Tennis GOAT-Thread


Wer ist der GOAT (Greatest Player of all Time) im Herrentennis?

  • Roger Federer

    Stimmen: 53 37,9%
  • Rafael Nadal

    Stimmen: 32 22,9%
  • Novak Djokovic

    Stimmen: 36 25,7%
  • Pete Sampras

    Stimmen: 5 3,6%
  • Rod Laver

    Stimmen: 1 0,7%
  • Björn Borg

    Stimmen: 3 2,1%
  • Roy Emerson

    Stimmen: 0 0,0%
  • Andre Agassi

    Stimmen: 0 0,0%
  • Fred Perry

    Stimmen: 0 0,0%
  • Es gibt keinen GOAT (bitte Begründung)

    Stimmen: 10 7,1%

  • Umfrageteilnehmer
    140

Fenomedal_22

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Heute können die Spieler mit einem Stil alle Turniere gewinnen.
Naja, das ist mir jetzt auch etwas zu einfach. Klar ist der Unterschied zwischen den Spielstilen nicht mehr so groß, aber es braucht schon noch einiges an Anpassung, um auf allen 3 Belägen gewinnen zu können. Dieses Argument mit den langsameren Belägen ist korrekt, wird aber mMn auch etwas überbewertet. Zum einen ist das Tennis wesentlich kraftvoller geworden. Und zum anderen sind die Spieler viel austrainierter und beweglicher. Starke Defensive ist heutzutage noch wichtiger als früher. Und das hilft auf schnellen Belägen. Wir werden den Beweis dafür niemals kriegen, aber ich würde keineswegs ausschließen, dass der Nadal aus den Jahren 2006 - 2013 in den 80ern oder 90ern auch auf Rasen verdammt unangenehm gewesen wäre. Denkt mal an vergangene Jahre zurück, was der reihenweise für Passierbälle geschlagen hat. Djokovic mit seinem flacheren Spiel sowieso. Und die mentale Stärke dieser Zwei hätte auch keinem Top Spieler der damaligen Zeit geschmeckt. :D
 

L-james

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Es geht in einem solchen Thread um den Vergleich unterschiedlicher Epochen. Während es zu Sampras oder McEnroes Zeiten quasi unmöglich war mit Serve and Volley in Paris zu triumphieren, brauchten sie diesen Stil für Wimbledon. Beides unter einen Hut zu bringen ist keinem gelungen ausser Borg, wobei die Spezialisierung damals noch nicht so extrem wie in den 90ern war.
Heute können die Spieler mit einem Stil alle Turniere gewinnen. Dann gab es Zeiten, wo dies quasi unmöglich war und nur 3 GSs besser besetzt waren als die restlichen Turnieren, so kann man den Spielern schlecht vorwerfen, wenn sie die australischen Meisterschaften ignoriert haben.

Der nächste Punkt ist das Material. Sicherlich gibt es zum Beispiel im Boxen Gewichtsklassen was p4p Rankings schwierig macht, aber das Material hat deutlich weniger Einfluss als im Tennis. In den letzten 20 Jahren hat sich das Material kaum geändert, was es natürlich einfacher macht über einen langen Zeitraum. Borg wurde nachdem er keine 10 Jahre weg war mit seinen alten Rahmen nur belächelt. Das Tennis hatte materiell eine Evolution durchgemacht und so auch das Spiel. Es ist kein Zufall, dass in den 80ern dreimal 17 jährige GSs gewannen. Solche Umstellungen machten es älteren schwierig und junge Spieler konnten sich in der Jugend besser an neues Material anpassen.

Deine Gründe für eine gute Vergleichbarkeit sind durchaus richtig, aber du übersiehst natürlich komplett die andere Seite.

Dann ist Borg klar der GOAT. Bin einverstanden damit.
Er war ja auch ein "Rockstar", tauchte in vielen Frauenträumen auf. Hatte den nötigen Swag.
Excellenter Kandidat.
 

