Tennis GOAT-Thread


Wer ist der GOAT (Greatest Player of all Time) im Herrentennis?

  • Roger Federer

    Stimmen: 50 37,0%
  • Rafael Nadal

    Stimmen: 32 23,7%
  • Novak Djokovic

    Stimmen: 34 25,2%
  • Pete Sampras

    Stimmen: 5 3,7%
  • Rod Laver

    Stimmen: 1 0,7%
  • Björn Borg

    Stimmen: 3 2,2%
  • Roy Emerson

    Stimmen: 0 0,0%
  • Andre Agassi

    Stimmen: 0 0,0%
  • Fred Perry

    Stimmen: 0 0,0%
  • Es gibt keinen GOAT (bitte Begründung)

    Stimmen: 10 7,4%

  • Umfrageteilnehmer
    135

Johnbert

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Dass die Finals ausschließlich auf dem gleichen Belag stattfinden, obwohl unterjährig auf unterschiedlichen Belägen gespielt wird, wird ebenfalls mit einem Achselzucken hingenommen.

Weil das auch einfach absolut kein Argument ist. Für die FO qualifiziere ich mich ebenfalls mit allen Punkten, welche im Laufe des letzten Jahres geholt wurden und dennoch wird immer auf Sand gespielt, obwohl andere dort sicher auch lieber auf Rasen oder Hartplatz spielen würden um mal bessere Chancen auf einen Turniersieg zu haben.

Die Finals wurden mit einer Ausnahme IMMER auf Hartplatz/Teppich gespielt. Erkläre mir, warum man das extra für einen Spieler ändern sollte. Am besten natürlich noch Outdoor und nicht mehr in der Halle. Dazu ein einzelnes Turnier am Ende der Hartplatzsaison dann auf Sand austragen?! Joa...
 

Drago

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Heinz Becker Land
Dazu muss man bedenken, dass Nadal trotz Transplantationen sehr schlechte Haare hat. Das zählt auf jeden Fall dazu.

Dein Sarkasmus war vor 10 Jahren schon cool und er ist es immer noch!

Das Einzige, was irgendwie für Roger spricht, ist die Anzahl der GS. Sollte ihn Nadal dort überholen, stellt sich die Frage gar nicht. Wie denn auch, wenn Nadal im direkten Prime-Vergleich Rogers Daddy war.

Er war zu allen Zeiten (egal ob Prime oder heute) ausschliesslich unter bestimmten Spielbedingungen sein Daddy (langsam und/oder hoher Ballsprung), unter den gegenteiligen Spielbedigungen war Roger sein Daddy (hat ihn Indoor regelmäßig übel platt gemacht).
Die haben nur unter ersten Bedingungen viel öfter gespielt, was primär daran lag, dass Federer unter seinen schlechtesten Bedingungen immer noch sau stark war, während Nadal unter seinen schelchtesten seine ganze Karriere über nix großes hinbekam, der USO Sieg 2010 war s Einzige.
W08 und AO09 waren Nadal-Bedingungen mit besonders für Rasen viel zu hoch springenden Bällen.

Im Übrigen kann ich über diese Verteilungssache nur lachen, speziell wenn die FO genannt werden. Sand ist bei den GS-Turnieren völlig unterrepräsentiert, was hauptsächlich logistische und zeitliche Gründe hat.

Meinetwegen könnte man sehr gern ein zweites Sand-GS einführen, aber dann halt eins wo man kleinere Bälle nimmt die flacher abspringen, quasi das was man umgekehrt mit dem Wimbledonrasen 2006-2011 gemacht hat. Wär nur fair!

Warum zieht man Roger nicht die Wimbledon-Siege ab? Es gibt 3 Turniere auf Gras, eins davon ist ein GS.

Hab ich doch geschrieben. Zieh ihm die Siege in W ab und er hat immer noch 12 weitere.

