US Open 2013


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MisterTwister

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roger spielt eine grütze, mein lieber schwan... wenn er sich da heute noch durchmogeln sollte, dann sollte er in dieser form lieber nicht gegen nadal antreten.

Rebreak geschafft. Wenn's gegen Robredo, der ja vom Spieltyp her zu seinen Jausengegner gehört, nicht reichen sollte, dann weiß ich auch nicht...

Aber in der Form wird Nadal Federer nach allen Regeln der Kunst zerlegen.
 

gentleman

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Rebreak geschafft. Wenn's gegen Robredo, der ja vom Spieltyp her zu seinen Jausengegner gehört, nicht reichen sollte, dann weiß ich auch nicht...

Aber in der Form wird Nadal Federer nach allen Regeln der Kunst zerlegen.

in den runden zuvor hat roger wirklich sehr gut gespielt, besonders in der dritten. heute ist mir das bislang viel zu viel genie und wahnsinn... das break hätte er sich eigentlich durch tolle bälle verdient, stattdessen traf er 3x die falsche entscheidung und kam trotzdem irgendwie mit dem break "davon", weil robredo die hosen voll hatte.
hoffentlich wurstelt er sich durch satz 1 und zeigt dann mal etwas mehr präsenz und konstanz

edit: so und satz 1 ist mal weg, was war das wieder für ein angriffsball bei 3:4 und was ein kopfloser netzangriff auf den zweiten aufschlag bei 3:5... das sind die momente in denen man deutlich merkt, dass roger viel von seinem früheren glanz verloren hat. auch was die nervenstärke in engen entscheidungen betrifft
 
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Eric

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Wäre wohl besser, wenn Robredo das heute macht, sonst gibts gegen Nadal die Mutter aller Demütigungen.
 

Patrick

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Nadal ist so ein Betrüger. Es ist echt lachhaft womit er durchkommt. Jedes Mal 30-35 Sekunden zwischen den Punkten von 0-30 an. :laugh2:
 

Patrick

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Für Federer rückt das Karriereende wohl näher. Vielleicht hat er noch irgendwo einen schmerzfreien Sampras-Abschiedsslam drin und dann die Einsicht mit einem Glanzpunkt abzutreten.
 

Eric

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Bei Federer interessiert mich langsam, ob er nur der Öffentlichkeit, oder auch sich selber was vormacht. Robredo hat ihm immer gelegen, der verfügt auch über keinen Schlag, mit dem er einem Federer wehtun kann, und trotzdem ist Federer völlig hilf- und planlos. Robredo muss eigentlich nur den Ball im Spiel halten und dann schlägt Federer irgendwann einen Homerun. Ich wüsste auch nicht, warum das mit zunehmendem Alter nächstes Jahr nochmal besser werden sollte.
 

gentleman

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ich bin ebenfalls mal bedient...das sind nun wirklich die spiele, wo federer aufpassen muss dass er nicht zu sehr an seinem mythos verliert. vielleicht sollte er sich doch lieber gedanken über ein baldiges karriereende machen. ich meine der mann hat alles erreicht was man im tennis erreichen kann, hält einige der wichtigsten rekorde in der tennisgeschichte. da kommen so spiele wie heute oder in wimbledon nicht wirklich gelegen, um seinen status zu untermauern. natürlich ist es teilweise auch hart, wenn man sich den maßstab ansieht den wir an federer anlegen (bei tommy hätten wir vl bei einem GS-AF gesagt dass es ein gutes resultat ist), aber für die erwartungshaltung ist halt roger selbst verantwortlich. es wird mit zunehmendem alter wohl kaum besser werden, und solche niederlagen gegen ehemalige jausengegner sind mMn eher peinlich für ihn - auch wenn er sich vl was anderes einredet.

Q. Do you think also it's a matter of confidence at this point that when things go wrong, you start to, I don't know, get angry at yourself or nervous, you're not as evoluted as you normally are?

