So sehen Sieger aus
schalalala
So sehen Sieger aus
schaaaaaalalalala...
Was für ein Krimi. Ich hatte die zwei Stunden über einen ständigen Ruhepuls von 180 und war nach dem Sieg einfach nur noch glücklich und gelöst.
Verdient war der Sieg allemal, wenn auch Argentinien die spielbestimmende Mannschaft war. Durch Ballbesitz allein, hat eben noch kein Team ein Spiel gewonnen, man muss hin und wieder auch mal versuchen aufs Tor zu schießen.
Frings war der überragende Mann der 120 Minuten. Das war das beste Spiel was ich je von ihm gesehen habe, er war überall, hat gute Bälle gespielt und haufenweise Fehler (auch seinen eigenen) ausgebügelt. In der NM hat er mich eigentlich noch nie besonders überzeugt und ich hielt ihn bis zu dieser WM für locker ersetzbar. Da sieht man einfach, dass ich von Fußball keine Ahnung habe
Friedrich hat sein bestes Spiel bei diesem Turnier gemacht, aufopferungsvoll gekämpft und auch nach vorne klappte diesmal mehr. Trotzdem war auch diesmal nicht alles Gold was glänzte und er hatte einige unsichere Wackler in seinem Spiel.
Probleme hatte diesmal Lahm, der die ganze Spielzeit über ungewohnt nervös wirkte und sich einige Stellungs und Abspielfehler leistete. Trotzdem bekam er Maxi Rodriguez ganz gut in den Griff, der ja auch nicht so groß aufspielen konnte, wie in den vorherigen Spielen. Durch die abermals schwache Vorstellung von Schweini kam damit allerdings nicht viel Gefahr über Links auf, obwohl die rechte Abwehrseite Argentiniens doch deren Achillesferse sein sollte.
Im Sturm lief eigentlich nicht besonders viel zusammen, auch weil sowohl Klose, als auch Poldi häufig auf sich allein gestellt waren und von den Gauchos durch schnelles Draufgehen zu Abspielfehlern gezwungen wurden, nie dazu kamen, miteinander zu kombinieren. Ayala muss man da besonders hervorheben, der hat da hinten nichts anbrennen lassen. Umso schöner, dass Miro dann endlich sein Tor in einem Ko-Spiel gemacht hat, gegen einen großen Gegner und mal wieder mit dem Kopf - und wie unglaublich wichtig dieser Treffer war. Danke.
Borowski, der für Schweini in die Partie kam, gefiel mir eigentlich nicht besonders. Er versuchte zwar einiges, jedoch gelang wenig und er fiel durch einige ungenaue Abspiele auf. Allerdings bleibt am Ende das Bild, wie herrlich er die Flanke von Ballack mit dem Kopf für Miro verlängerte und auch der versenkte Elfmeter.
Was war mit Micheal Ballack los? Zunächst einmal wohl dasselbe, wie mit Riquelme. Man stand ihm gehörig auf den Füßen, attackierte ihn heftig und nahm ihn somit ganz gut aus dem Spiel. Wer jetzt aber das alte Ballack-versteckt-sich-gegen-die-Großen-Lied anstimmt, liegt weit daneben. Er hat immer wieder die Bälle gefordert, nie aufgesteckt und ja auch zur Halbzeit die meisten Ballkontakte gehabt. Es kam eben nur wenig dabei rum, was aber in erster Linie daran lag, dass der Gegner nichts zuließ und die Deutschen eher auf ihre Positionstreue acht gaben, als sich mal gescheit freizulaufen.
Ballack hatte auch die beiden besten deutschen Torchancen. Den hervorragend von Schneider aufgelegten Kopfball in Halbzeit eins und den Volleyversuch mit Links nach der Unsicherheit von Abbondanzieri, bei dem er den Ball leider nicht voll erwischte und Ayala (?) anschoss. Überhaupt waren die Duelle mit Ayala ganz brisante. Dem sah er sich bei eigenen Ecken und Freistößen nämlich vornehmlich gegenüber und der ist ein ganz harter Hund. Es gab ja auch ne kleine Schubserei zwischen den Beiden, wo wohl auch das ein oder andere nette Wort gefallen ist. Vielleicht auch ein Zeichen für die Mannschaft - einem Effenberg wäre es zumindest so ausgelegt worden.
In der Nachspielzeit war Ballack dann schon völlig am Ende, körperlich, aber steckte nicht vollends auf, auch wenn er zwei ganz gefährliche Aktionen für den Gegner durch Ballverluste einleitete. Als Argentinien dann allerdings abermals anzog, um ein Elfmeterschießen zu verhindern, war Ballack der Turm in der Schlacht, der zumindest noch die Luftduelle für sich entscheiden konnte.
Und dann dieser Elfmeter. Erst humpelt er zum Elferpunkt, und dann wuchtet er die Pille in die Maschen, wie es sich für einen Kapitän, einen Leader gehört.
Er hat nicht gut gespielt, aber er hart sich weißgott nicht versteckt, wer das behauptet, betreibt Stimmungsmache.
Jetzt habe ich soviel geschrieben, dass ich über den beherzten Odonkor nur soviel sage: Ein Glück hat mich Klinsmann nicht angerufen und gefragt, ob er den Forrest mitnehmen soll. Ich hätte nein gesagt und einen großen Trumpf der NM verspielt. Was für ein Boost fürs Team, jedesmal, wenn er zum Einsatz kommt.