Und wenn @thesweetscience meint man sollte Federer die Hartplatz-GS abziehen:
Beispiel: Die AUS Open wurden bis inklusive 1987 auf Rasen gespielt. Der eher Sand mögende Wilander konnte dort sage und schreibe 2 mal gewinnen, kam aber in Wimbledon nie über das Achtefinale raus.
Woran lag das? In Kooyong (wo man die AO damals spielte) war s zwar ähnlich schnell wie in Wimbeldon, aber die Bälle tropften nicht so flach ab und sprangen gut vom Boden ab.

Es ist daher doch ziemlich schwer die AO und USO quasi als eine Einheit zu bewerten blos weil beides Hartplatz ist. Es gibt Hartzplätze die sind ähnlich wie Sand, andere eher wie Rasen, Nadal z. B. hat auf dem schnellsten Outdoor-Hartplatz Cincinatti eine Siegesquote von ca. 60%.
Und es gibt viele Spieler, die mal USO gewannen aber AO nie oder umgekehrt.

Die Bodenbeläge (Sand, Rasen, Hart) sind eigentilch in dieser ganzen Bewertung eher sekundär, primär sind die Spielumstände. Ich kann jeden Platz extrem schnell oder lansgam machen bzw. Bälle hoch oder flach springen lassen, kommt ganz auf die Bälle an.

Warum spielt es keine Rolle, dass er niemals im Leben die FO gewonnen hätte, wenn sich Nadal nicht verletzt hätte?

Ok, wenn Du das so argumentierst, dann frage ich Dich warum es in Deiner Bewertung keine Rolle spielt, dass Nadal sehr warscheinlich nie Wimbledon gewonnen hätte, wenn man es nicht langsamer gemacht hätte und dazu größere Bälle nahm die höher springen? Von den ebenfalls pfeilschnellen US Open nicht zu reden, die wären für ihn auch ne ziemliche Hölle gewesen bei dem Tempo was die in Sampras/Rafter Zeiten so hatten.
Hätten Djokovic und Wawrinka die FO gewonnen wenn Nadal 2015 und 2016 fit gewesen wär?
Wohl auch eher nicht.
Hätte Moya die FO 1998 bzw. Agassi die FO 1999 gewonnen wenn Kuerten in der Form von 97, 00 und 01 am Start gewesen wär? Warscheinlich auch nicht.

Und was das Thema Verletzung angeht:
Schau Dir mal Nadals Resultate in den Runden davor an.
M. Daniel 7-5 6-4 6-3
Gabashvili 6-1 6-4 6-2
Hewitt 6-1 6-3 6-1
dann kam Söderling.

Schau Dir dann z. B. Federers Resultate der ersten Runden der USO17 an:
Tiafoe 4-6 6-2 6-1 1-6 6-4
Juschni 6-1 6-7 4-6 6-4 6-2
Da seh ich eher Zeichen dass eine Verletzung, Krankheit oder was auch immer vorlage.

Dass Nadal mental 2009 aufgrund der Trennung seiner Eltern nicht voll da war, wür ich nie in Frage stellen. ABer wirklich verletzt war er wohl eher 2015 und 2016.

French Open Titel sind weniger wert, obwohl es der wahrscheinlich anspruchsvollste GS ist. Dass Nadal Federer auf Rasen eindrucksvoll geschlagen hat und Djokovic mehrfach bei den US Open, einen Olympiatitel auf Hard gewann, ist nur eine Randnotiz, führt aber eben die Argumentation der Nadal-Kritiker eigentlich ad absurdum.

Dass FO Titel weniger wert sind als andere GS Titel hab ich nie behauptet!
Es ist nur grundsätzlich weniger wert, wenn ein Spieler bei einem einzigen GS Turnier total überragend ist und bei den drei anderen deutlich weniger, wenn der Hauptkonkurrent drei unterschiedliche mindestens fünf mal geholt hat.
Drei unterschiedliche Grand Slam Turniere mindestens fünf mal zu gewinnen zeigt aussergewöhnliche Anpassungsfähigkeiten. Sampas hat das bei zwei geschafft, Djokovic kann es wenn er dieses Jahr in Wimbledon gewinnt.