Fenomedal_22

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Btw. Wenn Federer tatsächlich noch mal das Wunder vollbringen würde und seinen 2. Paris Titel gewinnt, dann würde ich durchaus sagen: "Die GOAT-Diskussion ist beendet". ;) Denn das wäre eine einmalige Leistung, die vieles überstrahlen würde. Ist nur verdammt unwahrscheinlich.
 

Hans Meyer

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Für mich geht es um Karriereleistung und wenn Spieler freiwillig die Karriere früher beenden, dann können sie in den Jahren nichts positives für die Gesamtbetrachtung ihrer Karriere tun. Ist doch eindeutig selbst schuld und kein Grund bei anderen Spielern die Hälfte der Karriere oder mehr nicht zu betrachten.

Wobei ja auch noch "weichere" Faktoren dazukommen
Borg gewann in seiner Karriere 3,65 Mio Dollar Preisgeld, FAA gewann bisher 3,6 Mio Dollar Preisgeld, solche Faktoren spielen auch eine Rolle, auch indirekte wie die Art wie man Reisen kann oder wie man dann auch leben kann. Federer, Djokovic und Co mieten sich für 3 Wochen ein Luxusanwesen in Wimbledon wenn sie dort spielen. Die Teams um die Topspieler sehen auch alle ganz anders aus.
Die ganze Professionalisierung macht es aber auch schwieriger die letzten paar Prozente Unterschied zu finden. Es gab auch mal Zeiten, da hattest du schon einen guten Vorteil, wenn du komplett durchtrainiert warst

Btw. Wenn Federer tatsächlich noch mal das Wunder vollbringen würde und seinen 2. Paris Titel gewinnt, dann würde ich durchaus sagen: "Die GOAT-Diskussion ist beendet". ;) Denn das wäre eine einmalige Leistung, die vieles überstrahlen würde. Ist nur verdammt unwahrscheinlich.

Federer wird eh die FO nicht gewinnen, aber selbst wenn, würde es ihn natürlich helfen, aber was wenn Nadal 2 Jahre jünger gewesen wäre? Da hätte Federer auf der anderen Seite vermutlich 2 GS mehr, aber er hätte in dem hohen Alter nicht mehr die FO gewonnen. Federer wäre ja dann kein schlechterer oder besserer Spieler gewesen. Es ist mittlerweile einfacher die FO zu gewinnen als in Zeiten wo Nadal noch jünger war. Überhaupt würde ich den Defensiv-Nadal auch stärker einschätzen als den Offensiv-Nadal auf RG. den offensiven schaue ich lieber zu, aber wenn Nadal aus 2008 dir jeden Ball zurückbringt, dann bringt Nadal auch die bessere Offensive nicht so viel
Generell würde ich einem einzelnen Titel nie so große Bedeutung zurechnen
 

L-james

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Wobei ja auch noch "weichere" Faktoren dazukommen
Borg gewann in seiner Karriere 3,65 Mio Dollar Preisgeld, FAA gewann bisher 3,6 Mio Dollar Preisgeld, solche Faktoren spielen auch eine Rolle, auch indirekte wie die Art wie man Reisen kann oder wie man dann auch leben kann.

Du Vergleichst den Wert des Preisgeldes aus Borgs-Zeiten mit heute?
Borg konnte sich damals mit 3,6 mio Dollar Dinge leisten, dafür muss FAA heute sein Preisgeld mindestens verfünffachen.
 

Drago

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Heinz Becker Land
Dieses Argument mit den langsameren Belägen ist korrekt, wird aber mMn auch etwas überbewertet. Zum einen ist das Tennis wesentlich kraftvoller geworden. Und zum anderen sind die Spieler viel austrainierter und beweglicher. Starke Defensive ist heutzutage noch wichtiger als früher. Und das hilft auf schnellen Belägen. Wir werden den Beweis dafür niemals kriegen, aber ich würde keineswegs ausschließen, dass der Nadal aus den Jahren 2006 - 2013 in den 80ern oder 90ern auch auf Rasen verdammt unangenehm gewesen wäre. Denkt mal an vergangene Jahre zurück, was der reihenweise für Passierbälle geschlagen hat. Djokovic mit seinem flacheren Spiel sowieso. Und die mentale Stärke dieser Zwei hätte auch keinem Top Spieler der damaligen Zeit geschmeckt. :D

Naja, also das mit Djokovic lass ich gelten, aber Nadal?

