Tour de France 2022


thedoctor46

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Klar grundsätzlich sicherlich. Aber warst dir ja sehr sicher dass er bei der tour nach pogacar und roglic der stärkste wäre, bzw. Favorit auf platz 3.
Das sehe ich halt noch nicht. Im hochgebirge hat er doch eigentlich noch nie mit den absoluten Spezialisten mitgehalten.
Er müsste dafür halt Mas hinter sich lassen, der doch eigentlich immer recht stabil fährt. Und dann noch ein Ineos Team, dass zwar keinen überfahrer hat, aber natürlich alles tun wird um auf treppchen zu kommen. Dazu gibts dann noch ne reihe von fahrern die am berg eher stärker als vlasov sind, dafür aber nicht so konstant oder schwächer im zeitfahren.

Ich mein, ich hätte nix dagegen wenn vlasov richtig gut abliefert, aber Platz 3 wäre doch eher eine positive überraschung als eine erwartung die man haben sollte.
Was heißt sehr sicher. Je nachdem wie die Taktik von Jumbo ist (also ob Vingegaard komplett frei fahren darf), sehe ich ihn zurzeit auf 3 oder 4, das sehe ich so, ja. Soo lang ist ja nicht mehr hin, dann sind wir schlauer. :D

Die Bookies haben es übrigens zurzeit so (Quote auf Sieg):

Pogacar 1,61
Roglic 3,75
Vingegaard 7
Martinez 13
Vlasov 19
Thomas 29
Mas 34
A. Yates 34
van Aert 41
Haig 51
 

theGegen

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Letztlich ist es auch Haarspalterei mit ungewissem Ausgang, ob die Kategorie "Podium" für Vlasov zu ambitioniert ist :skepsis:, oder ob "höchstens Top 5" :belehr: oder "gerade mal Top 10 mit Sprinter Bennett :rolleyes: " für Bora drin wäre.
In 2023 und mit Zielsetzung Tour hat Vlasov jedenfalls ähnlich gute Ergebnisse erzielt wie die anderen 3-5 Top 3 Topkandidaten. ;)
Higuita als Alternative Nr. 2 hat auch schon was gewonnen in 2023, aber UAE, Jumbo und INEOS hatten ebenfalls richtig gute Resultate mit ihren Topleuten erzielt und konnten für die Tour noch mehr Granaten aufsparen für die Raketenstufen 3-4.
Die weiteren Kandidaten für die Kategorie Top 5 / Top Ten / Top 20 haben schon den Giro (teilweise) in den Beinen, bzw. den besseren support dafür verraucht, weil die Anforderungen zur Tour nicht passten.

Desweiteren kann und wird kein Team unterhalb INEOS, Jumbo und UAE die Chance verstreichen lassen, um die prestigeträchtige Sprinterkrone der Tour zu streiten.
Selbst bei diesen ist es nicht ganz ausgeschlossen, dass sie eine Option für Sprint / grünes Trikot nominieren, notfalls ohne Zug oder mit Cracks, die alles können zwischen Bergauf- und Bergab-Gebolze, sicheres 3 Kilometer-Geleitsystem und als Sprintertrain für den gegönnten Spezialisten im Kader.

Gibt auch World-Teams, die müssen sich ganz andere Sorgen machen. Für die Lizenz ab 2023 müssen Ergebnisse her und wenn man die nicht über die GC erzielen kann, dann müssen die Sprinter, Mehrfachstarter oder ein paar aufgesparte Spezialisten für die nötigen Punkte sorgen.
 
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theGegen

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Für die Teams mit Bergspezialisten wird es darauf ankommen, ihre Topleute / gedachten Kapitäne möglichst ohne Verlust an Teamstärke und/oder Zeit durch die 1. Woche zu bringen.

Ich habe mir den Kurs vorhin mal etwas genauer angeschaut und das entscheidende lange 40 km ITT ist relativ fair und nicht nur etwas für die absoluten ITT-Spezialisten. Das ist hügelig mit sogar 2 Rampen drin für die Kletter-Leichtgewichte.

Für die Bergflöhe gibt es viele berühmte Berg-Etappen und viele Bergankünfte oder ansteigende Zielgeraden, um evtl. sogar einen Vorsprung zu machen.