ROGER FEDERER: Yeah, probably. Confidence does all these things. It takes care of all the things you don't usually think about, you know. But I just think it's been a difficult last three months, you know. Maybe how do you say my consistency is just not quite there yet. Maybe on a daily basis, set by set or point by point basis, maybe that's something that has been difficult for me, you know. So maybe that was one of the reasons I lost today.

Q. I'm sure you're not happy with your performance, but what is going on through your mind?

ROGER FEDERER: I kind of feel like I beat myself, you know, without taking any credit away from Tommy. Clearly he was making sure he was making many balls. It was up to me to make the difference and I couldn't. I kind of self destructed, which is very disappointing, especially on a quicker court. Your serve helps you out. You're going to make the difference somewhere. I just couldn't do it. It was a frustrating performance today.
 

Jones

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ich bin ebenfalls mal bedient...das sind nun wirklich die spiele, wo federer aufpassen muss dass er nicht zu sehr an seinem mythos verliert. vielleicht sollte er sich doch lieber gedanken über ein baldiges karriereende machen. ich meine der mann hat alles erreicht was man im tennis erreichen kann, hält einige der wichtigsten rekorde in der tennisgeschichte. da kommen so spiele wie heute oder in wimbledon nicht wirklich gelegen, um seinen status zu untermauern. natürlich ist es teilweise auch hart, wenn man sich den maßstab ansieht den wir an federer anlegen (bei tommy hätten wir vl bei einem GS-AF gesagt dass es ein gutes resultat ist), aber für die erwartungshaltung ist halt roger selbst verantwortlich. es wird mit zunehmendem alter wohl kaum besser werden, und solche niederlagen gegen ehemalige jausengegner sind mMn eher peinlich für ihn - auch wenn er sich vl was anderes einredet.

Von seinem Mythos kann Roger imo nichts verlieren. Wie oft sind Connors oder Lendl mit 32 und älter sang und klanglos mit einer katastrophalen Leistung raus? Einige male, aber darüber spricht man nicht, sowas interessiert auch nicht. Es interessieren nur die großen denkwürdigen Spiele.
Wenn Federer Spaß hat, dann soll er spielen. Nur, ich bezweifel ob ihm Tennis sowas Spaß macht. So viele unsaubere Bälle können einen Perfektionisten nur zur Weißglut bringen. Die zeitlich unpassende Aktion mit dem Schläger spricht auch eine deutliche Sprache, für die Ungeduld und die Zweifel von Federer. Nach dem Vorlauf des Turniers kann Federer mit den letzten 16 zufrieden sein. Allerdings haben die glatten Siege bei ihm und seinen Fans wieder Hoffnungen geweckt, dass etwas mehr gehen könnte. Mit diesem Spiel ist man dann richtig böse auf dem Boden der Tatsachen gelandet.
 

Whizkidd

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@all

Ich weiss nicht, wieso alle meinen Roger würde seinen Mythos zerstören. Der Mann ist 32 Jahre alt, immernoch ein sensationeller Spieler und hat heuer ein Jahr "zum vergessen" mehr oder weniger. Seit 2 Jahren schreiben ihn die Leute reglmäßig ab, hat 2012 6 Turniersiege (darunter Wimbeldon & 3 Masters) erreicht. Man sollte nicht den Fehler machen und ihn immer abschreiben. Richtig, er spielt heuer sehr schwach, auch richtig gerade heute war er sehr schwach in entscheidenden Momenten.

Trotzdem sollte man berücksichtigen, das 1) der Körper sich verändert 2) er 2 Kinder hat, da die Motivation auch eine andere ist 3) Er gerade dabei ist, Training & Turnierplan für das kommende Jahr anzupassen.

Jeder hat mal eine Seuchensaison bzw. schlechte/überragende Phasen. Ich bin mir sicher wir werden im Herbst schon bzw. im Jahr 2014 einen deutlich besseren Roger Federer sehen.