Sorry egal ob 2006, 2011, 2016 oder 2020, Indoor Hart sind die Spielbedingungen, dem dem früheren Wimbledon noch am nächsten sind, und Nadal hat dort nie was gerissen.
Djokovic hingegen schon.

Borg und Lendl haben ja nicht S&V in Wimbledon gespielt weil sie wollten sondern weil sie mussten. Nur von der Grundlinie ging einfach nix. Das lag nicht and Defensive oder Athletik, sondern an den ständig verspringenden Bällen. So was gibt s auch heute in Wimbledon nicht mehr.
 

Jones

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Naja, das ist mir jetzt auch etwas zu einfach. Klar ist der Unterschied zwischen den Spielstilen nicht mehr so groß, aber es braucht schon noch einiges an Anpassung, um auf allen 3 Belägen gewinnen zu können. Dieses Argument mit den langsameren Belägen ist korrekt, wird aber mMn auch etwas überbewertet. Zum einen ist das Tennis wesentlich kraftvoller geworden. Und zum anderen sind die Spieler viel austrainierter und beweglicher. Starke Defensive ist heutzutage noch wichtiger als früher. Und das hilft auf schnellen Belägen. Wir werden den Beweis dafür niemals kriegen, aber ich würde keineswegs ausschließen, dass der Nadal aus den Jahren 2006 - 2013 in den 80ern oder 90ern auch auf Rasen verdammt unangenehm gewesen wäre. Denkt mal an vergangene Jahre zurück, was der reihenweise für Passierbälle geschlagen hat. Djokovic mit seinem flacheren Spiel sowieso. Und die mentale Stärke dieser Zwei hätte auch keinem Top Spieler der damaligen Zeit geschmeckt. :D

Ist ja vieles richtig von dem was du schreibst, aber hat nur wenig mit meiner obigen Aussage zu tun.
Heute kannst du mit einem Stil alle Turniere gewinnen. Früher war es fast unmöglich, von daher ist es heute einfacher zu dominieren.
Zwischen Borg und Agassi sind alle an der Aufgabe gescheitert, seit Agassi haben es die big 3 geschafft. Wawrinka hat 3 GSs bei 3 unterschiedlichen GSs. Es gibt dutzende Spieler die bei den GSs sehr ähnliche Siegquoten haben. Früher sind Sandspezialisten in Wimbledon nicht angetreten oder kaum über die 1. Runde hinweg gekommen, wie Muster oder Brugera. Das war eine andere Welt.
Da wird nicht übertrieben, sondern eher untertrieben oder total vernachlässigt, wenn man nur GS Siege zählt.
 

Paulie Walnuts

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Auch so ein Aspekt, der hier schon erwähnt wurde: Man kann einen Wimbledon-Titel seit 2007/2008 überhaupt nicht mit einem Wimbledon-Titel aus den 70er, 80er oder 90er Jahren vergleichen. Das sind fast zwei völlig unterschiedliche Turniere, völlig unterschiedliche Bedingungen. Sandplatzspezialisten oder Grundlinienspieler finden seit Mitte der 2000er in Wimbledon ganz andere Bedingungen vor. Daraus ergibt sich eine völlig veränderte Konstellation, völlig veränderte Chancen, mehr GS-Turniere zu gewinnen oder halt weniger. Andere Aspekte wurden bereits zur Genüge genannt, warum ein einziger GOAT unter fairen Bedingungen und Gesichtspunkten garnicht bestimmbar ist.

