Verstorbene Personen mit Bezug zum Boxsport


Snipes

Bankspieler
Beiträge
2.749
Punkte
113
Viele gute Beiträge hier!

Ich würd sagen sowoh das mit dem Wiegen am Kampftag als auch "besseres" Verhalten von Ringrichter und Ecken würden die Sicherheit erhöhen.

Wenn man z. B. sowol einen unfähigen Ringrichter als auch ne unfähige Ecke hat endet es wie bei Gutknecht, auch wenn der zum Glück mit dem Leben davon kam.
Wenn zum einen der Ringrichter absolut unfähig ist an diversen Verhaltensmerkmalen angeschlagener Boxer nicht erkennen dass ein Abbruch notwendig ist, zum anderen in der Ecke Leute sind die das auch nicht sehen oder nicht sehen wollen, dann ist ein schwerer Hirnschaden oder schlimmeres (Tod) leider immer sehr gut möglich.

Ich versteh den Buddy McGirt bis heute nicht, warum er bei Dadashev nicht früher das Handtuch geworfen hat?
Er bekam zwar danach viel Lob dass er s getan hat, aber mMn war s zu viel Lob da er besser früher abgebrochen hätte.
Von Gutknechts Viking Team natürlich nicht zu schweigen, was die damals gegen Grooves veranstaltet haben geht auf keine Kuhhaut. Es war nach 8-9 Runden mehr oder weniger klar, dass der Eddie keine Chance mehr auf den Sieg hatte, ausser durch nen Lucky Punch. Dazu wurde er fast nur noch verprügelt, aber wegen Ego "wir geben nie auf" hat man ihn die volle 12 Runden absolvieren lassen.

Die Ringrichter sind der nächste Faktor:
Nach Wilder-Fury hab ich mir viele Interviews vom Ref Jack Reiss angehört, und seine Vita war für einen Boxringrichter schon aussergewöhnlich gut.
Er war in jüngeren Jahren selbst im Vollkontakt-Kampfsport unterwegs (glaub s war Kickboxen, bin aber grad nicht mehr sicher) und hat dazu längere Zeit bei der Feuerwehr gearbeitet, spezifisch im Bereich der Rettung von Menschen mit Schädel-Hirn-Traumas etc.
Er sagte er habe Fury genau in die Augen geschaut als der am Boden lag, und als er ihn bei "4" anschaute und ihm mehr oder weniger mit dem Blick zu verstehen gab "alles ok, ich komm wieder hoch, ist halb so wild", hat Reiss erkannt dass da absolut kein Anzeichen für irgend eine Gehirnerschütterung oder sonst was ist.

Der Ref bei AJ-Ruiz tat mMn auch das Richitge AJ raus zu nehmen. So richtig aufhören wollte dieser ja nicht, aber der Ref sah an seinen Aktionen und vermutlich seinen Augen, dass da was nicht ok ist und er wohl ne Gehirnerschütterung hat. AJs Trainer McCracken hat übrigens bestätigt dass AJ eine hatte, allerdings nicht vorher sondern durch Ruizs Niederschläge in der 3. Runde.
AJ wusste nach der 5. Runde nicht mehr warum er in der 3. am Boden war, McCracken musste es ihm erklären. PS: Man könnte hier schon sagen McCracken hätte AJ da rausnehmen können da offensichtlich was nicht ok war.


Im Großen und Ganzen wäre es wünschenswert, wenn man statt irgendwelcher Türsteher und Taxifahrer eher Leute wie Reiss als Ref anheuert, also Leute die diverse Merkmale eines Menschen direkt erkennen, wenn dieser eine Gehirnerschütterung, Schädelhirntrauma oder sonst was hat.
So was kann ein Taxifahrer oder Türsteher nicht.