@jones86

Es gibt einige Talente, allen voran zb: Nick Kyrgios (Aus,18 - hat immerhin schon Stepanek besiegt bei den FO), Alexander Zverev (Ger,16 - wohl das größte deutsche Talent seit Boris Becker), Gianluigi Quinzi (ITA, 17 - sehr begabter Italiener - welcher schon auffiel mit seiner Dopingaussage und namentlich Roger & Novak nannte) dazu noch Kyle Edmund (GB, 18) sowie unsere Österreicher Lucas Miedler (17) sowie natürlich Dominic Thiem (19) - der nächste Woche das 1ste Mal unter den Top 200 steht.

Das Problem warum man diese Talente kaum/wenig sieht ist die aktuelle und unglaubliche Dichte an der Weltspitze. Ein Djoker, ein Murray, ein Nadal & ein selbst ein Federer bzw. Berdych sind bis auf Federer noch im besten Alter und daher an der Leistungsspitze. Diese Leute abzulösen wird noch dauern, aber ich bin mir sicher das du einen von mir genannten Spieler bald mehr hören/sehen wirst.

Es kann heutzutage so schnell gehen siehe zb: Raonic, Janowic - welche auftauchten und sich halten können, oder auch anders rum Leute mit viel Potential aber der falschen Motivation, oder nicht der mentalen Stärke - die immer als Talent aber nicht als mehr gelten werden zb: Tomic, Dolgopolov.

Prinzipiell gefällt mir die Entwicklung im Tennis wieder besser, weil auch wieder mehr auf Variantenreichtum gesetzt wird und nicht nur auf Aufschlag & Kraft.

Whizzy
 

Rhaegar

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Wenn es so schnell gehen würde, dann hätten wir eben nicht die Entwicklung, die sagt, dass die Top-100 gerade veraltet. Im Gegenteil, es dauert heute viel länger, bis es talentierte Spieler weit nach vorne in der Weltrangliste schaffen (wenn sie es denn überhaupt schaffen). Ein Janowicz ist doch ewig um die 150-200 rumgekrebst, bis er durch zwei herausragende Turniere, die er in Sachen Konstanz überhaupt nicht regelmäßig bestätigen kann, einen Sprung gemacht hat. Er ist mit 21 das erste Mal in den Top-100 aufgetaucht, das ist doch nicht schnell. Und mal ehrlich, was hat denn bitte die vermeintliche Dichte an der Weltspitze mit der Entwicklung auf den Plätzen 15-100 zu tun? Es ist doch nicht so, dass Spieler wie Janowicz, Dimitrov und Co. regelmäßig an den Topleuten scheitern, sondern meist doch schon früher.

Zu den gestrigen Spielen: Nadal hat mich erneut beeindruckt. Kohlschreiber ist sicherlich kein Übergegner, aber Nadal wurde erneut nicht gebreakt und hat auch nur eine einzige Breakchance zugelassen. Im Tiebreak kann man mal verlieren, das ist ok. Aber insgesamt liest sich die Statistik von Nadal nach vier Matches schon beeindruckend: kein einziges Mal den Aufschlag abgegeben und in 56 Aufschlagspielen nur 6 Breakbälle zugelassen. So ganz traue ich dem Braten noch nicht (auch weil Nadal phasenweise noch recht viele Fehler macht - bspw. gestern im ersten Satz), aber außer Djokovic sehe ich niemanden, der Nadal hier wirklich gefährden kann. Ansonsten hat mich Gasquet überrascht, hatte eher Raonic auf Hartplatz einen Tick vorne gesehen. Ferrer halt mit seinem üblichen Viersatzerfolg, rechtzeitig zum Major-Turnier scheint er ja doch ein wenig Hartplatzform gefunden zu haben.