Die reinen Sprinter haben nicht allzuviele Chancen, die müssen aber dann auch sitzen. Hektik.
Das grüne Trikot des besten Sprinters geht wahrscheinlich nicht an einen Sprinter der Kategorie "Marcel Kittel".

Für die Teams mit einem Kapitän der Kategorie "Daniel Martin" wird die 1. Woche Stress pur.
Prolog über topfebene 13 km in Dänemark, dort auch Gefahr von 18 km Windkante über die Beltbrücke. Dazu noch dieses Paris-Roubaix-Spektakel auf Etappe 5.
Diese Kapitäne müssen zum Auftakt von einem aufmerksam zusammengestellten Kader geradezu in Watte gepackt werden.

Die Longlist für die TDF trägt je nach Ambition diesem Rechnung. Manche Teams brauchen Punkte für die Worldtour-Lizenz. GW egal, Sprint oder Etappensiege oder Bergtrikot. Teams in Personal- und Punktenot haben ihre besten Leute für die Tour aufgespart, andere Teams wagen mangels Alternativen einen Doppelstart Giro/Tour.
Die 3 Topteams aus UAE, Jumbo-Visma und INEOS werden ihren Kapitän / ihre Kapitäne jedenfalls mit einer ausgeruhten Bombentruppe unterstützen können.

Longlist (je 8 Fahrer) für die TdF
 

theGegen

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Nicht zuletzt aus Sorge um die World-Tour-Qualifikation müssen sich einige Teams echt Gedanken machen, mit welchem Cast sie bei der Tour de France ein paar bitter nötige Punkte einfahren können.
Derzeit läuft zur Vorbereitung (und Teil-Qualifikation) die Dauphiné. Die anderen in Frage kommenden Kandidaten dürfen sich ab Sonntag bei der Tour de Suisse empfehlen.
INEOS und Jumbo-Visma bestimmen die franz. Rundfahrt. Einige Kapitäne zeigen einen soliden Formaufbau.

Aber z.B. Bike-Exchange muss sich überlegen, ob es wirklich sinnig ist, einen Sprinter Dylan Groenewegen mitzunehmen, der bei jeder 4 % Steigung abreißen lassen muss. Bling Matthews für das Grüne und Kaden Groves als Alternative für die Flachsprints, dann müssten sie nicht ständig 2-3 Helfer zum Nachführen abstellen, die dann fehlen, um Bling oder Simon Yates eine Hilfe sein zu können.

Israel Premier Tech braucht noch dringender Ergebnisse und Punkte. Ausgeruhte Fuglsang und Woods sollen bei der Tour für ein gutes Resultat sorgen, doch inwiefern wäre Altmeister Chris Froome dabei irgendeine Hilfe?
Der Start in die Dauphiné-Rundfahrt war durchaus solide, aber die letzten beiden Etappen waren ernüchternd. Da er aufgrund spezifischer Fahrweise nur bedingt als Helfer taugt, wäre jemand anderes womöglich hilfreicher bzw. produktiver.
Lotto-Soudal geht auf Punkte in Kirmesrennen und EF Education hat die 1. Garnitur (minus Hugh Carthy) für die Tour aufgespart.
 
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Wurzelsepp

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Ich bin doch ziemlich auf INEOS gespannt: Sie werden ein bärenstarkes Team haben, aber in meinen Augen keinen richtig starken Leader. Martinez ist sicher gut, kann evtl aufs Podest fahren, aber mehr im Normalfall nicht... und auch das ist eher optimistisch. Pogacar ist sowieso eine eigene Liga und auch Roglic/Vingegaard schätze ich deutlich stärker ein.
Da muss INEOS eigentlich auf Krawall fahren, also flüchten oder lange Angriffe machen oder mal am ersten Berg brutal aussieben oder so... nur mitfahren und auf den letzten Berg warten ist irgendwie witzlos, da braucht man kein so starkes Team, dafür einen starken Leader.

