Bayless ist bei jedem zweiten Pacquiao Kampf der Ringrichter. Ich denke nicht, dass er ausschlaggebend sein wird, aber das wird man noch sehen.
Mayweather kann den Kampf im Grunde nur durch maximales Abstinken gewinnen. Das ist meine Prognose. Jab zum Körper, Rückwärtsgang, Jab zum Körper, Rückwärtsgang, Jab oder rechte Gerade + maximales Abducken und dann in den Mann, Klammern, Schieben, Ellbogen, Break. Das Muster wird 12 Runden lang durchgespielt. Wenn der Gegner sehr negativ ist, sah Pacquiao noch nie gut aus, aber er hat die Runden trotzdem gewonnen. Er wirkt dann oft lustlos und folgt dem Gegner zu linear. Ich glaube aber auch, dass das - in den entsprechenden Kämpfen - auch etwas mit fehlendem Killerinstinkt und zu großer Dominanz zu tun hatte. Im Fall von Mayweather wird es für Pacquiao auf jeden Fall ein großes Geduldspiel. Ich erwarte Mayweather eigentlich so wie gegen Maidana - nur noch negativer. Auf der anderen Seite ist natürlich bekannt, dass Mayweather in der Vergangenheit riesen Probleme mit Rechtsauslegern hatte. Judah hat ihn angeklingelt. Corley hat ihn angeklingelt. Und dann noch ein dritter Boxer, dessen Name mir entfallen ist: Mayweather Sr. hat nach dem Kampf gesagt, dass er Mayweather nie wieder gegen einen Rechtsausleger antreten lässt. Mayweathers Angst vor einer Niederlage ist IMO groß. Es macht in meinen Augen keinen Sinn mit 37 Jahren plötzlich seine Trainingsmethoden in Frage zu stellen und einen neuen Ansatz (Ariza) auszuprobieren. Wenn man die Stimmen aus dem Mayweather Camp verfolgt, erinnert mich das fast ein wenig an Felix Sturm. Der wollte sich auch mehr Schlagkraft antrainieren und das ging auf Kosten der Mobilität. Bei Mayweather könnte der Versuch ebenfalls in die Hose gehen, wobei man natürlich nicht genau weiß wie er denn tatsächlich trainiert.
Wenn Mayweather stehen bleibt, gibt es für ihn ein böses Erwachen. Ich wünsche mir ja, dass er denkt "das was Marquez und Morales können, kann ich auch", aber dafür ist er zu smart.