Ich würde sagen Barca wollte (!) am Anfang und hatte einfach nicht die Mittel. Ich fand da auch die Einstellung der Spieler total in Ordnung. Nach dem Tor für Bayern war das Ding aber wirklich offensichtlich durch. Da kann man dann schon sagen, dass Vilanova mit den Auswechslungen die weiße Fahne gehisst hat und man hat auch nicht mehr als Mannschaft gefightet. Wobei ich einzelnen Spielern nichtmal den Willen absprechen will. Als Team hat es aber nicht mehr funktioniert.
Das gabs aber auch schon in anderen Spielen.
Ich verstehe dann auch irgendwie was du meinst aber was hätte man machen sollen? Bei dem Rückstand versuchen die Brechstange auszupacken? Die hat Barca (im Gegenteil zu Madrid) ja nichtmal. Ich finde es war eher doof weiterhin eher naiv nach vorne zu rennen statt noch mehr den Ball zu halten weil man ja gemerkt hat, dass eher die Bayern noch nen Konter fahren. Barca hatte dann ja auch noch 3-4 ungefährliche Schüsse aufs Tor und den Kopfball an den Pfosten. Valdes hatte das ganze Spiele keine Parade und trotzdem 3 Dinger im Netz...
Klar die Medien stürzen sich jetzt auf das Gesamtergebnis und die Leistung war natürlich mies aber die Erkenntnisse für die neue Saison ziehe ich nicht aus diesem Duell. Dass das gemeinsame Pressing auf Topniveau kaum noch funktioniert und man deswegen in Konter läuft, dass man Messi nicht ersetzen kann, dass man bei Standards Probleme kriegt....Das war alles schon vor 2 Wochen klar und wurde jetzt halt nochmal eindeutig aufgezeigt.
Ich kann also sogar verstehen wenn jemand schreibt, dass die Ära von Barca vorbei ist. Aber dann nicht wegen der KO Runde gegen Bayern (schon garnicht aufgrund des letztlich unbedeutenden Rückspiels) sondern aufgrund der gesamten Saisonleistungen gegen die Top Teams.
Das sehe ich ja auch so, ganz genau so sogar. Barca hat zu Beginn schon versucht, Dampf zu machen und schneller vors Tor zu kommen als üblich. NUr hat a)Bayern eben sehr, sehr gut verteidigt (wie schon die ganze Saison) und hat b) Barca ohne Messi im Zentrum eben sehr wenig Möglichkeiten, Abschlüsse zu generieren. Das ist systembedingt, aber natürlich auch kadertechnisch bedingt. Ich hätte @who sicher auch Villa zentraler spielen lassen, aber das ist auch das Einzige.
Das Barcaspiel ist numal nicht auf Brechstange und puren Willen ausgerichtet und die Manschaftsklasse reicht eben in diesem Jahr nicht, um gegen Topteams zu bestehen. Das kann man nicht eben alles in einem Rückspiel nach 0:4 umstellen oder -werfen, das kann niemand.
Natürlich hast du, heiko, völlig Recht, dass die Probleme gegen starke Gegner schon das ganze Jahr da sind. Gegen Bayern als den bisher wohl stärksten Gegner haben sich da nur vorhandene Schwächen noch deutlicher gezeigt, die Ausfälle taten ein Übriges.Und dann geht es eben auch mal so richtig dahin.
Unsere Meinungen gehen ja nur in einem Punkt auseinander, in der Analyse bin ich ja komplett der gleichen Meinung wie du:
- du meinst, dass auch ohne das Debakel gegen Bayern völlig klar war, dass man Dinge ändern muss und das es so gegen starke Gegner (also Weltklassegegner) nicht mehr reicht
- ich meine, dass es wahrscheinlich eines solchen Debakels bedurfte, damit es auch jedem klar wird. Denn eine hochüberlegene Meisterschaft mit einem CL-HF mit, sagen wir, 0:4 und 2:0 ruft immer Leute hervor die sagen : "hey, das war 1 Spiel, wo wir versagt haben. Die Spiele gegen Real waren im Ergebnis knapp und wenn der Trainer nicht wieder Monate ausfällt, sind wir immer noch das beste Team der Welt". Eben weil es diese Leute immer gibt, in jedem Vereinsumfeld.
Natürlich kennst du dich bei Barca viel besser aus als ich, aber es würde mich wundern, wenn es da um 100% selbstkritischer zugänge als bei anderen großen Clubs.
Das Fans wie du längst die Notwendigkeiten erkannt haben, steht ja auf einem ganz anderen Blatt. Du hast ja schon vor Monaten darauf hingewiesen, dass die Saison trotzt Riesenvorsprung in der Liga nicht gut läuft. Das ist aber ja nicht zwingend deckungsgleich mit erkanntem Handlungsbedarf in der Vereinsführung. Und für eben die ist so ein Debakel manchmal mMn pures Gold.Weil man dann eben nicht mehr an Tatsachen vorbei
kann.
Vom endgültigen Ende einer Ära zu sprechen, ist Quark, Wellenbewegungen in einem gewissen Rahmen sind das normalste im Sport überhaupt und Barca steht vor vielem, aber nicht vor einem Totalabsturz. Dennoch bedarf es Veränderungen im Prosnal und ein Stück weit natürlich auch im Spielsystem. Es wäre auch völlig unnormal, wenn das nach Jahren totaler Dominanz nicht so wäre, die anderen Großclubs schlafen ja auch nicht in Höhlen.
Barca braucht m.E.:
- mindestens zwei neue IV, schnell, körperbetont und trotzdem spielstark, einer davon sollte sowas wie Führungsqualitäten zumindest perspektivisch bieten
- einen verlässlichen LV auf Topniveau (kaum zu kriegen, ich weiss nicht, ob die hauseigene Schule da was zu bieten hat)
- Torgefahr auf mehr Schultern verteilt, also eben einen spielstarken Stürmer, der auch trifft (oder einen, der Villa außen ersetzt, damit der wieder zentraler spielen kann). Fabregas für Messi bringt es nicht auf Topniveau.
- 1 bis 2 neue Mittelfeldspieler, die auch Verantwortung übernehmen können und wollen. Das kann eine bisherige 10 sein, aber auch eine 8. Es kann nicht immer nur an den selben Spielern hängen, wenn es um Entscheidungen auf dem Platz geht, da brauch jedes Team der Welt mal Blutauffrischung.
Das sind keine Hexenwerkumstellungen bzw Neuanschaffungen, aber solche, die man mMn nicht aus dem eigenen Lager schaffe kann. Ein paar davon sicher, aber nicht alle. Drei echte Hochkaräter von auswärts wird Barca sicher brauchen. Das ist ja auch nix Schlimmes und schon gar keine Abkehr von der bisherigen Philosophie.
Selbst wenn man nur in unseren hiesigen Sprachraum schaut, wären z.B. Lewandowski und die Boateng-Brüder Transfers, die Barca mMn schon Spieler, die Barca in der "Breite der Spitze" deutlcih helfen würden. Und das wären grob gerechnet gerade mal um die 60 Mio, also kein Problem für den Club.
Natürlich will ich das nicht: JB soll bei uns bleiben, KPB darf gerne zu uns kommen und Lewandowski bitteschön in Dortmund. Es ist ja nur ein Beispiel. Martinez dagegen würde mMn Barcelonas Probleme kein Stück beheben, höchstens als IV.