Uli Hoeneß ein Steuersünder?


MadFerIt

Apeman
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naja, was immer die strafe für hoeneß sein wird (man muss wohl bei der sachlage von freiheitsentzug ausgehen), es geht doch wohl niemand im ernst davon aus, dass er in ein gefängnis in bayern zu dem restlichen pöbel und gesocks gesteckt wird. da wird der ede, der fcb und der rest des csu-kklüngels seine beziehungen spielen lassen und ulis ausflug ins gefängnis wird mit dem, was ein normaler insasse unter haftstrafe versteht, nicht viel zu tun haben.
 

Barea

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Dass es beim Staat einen grundsätzlichen "Interessenskonflikt" zwischen Steuereintreibung und dem Erhalt von Wirtschaftsstandorten gibt, ist doch nichts neues. Stichwort FA Frankfurt V. Was den Leuten da passiert ist, ist doch noch 10x schlimmer als der übertriebene Medien-Hype, der jetzt auf Hoeness einprasselt. Dort wurden Berufsexistenzen zerstört, weil die Leute ihren Job korrekt gemacht haben.

Zum Thema "woher kommen die Millionen": ich kann mir bei der Größenordnung von der Wurstfabrik und dem Salär des Managerpostens auch schwer Vorstellen, dass Hoeness mehrere hundert Millionen Euro Festgeld allein durch diese beiden Einnahmenquellen generieren konnte. Der Erklärungsansatz "Aktiengewinne" und "New Economy Boom" klingt da schon einleuchtend vor dem Hintergrund des Umfanges, mit dem Hoeness am Markt aktiv war.
Interessanterweise bezieht sich Hoeness mit seinen Aussagen "die Transaktionen waren ein wirtschaftliches Minusgeschäft" lediglich auf Zeiträume nach dieser Boom-Phase. Wenn man dem Bild des geläuterten Steuerpflichtigen glauben schenke soll, wäre es vielleicht interessant zu erfahren, ob in dieser Vor-Phase (Verjährung; spielt im Prozess keine Rolle) alles mit rechten Dingen zuging. Und wenn nicht, inwieweit hier ein Interesse zur freiwilligen Steuerehrlichkeit jenseits des Drohpotenzials Strafprozess besteht. Gibt es dieses Interesse nicht, braucht man seitens des Beklagten auch nicht das Wort "Sozialschmarotzer" entrüstet von sich weisen.
 

Dex989

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Unter Umständen ja, aber ich denke ein Großteil derer wird schon bei den 60.000 Selbstanzeigen dabei gewesen sein.
Das Problem ist doch auch, alles kannst du im Normalfall gar nicht aufdecken, weil immer jemand über dir steht, der dich dezent darauf hinweist die Sache ruhen zu lassen. Etwas Vitamin B hat noch niemanden geschadet und das funktioniert sowohl im Kleinen als auch im Großen.
Ist eben auch eine Sache des Unrechtsbewusstseins, wo fängt Betrug an und wo hört er auf. Je nach Standpunkt wird es immer Gründe für die Tat geben, ob diese jetzt gerechtfertigt sind oder nicht sei mal dahin gestellt. Aber ich persönlich finde, du kannst nicht hinstehen und allen Ernstes jetzt einen Mann an den Pranger stellen, das ganze zwei Wochen aufblasen und dann zum Alltag übergehen, weil irgendwo etwas spannenderes passiert.
Wir haben wie gesagt größere Probleme, aber natürlich fühlt sich keiner selbst dafür verantwortlich. Schuld sind immer die Anderen ...

Im Prozess gegen Hoeneß kann es aus meiner Sicht nur Verlierer geben. Selbst ein gerechtes Urteil wird von bestimmten Gruppen angezweifelt werden!
 

xEr

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Der Prozess ist wirklich extrem schwierig zu händeln, denn das Geschrei wird danach sowieso groß sein. Entweder : Die Großen sperrt man nie ein oder eben Exempel statutieren.


