auch darüber, wie man den Gegner am besten aus der Reserve lockt.