Heute abend startet der VfB die Operation Wiederaufstieg, dementsprechend ist es höchste Zeit für den neuen Thread.
Die letzten Monate verliefen, vorsichtig formuliert, extrem turbulent. Vor einem Jahr bereitete sich der VfB mit Trainer Tayfun Korkut, Sportdirektor Michael Reschke und Präsident Wolfgang Dietrich auf die neue Saison vor, um den Schwung einer sehr erfolgreichen Rückrunde in die neue Spielzeit mitzunehmen und vielleicht den nächsten Schritt in Richtung oberes Tabellendrittel zu machen. 12 Monate später ist keiner dieser Herren mehr im Amt, und die Stuttgarter müssen zum zweiten Mal binnen dreier Jahren mit der zweiten Etage des deutschen Fußballs Vorlieb nehmen. Es geht halt manchmal wirklich schnell im Fußball ...
... was auch Tayfun Korkut zur Kenntnis nehmen musste. Dass das Glück der Rückrunde 17/18 kaum Bestand haben würde, dürfte jedem Beobachter klar gewesen sein - aber eine derartige Talfahrt hatten sicher nicht viele auf dem Zettel. Die gewünschte spielerische Entwicklung stellte sich nie ein, überteuerte Einkäufe und in die Jahre gekommene große Namen konnten nicht überzeugen. Nach sieben Spielen war schließlich Schluss, und Markus Weinzierl wurde damit beauftragt, die Mannschaft aus dem Tabellenkeller zu führen. Auch das gelang leider nicht wirklich, von einem Vorstoß auf Platz 15 im Dezember abgesehen lag der VfB immer unter dem "Strich" und es war nur den noch schlechteren Mannschaften aus Hannover und Nürnberg zu verdanken, dass man sich überhaupt Hoffnungen auf einen Klassenerhalt machen konnte. Die längst überfällige Trennung von Weinzierl erfolgte, nachdem man am 30. Spieltag vom FC Augsburg mit 0:6 abgeschossen wurde. Unter Interimstrainer Nico Willig war schließlich ein Aufwärtstrend zu erkennen, aber es war letztlich zu spät, um den Gang in die Relegation noch zu verhindern. In dieser war man zwar klarer Favorit, doch nach einem 2:2 zuhause und einem 0:0 auswärts zog man gegen Union Berlin letztlich verdient den Kürzeren.
Und so stehen die Weichen in Stuttgart zwangsläufig auf Neuanfang. Mal wieder. Die Architekten dieses Neubeginns heißen in erster Linie Thomas Hitzlsperger, der im Februar die Geschicke als Sportvorstand übernahm und damit Michael Reschke ablöste, und Sven Mislintat, der im April überraschend als Sportdirektor dazustieß. Präsident Wolfgang Dietrich wehrte sich lange gegen massive Fanproteste und tat alles, um sich im Amt zu halten - doch nach einer Farce auf der Mitgliederversammlung, bei der kurz vor der Abstimmung über seine Abwahl die Technik versagte, sah er sich letztlich doch zum Rücktritt gezwungen, was von den VfB-Anhängern fast wie ein Meistertitel gefeiert wurde. Sein Nachfolger soll im Herbst gewählt werden. Als neuen Trainer bestellten Hitzlsperger und Mislintat noch vor der Relegation den 43-jährigen Tim Walter, der mit Holstein Kiel in der vergangenen Saison auf Platz 6 in der zweiten Liga gelandet war.
Natürlich tat sich auch im Kader einiges. Der Abgang von Benjamin Pavard zum FC Bayern stand schon im Winter fest, Ozan Kabak konnte den Verein aufgrund einer Ausstiegsklausel ebenfalls schon wieder verlassen. Timo Baumgartl wurde nach Eindhoven abgegeben, ebenso trennte man sich von Routiniers wie Christian Gentner, Ron-Robert Zieler, Dennis Aogo und Andreas Beck. Millionen-Flop Pablo Maffeo wurde nach Girona verliehen, Erik Thommy nach Düsseldorf. Insgesamt konnte der VfB über 65 Millionen Euro an Ablöse einnehmen und die Gehälter (vermutlich ) drastisch reduzieren, wodurch man die finanziellen Einbußen des Abstiegs einigermaßen kompensieren konnte. Die Verantwortlichen bezeichneten den Verein auf der Mitgliederversammlung zwar als "finanziell gesund", aber ein schneller Wiederaufstieg ist natürlich auch in dieser Hinsicht im Interesse aller Beteiligten.
