Siegmund und Thiele haben es gerade auch noch mal gesagt: Als man Bardal die Freigab erteilte, hatte er angeblich Rückwind. Dann fuhr er los, sprang - und plötzlich hatte er einen Fackel von vorn. Wenn das wirklich die Fakten sind, was man bei den beiden immer mit Vorsicht zu genießen hat, dann bestätigt sich meine Sicht der Dinge, dass der Kontroll-Freak Mensch einfach mal wieder eine Situation hatte, wo die Natur dem Menschen die Kontrolle abnahm.
Der Vorschlag von Thoma ist aber sicherlich gut und richtig. Wenn man schon diese Prognosen für die Führungsweite hat, dann sollte man das nicht nur als Kosmetik verwenden, sondern es auch in die Bedingungen für eine Startfreigabe einbauen.
Gleichzeitig sollte man sich aber auch mal überlegen, dass man die Verkürzung durch Trainer wieder etwas auflockert. Die Trainer haben bei wechselnden Verhältnissen sicherlich auch Angst, dass sie bei guten Verhältnissen auf den Knopf drücken, der Wind dann aber bis zum Sprung des Athleten so schlecht wird, dass er unter der Mindestweite bleibt, um die Punktgutschrift zu erhalten. Hier sollte man vielleicht stattdessen eine Toleranz der Windpunkte einführen: Ist der Wind zwischen Knopfdruck und Sprung des Athleten um X Windpunkte schlechter, sollte die Mindestweite wegfallen und der Athlet die Punktgutschrift auf jeden Fall erhalten. Dann würden die Trainer vielleicht doch mal wieder öfter auf den Knopf drücken, um ihre Athleten zu schützen, wenn sie der Meinung sind, dass die Jury einen schlechten Job macht. Die Trainer können das sicherlich besser einschätzen als unsereins, aber das Problem mit der Punktgutschrift scheint sie derzeit von dieser Möglichkeit Abstand nehmen zu lassen, was auch ein Teilproblem der ganzen Diskussion über zu weite Sprünge ist.