Zu Federer: langsam geht es mir echt auf die Nerven, dass Federer anscheinend nicht in der Lage ist, mal ein positives Wort über den Gegner zu finden. Wie kann man denn bitte nach einer glatten Dreisatzniederlage sagen, dass man sich selbst besiegt hat? Wie wäre es denn zu sagen, dass Robredo über drei Sätze absolut auf Augenhöhe war und es mitnichten nur an Federer lag, dass er dieses Match gewonnen hat? Vielleicht lag es auch daran, dass Robredo das taktisch deutlich bessere Spiel gemacht hat, bei Breakbällen gegen sich teilweise sehr stark aufgespielt hat und sich enorm in diese Partie reingebissen hat? Dass Federer in einem Duell mit Robredo auf Hartplatz mehr Breakchancen bekommt, liegt in der Natur der Sache und hat nichts mit einer Überlegenheit des Schweizers zu tun. Und hier darf man ja auch nicht vergessen, dass die Breakballstatistik immer die Spieler benachteiligt, die Chancen effizienter ausnutzen. Tatsächlich hat sich Robredo in den Sätzen 2 und 3 sechs Breakchancen erspielt, womit die Statistik mit 6 zu 12 zwar immer noch für Federer spricht, aber bei weitem nicht so eindeutig wie 2 zu 12.
Sorry, aber das zieht sich schon durch die ganze Karriere von Federer, dass er bei Niederlagen selten in der Lage ist auch mal einzugestehen, dass er fair besiegt wurde. Und es nicht an ihm selbst, einer Verletzung, am Wetter oder am Platz lag.

Zum Thema Mythos: das ist doch nichts neues, dass jedesmal wenn ein großer Sportler nicht mehr konstant seine Leistungen bringt, davon gesprochen wird, dass er sich seinen Mythos zerstört. Das war bei Michael Jordan Schwachsinn, genauso wie bei Schumacher und jetzt auch bei Federer. Tatsächlich haben die Jahre 2008 bis 2012 dem Mythos Federer mehr geschadet, als sie genutzt haben. Jetzt ist er in einer Phase, wo es keinen wirklichen Unterschied mehr macht, weil er kaum mehr konkurrenzfähig ist. Am Ende wird man über diese Zeit nicht mehr groß reden, bleibt zu hoffen (und das habe ich ja schon vor längerer Zeit geschrieben), das er ähnlich wie Sampras noch einen großen Wurf landet und dann den Absprung findet.
 
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El Topsino

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Federers Zeit läuft ab, das habe ich schon damals geschrieben. Manche Hardcore Federerfans brauchen halt etwas länger, um das zu kapieren.
 

Gordo

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mit allem hätte ich bei federer gerechnet, aber nicht mit einer niederlage gegen robredo, einer seiner absoluten lieblingsgegner. freut mich aber für den spanier, der dieses jahr auch schon zuvor ein sehr beeindruckendes (leider kaum beachtetes) comeback gefeiert hat.

Aber insgesamt liest sich die Statistik von Nadal nach vier Matches schon beeindruckend: kein einziges Mal den Aufschlag abgegeben und in 56 Aufschlagspielen nur 6 Breakbälle zugelassen.
das ist wirklich bemerkenswert. du kannst dem braten ruhig trauen ;) zumal djokovic/murray/berdych sich oben erstmal gegenseitig zerfleischen, bevor dann nadal im finale drankommt.

Zu Federer: langsam geht es mir echt auf die Nerven, dass Federer anscheinend nicht in der Lage ist, mal ein positives Wort über den Gegner zu finden.
wow, das ist ja was ganz neues...
 

Rhaegar

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das ist wirklich bemerkenswert. du kannst dem braten ruhig trauen ;) zumal djokovic/murray/berdych sich oben erstmal gegenseitig zerfleischen, bevor dann nadal im finale drankommt.
Hier übrigens mal die Servicestatistiken der drei genannten (die alle erst drei Partien absolviert haben):
Djokovic wurde in 38 Aufschlagspielen 3 mal gebreakt (8%) und hatte dabei insgesamt 11 Breakchancen gegen sich (Breakchance in jedem 3. Aufschlagspiel).
Murray wurde in 45 Aufschlagspielen 2 mal gebreakt (4%) und hatte dabei ingesamt 13 Breakchancen gegen sich (Breakchance in jedem 3. Aufschlagspiel).
Berdych wurde in 42 Aufschlagspielen 6 mal gebreakt (14%) und hatte dabei insgesamt 21 Breakchancen gegen sich (Breakchance in jedem 2. Aufschlagspiel).
Dagegen:
Nadal wurde in 56 Aufschlagspielen 0 mal gebreakt (0%) und hatte dabei insgesamt 6 Breakchancen gegen sich (Breakchance in jedem 9. Aufschlagspiel).
 