Wenn man die 99%ige Sicherheit will, sollte man nur noch Ärzte/Mediziner welche in der Trauma-Abteilung arbeiten und täglich mit x Patienten zu tun haben, welche wie Boxer was an den Kopf gekriegt haben (Autocrash, Sportunfall oder was auch immer), verpflichten, die würden direkt sehen wenn was nicht stimmt.
Natürlich würden die den Promotern mehr Geld abverlangen als Taxifahrer und Türsteher, aber bei den Summen die im Boxen so fließen sollte es daran nicht scheitern.
Ein Arzt mit gutem Namen würde sicher höhre Ansprüche stellen und vlt pro Kampfabend das doppelte oder dreifache von dem verlangen, was ein Türsteher so kriegt.

Sehr guter Beitrag. Vielleicht wäre eine längere Ringpause zwischen Runde 6 und 7 sinnvoll. Dann könnte die Ringecke sich länger ein Bild vom Boxer machen (gerade wenn der Kampf sich als mismatch entwickelt). Der Ringarzt kann auch mal in die Ecken gehen und dem Ringrichter Hinweise geben. Klassische Denkpause für alle wäre grds nicht schlecht...
 

platine

Artificial Nonsense
Beiträge
2.581
Punkte
113
Ort
Hier und jetzt. Und Hamburg.
Heute erschien anlässlich des Todes von Day auch ein Essay von Klaus Brinkbäumer auf Zeit Online zum Thema:

Der allerletzte Kampf

Die Diskussion wird wohl ewig weitergehen. Die Idee zur Verpflichtung spezialisierterer Ärzte (ggf. mit besserer Bezahlung) finde ich gut. Sie sollten vielleicht auch allein von der am Kampfort zuständigen Gesundheitsbehörde bestellt und beaufsichtigt werden, nicht von den Verbänden, um ihre Unabhängigkeit gegenüber dem Business zu stärken.
 

Deontay

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
53.997
Punkte
113
Neben den vielen Kontrollen wäre sicherlich ein Kopfschutz von Bedeutung, damit würde man dem Preisboxen aber den Zahn wohl ziehen, es würde massiv an Drama verlieren. Die Leute wollen die big-show, dagegen kann man nichts machen. In Zeiten wo es aber immer häufiger (gefühlt) zu solch drastischen Unglücken kommt, ist es gerade im Amateur-Olympia-Bereich doch besonders fragwürdig, auf den Kopfschutz teilweise schon zu verzichten. Auch der aufkommende Bare-Knuckle-Mist passt in die aktuelle Zeit gewiss nicht rein.
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.362
Punkte
113
Wieso? Soviel ich weiss, passiert bei den Amateuren auf Olympia Ebene weniger als bei den Pros. Weil sie besser trainiert und vorbereitet sind, das Wiegen am Kampftag stattfindet, die Kontrollen genauer, die Schutzbestimmungen strikter und die Paarungen ausgeglichener. Gibt natürlich immer auch Ausnahmen, keine Frage, aber der Kopfschutz heuchelt nur Sicherheit vor und minimiert zwar Cutverletzungen, denke aber nicht, dass er schlimmere Verletzungen grossartig beeinflussen kann. Da spielen andere Faktoren eine viel grössere Rolle wie Training, Gewicht, Paarung, Rundenzahl usw.
 

Harman

Bankspieler
Beiträge
8.701
Punkte
113
Es is wie es is, es gibt keine vernüftige Lösung den Boxsport sicher zu machen ohne das man massiv die Regeln ändert. Das widerum würde den Sport zerstören. das einzige was wirklich helfen würde den Boxsport sicherer zu machen ist ihn abzuschaffen.

Und jeder Boxer weiß welches risiko er eingeht wenn er in den Ring steigt. Motorsport war ettliche Jahre viel gefährlicher, aber dort konnte man viel tun ohne das es den Sport wirklich kaputt machte. Umgebaute Strecken, auslaufzohnen, die Autos an sich wurden sicherer, die Leistung wurde beschnitten, etc, etc..

Aber welche Lösung solls für einen sport geben in welchem sich zwei Männer absichtlich verletzen und weh tun? 6 Runden Boxen und 6 Runden Schach dazwischen? Es wird sich nichts daran ändern und wenn doch geht der Sport den Bach runter.
 