Naja mit "Exempel statuieren" zu argumentieren ist imo aber schwer, bei jemanden der mindestens 18,5 Mio Euro Steuern hinterzogen hat und, erst nachdem er von Recherchen eines Journalisten erfahren hat, überhastet eine unvollständige und fehlerhafte Selbstanzeige gemacht hat. Insbesondere wenn man von dem viel diskutierten BGH Urteil ausgeht, dass bei einer Summe von über 1 Mio Euro "nur bei ganz besonders gravierenden Milderungsgründen" eine Bewährungsstrafte drin ist. Schon 2008 hatte das BGH ein Urteil gefällt, dass sowas wie eine Art Strafenkatalog darstellt:
"Bis 50.000 Euro sei normalerweise eine Geldstrafe fällig, ab 100.000 Euro ist eine Freiheitsstrafe (auch auf Bewährung) angezeigt. Jenseits der Millionengrenze seien normalerweise Freiheitsstrafen von mehr als zwei Jahren angemessen - die dann nicht mehr zur Bewährung ausgesetzt werden dürfen."
(sueddeutsche.de) Uli liegt nun mal sehr weit über dieser Grenze und hat den Großteil des hinterzogenen Vermögens erst eine Woche vor dem Proess offengelegt. Ich kann mir unter diesen Umständen kaum vorstellen welche Strafe er erhalten könnte, damit man von "Exempel statutieren" sprechen würde. Das müsste ja schon in der Nähe der Höchststrafe sein und die wird es sicher nicht geben.
 

Guback

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Hab ich ja und komme nicht mal im Ansatz auf diese Summen, mit denen er spekuliert hat. Da er vermutlich beim spekulieren kaum 100% Verlust gemacht haben dürfte, werden seine Konten noch deutlich höher gewesen sein. Zusätzlich noch Konten in der Schweiz in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe. Also über den Ansatz Unternehmer+Bayernmanager komme ich beim besten Willen nicht auf diese Summen. Wenn dann ist schon eher das denkbar was Marces spekuliert hat, dass Hoeneß vielleicht um 2000 herum an der Börse zu den ganz großen Gewinnern gehört hat und damals sein Vermögen vervielfacht hat.

Einmal das und zum anderen ist die Frage was hier als Verlust anzusehen ist. Wenn Hoeneß tatsächlich bis zu 50.000 Transaktionen gemacht hat, könne sich die "Verluste" problemlos auch schon aus der reinen Umsatzmenge ergeben, ohne dass tatsächlich jemals die von Dir angeführten Summen auf seinem Konto waren.
 

xEr

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Einmal das und zum anderen ist die Frage was hier als Verlust anzusehen ist. Wenn Hoeneß tatsächlich bis zu 50.000 Transaktionen gemacht hat, könne sich die "Verluste" problemlos auch schon aus der reinen Umsatzmenge ergeben, ohne dass tatsächlich jemals die von Dir angeführten Summen auf seinem Konto waren.

Aber wenn sich die Summe nur aus dem Umsatz ergibt, kann ich sie doch wohl kaum steuerlich geltend machen und genau das hat Hoeneß doch getan?
 

Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Bin ja echt mal gespannt, wie das Gericht 18,5 schwerwiegende Milderungsgründe für eine Bewährungsstrafe herbeibringen will. :crazy:
 

Marces

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WENN sich herausstellen sollte dass die selbstanzeige korrekt war, wird er keine haftstrafe bekommen. ansonsten sieht´s düster aus. da wird es auf sein gesamtwerk gerechnet vielleicht ein paar milderungen geben, aber ich kann mir dann auch nicht mehr vorstellen dass er nicht ins gefängnis geht.
 

kumshooter

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Unter Umständen ja, aber ich denke ein Großteil derer wird schon bei den 60.000 Selbstanzeigen dabei gewesen sein.
Das Problem ist doch auch, alles kannst du im Normalfall gar nicht aufdecken, weil immer jemand über dir steht, der dich dezent darauf hinweist die Sache ruhen zu lassen. Etwas Vitamin B hat noch niemanden geschadet und das funktioniert sowohl im Kleinen als auch im Großen.
Ist eben auch eine Sache des Unrechtsbewusstseins, wo fängt Betrug an und wo hört er auf. Je nach Standpunkt wird es immer Gründe für die Tat geben, ob diese jetzt gerechtfertigt sind oder nicht sei mal dahin gestellt. Aber ich persönlich finde, du kannst nicht hinstehen und allen Ernstes jetzt einen Mann an den Pranger stellen, das ganze zwei Wochen aufblasen und dann zum Alltag übergehen, weil irgendwo etwas spannenderes passiert.
Wir haben wie gesagt größere Probleme, aber natürlich fühlt sich keiner selbst dafür verantwortlich. Schuld sind immer die Anderen ...

Im Prozess gegen Hoeneß kann es aus meiner Sicht nur Verlierer geben. Selbst ein gerechtes Urteil wird von bestimmten Gruppen angezweifelt werden!