gentleman

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naja rhaegar, ich finde man sollte da schon auch etwas rogers enttäuschung verstehen können.... er sagt ja selbst dass momentan eine "welt" für ihn zusammenbricht. robredo hat für seine verhältnisse fantastisch gespielt, aber wenn ich gegen einen spieler, gegen den ich in 10 matches insgesamt 3 sätze abgegeben hab, so glatt in drei sätzen verlieren würde... dann würde ich die schuld wohl auch zuerst bei mir suchen. zumal wir ja alle wissen, und du auch selbst geschrieben hast, dass es natürlich vorwiegend an rogers schwächer werdendem spiel liegt, dass er heute verloren hat. federer wird sich wohl immer mehr bewusst, dass der zahn der zeit an ihm nagt und er das mit verschiedenen tüfteleien im training oder größeren trainingsumfängen auch nicht mehr ausgleichen kann.

"Das Auf und Ab dieses Jahres lässt einen halt nicht kalt", versucht Federer seine schwache Form zu erklären. Was er in den kommenden Wochen tun werde, könne er noch nicht sagen, meint aber: "Alles ist möglich. Mehr Turniere spielen, mehr trainieren. Oder gar nicht mehr viel spielen."

und von ausreden suchen würde ich bei roger dann aber eher seltener sprechen als bspw bei nadal. seit wann roger ausreden sucht bei niederlagen wäre mir neu? grade er hat doch nie eine große sache aus seinen (sicher vorhandenen) wehwechen gemacht, oder auch das drüsenfieber gab er erst im anschluss zu.
 
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xEr

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Ich sage auch immer, dass ein Sportler so lange machen sollte wie er Spass daran hat, aber dieses absolut nicht mehr konkurrenzfähig zu sein, kann Federer doch keinen Spass mehr machen. Deswegen weiß ich auch nicht ob Roger sich Olympia 2016 wirklich antun sollte, so sehr Spielberg seine Titelchancen da auch immer beschwören mag. :crazy:
Jetzt so gegen Robredo rauszufliegen ist natürlich absolut enttäuschend für ihn. Vor dem Turnier meinte er noch, dass er noch niemals so viel und gut für ein Turnier trainiert hätte wie dieses Mal. Und er sei nicht gekommen um ein VF oder HF zu erreichen, sondern um zu gewinnen. Und dann sowas..
Ich hab schon letztes Jahr Wimbledon gefürchtet, dass es Rogers letztes großes Highlight gewesen ist. Betrachtet man die Majors davor, war das ja schon ein absolut positiver "Ausrutscher" nach oben. Danach folgten 3 Halbfinalteilnahmen, Viertelfinale, 2. Runde und jetzt Achtelfinale. Das ist dann doch leider ein ziemlich deutlicher Trend. Zudem Federer in seiner Karriere immer ein sehr linearer Spieler war was Karriereleistungen anging. Seine Aufstieg folgte konstant, seine Regentschaft genauso und sein Abstieg leider auch. Einzig Ausnahme ist eig 2008, was aber durch seine Krankheit bedingt war. Klar kleinere Schwankungen nach oben und nach unten gabs auch bei ihm immer, aber er war nie jemand dessen Leistungen über die Jahre krass unterschiedlich waren, wodurch man sich jetzt Hoffnungen machen könnte, dass es nochmal für ganz oben reicht. Seine Konstanz hat über die Jahre immer weiter abgenommen. Er kann vielleicht mal 1 Woche in "alter Form" spielen, aber dann kommen immer wieder mal 1-2 Matches wo er gar nichts mehr gebacken kriegt und dann reicht er mittlerweile nicht mal mehr gegen solide Leute. Gegen die Topleute holt auch er kaum noch Siege, weil er auch über 5 Gewinnsätze nicht mehr konstant sein bestes Tennis zeigen kann. Ich würde Roger wirklich sehr einen letzte großen Triumph gönnen, aber für ein Major fehlt mir der Glaube. Hoffentlich reicht es zumindest noch einmal für ein gutes Masters.
 

