die schere zwischen den top leuten und denen dahinter geht halt auch immer weiter auseinander.
in den letzten 10 jahren gab es ja quasi keine upsets der top leute mehr. die niederlagen von federer, nadal und djokovic in der ersten woche kann man an einer hand abzählen. vor allem fällt auf, dass es selbst abseits der lieblingsbeläge kaum noch upsets gibt.
in den 80ern und 90ern war das noch ganz anders, da war es schon fast normal, dass der FO sieger in wimbledon in runde 2 rausging und es gab glaube ich auch so einfach mehr upsets.
Die Unterschiede bei den Belägen war halt deutlich größer, die Pflichtturniere gab es noch nicht für die Weltrangliste, die kleineren Turniere hatten noch etwas mehr Einfluss auf die Weltrangliste und es gab mehr ATP Turniere 93 z.B.89 und heute nur 70.
Für ein GS gab es früher 1000 Punkte und bei der Gold Serie (500er) gab es 300/250 je nach Preisgeld, also teilweise mehr als ein Viertel wie heute. Die International Serie (heute 250er) hatte 250/225/200/175 für den Sieger, je nach Preisgeld, also deutlich mehr als 1/8 wie es heute ist.
Die damaligen Bedingungen führten dazu, dass Spezialisten deutlich mehr auf ihrem Lieblingsbelag aktiv waren. Sie konnten mehr auf dem Belag spielen, da es mehr Turniere gab und diese kleineren Turniere brachten auch noch mehr Punkte als größere Turniere auf einem schlechten Belag. So hat ein Muster nie ein Spiel in Wimbledon gewonnen, er hat jedes Jahr mehr als die Hälfte der Turniere auf Sand gespielt und hat irgendwann Wimbledon komplett weggelassen und konnte so Nummer 1 werden. Heute wäre das so nicht mehr möglich. Alle im vorderen Weltranglistenbereich werden durch die Pflichtturniere, zu einem sehr ähnlichen Turnierplan gezwungen. Die Spezialisten sind weniger Spezialisten und bei ihren schwächeren Belägen, wo sie früher nicht vorbereitet waren oder überhaupt nicht angetreten sind, betreiben sie genauso viel Aufwand und sind nicht mehr so schwach wie früher. Dazu die angegleichten Einheitsbeläge und wir sehen mit kleinen Abweichungen immer die gleichen Ergebnisse. So kann man heute auch einfacher viele GS Siege holen und Überraschungen werden seltener.
Nun sinkt auch noch das Niveau der 2.Reihe und Überraschungen werden noch seltener.
Es ist kein Zufall, dass Federer einen Rekord aufgestellt was die Anzahl der GS Viertelfinals angeht, es war in der Generation vor ihm komplett unrealistisch. Das wir einen 17.fachen GS Sieger, einen 12.Fachen GS Sieger und den nächsten aktiv sehen, der sich anschiebt eine zweistellige Anzahl an GS Siege zu schaffen, liegt nicht nur an der Stärke der Spieler, sondern auch an den angeglichenen Bedingungen. Diese Generation hat es deutlich einfacher viele GS zu gewinnen als die Jungs in den 90er und 80er. Bei den 70er kommt es noch hinzu, dass fast nie ein Topspieler nach Australien ist.
Das Mistwetter in NY verleitet mich zum Offtopic, sorry. Vielleicht liest es ja der ein oder andere und im Zweifel bitte verschieben.