Zuletzt bearbeitet:

Deontay

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
53.997
Punkte
113
Er ist für die Movements natürlich ziemlich hinderlich und kein Allheilmittel, ich frage mich nur folgendes: Wenn ich als Amateur schon ohne Kopfschutz boxe, was hält mich dann noch? Dann kann ich auch baldig den Gang ins Preisboxen wagen und versuchen etwas Geld abzugreifen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 16

Guest
Es is wie es is, es gibt keine vernüftige Lösung den Boxsport sicher zu machen ohne das man massiv die Regeln ändert. Das widerum würde den Sport zerstören. das einzige was wirklich helfen würde den Boxsport sicherer zu machen ist ihn abzuschaffen.

Und jeder Boxer weiß welches risiko er eingeht wenn er in den Ring steigt. Motorsport war ettliche Jahre viel gefährlicher, aber dort konnte man viel tun ohne das es den Sport wirklich kaputt machte. Umgebaute Strecken, auslaufzohnen, die Autos an sich wurden sicherer, die Leistung wurde beschnitten, etc, etc..

Aber welche Lösung solls für einen sport geben in welchem sich zwei Männer absichtlich verletzen und weh tun? 6 Runden Boxen und 6 Runden Schach dazwischen? Es wird sich nichts daran ändern und wenn doch geht der Sport den Bach runter.

mal völlig naiv gefragt: handschuhe ändern?
 

Krusher

Bankspieler
Beiträge
6.125
Punkte
113
Der Kopfschutz schützt nur vor Cuts.
Nicht vor Hirntraumas.

Eben. Bin mir sogar ziemlich sicher dass der Kopfschutz bei Profiboxern - vor allem bei Kämpfen die über sechs Runden gehen - die Sterbensrate/Hirnschäden um ein vielfaches erhöhen würden.
 

Lord Krachah

Bankspieler
Beiträge
11.514
Punkte
113
Gibt glaube ich sogar Studien dazu meine ich mal gelesen zu haben. Hab jetzt leider keine Zeit die zu ergoogeln.
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.362
Punkte
113
Wenn ich als Amateur schon ohne Kopfschutz boxe, was hält mich dann noch? Dann kann ich auch baldig den Gang ins Preisboxen wagen und versuchen etwas Geld abzugreifen.

Versteh den Zusammenhang nicht so ganz. Als guter Amateur kann man auch etwas Geld abgreifen. Ganz zu schweigen von den Erfahrungen und Lernmöglichkeiten. Sehe nicht, was das Geld mit dem Kopfschutz zu tun hat? :confuse:
 
G

Gelöschtes Mitglied 16

Guest
Also dass die Schlagwirkung abgeschwächt wird?

Nichts für mich.
Auf ein Boxen ohne KOs kann ich verzichten. So richtet sich der Sport selbst zu Grunde.

das ist die krux. wie du und andere in vorhergehenden voten schon richtig und treffend anklingen liessen: der sport würde wohl so verändert, dass er sich selbst zu grunde richtet.

mir persönlich wärs allerdings egal. ich brauch keinen ko, wäre mit einer "soft" variante auch happy, aber ich versteh das argument, keine frage.
 

speedclem

Bankspieler
Beiträge
6.438
Punkte
113
das ist die krux. wie du und andere in vorhergehenden voten schon richtig und treffend anklingen liessen: der sport würde wohl so verändert, dass er sich selbst zu grunde richtet.

mir persönlich wärs allerdings egal. ich brauch keinen ko, wäre mit einer "soft" variante auch happy, aber ich versteh das argument, keine frage.

dann bist du aber auch wieder im dilemma. kannste rundenlang kassieren...
 
G

Gelöschtes Mitglied 16

Guest
dann bist du aber auch wieder im dilemma. kannste rundenlang kassieren...

die änderungen, welche mir vorschwebten, wären ziemlich radikal und jenseits von "ausgereift". Gibt da noch viel "Luft nach oben". Ich würde z.B. auch bei einer gewissen Trefferdifferenz das Ding beenden. Bei krasser Ueberlegenheit wär bei mir so zwingend Schluss.

