Genau deshalb ist es schwer alles miteinander zu vergleichen....bis Ende der 80 er Jahre haben Top Leute sogar die AO gemieden da weite Reise und Wimbledon hatte einfach mehr Ansehen....und damals wurde auch auf Rasen gespielt
Für Federer zB ist Laver der Beste....
Laver gewann 1960 mit 22 seinen ersten GS bis ende 1962 waren es 6 GS mit 24 Jahren....ab 1963 bis 1967 (5 Jahre) ! Durfte er im besten Tennis Alter von 25 bis 29 Jahren nicht an GS Teilnehmen....obwohl er 1962 alle GS gewann....
1968 mit knapp 30 Jahren durfte er wieder GS spielen und gewann wieder alle Slams 1969! Zweimal!!!
Wie viele Slams hätte er ohne diese Sperre im besten Tennisalter? An 20 GS durfte er nicht Teilnehmen....selbst wenn er nur die Hälfte davon gewonnen hätte was noch Tief gegriffen ist wäre er mit 21 GS Rekord Sieger....ich denke nicht das er alle 20 gewonnen hätte aber 14 bis Max 15 hätte ich ihm zugetraut womit er bei 25 bis 26 GS gelegen hätte...weil es halt im besten Tennisalter war und kurz vor der Sperre alle GS gewann...
Laut Atp hat er Offiziel 52 Titel gewonnen...
Inoffiziel hat er 200! Turniere bei 282 Finals gewonnen
1969 gewann er mit Ü30 18 Titel in einer Saison was bis heute Rekord ist...
In 6 Saisons holte er immer mindestens 15 Titel....
Von 1964 bis 1970 also 7 Jahre in Folge holte er immer mehr als 10 Titel pro Saison
Wochen Nr.1 gab es damals noch nicht...
Da er aber von 1961 bis Anfang 1970 alleine Dominiert hat würde er weit vor Djokovics und Federers 300+ Wochen liegen....eher 450 bis 500 Wochen....
Klar ist das alles viel hätte wäre wenn...Man könnte auch sagen das er nicht viele GS in den 5 Jahren gewonnen hätte oder sich verletzt hätte....die Realität ist aber das er von 1963 bis 1967 der Dominanteste Spieler war obwohl andere die GS gewonnen haben
Man kann keinen besten Spieler aller Zeiten benennen
Die Aussage "Gehört zu den besten Spielern aller Zeiten" ist einfach für alle passender für alle ATGs.....
Das klingt zwar oberflächlich alles gut, aber zwei Dinge sollten hier gesagt werden. Bei 1 bin ich sicher, bei 2 nicht ganz aber denke es ist so:
1) Zu seiner Zeit waren 3 der 4 GS auf Rasen. Becker hat mal gesagt wenn das in seiner Zeit so gewesen wäre, hätte er ganz sicher mehr als nur 6 GS TItel geholt.
Klat hat Laver auf Hartplätzen gut gespielt, aber kein GS damals war auf Hart.
2) Es gab früher die Grand Slams und die sog. Pro Slams. Beide wurden als "Major" klassifziert da Best of 5.
Während Laver 1963 bis 1967 die Pro Slams spielte, räumte ein gewisser Roy Emerson die Grand Slams ab, ganze 12 davon.
Obwohl er insgeamt 12 GS Titel holte, rechnet niemand Emerson als echte Allzeitgröße.
Und warum nicht?
Weil die besten Tennisspieler der Welt in diesen Jahren nicht bei den Grand Slams sondern den Pro Slams spielten.
Ich würde so sagen:
Vor 1962 -> Grand Slam und Pro Slam zählten gleich viel, zumindest nahe zu.
Zwischen 1963 und 1967 -> Pro Slams zählten mehr da die Besten dort spielten
Seit 1968 -> Grand Slams zählen mehr da die Besten dort spielen.
Pointe:
Obwohl Laver "nur" 11 und Emerson 12 Grand Slam Turniere gewann, hat Emerson 12 Major Titel aber Laver insgesamt 19 Major Titel, die sich in 11 Grand Slams und 8 Pro Slams aufteilen.
Ein Pancho Gonzalez gewann 17 Major Titel, 15 Pro Slams und 2 Grand Slams. Genau wie Sampras konnte er nie auf Sand was reissen, war aber auf Rasen ein Killer.
Folgender Unterschied:
Die Pro Slams wurden nur von Vollzeit aka Berufsspielern gespielt, die Grand Slams vor 1963 sowohl von Berufsspielern als auch Amateuren. Deshalb zählen sie vor 1963 mMn ähnlich viel.
Zwischen 63 und 68 wurden die Profis dann von den Grand Slams ausgeschlossen und nur Amateure durften dort speilen.
Schauen wir mal nach Deutschland:
Wir hatten in den 30ern vier Helden:
Gottfried von Cramm
Henner Henkel
Hilde Sperling (geborene Krahwinkel)
Cilly Aussem
Die spielten allesamt nur Grand Slam Turniere als Amateursportler.
Wir hatten aber auch Hans Nüsslein, der als Berufssportler die Pro Slams spielte.
Von Cramm gewann 2 mal die French Open
Henkel gewann 1 mal die French Open
Sperling gewann 3 mal die French Open (hintereinander, das schaffte Henin erst in den 00ern wieder)
Aussem gewann 1 mal die French Open und 1 mal Wimbledon (im Finale gegen Sperling, ein deutsch-deutsches FInale wie Stich-Becker 1991, nur war es 1931)...
Alles bei Amateuren.
Nüsslein gewann bei den Berufssportlern 3 Pro Slams, jedes ein mal (die AUS Open hatten keins):
de.wikipedia.org
Wie gesagt sind diese 2 Punkte mMn wichtig.
Als Laver 63 von den Amateur- zu den Berufsspielern ging, verlor er erst mal regelmäßig gegen einen gewissen Lew Hoad. Konnte das Blatt dann aber wenden und schlug ihn später häufiger als er verlor.
So oder so war das Level der Berufsspieler (Hoad) damals höher als das der Amateurspieler (Emerson), was ja nicht verwunderlich ist da Profi- bzw. Berufssportler viel mehr Zeit haben, während Amateursportler nebenbei noch Abreiten gehen und andere Sachen machen.