Und was das Absurdum angeht: Ich finde es eher absurd, dass Nadal-Fans sich so an diesem Wimbledonsieg 2008 gegen Federer aufgeilen, und einfach nicht wahr haben wollen, dass die damaligen (längst bewiesenen, ich hab den Clip dazu zwei mal gepostet, hast Du ihn immer noch nicht angeschaut???) Spielbedingungen dem Spanier im 1-1 Vergleich mit Federer voll entgegen kamen, da die Bälle langsamer waren und höher absprangen als in Wimbledon üblich.
Dass er dort gewonnen hat, Respekt!
Ich hätte dann aber fairerweise gern mal ein Match in RG zwischen den Beiden gesehen, wo man Bälle nimmt die nur 30-40 cm vom Boden abtropfen und keinen Spin annehmen (wie Indoor Hart).
Vlt hätte Nadal das auch gewonnen aber sicher wär ich mir nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

chalao

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Wie man sich bei diesen GOAT Geschichten seitenlang und nach jedem GS-Sieg von Federer, Nadal oder Djokovic immer wieder bei den Diskussionen im Kreis dreht, ist schon sehr amüsant.:D
 

elpres

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Die drei sind halt nicht voneinander zu trennen. Sie sind mMn die besten Spieler in der Geschichte ihres Sports. Vor allem Federer hat mit seinem Niveau Nadals Entwicklung erst ermöglicht und Nadal letztlich Noles. Sie haben sich gegenseitig gepusht. Das beste wäre, wenn alle drei am Ende ihrer Karriere 20 Slams auf dem Konto hätten. Warum? Wel keiner der drei es irgendwie verdient hätte vor den anderen beiden zu stehen. Diese unvergleichliche sportliche Rivalität und die Geschichte ihrer Karriere würde es perfekt wiederspiegeln.
 

Tuco

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Djokovic hat jetzt in den 10ern genauso viele GS-Titel geholt wie Federer in den 00ern, jeweils 15.

Das Trio hat jetzt auch die Chance, als erstes GS-Titel in drei verschiedenen Dekaden zu gewinnen... was bei Federer von der Zeitspanne her dann natürlich noch krasser wäre als bei den anderen beiden, gleichzeitig ist es bei ihm wohl auch am unwahrscheinlichsten, dass es dazu kommt.

Auffällig ist auch, dass es in den 10ern mit Abstand die wenigsten verschiedenen GS-Sieger gab (bisher nur 6) - falls es fast schon sensationell in NY bei der letzten Gelegenheit in diesem Jahrzehnt einen Debutsieger geben wird und ein siebter dazu kommt, würde es daran auch nichts ändern.
 

Rhaegar

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Ergänzend hierzu mal die Finalgegner von Djokovic bei seinen 15 Siegen in den 10ern:

Andy Murray 5
Roger Federer 4
Rafael Nadal 4
Kevin Anderson 1
Juan Martin del Potro 1

Und hier die Finalgegner von Federer bei seinen 15 Siegen in den 00ern:

Andy Roddick 4
Rafael Nadal 2
Mark Philippoussis 1
Marat Safin 1
Lleyton Hewitt 1
Andre Agassi 1
Marcos Baghdatis 1
Fernando Gonzalez 1
Novak Djokovic 1
Andy Murray 1
Robin Söderling 1
 

rÖsHti

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Vielleicht sollte man aber auch die Gegner im Halbfinale Viertelfinale usw betrachten...
Und natürlich auch die Gegner von dem anderen Finalist !
 

Tuco

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Ergänzend hierzu mal die Finalgegner von Djokovic bei seinen 15 Siegen in den 10ern:

Andy Murray 5
Roger Federer 4
Rafael Nadal 4
Kevin Anderson 1
Juan Martin del Potro 1

Und hier die Finalgegner von Federer bei seinen 15 Siegen in den 00ern:

Andy Roddick 4
Rafael Nadal 2
Mark Philippoussis 1
Marat Safin 1
Lleyton Hewitt 1
Andre Agassi 1
Marcos Baghdatis 1
Fernando Gonzalez 1
Novak Djokovic 1
Andy Murray 1
Robin Söderling 1


