Nadal hat 11 seiner 17 GS Siege auf Sand geholt und in den letzten 7 Jahren 2 GS Titel außerhalb von Paris gewonnen. Nadal konnte nie die WTF gewinnen und hat nie ein Turnier verteidigen können, welches nicht auf Sand ausgetragen wurde. Er hatte eine Phase von Doha 2014 bis USO 2017, in welcher er keinen einzigen Titel auf Hartplatz, dem bei weitem meistgespielten Belag, gewinnen könnte. Er hat seit 2011 kein Viertelfinale mehr gesehen in Wimbledon. Er hat als #1 nie in der Art und Weise dominiert wie es Federer oder Djokovic getan haben.
Das alles macht Nadal für mich ohne Zweifel zum besten Sand(!)platzspieler aller Zeiten.
Ich will jetzt vorerst ein letztes Mal auf die Thematik eingehen, dann ist denke ich das wichtigste gesagt.
Zuerst führst du von 2014 bis 2017 einen Zeitraum auf, der Nadals größte Krise seit seinem ersten French Open Sieg zeichnet. Nadal gewann 2015 und 2016 auch nicht in Paris. Er gewann weder 2014 noch 2015 Rom oder Monte Carlo. Es lief für ihn nicht einmal auf Sand. Vollkommen unsinnig dir diese Zeitspanne auszusuchen. Wäre so wie wenn du den Zeitraum von 92-94 bei Boris Becker anführst, um zu zeigen, wie schlecht Boris auf Rasen war, weil in dieser Zeit kein Wimbledonfinale erreichte.
Ich versuche es nochmal zu skizieren:
Spielbedingungen, wie Schnelligkeit der Plätze oder Ballabsprung fallen unter die Rubik Spielbedingungen. Dazu gehört auch der unterschiedliche Auslauf auf bzw. hinter cen Courts dieser Welt. Dazu gehört die Einführung der Shotclock, Regenwetter, Wind usw... alles Bedingungen, die entweder von der ATP oder den Veranstaltern festgelegt wurden oder Naturgegeben sind.
Wenn wir anfangen diese Bedingungen zu zerpflügen, dann würden wir x Argumenten finden, die einen Spieler bevorteilen oder benachteilen. Es ist unsinnig darüber zu diskutieren, sondern wir müssen sie als gegeben hinnehmen und können sie nicht Gegenstand einer Diskussion machen. Sonst könnten wir anfangen zu überlegen, Ob die Bedingungen x Andy Roddick gegen Roger Federer im Finale Y so benachteiligt haben, dass er womöglich einen Grand Slamtitel mhr hätte.
Oder wir könnten Sampras 3 Australian Open Titel mehr auf seinem Konto gutschreiben, weil er gesundheitliche Probleme hatte, die sich mit der Hitze der Aus Open nicht vertrugen.
Nadal wäre ohne seine Verletzungsanfälligkeit wahrscheinlich längst an Federer vorbeigezogen, was die Grandslamtitel betrifft, doch es nicht legitim, das in die Diskussion miteinfliessen zu lassen, weil ein gesunder Körper eben auch dazugehört.
Tennis ist kein 100 Meter-Lauf, in dem du eine Leistung klar definieren kannst. Du hast eine genaue Strecke ( 100 Meter) und eine genaue Zeit, die der Läufer absolviert hat. Und obwohl ein 100 Meter Lauf viel besser zu definieren ist, als der Gewinn eines Grand Slamtitels, geben 2 unterschiedliche Zeiten, die an verschiedenen Tagen gelaufen sind, nicht zwangsläufig Auskunft, wer wirklich besser gelaufen ist. Vielleicht hatte der eine, der 10,1 sekunden lief Gegenwind und der, der 10,0 Sekunden gelaufen ist Rückenwind.
Somit ist es wichtig einen Blick auf die Konkurrenzsituation zu werfen und die spricht nunmal pro Federer.
Uns allen ist auch klar, dass Steffi Graf nie soviele Grand Slams gewonen hätte, wenn Günther Parche Monica Seles auf der Höhe ihrer Leistungsfähigkeit niedergestochen hätte.
Die Konkurrenzsituation ist nicht gleichzusetzen mit Spielbedingungen, wie die Beschaffenheit eines Platzes, Schlägermaterial, Regeln usw.