Rhaegar

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Bei Federer geht es seit 2008 relativ konstant abwärts. Zwischen 2003 und 2007 holte er 12 Majors, zwischen 2008 und 2012 nur noch 5. Das hat aber wenig mit seiner eigenen Form zu tun, sondern mehr mit der stärkeren Konkurrenz. Erst seit diesem Jahr kommt seine Fitness als zusätzlicher Faktor hinzu. Und sorry, aber dass er 2008 gegen Nadal Wimbledon verlor, hatte nichts mit der Krankheit zu tun, sondern war eigentlich schon 2007 fällig. Die Anomalie war vielmehr das Jahr 2009, als er von Nadals Schwäche bei den French Open und seinem Ausfall in Wimbledon profitierte (und es fast noch gegen Roddick verbockte) und noch einmal zwei Majors holte. Bei den Australian Open 2010 war Federer dann überragend gut vorbereitet und in Wimbledon 2012 hat er in erheblichen Maßen von den Umständen profitiert. Beides ist mittlerweile nötig, damit er noch einen Major holen kann.
 
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xEr

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Ne du bringst da einiges durcheinander was seine Form angeht. Klar die erhöhte Konkurrenz hatte sicher auch Einfluss, aber größer war definitiv Rogers eigene Spielstärke. Ich habe mir glaube spätestens ab 2005 (fast) jedes Spiel GS Major Spiel angeguckt und schon 2007 fiel mir erstmals auf, dass Rogers Spiel sich nicht weiterentwickelte (bis auf Service!), sondern was sein Grundlinienspiel angeht sogar leicht zurück ging. Das waren nur erst nur Nuancen, aber es steigerte sich soweit, dass die je länger die Ballwechsel waren, desto geringer Rogers Chancen (um es mal grob zu sagen). Roger entwickelte sich in den Jahren danach mehr so einem fit-or-fold Spieler, insgesamt aggressiver, deswegen teilweise auch spektakulärer, aber eben auch mehr Schwankungen ausgesetzt, wenn die Bälle eben mal nicht ins Eck wollten. 2008 war ein Ausrutscher nach unten, weil er monatelang mit pf. Drüsenfieber rumlief, was lange unentdeckt blieb. Klar explodierte dann Nadal und später kamen noch andere hinzu, aber das passierte parallel mit Rogers Entwicklung, die ihren Höhepunkt überschritten hatte. Man darf auch bei der Konkurrenz nicht alles an Namen festmachen. Rogers bester Gegner, den er je bei Wimbledon hatte, war imo Roddick 2009, das war unglaublich. So ein Spiel habe ich nie wieder gesehen, aber Federer musste (und konnte!) an dem Abend ein Ausserirdischer sein, um gewinnen zu können. Trotzdem würde man im Nachhinein natürlich Nadal oder Djokovic als stärkere Gegner bewerten (und in vielen Matches auch recht behalten), aber das war definitiv der stärkste Gegner gegen den er dort je angetreten ist. Ist jetzt nur ein Beispiel dafür, dass man nicht alles an Namen festmachen kann.
 