Federer hat halt die Zeiten mit relativ schwacher Konkurrenz (bis 2008, Anfang 2017 bis Anfang 2018) sehr konsequent für viele GS-Titel genutzt, und in der restlichen Zeit hat er viele Chancen ungenutzt gelassen. Da fand ich den Beitrag von @Hans Meyer gestern sehr passend:

Natürlich hat jeder bittere Niederlagen, je öfter du gewinnst, desto häufiger verlierst du auch bitter, gefühlt ist es bei Federer häufiger, ist aber auch vllt die Fansicht

Ich mach mal ne Liste ohne Gewähr auf Vollständigkeit, kann gerne vervollständigt werden

mögliche GS Titel
  • Wimbledon 2019 (darf er im Leben nicht verlieren)
  • USO 2009 (war 4 Sätze lang der bessere, versäumt es 2-0 in Führung zu gehen)
  • AO 2009 (auch hier war er eigentlich 4 Sätze lang der bessere)
  • Wimbledon 2008 (auch äußerst bitter)
  • Wimbledon 2014 (hatte die Partie zu Beginn unter Kontrolle, kommt zurück im 4., nutzt seine Chancen im 5. nicht)
  • USO 2015 (die Mutter aller vergebenen Chancen, noch nie hat er in einem Finale soviele Bigpoints vergeben)
  • AO 2005 (da muss er in 4 gewinnen im HF, das Finale hätte er wohl gewonnen)
  • USO 2010 und 2011 (wobei damals im Finale Nadal gewartet hätte, zumindest 2011 wären die Chancen gut gewesen)
  • USO 2012 (er fliegt hier im VF nachdem er im AF ein Walkover hatte, er war in der Phase der beste Spieler der Welt und verschenkte die USO mMn, er war von der Form der beste bei den USO)
  • USO 2014 (lässt sich von Cilic den Schneid abkaufen)
  • Wimbledon 2011 (auch hier verschenkt er mMn seine starke Form, als er gg Tsonga verliert)
  • USO 2017 (vor allem war das deshalb blöd weil er 2017 klar der beste auf HC war und sich dann vor den USO verletzt)
  • Roland Garros 2006 (kommt raus wie die Feuerwehr, nur um dann zu erloschen
GS Titel die er "geklaut" hat
  • Wimbledon 2009 (darf er eigentlich gar nicht gewinnen)
  • RG 2009 (da hatte er auch Glück das er gg Delpo im HF durchkam)
Nadal:
verpasste GS Titel:
  • AO 2012 (macht er die einfache RH, wer weiß, wer weiß)
  • AO 2014 (der Rücken macht zu, Stan war aber heiß, dennoch aus Nadals Sicht sehr bitter)
  • AO 2017 (3-1 vorne im 5., auch wenn es von da vor allem Federer gewann)
  • Wimbledon 2018 (fand ihn eigentlich besser als Djokovic, ohne Dach, wer weiß, massig Chancen vergeben)
  • AO 2010, 2011 und 2018 (immer raus im VF mit körperlichen Problemen, auch wenn man nicht weiß ob es dann gereicht hätte bis zum Titel)
  • USO 2018 (Aufgabe gg Delpo)
fehlt da was?
"glückliche" GS Titel:
  • AO 2009
  • Wimbledon 2009
  • RG 2013 (da muss Nole das HF zu machen)
Djokovic:
verpasste GS Titel:
  • USO 2012 (1. Satz 10-12 verloren, generell mit dem Wind gehadert)
  • RG 2013
  • USO 2010 oder 2013 (hab beide verpasst, bei einem war doch für ihn deutlich mehr drin, kann man dann auch bei "glückliche" Nadal-Siege eintragen)
  • RG 2014 (ob er sonst gewonnen hat weiß ich nicht, aber da hatte er Magenprobleme)
glückliche GS Titel
  • Wimbledon 2019
  • USO 2011
  • AO 2012
  • Wimbledon 2014
Ist natürlich aus der Sicht eines Federers Fans, hab aber versucht neutral zu sein, hoffentlich versteift sich keiner auf die Begrifflichkeiten glücklich und so, sind auch nur in ""
Djokovic ist der einzige der nach Abwehr von MB einen GS Titel geholt hat von den 3