Von daher nimmt die GOAT-Diskussion hier aus meiner Sicht Formen an, die einfach nur noch ermüdend sind und irgendwie erzwungen wirken. Ich werde den Eindruck nicht los, dass es sich hier nur noch um versteifte Grabenkämpfe handelt, wo verkrampft versucht wird, seine subjektive Sicht auf die Dinge so überzeugend wie möglich aussehen zu lassen. Da werden dann vermeintlich neue Aspekte und Vergleiche in einem Detail vorgetragen, die dann aber wiederum schon 100fach woanders genannt wurden oder auch nicht oder was auch immer.

Die Diskussion gleicht einer Debatte zwischen Gläubigen und Nicht-Gläubigen, bei der darum gerungen wird, ob nun das Christentum, der Islam, der Hinduismus oder der Atheismus die bessere Wahl wäre. Aussichtslos, ermüdend und endlos!

Ich stelle mich aber auch nicht gegen eine Diskussion, weil ich mir nicht erlauben würde, zu behaupten, dass ich im Recht bin. ;) Vielleicht kommen ja hier noch Argumente zu Tage, die die Tenniswelt erschüttern und ein ganz neues Bild erschaffen, sodass die Geschichtsbücher neu geschrieben werden müssen, wer weiß!
 

Hans Meyer

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In Sachen Titel insgesamt liegen Nadal und Djokovic jetzt übrigens bei 88 und 83 Titeln. Durchaus möglich, dass sie die 100 auch noch erreichen...


da könnte Corona aber auch das Zünglein an der Waage werden, natürlich ist es möglich, aber wenn ich tippen müsste, dann würde ich sagen, dass Djokovic keine 100 Titel schafft
Ich sag mal einfach, dass er am Ende bei 96 ist
 

Tuco

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da könnte Corona aber auch das Zünglein an der Waage werden, natürlich ist es möglich, aber wenn ich tippen müsste, dann würde ich sagen, dass Djokovic keine 100 Titel schafft
Ich sag mal einfach, dass er am Ende bei 96 ist


Ich glaube es auch nicht, und stimmt schon, vielleicht hätte Djokovic von den ausgefallenen Turnieren genau die 3-4 gewonnen, die zu 100 fehlen werden. Aber möglich ist es schon, man weiß halt nicht, wie er lange das aktuelle Niveau noch annähernd halten kann.

Nadal hast du gar nicht erwähnt, wie hat man das zu interpretieren?
 

Hans Meyer

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Nadal hast du gar nicht erwähnt, wie hat man das zu interpretieren?

Gemütlichkeit sich nicht festlegen zu müssen :D

Djokovic holte jetzt seinen 83. Titel eine Woche nach seinem 34. Geburtstag, Federer hatte 15 Tage nach seinem 34. Geburtstag seinen 87. Titel in Cincinnati geholt, da Djokovic in den nächsten 8 Tagen keinen Titel gewinnen kann, sieht es so aus wenn man Djokovics Alter nimmt und guckt wie viele Titel die anderen beiden damals hatten:
Djokovic 83
Nadal 85
Federer 87

Federer hatte auch genau 88 Titel in dem Alter von Nadal, aber er gewann von Basel 2015 und den AO 2017 keinen Titel mehr, bei seinem 89. Titel war er dann also ca. 35,5 Jahre alt

