Grand Slams und Pro Slams
Das ist auf jeden Fall was wichtiges! Wird häufig vergessen, und endet dann in so was:
Laver der in seiner Prime 5 Jahre keinen GS spielen durfte....der wäre sonst in Richtung 30 GS Titel gegangen
Man kann ohne weiters sagen, dass es alles in allem so aussieht:
Vor den 60er Jahren zählten Pro Slams und Grand Slams gleich viel.
In in den 60ern, besonders 1962 bis 1968, zählten Pro Slams mehr, da dort die Vollzeit Spieler spielten. Die Grand Slams wurden in dieser Zeit von Halbprofis wie Roy Emerson dominiert, der da 12 absahnte, während sich die besten Spieler der Welt wie Laver, Lew Hoad und andere bei den Pro Slams maßen.
Von 1969 bis heute zählen die Grand Slams mehr als die Pro Slams, letztere gibt es ja nicht mehr.
Wenn die Deutschen immer nur von Gottfried von Cramm und Henner Henkel reden:
Von Cramm gewann zwei mal die French open, Henkel gewann sie einmal, natürlich waren das Grand Slam Titel.
Aber auf den damaligen Pro Slams spielte ein gewisser Hans Nüsslein, und der überstrahlt Henkel und von Cramm.
Grand Slams und Pro Slams gelten als Major Titel, und wie gesagt waren beide Turniere vor den 60er Jahren geich viel wert. Und was Major angeht, sieht es da so aus:
1) Nüsslein; insgesamt 5 Major Titel, 5 Pro Slams, darunter 2 mal French Pro, 1 mal Wembley Pro, 1 mal French Pro
2) Von Cramm; insgeamt 2 Major Titel, 2 mal French Open
3) Henkel; insgesamt 1 Major Titel, 1 mal French Open
Im Gesamtpaket war Nüsslein besser. In den 30er Jahren zählten Pro Slams und Grand Slams gleich viel, beide waren Major Titel.
Das ist nämlich genau der Grund, warum Pete Sampras immer mit Pancho Gonzalez verglichen wurde, während von Roy Emerson keiner sprach. Jeder weiss, dass Emerson ein Halbprofi war, der Tennis nie als Vollzeitjob machte, und dementsprechend auch schlechter war.
Vergleich Pancho und Pete:
Beide haben 14 Major Titel auf dem Buckel.
Pancho 12 Pro Slams und 2 Grand Slams,
Pete 14 Grand Slams.
Beide dominierten schnelle Böden, und beide waren nie in der Lage, auf Sand einen Major Titel zu holen. Sprich Gonzalez gewann die French Pro bzw. French Open, Sampras gewann auch nie French Open.
Beide hatten enorm gute Aufschläge und waren top im Punkte schnell beenden, aber beide hatten Probleme wenn Bälle langsam waren und/oder hoch absprangen.
Chris Evert als sie 1992 in Wimbledon das Herren-Doppelfinale kommentierte:
"Michael Stich hat so eine elegante Aufschlagbewegung. Das habe ich seit Pancho Gonzalez nicht mehr gesehen."
Genau so seh ich s auch. Stich und Gonzalez hatten eine unheimlich flüssige Bewegung und sehr präzise Aufschläge. Kein Wippen wie Bum Bum Boris, oder sich wie ein Flitzebogen spannender Sampras, oder ein Rumfuchtler wie Braasch, oder ein wie RoboCop aussehender Courier (der schug wie ein Roboter).