(Edit: die Listen sind geordnet nach des unnötig seins bzw des glücklich seins)

Ich habe nicht unbedingt so detaillierte Erinnerungen an alle diese Matches (und bewundere @Hans Meyer für sein Gedächtnis diesbezüglich ;) ), aber das sollte schon ganz gut hinkommen. Insofern ist das gestrige Match schon recht typisch für die Sache insgesamt: Wenn es läuft und er überlegen ist (wie in den Sätzen 2 und 4 gestern) ist Federer gnadenlos, wenn es eng und ausgeglichen ist (wie in den Sätzen 1, 3 und 5) gewinnt recht oft der Gegner.

Federer könnte sicher bei ca. 25 GS-Titel stehen, wenn seine Chancenverwertung bzw. seine Nerven in engen Matches gegen gleichwertige Gegner etwas öfter besser gewesen wäre... aber er ist halt auch nur ein Mensch. So bleibt es immerhin spannend, bei 25/16/13 oder so hätte man in diesem Thread ja auch nichts zu diskutieren... ;)
 

Rhaegar

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Wobei Djokovic nun auch einiges hat liegen gelassen. Selbst wenn wir seine "depressive" Phase zwischen Mitte 2016 und Mitte 2018 mal außen vor lassen, hat er natürlich mit jeweils nur einem Major-Titel zwischen 2012 und 2014 eindeutig zu wenig aus seiner Dominanz gemacht. Am Ende könnten es dennoch 16 Major-Titel in einem Jahrzehnt werden, was natürlich ein neuer Rekord wäre (wenn wir die Jahrzehnte korrekt berechnen, könnten es sogar noch 20 werden). Wenn ich zudem die Konkurrenz betrachte, halte ich Djokovics Dominanz in den 10er-Jahren in der Bewertung für ein gutes Stück größer als Federers Dominanz in den 00er-Jahren.
 

Big d

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Wenn novak 20 slams holen würde wäre er der GOAT wenn Roger keinen mehr holt, aber so lange ist es für mich noch Federer.
 

TaufikH

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Wobei Djokovic nun auch einiges hat liegen gelassen. Selbst wenn wir seine "depressive" Phase zwischen Mitte 2016 und Mitte 2018 mal außen vor lassen, hat er natürlich mit jeweils nur einem Major-Titel zwischen 2012 und 2014 eindeutig zu wenig aus seiner Dominanz gemacht. Am Ende könnten es dennoch 16 Major-Titel in einem Jahrzehnt werden, was natürlich ein neuer Rekord wäre (wenn wir die Jahrzehnte korrekt berechnen, könnten es sogar noch 20 werden). Wenn ich zudem die Konkurrenz betrachte, halte ich Djokovics Dominanz in den 10er-Jahren in der Bewertung für ein gutes Stück größer als Federers Dominanz in den 00er-Jahren.

Ich möchte Djokovic nicht kleinreden und auch keine weitere GOAT Diskussion. Aber da gehe ich echt null mit. Da macht man es sich doch viel zu einfach. Einige haben wohl Federers Hochphase nicht mit eigenen Augen gesehen. Das war eine absolut aussergewöhnliche Phase. Und damals lauerten unzählige Spieler, die auf schnelleren Belägen extrem gefährlich waren. Und dann bekommt Federer die wohl stärkste Nachfolge-Generation überhaupt vor die Nase, deren Spielstil auch noch besser zu den angeglichenen Bedingungen passt.

Bei Djokovic fast schon 2 Nachfolge Generationen ein Totalausfall, das ist schon auch ein heftiger Vorteil.

Ich sehe bspw. nicht, wo Roddick ein einfacherer Gegner in Wimbledon gewesen sein soll als bspw. Nadal für Djokovic 2011. Oder warum Murray so viel schwerer in AO Finals war als Fernando Gonzales.

Nur weil Nadal und Federer sich extrem gut gehalten haben, muss man daher dieses Jahrzehnt nicht überhöhen. Der fehlende Nachwuchs ist schon auch ein Thema.
 

