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Die Kernaussage ist richtig. Fury ist nicht das personifizierte Böse und er ist m. E. auch nicht der Kern des Problems. Fury ist privat ein Box-Nerd, das ist hinlänglich bekannt. Den privaten Fury kennt hier auch niemand. Dass er den Boxsport liebt wie kein Zweiter ist aber, um es mit @Franz zu sagen: Fangedudel. Er hat unzweifelhaft Talent, er gehört zu den Besten in seiner Gewichtsklasse. Sein Hauptinteresse gilt aber seiner eigenen Person und vor allen Dingen seinem Ziel, mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Geld zu scheffeln. Das ist für sich nicht verwerflich und das dürfte sich mit den Zielen der Konkurrenz decken, nur ist er bereit dafür seine Gegner nach allen unsportlichen Regeln zu übervorteilen, weshalb er auch den Boxsport nicht wirklich lieben kann. Mag sein, dass das Teil seiner gespaltenen Persönlichkeit ist. Man kann darüber diskutieren, ob Leute wie Ali, Mayweather, Alvarez, Haye und er nun die Totengräber des Sports sind/waren, die gnadenlos ihre Marktmacht missbrauchen/missbrauchten oder ob es die Verbände, Manager, Promoter sind, die diese Dinge erst befördern und damit den Kern des eigentlichen Problems bilden. Ändert nichts daran, dass Fury zwar nicht das personifizierte Böse ist, aber definitiv jedem aufrechten Boxsport-Fan ein Dorn im Auge sein sollte. Es ist geradezu ein Witz, dass sein vermeintlich cooles Auftreten und seine Quasseltalent ihn davor bewahren, ihn so zu sehen wie er tatsächlich ist bzw. was er tatsächlich ist. Man mache sich einfach mal klar, dass ein Wladimir Klitschko, der seine Gegner ab einem Punkt auch regelmäßig unlauter übervorteilte, einem Kritikschwall über sich ergehen lassen musste und dies auch noch durch sein eher hölzernes Auftreten befördert wurde, während Fury nur wegen seines Auftretens bei trotzdem ähnlichen Vorgehensweise bei vielen Betrachtern damit durchkommt.