Um das realisieren zu können, hat man sich auch entsprechend verstärkt: ganze 10 Neuverpflichtungen hat man bisher präsentieren können. Im Tor sollen Gregor Kobel (Leihe) und Fabian Bredlow um das Einserleiberl kämpfen, in der Abwehr verstärkte man sich mit Maxime Awoudja und Pascal Stenzel (Leihe). Im Mittelfeld sind Atakan Karazor, Philipp Klement und Mateo Klimowicz neu dabei, auf dem Flügel hat man sich mit Tanguy Coulibaly einen echten Rohdiamanten geschnappt. Den Angriff verstärkt Stand heute nur Hamadi Al Ghaddioui, weil sich der teuerste Sommereinkauf, Sasa Kalajdzic (2,5 Mio.), im Training leider das Knie komplett zerschossen hat und nun wohl für die gesamte Spielzeit ausfällt. Schade!
TOR: Gregor Kobel, Fabian Bredlow, Jens Grahl
INNENVERTEIDIGER: Marc-Oliver Kempff, Marcin Kaminski, Holger Badstuber, Maxime Awoudja
AUSSENVERTEIDIGER: Pascal Stenzel, Emiliano Insua, Borna Sosa
ZENTRALE MITTELFELDSPIELER: Santiago Ascacibar, Orel Mangala, Gonzalo Castro, Atakan Karazor
OFFENSIVE MITTELFELDSPIELER: Daniel Didavi, Mateo Klimowicz, Philipp Klement
FLÜGELSPIELER: Tanguy Coulibaly, Chadrac Akolo, Roberto Massimo
STÜRMER: Mario Gomez, Hamadi Al Ghaddioui, Nico Gonzalez, Anastasios Donis, Sasa Kalajdzic
Das ist, Stand heute, der Kader, mit dem man das Abenteuer zweite Liga in Angriff nimmt. Ein bisschen was wird sich sicher noch tun, zum Beispiel wird Donis schon länger mit einem Abgang in Verbindung gebracht und aus meiner Sicht ist Ascacibar auch viel zu gut für Liga 2. In puncto Neuzugänge hoffe ich weiter auf einen Rechtsverteidiger und weitere Unterstützung auf dem Flügel.
Nun denn, auf eine erfolgreiche Spielzeit und hoffentlich mehr Stabilität und Erfolg in der Zukunft
Die letzten Monate verliefen, vorsichtig formuliert, extrem turbulent. Vor einem Jahr bereitete sich der VfB mit Trainer Tayfun Korkut, Sportdirektor Michael Reschke und Präsident Wolfgang Dietrich auf die neue Saison vor, um den Schwung einer sehr erfolgreichen Rückrunde in die neue Spielzeit mitzunehmen und vielleicht den nächsten Schritt in Richtung oberes Tabellendrittel zu machen. 12 Monate später ist keiner dieser Herren mehr im Amt, und die Stuttgarter müssen zum zweiten Mal binnen dreier Jahren mit der zweiten Etage des deutschen Fußballs Vorlieb nehmen. Es geht halt manchmal wirklich schnell im Fußball ...
... was auch Tayfun Korkut zur Kenntnis nehmen musste. Dass das Glück der Rückrunde 17/18 kaum Bestand haben würde, dürfte jedem Beobachter klar gewesen sein - aber eine derartige Talfahrt hatten sicher nicht viele auf dem Zettel. Die gewünschte spielerische Entwicklung stellte sich nie ein, überteuerte Einkäufe und in die Jahre gekommene große Namen konnten nicht überzeugen. Nach sieben Spielen war schließlich Schluss, und Markus Weinzierl wurde damit beauftragt, die Mannschaft aus dem Tabellenkeller zu führen. Auch das gelang leider nicht wirklich, von einem Vorstoß auf Platz 15 im Dezember abgesehen lag der VfB immer unter dem "Strich" und es war nur den noch schlechteren Mannschaften aus Hannover und Nürnberg zu verdanken, dass man sich überhaupt Hoffnungen auf einen Klassenerhalt machen konnte. Die längst überfällige Trennung von Weinzierl erfolgte, nachdem man am 30. Spieltag vom FC Augsburg mit 0:6 abgeschossen wurde. Unter Interimstrainer Nico Willig war schließlich ein Aufwärtstrend zu erkennen, aber es war letztlich zu spät, um den Gang in die Relegation noch zu verhindern. In dieser war man zwar klarer Favorit, doch nach einem 2:2 zuhause und einem 0:0 auswärts zog man gegen Union Berlin letztlich verdient den Kürzeren.