Rhaegar

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Ernsthaft: Fernando Gonzalez auf einem Niveau mit Murray? Da hört für mich die Diskussion eigentlich schon auf. Und ja, ich habe die Karriere von Federer komplett miterlebt. Die Angleichung der Platzbeläge hat im Übrigen schon zu Beginn von Federers Dominanz angefangen, nicht erst in den letzten Jahren.
 

Drago

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Heinz Becker Land
Wenn novak 20 slams holen würde wäre er der GOAT wenn Roger keinen mehr holt, aber so lange ist es für mich noch Federer.

Also ich finde EINZIG UND ALLEIN nur nach GS Titel zu bewerten wer der GOAT ist zu einfach, da gibt s im Tennis einfach mehr.

Wenn ich nur nach GS geh muss ich eigentlich bei den Damen Court-Smith als WGOAT sehen, danach S. Williams und danach Graf, weil halt 24, 23, 22.

Man muss auch berücksichtigen wie die Spielbediungen bei den GS zur jeweiligen Zeit so sind.


Ich zitiere dazu mal Yevgeni Kafelnikov, der übrigens ein sehr großer Djokovic Fan ist und sowohl Federer als auch Nadal nicht so mag:

"In meiner Zeit und in der Zeit vorher, konnte man mit einem Spielstil maximal bei 2 der 4 GS um den Titel mitspielen. Bei 3 war es schon extrem schwer, bei 4 unmöglich. Schauen Sie sich an, wie das seit einigen Jahren ist: Mit einem Spielstil kann man heute bei 3 um den Titel mitspielen, eigentlich fast schon bei allen 4.
Schauen Sie z. B. Andy Murray, ich will Andy nichts absprechen, aber dass er mit seinem doch sehr eintönigen Spielstil 2 mal in Wimbledon gewinnt (dazu 1 Finale), 1 mal bei den USO (dazu 1 Finale), 5 mal im Finale der AO steht (0 Titel) und auch das Finale der FO erreicht, sagt schon viel drüber aus zu welcher Zeit es schwerer war GS Titel zu holen, besonders bei verschiedenen GS Turnieren, früher oder heute.
Glauben Sie ja nicht dass Marat, Gustavo oder ich in unseren besten Tagen Angst hätten gegen Murray irgendwo zu spielen."


PS:
Das Zitat ist nicht 1-1 genau, aber so ungefähr hatte es Kafelnikov letztes Jahr im November gesagt. Er hat darin auch schwer über Nadal und Federer abgelästert, und Djokovic eigentlich nur gelobt.
Er sagte Federer sei wie ein schweizer Bankangestellter und würde genau so langweilig spielen, er hätte keine Ecken und Kanten und wär ein typischer Saubermann mit weißer Weste.
Und zu Nadal meinte er den könne er genau wie Federer langsam nicht mehr sehen. Es sei einfach ein Witz wie sehr im die Gegner in RG den Titel quasi schenken, und keine Sekunde an ihren Sieg glauben. Er selbst - und das sagt er ganz selbstbewusst - hätte sich von Nadal dort nie so verprügeln lassen wie die anderen, und x andere Spieler seiner Generation (Muster etc.) auch nicht. Und er bleibt bei seiner Einschätzung, dass ein Prime Kuerten - der damals ein viel bessere Konkurrenz hatte als Nadal heute - den Spanier im 1-1 Vergleich schlagen würde, oder zumindest auf Augenhöhre mit ihm wär und ihm alles abverlangen würde, anders als alle Thiems, Wawrinkas und Co.

Und noch was (@gentleman ):
Das hat Dein Landsmann Muster übrigens auch mal gesagt. Der meinte wär Wimbledon noch wie damals in seiner Ära, hätte man diverse Spieler dort wohl nie im Finale gesehen, er nannte namentlich u. a. Nadal.
Auch wenn Thiem mehr Talent hat als Muster, ich bin trotzdem sehr sicher dass Thomas ihn im 1-1 Vergleich knacken würde, eben weil Thiem immer wieder mentale Aussetzer hat, während Muster ein Match 3-4 Stunden auf einem Niveau spielen konnte, und vor allem nie aufgab, ganz egal wie es steht.