Was bist du denn für einer?

Die Sachlage ist völlig klar und es kommt nur noch drauf an, ob er sich rechtlich (moralisch ist das schon lange geklärt) aus der Schlinge ziehen kann. Es gibt immer größere Probleme. Damit hättest Ende der 40er auch gegen die Nürnberger Prozesse Stimmung machen können ("Was interessieren uns diese Deppen, wir brauchen Steine, Arbeit und Brot") oder den NSU-Prozess als "unwichtiges Zeug von gestern" titulieren können.

Wenn Höneß sich dank seinem Geld und seiner Beziehungen aus der Schlinge ziehen kann ist das ein ganz mieser Tag für den deutschen Rechtsstaat und die Gleichheit vor dem Gesetz. Wäre er irgendein Nobody in einem anderen Bundesland, hätte er niemals die Insiderinfos bekommen.

Das er nun medial stark beachtet wird ist klar. Höneß hat die Öffentlichkeit genutzt um sich jahrelang selbst zu hofieren und um Schlammschlachten auszutragen bzw. Gegner zu denunzieren (Daum). Das er überhaupt nicht "geläutert" ist, zeigt alleine schon, dass er nicht bereit war seine Tätigkeit bei Bayern München zu beenden. Er selbst hätte sich mit Sicherheit nicht zurück gehalten, wenn Willi Lemke anfang der 1990er in so einen Skandal verwickelt worden wäre ("schadet der ganzen Liga. Sollte sich schämen" usw. haha).

Hoeneß sollte behandelt werden wie jeder andere und entsprechend dem allgemeinen Rechtsempfinden. Wenn er irgendwelche Privilegien bekommt oder sein Freispruch (alles unter jahrelanger Haft ist ein gefühlter Freispruch) einen negativen Beigeschmack hat (z.B. aufgrund von offentsichtlicher Schuld, die allerdings nicht rechtl. nachgewiesen werden kann, weil er es auf andere Personen schieben kann), wäre das alles der reinste Witz.
 

Irenicus

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WENN sich herausstellen sollte dass die selbstanzeige korrekt war, wird er keine haftstrafe bekommen. ansonsten sieht´s düster aus. da wird es auf sein gesamtwerk gerechnet vielleicht ein paar milderungen geben, aber ich kann mir dann auch nicht mehr vorstellen dass er nicht ins gefängnis geht.

Sehe ich ähnlich. Die Selbstanzeige ist womöglich das einzige, was ihn jetzt wohl noch retten könnte. Außer das Gericht zaubert irgendeine "Milderungs"-Kaninchen aus dem Hut. :saint:
 

Omega

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WENN sich herausstellen sollte dass die selbstanzeige korrekt war, wird er keine haftstrafe bekommen. ansonsten sieht´s düster aus. da wird es auf sein gesamtwerk gerechnet vielleicht ein paar milderungen geben, aber ich kann mir dann auch nicht mehr vorstellen dass er nicht ins gefängnis geht.
Die Selbstanzeige muss aber doch auch komplett sein, deswegen frage ich mich, ob sie überhaupt korrekt sein kann.
 

Big d

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Zum thema der FCB hängt da mit drin:

Ausschließen kann man das natürlich nicht, aber auch der FCB hat ja nicht mehrere hundert millionen zu verschenken. käme ulis geld vom FCB könnten die jetzt nicht pep 20 mio pro jahr zahlen:).

Ich vermute mal, dass uli durch immobilien und aktiengeschäfte ziemlich viel geld verdient hat, bevor er geld verloren hat. es könnte natürlich schon sein, dass uli von Addidas, allianz und co gewisse bestechungsgelder erhalten hat, damit sie beim FCB reinkommen, aber das werden sicher keine mehrere hundert mio sein.
 

Irenicus

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Die Gerichtssprecherin hat vorhin in der Prozesspause eingeräumt, dass aufgrund der neuen Entwicklungen der Prozess erheblich länger dauern kann. Sie spricht sogar von "einigen" Wochen. Das ist keine Überraschung.

------

Ich finde es immer noch krass, dass die Verteidigung erst wenige Tage (maximal eine Woche) vor Prozessbeginn sämtliche Daten eingereicht hatte. Ich kann ja verstehen, dass es aufgrund der Vielzahl an Transaktionen länger dauert (meinetwegen ein paar Monate), aber ein ganzes Jahr?