Rhaegar

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Ich glaube das eine bedingt das andere. Federer hatte vor Nadal und Djokovic auch keine Gegner, die sein Grundlinienspiel ernsthaft und regelmäßig auf den Prüfstand gestellt haben. Federer hat seine Gewichtung in meinen Augen nicht auf den Service gelegt, weil er es nicht mehr anders konnte, sondern weil es die neuen Gegner erzwungen haben. Natürlich spielt vor allem die schlechter werdende Beinarbeit eine große Rolle, denn diese war für mich immer der Hauptfaktor für Federers Erfolg. Aber ich glaube nicht, dass Federer spielerisch 2010 so viel schlechter war, als bspw. 2007, die Konkurrenz hat nur schon immer vorhandene Schwächen stärker zum Vorschein gebracht. Ich denke aber, dass dies eine Henne und Ei-Diskussion ist, die man von beiden Seiten begründen kann und bei denen auch beide Seiten berechtigte Argumente haben. Nur wenn ich sehe, wie Djokovic, Nadal und Murray große Teile der Konkurrenz problemlos beherrschen, dann glaube ich, dass die Argumentation von der Konkurrenzseite auf dem stärkeren Podest steht.
 

Allen

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Und mal ehrlich, was hat denn bitte die vermeintliche Dichte an der Weltspitze mit der Entwicklung auf den Plätzen 15-100 zu tun? Es ist doch nicht so, dass Spieler wie Janowicz, Dimitrov und Co. regelmäßig an den Topleuten scheitern, sondern meist doch schon früher.
Je mehr stärkere Spieler in den Top100 vorhanden sind, desto schwieriger ist es in der Rangliste aufzusteigen. Also wenn das nicht logisch ist ... . Jeder kann dort jeden schlagen, die Wahrscheinlichkeit dass man früher ausscheidet, ist viel höher wenn alle ein hohes Niveau haben. Können sich 20 Spieler deutlich absetzen, kann ein sehr guter junger Spieler viel einfacher aufsteigen, weil er die ersten Runden eines Turniers problemlos übersteht und immer gut punkten kann.

Zum Thema Mythos: das ist doch nichts neues, dass jedesmal wenn ein großer Sportler nicht mehr konstant seine Leistungen bringt, davon gesprochen wird, dass er sich seinen Mythos zerstört. Das war bei Michael Jordan Schwachsinn, genauso wie bei Schumacher und jetzt auch bei Federer.
Also für die die etwas von Formel1 verstehen, hat sich der Schumacher seinen Ruf völlig ramponiert. Er ist ja früher immer in K-Platz 1-3 Autos gefahren, da kannst du als Pilot nur gut aussehen, zumal früher die ersten beiden Autos derart überlegen waren, dass nur die 4 Piloten für den Sieg in Frage kamen. Als er dann in dem weniger konkurrenzfähigen Mercedes im Mittelfeld fahren musste, war er dann einer unter vielen. Und der ganze angedichtete Mist vom Überfahrer wurde 3 Jahre WE für WE widerlegt. Gewinnen konnte er nicht mehr aufgrund des Autos, ja, aber früher konnte er eben auch nur siegen wegen dem Auto. Der Schumacher hat sich nun wirklich selbst entzaubert. Hätte er in dem schlechteren Auto nicht mehr sein Comeback gegeben, wäre der Nimbus des Fahrgotts (egal ob zurecht oder unrecht) heute noch vorhanden. Schön blöd, hat sich halt selbst völlig überschätzt und ist im hart umkämpften Mittelfeld brutal auf die Fresse gefallen. Es gibt schon Situationen wo ein Sportler seine Karriere nicht verlängern sollte ... hier haben wir mit Schumacher das klassische Beispiel, steigt ins Weltmeisterauto bei seinem Comeback, und lost in einem Mass ab, wie es schlimmer nicht sein könnte. Von wegen Entwicklungsfahrer, er hat sich doch von A-Z selbst entzaubert. Meine Güte was wurde dem alles angedichtet, dann kriegt er nichts auf die Reihe und jammert eine gefühlte Ewigkeit über die Reifen ... das was er eigentlich selber mit der Abstimmung in den Griff bekommen müsste. Aber nein, er scheiterte schon an der trivialsten Ebene der Entwicklung, wo der Fahrer vielleicht noch was hätte beitragen können.