Und ob man es glaubt oder nicht:

Merkt eigentlich keiner, dass man von Sampras überhaupt nichts mehr hört?
Pete gratulierte Federer als der 2009 seinen 15. GS Titel eintütete, aber weder Nadal noch Djokovic gratulierte er als die ihre Nr. 15 packeten.

Sampras ist im Gegensatz zu Kafelnikov ein Gentelman und fairer Sportsmann, aber ich würde fast Geld drauf wetten, dass er alles sehr ähnlich wie Kafelnikov sieht und sich irgendwie von den ATP Bossen bzw. Courtmakern besch... fühlt.
Je unterschiedlicher Spielbedingungen bei den 4 GS Turnieren sind, desto mehr zählen die unterschiedlichen Titel.


Ich hoffe wirklich sehr, dass sich die Tennis-Bosse der ATP und WTA diese Frage auch stellen, und dass es in den 20er Jahren wieder anders wird, ähnlich wie in den 90ern.
Denn sonst wird man im Tennissport immer mehr Spieler sehen, die 10 oder mehr GS TItel holen weil man mit einem Stil bei 3 GS absolut konkurrenzhäfig ist, und gut und gern auch beim 4 mal was reissen kann.
So sollte das mMn nicht sein. Es ist einfach ein Hohn für Sampras und andere große Spieler der Vergangenheit.
 
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TaufikH

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Ernsthaft: Fernando Gonzalez auf einem Niveau mit Murray? Da hört für mich die Diskussion eigentlich schon auf. Und ja, ich habe die Karriere von Federer komplett miterlebt. Die Angleichung der Platzbeläge hat im Übrigen schon zu Beginn von Federers Dominanz angefangen, nicht erst in den letzten Jahren.

Ich bestreite nicht, dass Murray ingesamt der bessere Spieler ist. Aber extrem unangenehm war der jetzt nicht gerade für Novak in all den AO Finals. Und Melboune wechselte 2008 von Rebound Ace auf Plexicushion. Gonzales mit seinen Vorhandgeschossen auf dem schnelleren Belag...ja den finde ich dann schwerer zu spielen. Von daher bleibe ich dabei, nur auf den Namen schauen, reicht nicht. Hauptgegner für Djokovic neben Nadal war Murray. Und den hat Federer eigentlich in fast jedem wichtigen Spiel auch locker in die Tasche gesteckt.
 

Big d

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Gonzalez ist sicher nicht auf einen Niveau mit murray, aber ich denke roddick und hewitt hatten schon ein ähnliches Niveau wie murray, sie hatten halt das Pech auf prime Federer zu treffen und hatten von dort an keine Chance mehr.
 

Rhaegar

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Roddick und Murray haben ja glücklicherweise recht häufig gegeneinander gespielt, da haben wir also einen durchaus vernünftigen H2H-Vergleich.
 

Rhaegar

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Ich bestreite nicht, dass Murray ingesamt der bessere Spieler ist. Aber extrem unangenehm war der jetzt nicht gerade für Novak in all den AO Finals. Und Melboune wechselte 2008 von Rebound Ace auf Plexicushion. Gonzales mit seinen Vorhandgeschossen auf dem schnelleren Belag...ja den finde ich dann schwerer zu spielen. Von daher bleibe ich dabei, nur auf den Namen schauen, reicht nicht. Hauptgegner für Djokovic neben Nadal war Murray. Und den hat Federer eigentlich in fast jedem wichtigen Spiel auch locker in die Tasche gesteckt.
Ich bestreite nicht, dass Gonzalez an einem guten Tag ein sehr unangenehmer Gegner sein konnte. Wir reden hier aber auch von dem Gonzalez, der genau eins von dreizehn Matches gegen Federer gewinnen konnte (anders als Murray, der Federer bspw. gerade bei diesen Australian Open schlagen konnte oder bspw. auch bei den Olympischen Spielen). Für den das Australian Open Finale damals auch das bisher mit Abstand größte Match seiner Karriere war und auch bleiben sollte und sicherlich nicht mit wenig Nervosität in das Spiel gegangen ist.