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Dazu auch:

Uli Hoeneß ist vor Gericht von einer Steuerfahnderin massiv belastet worden. Laut der Zeugenaussage der Fahnderin des Finanzamts Rosenheim hielt Hoeneß Unterlagen zu seinen zwei Schweizer Konten über ein Jahr vor den Finanzbehörden zurück. Die Hoeneß-Verteidigung habe die PDF-Dateien erst am 27.Februar [2014] abgegeben, Hoeneß' Bank habe die Dateien aber bereits am 18.Januar 2013 erstellt.
 

Irenicus

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Rupert Stadler, Audi-Chef und Stellvertreter von Hoeneß im Bayern-Aufsichtsrat, deutet indirekt an, dass der FC Bayern selbst bei einer Verurteilung an Uli Hoeneß festhalten wird:

Das Gerichtsverfahren gegen den Präsidenten des FC Bayern laufe noch, sagte der Konzernchef gerade in Ingolstadt auf der Audi-Bilanzpressekonferenz. Der Prozess beleuchte einen "komplexen Sachverhalt" und bedürfe einer "letztinstanzlichen Entscheidung".
(Quelle:spiegel-online)

Die wollen wirklich bis zur LETZTinstanzlichen Entscheidung warten, selbst wenn das Landgericht bereits Hoeneß zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilen würde? :skepsis:
 

le freaque

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Damit hättest Ende der 40er auch gegen die Nürnberger Prozesse Stimmung machen können ("Was interessieren uns diese Deppen, wir brauchen Steine, Arbeit und Brot") oder den NSU-Prozess als "unwichtiges Zeug von gestern" titulieren können.

Dass dein Niveau deutlich unter dem Nullpegel angesiedelt ist, ist ja keine Neuigkeit. Aber das ist selbst für dich ungeheuerlich und erbärmlich.
 

Rashid

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@Rashid

Doch, so etwas verstehe ich sehr wohl. Hoeneß hat über Jahre hinweg den großen Macher gespielt, dazu keine Gelegenheit ausgelassen andere zu denunzieren. Verständlich das ihm das jetzt um die Ohren fliegt. Das geht auch vollkommen in Ordnung, aber irgendwo muss man das Ganze auch in Relation setzen. Wir sprechen hier von 18 Millionen, vielleicht sind es auch 20 oder 25 Millionen. Die Summe spielt für mich zunächst mal keine Rolle, für mich ist jemand nicht besser / schlechter nur weil er weniger / mehr als X € Steuern hinterzogen hat.

Alleine seit 2010 wurden mehr als 3.5 Milliarden € durch geständige Steuerhinterzieher eingenommen - von 60.000 Selbstanzeigen. Die Schätzungen wie viel wirklich durch Steuerhinterziehung pro Jahr verloren geht, divergieren stark, sie liegen aber auf jedem Fall im höheren zweistelligen Milliardenbereich. Genaue Aussagen gibt es nicht, weil bei Umfragen auch bei so einem Thema nicht jeder zu 100% ehrlich ist. Man kann aber davon ausgehen das noch einmal 10 - 15 Milliarden jährlich einfach so verschwinden. Und dann kommen wir noch zur Schwarzarbeit in Deutschland. Acht Millionen Deutschen arbeiten schwarz, das sind 10% der Bevölkerung. Und laut offiziellen Schätzungen ist das eine Schattenwirtschaft von 340 Milliarden Euro pro Jahr.

Das Uli jetzt gehängt wird ist richtig, aber mir persönlich wird das medial zu stark aufgebauscht. Keine Sau interessiert es, dass wir bei weitem größere Probleme haben als die 18 Millionen von einer Person wenn jährlich mehrere Milliarden von uns allen hinterzogen werden. Und da gehörst du genau so dazu wie ich oder der Rest des Forums.
Aber dann kommt die Aussage: "Ja ich verdiene ja nicht so viel wie der Uli H. aus Bayern - ich muss ja schauen das ich über die Runden komme, ist es da so verwerflich wenn ich um ein paar Euro bei der Steuer betrüge?"
Und ja das ist es, diese Tat ist kein Deut besser als die von Uli - und noch einmal es geht nicht um die Höhe, es geht rein um die Moral an der Geschichte.

Wird ein Großer gehängt, dann jubelt das Volk und selbst wird trotzdem weiter fleißig **********. Sei es weil der Handwerker kreativ abrechnet, sei es weil man mehr Kilometer abrechnet oder Einkünfte verschweigt - oder weil man jemanden beim Finanzamt kennt und der einem sagt was noch durchgeht und was auffällig ist.
Steuerhinterziehung ist ein generelles und gesellschaftliches Problem, aber dies spricht kein Mensch an.

