Heute war auch so ein schönes Beispiel bzgl. der langweiligen Streckenführung. 2014 hat man ebenfalls eine Etappe in Bergerac enden lassen. Doch statt eines völlig flachen Finishs hat man die gut 30km vor dem Ziel auf ein kleines welliges Profil geschickt mit einer Bergwertung 13km vor dem Ziel. War nur ein kleiner Berg (1,3km mit 7,6%), es hat aber gereicht, dass Navardauskas sich dort absetzte und mit knappen Vorsprung ins Ziel kam. Das war alles deutlich spannender als das topfebene Finale heute. Das hätte auch heute eine Rampe für einen Ausreißer sein können, die Sprinter hätten schauen müssen, dass sie nicht zuviele Kräfte an der Steigung lassen. So transportiert man die schnellen Leute bis auf die letzten 500 Meter.
Kittel wird's egal sein, der hat scheinbar die Form seines Lebens, während seine stärksten Konkurrenten bereits alle raus sind. Dege, Greipel, Kristoff, Matthews... sind alles gute Leute, aber keiner hat die Form, um Kittel wirklich zu gefährden, wenn der so fahren kann wie heute. Ohne richtigen Zug, einfach nur mit Sabatini und Stybar, die ihn 500 Meter vor dem Ziel absetzen. Greipel war heute eigentlich sehr gut platziert, so 300 Meter vor dem Ziel hinter Kristoff. Reicht halt momentan nicht, er findet die Lücken einfach nicht. Das Gespür hat Kittel momentan einfach. Und der hat noch ein paar Etappen zum abräumen. Morgen wieder eine sehr einfache Etappe ohne Schwierigkeiten, perfekt für den nächsten Sprint.
Die Etappe nächsten Dienstag hat eine anspruchsvolle erste Hälfte, danach sehr einfach. Könnte was für eine Gruppe sein, aber wenn da weiterhin so wenig Schwung drin ist wie aktuell, könnte es auch da einen Sprint geben. Dann gibt es noch Etappe 19 nach Salon-de-Provence und das Finale in Paris. Theoretisch hat Kittel noch 4 Etappensiege vor Augen.