Bei M. Jordan wars auch einmal zu viel. Aber dort sind die vergangenen Leistungen nicht durch einen unendlich hohen Materialfaktor bezogen auf den Einzelsportler verfälscht. Klar das Team verfälscht die Einzelleistung im Basketball auch. Wobei das im Basketball weniger als im Fussball der Fall ist (weniger Spieler pro Team). Im Tennis seh ich eigentlich nichts was die vergangenen Erfolge Federers in Frage stellen würden. Klar, die etwas geringere Konkurrenz, das war sicher nicht Blütezeit des Männertennis. Aber das was war, kann man 1:1 werten, das im Gegensatz zu z.B. einem Schumacher.

Tatsächlich haben die Jahre 2008 bis 2012 dem Mythos Federer mehr geschadet, als sie genutzt haben. Jetzt ist er in einer Phase, wo es keinen wirklichen Unterschied mehr macht, weil er kaum mehr konkurrenzfähig ist.
Wenn er sich jetzt nach Niederlagen öfters so als Stinkstiefel verabschiedet, kann er seinem Ruf schon noch schaden. Das spielt in meinen Augen mindestens so ne grosse Rolle (Art und Weise wie man mit seinem Niedergang/Abgang umgeht). Als dauergrinsender Loser wie es Schumacher z.B. verkörpert hat, kommt man ausser im Heimatland wohl kaum gut weg. Und Federer tut gut daran, sich hier möglichst anständig zu verhalten, sonst kommt dann unter der geschliffenen Fassade vielleicht nicht der Gentleman hervor.
 

Rhaegar

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Je mehr stärkere Spieler in den Top100 vorhanden sind, desto schwieriger ist es in der Rangliste aufzusteigen. Also wenn das nicht logisch ist ... . Jeder kann dort jeden schlagen, die Wahrscheinlichkeit dass man früher ausscheidet, ist viel höher wenn alle ein hohes Niveau haben. Können sich 20 Spieler deutlich absetzen, kann ein sehr guter junger Spieler viel einfacher aufsteigen, weil er die ersten Runden eines Turniers problemlos übersteht und immer gut punkten kann.
Darum geht es aber nicht. Es war die Rede von der Dichte in der absoluten Weltspitze, in den Top-5, vielleicht Top-8. Das hat für den Aufstieg eines jungen Spielers aber kaum Relevanz, da diese Top-Spieler bei kleineren Turnieren eh kaum auftreten und man auch bei größeren Turnieren in den ersten Runden diesen Spielern mit etwas Losglück auch durchaus regelmäßig aus dem Weg gehen kann. Man muss nicht regelmäßig Djokovic, Nadal oder Murray schlagen, um in die Top-20 der Welt vorzudringen. Und in der Breite werden die Top-100 eben nicht besser, sondern nur älter. Das liegt nicht daran, dass Leute wie Robredo, Tursunov, Davydenko, Hewitt etc. in einen Jungbrunnen gefallen sind, sondern weil wenig nachkommt. Dass mehr Spiele und neue Erfolge auch bei diesen Spielern wieder für mehr Selbstvertrauen und eine bessere Form sorgen, tut ein übriges dazu. Zusammenfassend würde ich sagen, dass es selten so einfach war für einen talentierten Spieler in die Top-30 zu kommen, aber noch nie so schwer, den Sprung in die Top-5 zu schaffen.

Also für die die etwas von Formel1 verstehen, hat sich der Schumacher seinen Ruf völlig ramponiert...
Mag' alles sein, ist aber erstens eine noch sehr aktuelle Wahrnehmung und zweitens eine schon eher ins Detail gehende. In 20 Jahren sind diese Dinge aber vergessen, gerade in der großen Masse. Dann zählen die Fakten und die heißen sieben Mal Weltmeister, über 90 Rennsiege usw. Bei einem Michael Jordan redet niemand mehr über sein durchwachsenes Comebach, sondern über seine 6 Titel, bei Pete Sampras spricht keiner davon, dass er 2000-2002 nur noch drei Titel gewann und in Wimbledon von einem Georg Bastl geschlagen wurde. Solche Dinge werden über die Jahre vergessen und die Fakten und Erfolge bleiben stehen.
 
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