Allerdings geb ich gerne zu, dass meine Ueberlegungen für den Profisport nix taugen und den (Profi) Sport wohl zerstören würden. Zu meinen "Verbesserungen" steh ich schon, sehe aber ein, dass sie in der Praxis nix taugen. Das muss ich da leider zugeben.
 

speedclem

Bankspieler
Beiträge
6.438
Punkte
113
die änderungen, welche mir vorschwebten, wären ziemlich radikal und jenseits von "ausgereift". Gibt da noch viel "Luft nach oben". Ich würde z.B. auch bei einer gewissen Trefferdifferenz das Ding beenden. Bei krasser Ueberlegenheit wär bei mir so zwingend Schluss.

Allerdings geb ich gerne zu, dass meine Ueberlegungen für den Profisport nix taugen und den (Profi) Sport wohl zerstören würden. Zu meinen "Verbesserungen" steh ich schon, sehe aber ein, dass sie in der Praxis nix taugen. Das muss ich da leider zugeben.

schwer zu sagen. aber diese ****** todesfälle sind irgendwann nicht mehr tolerierbar
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Ich bleib beim Statment von oben:

An den Regeln ansich würd ich nichts ändern, weder an den Handschuhen noch sonst was.

Aber es ist sehr wohl ein gewaltiger Unterschied, ob der Ringrichter ein Taxifahrer/Busfahrer/Security Arbeiter oder ein Facharzt für Traumatologie ist!

Wer das in Frage stellt soll mir bitte erklären warum?
Ein Traumatologe hat ein Examen als Mediziner und behandelt Schwerverletzt die gerade mit dem Motorrad bzw. der Birne auf den Boden oder gegen einen Baum geknallt sind, die sehen anhand der Augen, Motorik etc. viel schneller ob da was passiert ist oder nicht.
Teddy Atlas hat das auch in seinem Podcast erwähnt. Es gibt sehr wohl Anzeichen wann es besser wär abzubrechen, bei Gutknecht und Dadashev z. B. wurde das einfach igonriert, auch bei Day hätte der Abbruch schneller kommen müssen, so wie der sich kurz vor dem fatalen Niederschlag bewegte, total komisch und neben der Spur.
 
Zuletzt bearbeitet:

thesweetscience

Bankspieler
Beiträge
1.347
Punkte
113
Gibt wohl mobile Gehirnscanner, die innerhalb von wenigen Sekunden Hirnblutungen erkennen können. Kosten wohl ne halbe Millionen Euro, aber sollte ne Überlegung wert sein in großen Kämpfen die 12 Runden gehen die Kämpfer nach harten Runden immer mal kurz durchzuchecken und gegebenenfalls abzubrechen. Desweiteren sollte das weigh in kurz vor dem Fight stattfinden. Durch das Dehydrieren um Gewicht zu machen nimmt die Flüssigkeit die das Hirn umgibt und es vor Stößen gegen die Schädeldecke schützt ab, wodurch das Gehirn quasi "auf dem trockenen" liegt und somit viel leichter gegen den Knochen klatscht und Schaden nimmt. Vielleicht könnte man auch die Rundenzahlen bei nicht so großen Kämpfen senken, und im Ausgleich dafür die Rundendauer erhöhen, damit dass Tempo der Fights nicht zu hoch wird und die Trefferzahl sinkt.
 

Harman

Bankspieler
Beiträge
8.701
Punkte
113
wie man es dreht und wendet Boxen ist rabiat, brutal und man spielt es nicht. Dragos anmerkung zu den Ringrichter find ich gut, aber das ist auch immer so ne Sache. Ich möchte keiner sein.. In leganday Nights Gatti vs Ward sprach Cappuccino ein paar Worte dazu. Kann mich aber nicht mehr richtig dran erinnern
 
T

thebody

Guest
Wenn man schon so schwere Verletzung mit Kopfschutz bekommen kann , was muss dann über die Bare Knuckles kämpfe sagen?
 
Oben