Und so stehen die Weichen in Stuttgart zwangsläufig auf Neuanfang. Mal wieder. Die Architekten dieses Neubeginns heißen in erster Linie Thomas Hitzlsperger, der im Februar die Geschicke als Sportvorstand übernahm und damit Michael Reschke ablöste, und Sven Mislintat, der im April überraschend als Sportdirektor dazustieß. Präsident Wolfgang Dietrich wehrte sich lange gegen massive Fanproteste und tat alles, um sich im Amt zu halten - doch nach einer Farce auf der Mitgliederversammlung, bei der kurz vor der Abstimmung über seine Abwahl die Technik versagte, sah er sich letztlich doch zum Rücktritt gezwungen, was von den VfB-Anhängern fast wie ein Meistertitel gefeiert wurde. Sein Nachfolger soll im Herbst gewählt werden. Als neuen Trainer bestellten Hitzlsperger und Mislintat noch vor der Relegation den 43-jährigen Tim Walter, der mit Holstein Kiel in der vergangenen Saison auf Platz 6 in der zweiten Liga gelandet war.
Natürlich tat sich auch im Kader einiges. Der Abgang von Benjamin Pavard zum FC Bayern stand schon im Winter fest, Ozan Kabak konnte den Verein aufgrund einer Ausstiegsklausel ebenfalls schon wieder verlassen. Timo Baumgartl wurde nach Eindhoven abgegeben, ebenso trennte man sich von Routiniers wie Christian Gentner, Ron-Robert Zieler, Dennis Aogo und Andreas Beck. Millionen-Flop Pablo Maffeo wurde nach Girona verliehen, Erik Thommy nach Düsseldorf. Insgesamt konnte der VfB über 65 Millionen Euro an Ablöse einnehmen und die Gehälter (vermutlich ) drastisch reduzieren, wodurch man die finanziellen Einbußen des Abstiegs einigermaßen kompensieren konnte. Die Verantwortlichen bezeichneten den Verein auf der Mitgliederversammlung zwar als "finanziell gesund", aber ein schneller Wiederaufstieg ist natürlich auch in dieser Hinsicht im Interesse aller Beteiligten.
Um das realisieren zu können, hat man sich auch entsprechend verstärkt: ganze 10 Neuverpflichtungen hat man bisher präsentieren können. Im Tor sollen Gregor Kobel (Leihe) und Fabian Bredlow um das Einserleiberl kämpfen, in der Abwehr verstärkte man sich mit Maxime Awoudja und Pascal Stenzel (Leihe). Im Mittelfeld sind Atakan Karazor, Philipp Klement und Mateo Klimowicz neu dabei, auf dem Flügel hat man sich mit Tanguy Coulibaly einen echten Rohdiamanten geschnappt. Den Angriff verstärkt Stand heute nur Hamadi Al Ghaddioui, weil sich der teuerste Sommereinkauf, Sasa Kalajdzic (2,5 Mio.), im Training leider das Knie komplett zerschossen hat und nun wohl für die gesamte Spielzeit ausfällt. Schade!
TOR: Gregor Kobel, Fabian Bredlow, Jens Grahl
INNENVERTEIDIGER: Marc-Oliver Kempff, Marcin Kaminski, Holger Badstuber, Maxime Awoudja
AUSSENVERTEIDIGER: Pascal Stenzel, Emiliano Insua, Borna Sosa
ZENTRALE MITTELFELDSPIELER: Santiago Ascacibar, Orel Mangala, Gonzalo Castro, Atakan Karazor
OFFENSIVE MITTELFELDSPIELER: Daniel Didavi, Mateo Klimowicz, Philipp Klement
FLÜGELSPIELER: Tanguy Coulibaly, Chadrac Akolo, Roberto Massimo
STÜRMER: Mario Gomez, Hamadi Al Ghaddioui, Nico Gonzalez, Anastasios Donis, Sasa Kalajdzic
Das ist, Stand heute, der Kader, mit dem man das Abenteuer zweite Liga in Angriff nimmt. Ein bisschen was wird sich sicher noch tun, zum Beispiel wird Donis schon länger mit einem Abgang in Verbindung gebracht und aus meiner Sicht ist Ascacibar auch viel zu gut für Liga 2. In puncto Neuzugänge hoffe ich weiter auf einen Rechtsverteidiger und weitere Unterstützung auf dem Flügel.
Nun denn, auf eine erfolgreiche Spielzeit und hoffentlich mehr Stabilität und Erfolg in der Zukunft