Djokovics Titel pro Saison:
2018 4 Titel
2019 5 Titel
2020 4 Titel
2021 2 Titel

Nadals Titel pro Saison:
2018 5 Titel
2019 4 Titel
2020 2 Titel
2021 2 Titel

Ich glaube, dass Nadal hat Ende 2021 maximal 91 Titel, ich würde eher 90 tippen, was ja auch nicht wenig wäre. Mehr als 2 Titel traue ich ihm außerhalb von Sand nicht zu für diese Saison, ich denke auch nicht, dass er die AO 2022 gewinnt und im Februar 2022 wäre er normalerweise auch nicht unbedingt ein Titelkandidat
Er würde sich dann langsam seinem 36. Geburtstag nähern und hätte 91 Titel in meinem Optimalfall, für 2022 wären 4 Titel schon sehr gut, ich würde sagen im Optimalfall hätte er Ende 2022 dann 94 Titel, weil ich jetzt nicht 2x in Serie den Optimalfall nehmen will
Wie du schriebst, in dem Alter wird es immer schwieriger Prognosen abzugeben. Ich glaube ich hab hier mal eine Prognose zu den 3 abgegeben. Ich würde Nadal und Djokovic beide auf unter 100 Titel tippen, Federer auch unter der Marke von Connors.
Djokovic hat den Vorteil, dass er zumindest aktuell bei mehr Turnieren in der Favoritenrangliste recht weit oben ist bzw. auch ganz oben. Nadal dagegen hat einige andere Spieler vor sich bei 70 % der Saison. Nadal hat aber 5 Titel Vorsprung und wenn er wieder in RG gewinnt sind das dann sogar 6.
Federer holte vor fast genau 2 Jahren seinen 102. Titel. Damals war er 2 Monate vor seinem 38. Geburtstag. Seitdem holte er nur noch einen weiteren Titel. Man sieht da wie schnell das gehen kann.
Letztlich muss man auch immer sehen, welche Turniere sie spielen, ich erwarte aber von keinen der 3, dass sie jetzt zu Kleinturniersammler werden.
Bei Nadal wäre es aber auch möglich, dass er vllt die AO verpasst und dann in Südamerika spielt, wenn er da mal schnell 2 Titel holt, sieht das schnell anders aus. Ich würde sagen, dass Nadal knapp unter 100 bleibt wenn es gut läuft, vllt so 98 Titel, aber ich würde aktuell da etwas drunter ansetzen. Aber wie gesagt, Prognosen sind da echt hart. Das Risiko von Verletzungen wird ja höher und auch die beiden könnten eine OP davon entfernt sein vllt nie wieder einen Titel zu holen, vor allem wenn man eine Prognose von 3, 4 Jahren machen will.
beide, aber vor allem Nadal, haben ja bisher überrascht mit der Langlebigkeit, von daher wäre ich jetzt auch nicht überrascht wenn sie die 100 knacken. An die 109 werden aber beide nicht schnuppern

Die jungen Spieler, allen voran Tsitsipas und Sinner sollten ja auch dann langsam nach oben kommen, Zverev, Medvedev und Thiem gibt es ja auch, die könnten vllt dann auch die Zahlen von mir um 1, 2 nach untern drücken und wir reden von 93-95 Titeln am Ende
 

Super-Grimm

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Dann ist Borg klar der GOAT. Bin einverstanden damit.
Er war ja auch ein "Rockstar", tauchte in vielen Frauenträumen auf. Hatte den nötigen Swag.
Excellenter Kandidat.

Ich war damals tatsächlich Borg-Fan und hab wegen seines Wimbledon-Finales 1980 gegen John McEnroe angefangen, Tennis zu spielen.

Dennoch habe ich gegen ihn ein paar Einwände als GOAT:
Ja, er hat mit seiner Professionalität das Spiel revolutioniert. Auch war das Topspin-Geömmel damals der angesagte, sprich moderne Spiel. Trotzdem war er dadurch spielerisch halt schon damals sehr limitiert und hatte eben Glück, dass die Konkurrenz auf ihre Art ebenfalls limitiert war. Es war schon ein Wunder, dass er zwangsweise mit seiner Umstellung zu Serve & Volley auf Rasen noch mal konkurrenzfähig wurde.

Entscheidend aber für mich: Er wurde quasi noch in seiner Prime entzaubert und gebrochen. 1980 konnte er das Unvermeidliche noch mal mit einer großartigen Willensleistung gegen McEnroe abwenden. Danach hatte er dem aggressiven und variablen Stil von McEnroe nichts mehr entgegenzusetzen und beendete seine Karriere. Klar war er nach seinen langen Siegesserien ausgebrannt, aber ich glaube einfach, dass McEnroe ihm damals den Zahn gezogen hatte...
Und damals spielten beide mit Holzschlägern. Fortgeschrittenes Schlägermaterial hätte meiner Meinung nach noch mehr McEnroe in die Karten gespielt.
 

chris☕

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Ich war damals tatsächlich Borg-Fan und hab wegen seines Wimbledon-Finales 1980 gegen John McEnroe angefangen, Tennis zu spielen.