UAE und Jumbo dürften das Feld zusammenhalten, INEOS möchte es eher sprengen, so sehe ich es... und das macht es in meinen Augen richtig spannend, zumindest zu Beginn. Sollte dann Pogacar wie letztes Jahr beim ersten Berg allen eine richtige Packung mitgeben, so wird es entweder ein Schaulaufen oder Jumbo stellt auch auf Guerilla um, um noch eine kleine Chance zu haben.
 

Aldis

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Denke irgendwie nicht, dass es so kommt. INEOS sehe ich eben nicht alle aus den Socken fahren. Pogacar hat mit Majka (spielend einfach auf dem 2. Platz der Slowenienrundfahrt), McNulty (beim Critérium du Dauphiné als 11.), George Bennett (beim Critérium du Dauphiné als 20.) sowie die wieder genesenen Hirschi und Soler doch auch eine bockstarke Gruppe an seiner Seite. Selbst wenn Hirschi oder Soler nicht bei 100% sind oder Bennett nicht die riesen Hilfe sein kann, so galub ich irgendwie nicht, dass INEOS da alle in den roten Bereich fährt UND dann noch Pogacar angreifen kann, der sowieso mal eine Klasse für sich ist und schon gezeigt hat, dass er auch alleine gut bestehen kann. Am Ende muss eben der Leader von INEOS annähernd so stark sein, wie er und das ist keiner von ihnen. Von daher sind das zwar wieder fromme Wünsche, aber am Ende wird das nicht passieren. Da sehe ich Covid schon eher als größten Gegner von Pogacar (auch dass massig Leute aus dem Team ausfallen könnten).
 

thedoctor46

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Am Ende muss eben der Leader von INEOS annähernd so stark sein, wie er und das ist keiner von ihnen.
Eben. Wann hat denn wirklich mal ein starkes Team mit schwächerem Leader, ein schwaches Team mit dem stärksten Leader geschlagen?

Auch zu stärksten Sky/Ineos Zeiten war deren Leader zumindest auf Augenhöhe mit den Anderen.

Im Endeffekt wird Pogi das hohe Tempo nichts ausmachen und Angriffe pariert er dann selber.
 

Wurzelsepp

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Klar, Pogacar wird in Normalform nicht zu schlagen sein, dazu ist auch sein Team (inzwischen) viel zu stark, die können das Feld schon einigermassen zusammenhalten.
Was ich eher gemeint habe: Auch relativ starke Fahrer regelmässig in Fluchtgruppen schicken und halt mal etwas früher angreifen, also zB bei Etappe 9 mit Adam Yates schon am Col de la Croix angreifen und zur Gruppe fahren, wo schon Kwiatkowski drin ist... oder am Galibier angreifen und nicht auf den Granon warten. Jedem wird Pogacar auch nicht nachstiefeln können/wollen.

Ach ja: Und natürlich bei Etappe 5 mit Ganna und Van Baarle so richtig heftig übers Pavé brettern und mal schauen, was Pogacar (und noch mehr seine Helfer) dort so drauf haben... und wenn nicht Pogacar, so doch wenigstens Roglic dort etwas quälen.

Natürlich ist das in erster Linie ein frommer Wunsch, ich gehe auch von UAE-Dominanz und einem klaren Pogacar-Sieg aus, alles andere wäre eine Riesen-Überraschung... aber hoffen darf man ja.
 

thedoctor46

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Ach ja: Und natürlich bei Etappe 5 mit Ganna und Van Baarle so richtig heftig übers Pavé brettern und mal schauen, was Pogacar (und noch mehr seine Helfer) dort so drauf haben... und wenn nicht Pogacar, so doch wenigstens Roglic dort etwas quälen.
Problem dabei ist, dass Pogacar auch blendend übers Kopfsteinpflaster kommt, siehe Flandern Rundfahrt.

Und das größere Problem ist, dass die Chance, dass Sturzpilot Nummer 1 Geraint Thomas (der dürfte nach der Dauphine Kapitän sein) unfallfrei durch Dänemark und Etappe 5 kommt sehr gering ist. Ineos wird da genug zu tun haben den Rückstand von ihm so gering wie möglich zu halten.
 