Murray hat Djokovic immerhin mehrfach in großen Turnieren an den Rande der Niederlage gebracht und auch schlagen können (und das von Hartplatz, über Rasen bis hin zu Sand). Das ist in meinen Augen nicht mal vergleichbar mit Konkurrenten wie Gonzalez oder Davydenko, deren Satzgewinne man gegen Federer bei den großen Events wahrscheinlich zusammen an einer Hand abzählen kann.
 
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TaufikH

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Roddick und Murray haben ja glücklicherweise recht häufig gegeneinander gespielt, da haben wir also einen durchaus vernünftigen H2H-Vergleich.

Den haben wir bei Roddick und Djokovic dann aber auch ;-) Andy kommt mir zu schlecht weg manchmal Aufschlag fast wie Isner, aber dazu noch durchaus kompetent von der Baseline. Das ist schon ein gutes Paket gewesen.
 

TaufikH

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Ich bestreite nicht, dass Gonzalez an einem guten Tag ein sehr unangenehmer Gegner sein konnte. Wir reden hier aber auch von dem Gonzalez, der genau eins von dreizehn Matches gegen Federer gewinnen konnte (anders als Murray, der Federer bspw. gerade bei diesen Australian Open schlagen konnte oder bspw. auch bei den Olympischen Spielen). Für den das Australian Open Finale damals auch das bisher mit Abstand größte Match seiner Karriere war und auch bleiben sollte und sicherlich nicht mit wenig Nervosität in das Spiel gegangen ist.

Murray hat Djokovic immerhin mehrfach in großen Turnieren an den Rande der Niederlage gebracht und auch schlagen können (und das von Hartplatz, über Rasen bis hin zu Sand). Das ist in meinen Augen nicht mal vergleichbar mit einem Konkurrenten wie Gonzalez oder Davydenko.

Also da kommen wir echt nicht auf einen Nenner. Genau einmal in Federes mit Abstand schlechtestem Jahr 2013 gewann Murray gerade so bei nem Slam gegen Federer. Und Gonzales spielte ein Traum-Turnier mit gewaltigem Selbstvertrauen. Auch bei Davydenko gehe ich nicht mit. Fand den extrem stark.
 

Drago

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Ich bestreite nicht, dass Gonzalez an einem guten Tag ein sehr unangenehmer Gegner sein konnte. Wir reden hier aber auch von dem Gonzalez, der genau eins von dreizehn Matches gegen Federer gewinnen konnte (anders als Murray, der Federer bspw. gerade bei diesen Australian Open schlagen konnte oder bspw. auch bei den Olympischen Spielen). Für den das Australian Open Finale damals auch das bisher mit Abstand größte Match seiner Karriere war und auch bleiben sollte und sicherlich nicht mit wenig Nervosität in das Spiel gegangen ist.

Murray hat Djokovic immerhin mehrfach in großen Turnieren an den Rande der Niederlage gebracht und auch schlagen können (und das von Hartplatz, über Rasen bis hin zu Sand). Das ist in meinen Augen nicht mal vergleichbar mit Konkurrenten wie Gonzalez oder Davydenko, deren Satzgewinne man gegen Federer bei den großen Events wahrscheinlich zusammen an einer Hand abzählen kann.

Murrays AO Sieg gegen Federer war 2013, und das war wohl so ziemlich die schlechteste Saison des Schweizers, da verlor er u. a. bei den USO in der 3. Runde in 3 Sätzen gegen Robredo.

Klar Rhaegar wir kommen da nicht auf einen Zweig was ja nicht schlimm ist, aber ich gehöre zu den Leuten (und da steh ich zu) die sagen, dass Federer halt doch mit 21/22 bis ca. 28 in dem Dreh vom Niveau ein stärkerer Spieler war als mit 30 oder später (nur mit 35 war er noch ein mal in der Lage die Uhr 10 Jahre zurück zu drehen, da passte alles, von Schlage bishin zur Beweglichkeit).
Gonzalez und Co musste sich mit Federer in dessen absoluter Bestform rumschlagen. Ich glaub die 2013er Version hätte auch gegen Gonzalez und Co mehrere Niederlagen kassiert.
 
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