Dennoch habe ich gegen ihn ein paar Einwände als GOAT:
Ja, er hat mit seiner Professionalität das Spiel revolutioniert. Auch war das Topspin-Geömmel damals der angesagte, sprich moderne Spiel. Trotzdem war er dadurch spielerisch halt schon damals sehr limitiert und hatte eben Glück, dass die Konkurrenz auf ihre Art ebenfalls limitiert war. Es war schon ein Wunder, dass er zwangsweise mit seiner Umstellung zu Serve & Volley auf Rasen noch mal konkurrenzfähig wurde.

Entscheidend aber für mich: Er wurde quasi noch in seiner Prime entzaubert und gebrochen. 1980 konnte er das Unvermeidliche noch mal mit einer großartigen Willensleistung gegen McEnroe abwenden. Danach hatte er dem aggressiven und variablen Stil von McEnroe nichts mehr entgegenzusetzen und beendete seine Karriere. Klar war er nach seinen langen Siegesserien ausgebrannt, aber ich glaube einfach, dass McEnroe ihm damals den Zahn gezogen hatte...
Und damals spielten beide mit Holzschlägern. Fortgeschrittenes Schlägermaterial hätte meiner Meinung nach noch mehr McEnroe in die Karten gespielt.

Die Meinungen warum Borg so früh aufgehört hat, sind ja sehr unterschiedlich. Seine damalige Frau hat mal gesagt, Borg hat schon 1979 darüber gesprochen, aufzuhören. Das scheint also nicht erst in ihm rumgespukt zu haben als McEnroe der bessere Spieler wurde. Dass man als Tennisspieler mit 26 ausgebrannt ist, hört sich für mich komisch an. Sicher, Tennis als Profi ist sicherlich fordernd, aber es ist jetzt auch nicht wie jeden Tag 18 Stunden in einem russischen Gulag zu arbeiten. Wenn man von Tennisspielen mit 26 ausgebrannt ist, hat man irgendwas sehr falsch gemacht.

Borg war auf jeden Fall nicht so Tennis Besessener wie Nadal, Federer oder Djokovic, die immer wieder Dinge machen und umstellen, um sich weiter zu verbessern. Und überhaupt, wenn heutzutage ein Top Spieler mit 25, 26 aufhören wollen würde, würde man ihm wohl den Vogel zeigen, wenn es nicht eindeutig gesundheitliche Gründe hat.
Persönlich glaube ich nicht ganz, dass McEnroe der Hauptschuldige am frühen Rentner-Dasein von Borg schuld ist. Er war wohl schon länger nicht mehr motiviert, es war ja jetzt auch nicht so, dass McEnroe ihn auf einmal komplett zerlegt hat ab 1981. Ich denke, wenn Borg noch fürs Tennis gebrannt hätte, hätte er probiert sich zu verbessern und McEnroe zu schlagen.
 

Super-Grimm

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Die Meinungen warum Borg so früh aufgehört hat, sind ja sehr unterschiedlich. Seine damalige Frau hat mal gesagt, Borg hat schon 1979 darüber gesprochen, aufzuhören. Das scheint also nicht erst in ihm rumgespukt zu haben als McEnroe der bessere Spieler wurde. Dass man als Tennisspieler mit 26 ausgebrannt ist, hört sich für mich komisch an. Sicher, Tennis als Profi ist sicherlich fordernd, aber es ist jetzt auch nicht wie jeden Tag 18 Stunden in einem russischen Gulag zu arbeiten. Wenn man von Tennisspielen mit 26 ausgebrannt ist, hat man irgendwas sehr falsch gemacht.

