Ich denke, der Einfluss und der "Zugpferd"-Charakter von Fury auf einer von den Saudis vollfinanzierten Card wird maßlos überschätzt. Es interessiert die schlicht nicht, ob jemand PPVs verkauft, und das gelingt Fury wenn ich das richtig verstanden habe außerhalb GBs auch nicht mehr wirklich.
Die Saudis sind hier der Equalizer. Sie verhandeln über Geld und Rahmenbedingungen individuell, und sorgen dafür, dass das eklige Gelüge einer Seite keine Rolle mehr spielt. Egal wieviel Würstchen und Obdachlose erwähnt werden.
Am Ende zählt die sportliche Leistung, und die definiert sich über den Trainingszustand beider Boxer exakt am Kampfabend. Ein voll austrainierter, nicht verletzter Usyk neutralisiert alles was der gefühlt 95jährige Fury in den Ring bringen kann, ob er auch viel zählbares trifft hängt von Fury's Physis ab. Im Ngannou-Zustand macht Usyk ihn lächerlich, nahe beim Klitschko-Zustand wird es wie bei Joshua-2 eine zähe Angelegenheit mit wenig Treffern. Kneipenschlägerei wie sich das einige offenbar erträumen werden weder der Ringrichter, die Saudis noch Usyk tolerieren. Ich erinnere mich, wie das mal jemand bei Erdei versucht hat. Dessen Reaktion war, jeden Jab auf den Kehlkopf zu schlagen, und nach dem 3. Mal hat sein Gegner dann verstanden und die Fouls gelassen.