Die Serie schleppt mittlerweile imo einfach viel zu viel unnötigen Ballast mit sich rum. Eugene, Abraham, Rosita, Gabriel, Tara, Sasha ... mit Abstrichen mittlerweile auch Mishonne - das waren alles Figuren, die irgendwann mal für den Plot relevant oder zumindest interessant waren. Oder deren Charaktere für Spannungen und Reibungen innerhalb der Gruppe gesorgt haben. Jetzt mäandern die leider nur noch nebenher, ohne als Personen oder auch nur als Plot-Vehikel großartig in Erscheinung zu treten. Dass die Serie trotzdem versucht, jedem Charakter ab und an ein wenig Screen-Time zuzuschustern, ohne dass es die Geschichte voranbringt, macht die Sache nur noch schlimmer ("Wadd - den gibt's auch noch?").
Die Neuzugänge aus Alexandria find ich auch nur in den wenigsten Fällen interessant. Schuldgefühl-Aron ist okayish. Die verhärmte, verwirrte Leanna geht ebenfalls klar. Aber ihr Kleptomanen-Sohn und Ricks Soccer-Mom Love Interest gehen mir schon mild auf die Nüsse. Schlimmer sind Jessies Nerv-Söhne und die mollige Ärztin mit geringem Selbstwertgefühl. Dichtet man der jetzt echt eine Romanze mit Tara an, um beide Figuren nicht komplett überflüssig zu machen? Enid fand ich am Anfang ganz okay, damit Carl nicht nur nutzlos seinen Hut spazieren trägt. Aber so krass, dass man große Teile der zweiten Folge für ihre Hintergrundgeschichte verbraten muss, fand ich die auch nicht. Ganz abgesehen davon, dass ihre "Ich muss hier weg" Attitüde nicht grüblerisch und einzelgängerisch, sondern vielmehr bekloppt rüberkommt.
Ich kenn die Comics nicht, aber in der Serie sind viele Charaktere für mich mittlerweile komplett überflüssig. Wenn's nach mir ginge, müsste der Cast demnächst radikal reduziert werden. Die letzte Folge war einfach nur ein Zusammenschnitt konfuser Belanglosigkeiten, denen jeder Fokus völlig abgegangen ist.