Borg war auf jeden Fall nicht so Tennis Besessener wie Nadal, Federer oder Djokovic, die immer wieder Dinge machen und umstellen, um sich weiter zu verbessern. Und überhaupt, wenn heutzutage ein Top Spieler mit 25, 26 aufhören wollen würde, würde man ihm wohl den Vogel zeigen, wenn es nicht eindeutig gesundheitliche Gründe hat.
Persönlich glaube ich nicht ganz, dass McEnroe der Hauptschuldige am frühen Rentner-Dasein von Borg schuld ist. Er war wohl schon länger nicht mehr motiviert, es war ja jetzt auch nicht so, dass McEnroe ihn auf einmal komplett zerlegt hat ab 1981. Ich denke, wenn Borg noch fürs Tennis gebrannt hätte, hätte er probiert sich zu verbessern und McEnroe zu schlagen.


Glaube schon, dass Borg ähnlich besessen war wie Nadal und co. Nur hat ihn das eben stärker belastet. Borg litt wohl an einigen Ticks durch das Tennis. Musste fast schon auf abergläubische Art Kontrolle behalten. Bespannung, eigene Fitness, Rituale vor dem Match etc. Dazu die fast manische Angst vor dem möglichen Verlieren. Das brannte ihn meiner Meinung nach aus.
Dazu dann noch dieser Konkurrent, der sich plötzlich der Kontrolle entzog. McEnroe war meiner Meinung nach ein genialer und völlig unberechenbarer Spieler. Letztlich Kryptonit für Borg.
McEnroe hat Borg nicht komplett zerlegt, ihm aber die Perspektive genommen. Die US-Open waren nun weiter weg denn je und auf dem Belag, auf dem er Seriensieger mit dem Nymbus der Unbesiegbarkeit war, wurde er nicht zerlegt, war meiner Meinung nach aber chancenlos.
Ist aber auch nur meine Meinung und mein Erleben der damaligen Zeit. Hatte sicherlich mehrere Faktoren.
 

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Und ich dachte immer, dass er seine Prime lieber mit schönen Frauen verbringen wollte statt sich beim öden Tennis so zu verausgaben.
 

tennisfun

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Wer ist dass? Muss man den kennen und warum spielt der mit einem Federballschläger? Hat sich mir nie vorgestellt.
 

Drago

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Ich hatte hier nicht abgestimmt, aber Djokovic hat meine Stimme jetzt gekriegt.

Bin überzeugt er gewinnt nachher seinen 19. GS Titel. Er wird somit im Gegensatz zu Federer und Nadal in der Lage sein, jedes GS Turnier mindestens 2 mal zu gewinnen.
Dazu seine ganzen Master Titel + Head to Head gegen Federer und Nadal unterstreicht es nur. Dazu noch die längste Nr. 1, das sind enorm starke Argumente!

Klar weiss man nie was passiert wäre, hätte es diese ganzen Angleichungen besonders zwischen 2005/06 und 2016 nicht gegeben hätte, aber es war fast alles dabei und Djokovic gewinnt überall GS Titel.


Ich hätte Nadal NIE als Tennis GOAT akzeptiert. Nicht weil ich ihn nicht leiden kann, sondern weil er unter den Spielbedingungen flacher Absprung + schnell einfach nur Mittelmaß ist, das hat sich durch seine ganze Karriere gezogen.
Allerspätestens in Wimbledon (wo es seit 2012 wieder zügiger ist bzw. Bälle flacher springen) 2019, wo er das Semi gegen Federer verlor, war das von keinem mehr zu leugnen. Federer war 2019 mit 37 Jahren und 11 Monaten nicht mehr in seiner Prime.
Dazu nur 1 mal nen Indoor Hart Titel gewonnen...das unterstreichts noch mehr.


Von meiner Seite hat er jetzt endgültig genug getan (Djokovic) um der führende Kandidat zu sein was den GOAT angeht. Er wird die 19 bestimmt noch übertrumpfen und am Ende werden es 21 oder 22/23 sein. Mehr glaub ich eher nicht, irgendwann ist auch mal Schluss.
 
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