Wurzelsepp

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Klar, bei der Flandernrundfahrt hat Pogacar mehr als nur überzeugt, aber die kleine Hoffnung könnte ja sein, dass dort die Pavés meist in den Steigungen drin sind, während sie bei Etappe 5 Roubaix-mässig viel schlechter und vA im Flachen sind.
Ich gehe auch nicht davon aus, dass er dort Probleme kriegen wird, andere mögliche Gegner wie Roglic oder Vlasov oder Mas aber möglicherweise schon. Und probieren darf man ja ;)

INEOS wird wohl mit drei gleichberechtigten Leadern Martinez, Thomas und Yates an den Start gehen und schauen, wer am Besten in Form ist... ich gehe da von Martinez aus. Er hat sich in der TdS eindeutig in den Dienst von Thomas gestellt, möglich dass es an der Tour genau umgekehrt geplant ist.
 

henningoth

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also Thomas ist einfach nicht stark genug die Tour zu gewinnen. Der kann nicht nur mit Pogacar und Roglic nicht mithalten sondern wird auch mit einigen anderen Fahrern Probleme bekommen.
Da wird Ineos auch keine verrückten Teamtaktiken auspacken um um Platz 5 zu fahren.

Martinez wirkte bei der Tour de Swiss jetzt auch nicht grad bärenstark. Aber klar, die Form kann ja in den 3 Wochen bis zur Tour noch besser werden.

Und Yates musste wegen Corona raus. Weiß ja nicht ob er da noch Symptome entwickelt hat, aber so kurz vor der Tour könnte das schon zum Problem für ihn werden.
 

Wurzelsepp

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vA hat die Tour viel weniger Sprintetappen als noch vor wenigen Jahren. Momentan sehe ich 2, 3, 15, 19 und 21 als relativ gute Gelegenheiten für Sprinter, 4 oder 13 dürften schon zu hart sein.
Möglich, dass man so hofft, Massenstürze in der extrem hektischen Schlussphase zu vermeiden, bin aber nicht sicher, ob das gelingen wird, es steht so viel auf dem Spiel, dass quasi jeder immer voll reingeht.

Ansonsten hätte man auf mindestens eine Alpenetappe (mMn Alpe d'Huez) oder die schönen Mädchen verzichten können. In den Pyrenäen hätte mir statt Peyragudes oder Lourdes eine klassische Mehrpässefahrt mit Ziel im Tal auch gut gefallen.

Für mich hat es zu viele schwierige Schlussanstiege, die erfahrungsgemäss dafür sorgen, dass vorher nur eine "Erbsenflucht" läuft, aber bei den Favoriten nichts passiert.
 

Cudi

A, B, C und die 6
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Speckgürtel
Kwiatkowski ist übrigens nicht dabei. Mein polnisch ist in Bezug auf medizinische Begriffe nicht sicher, liest sich aber wie Muskelfaserriss.
 

theGegen

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Randbelgien
Bora geht mit Nils Politt, Lennard Kämna, Maximilian Schachmann, Felix Großschartner, Patrick Konrad, Marco Haller, Danny van Poppel und Alexander Vlasov an den Start.

Wie von vielen gewünscht. ;)
Man muss aber auch sagen, dass der Verzicht auf Sam Bennett (plus Sprinttrain) erklärlich ist.
Beim kleinsten Hügel immer schon auf Anschlag und wenn er mal durchkommt, sind andere stärker. Ausnahme: Frankfurt-Eschborn.

Bei Quickstep hat es Alaphilippe (nicht fit genug) und den Manxman getroffen. Endsprinter ist Fabio Jacobsen. Wäre ja irgendwie auch Quatsch, wenn man beiden Sprintoptionen über einen Hügel nachhelfen muss.
 

henningoth

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Wie von vielen gewünscht. ;)
Man muss aber auch sagen, dass der Verzicht auf Sam Bennett (plus Sprinttrain) erklärlich ist.
Beim kleinsten Hügel immer schon auf Anschlag und wenn er mal durchkommt, sind andere stärker. Ausnahme: Frankfurt-Eschborn.

Bei Quickstep hat es Alaphilippe (nicht fit genug) und den Manxman getroffen. Endsprinter ist Fabio Jacobsen. Wäre ja irgendwie auch Quatsch, wenn man beiden Sprintoptionen über einen Hügel nachhelfen muss.
Sind auch echt wenig etappen für sprinter dabei
 
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