Und bevor hier jetzt wieder einer um die Ecke kommt, ich will damit die Tat von Uli nicht schönreden. Er ist zurecht auf die Schnauze gefallen und von mir aus dürfen die Medien ihn noch zwei Wochen durch das Dorf jagen - aber ein wenig mehr Objektivität würde manchmal nicht schaden.
Aber man nimmt eben nur das für bare Münze was einem die Medien vorsetzen und wenn die sagen er ist ein Dummkopf und dazu gehört er noch zum FCB, dann stimmt der Großteil eben mit ein ...

Es brauchte die Medien nicht, um Hoeneß in diesem Fall blöd aussehen zu lassen, dafür hat der gute Uli ganz alleine gesorgt. Was haben die Medien denn falsch gemacht? Wo fehlt es dir denn an Objektivität?

Bei jeder Hoeneß-Diskussion wird die Steuermoral der Deutschen insgesamt angesprochen, du willst es anscheinend nur nicht hören. Gestern wurde bei "hart aber fair" zum Beispiel auch die Steuerverschwendung von Politikern angesprochen. Du musst einfach einsehen, dass Hoeneß nun mal nicht mit jemanden zu vergleichen ist, der mal einen Maler ohne Rechnung streichen lässt. Das liegt unter anderem an seinem Bekanntheitsgrad, aber vor allem auch an der Summe, die Hoeneß hinterzogen hat, das hat eine komplett andere Qualität.

Ich finde es auch ziemlich dreist von dir, hier jedem zu unterstellen, er würde Steuern hinterziehen. Was soll das? Natürlich sollte man sich etwas zurückhalten, wenn man es selber mit der Steuer nicht so genau nimmt, aber nochmal: 1. Hoeneß bewegt sich hier in ganz anderen Sphären und 2. Es hinterzieht halt eben nicht jeder Steuern.

Hoeneß war hier nun mal einer der dicksten Fische im Teich. Du kannst nicht eine Gesamtsumme aus hinterzogenen Steuern von allen Steuerhinterziehern bilden und dann Hoeneß als Einzelperson daneben stellen und dich wundern, warum jetzt so ein Aufriss gemacht wird. Natürlich ist das dann im Vergleich wenig, aber einzeln betrachtet, ist er ganz vorne dabei und dann müsstest du auch verstehen, warum das Geschrei jetzt so groß ist, zumal bei Hoeneß noch einige andere Sachen mit reinspielen.
 

Guback

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Ich finde es immer noch krass, dass die Verteidigung erst wenige Tage (maximal eine Woche) vor Prozessbeginn sämtliche Daten eingereicht hatte. Ich kann ja verstehen, dass es aufgrund der Vielzahl an Transaktionen länger dauert (meinetwegen ein paar Monate), aber ein ganzes Jahr?

Ich finde die Verteidigung ohnehin einigermaßen erstaunlich. Dafür dass da Top-Leute am Werk sind, wirkt das Ganze einigermaßen konfus. Da fragt man sich: Ist das alles ein wohlgeplanter Ablauf oder tatsächlich Hilflosigkeit (ggf. aufgrund des schwierigen Mandanten)? Wenn ersteres zutrifft (wovon ich ausgehe), was steckt dahinter?
 

Arielle

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Dass dein Niveau deutlich unter dem Nullpegel angesiedelt ist, ist ja keine Neuigkeit. Aber das ist selbst für dich ungeheuerlich und erbärmlich.

mir geht es glaube ich ähnlich wie Dir. Ich frage mich grade, warum man sich überhaupt die Mühe macht und prozessiert - eigentlich könnte man sich das ganze ja sparen - wo doch alles sooo glasklar ist.
 

Dex989

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Der Thread ist wenigstens halbwegs amüsant - aber wenn der allgemeine Konsens vorherrscht nur ein Herr Hoeneß würde Steuern hinterziehen dann können wir uns ja gemütlich zurücklehnen. Und die paar Hundert Milliarden die sonst noch irgendwie Jahr für Jahr verloren gehen unter den Tisch fallen lassen.
Sicherlich gibt es jetzt noch ein paar Selbstanzeigen und dann geht es wieder Jahre lang so weiter bis mal wieder ein großer Fisch geschnappt wird.

Und was die Nürnberger-Prozesse jetzt so genau damit zu tun haben, wissen wohl auch nur die Holocaust-Leugner :crazy:
 
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