Der Held des Abends ist dann Lehmann, der nicht nur zwei Elfmeter hielt, sondern auch während der Spielzeit eine Weltklasseparade ablieferte. Auch wenn es eh passives Abseit gewesen wär, hätte ein (wenn auch nicht gegebenes) Tor, der eigenen Mannschaft Sicherheit genommen. So wussten Merte und Co, wenn sie mal ein Duell verlieren, ist da hinten noch immer der Jens. Toll auch die Szene, als er bei einem Freistoß der Gauchos aus dem Halbfeld, die eigene Abwehr nach vorne schiebt und dafür sorgt, dass sie ihm nicht den Strafraum zustellen.
Danke Jürgen, Joachim und Urs, den Strippenziehern im Hintergrund gebührt ganz besonderer Dank, dafür das man die bisher beste Mannschaft in diesem Turnier am Ende doch noch knapp bezwingen konnte.
Honorably mentioned: Oliver Kahn, aufgrund der tollen Aktion vor dem Elfmeterschießen. Und bevor da gleich schon wieder Diskussion aufbrechen, ob er das für sich oder das Team getan hat, und ob es ernst gemeint war... Das ist doch sowas von ******egal. Wichtig ist, das es auf Fans und Mannschaft einen sehr positiven Effekt hatte!
schalalala
So sehen Sieger aus
schaaaaaalalalala...
Was für ein Krimi. Ich hatte die zwei Stunden über einen ständigen Ruhepuls von 180 und war nach dem Sieg einfach nur noch glücklich und gelöst.
Verdient war der Sieg allemal, wenn auch Argentinien die spielbestimmende Mannschaft war. Durch Ballbesitz allein, hat eben noch kein Team ein Spiel gewonnen, man muss hin und wieder auch mal versuchen aufs Tor zu schießen.
Frings war der überragende Mann der 120 Minuten. Das war das beste Spiel was ich je von ihm gesehen habe, er war überall, hat gute Bälle gespielt und haufenweise Fehler (auch seinen eigenen) ausgebügelt. In der NM hat er mich eigentlich noch nie besonders überzeugt und ich hielt ihn bis zu dieser WM für locker ersetzbar. Da sieht man einfach, dass ich von Fußball keine Ahnung habe
Friedrich hat sein bestes Spiel bei diesem Turnier gemacht, aufopferungsvoll gekämpft und auch nach vorne klappte diesmal mehr. Trotzdem war auch diesmal nicht alles Gold was glänzte und er hatte einige unsichere Wackler in seinem Spiel.
Probleme hatte diesmal Lahm, der die ganze Spielzeit über ungewohnt nervös wirkte und sich einige Stellungs und Abspielfehler leistete. Trotzdem bekam er Maxi Rodriguez ganz gut in den Griff, der ja auch nicht so groß aufspielen konnte, wie in den vorherigen Spielen. Durch die abermals schwache Vorstellung von Schweini kam damit allerdings nicht viel Gefahr über Links auf, obwohl die rechte Abwehrseite Argentiniens doch deren Achillesferse sein sollte.
Im Sturm lief eigentlich nicht besonders viel zusammen, auch weil sowohl Klose, als auch Poldi häufig auf sich allein gestellt waren und von den Gauchos durch schnelles Draufgehen zu Abspielfehlern gezwungen wurden, nie dazu kamen, miteinander zu kombinieren. Ayala muss man da besonders hervorheben, der hat da hinten nichts anbrennen lassen. Umso schöner, dass Miro dann endlich sein Tor in einem Ko-Spiel gemacht hat, gegen einen großen Gegner und mal wieder mit dem Kopf - und wie unglaublich wichtig dieser Treffer war. Danke.
Borowski, der für Schweini in die Partie kam, gefiel mir eigentlich nicht besonders. Er versuchte zwar einiges, jedoch gelang wenig und er fiel durch einige ungenaue Abspiele auf. Allerdings bleibt am Ende das Bild, wie herrlich er die Flanke von Ballack mit dem Kopf für Miro verlängerte und auch der versenkte Elfmeter.
Was war mit Micheal Ballack los? Zunächst einmal wohl dasselbe, wie mit Riquelme. Man stand ihm gehörig auf den Füßen, attackierte ihn heftig und nahm ihn somit ganz gut aus dem Spiel. Wer jetzt aber das alte Ballack-versteckt-sich-gegen-die-Großen-Lied anstimmt, liegt weit daneben. Er hat immer wieder die Bälle gefordert, nie aufgesteckt und ja auch zur Halbzeit die meisten Ballkontakte gehabt. Es kam eben nur wenig dabei rum, was aber in erster Linie daran lag, dass der Gegner nichts zuließ und die Deutschen eher auf ihre Positionstreue acht gaben, als sich mal gescheit freizulaufen.
Ballack hatte auch die beiden besten deutschen Torchancen. Den hervorragend von Schneider aufgelegten Kopfball in Halbzeit eins und den Volleyversuch mit Links nach der Unsicherheit von Abbondanzieri, bei dem er den Ball leider nicht voll erwischte und Ayala (?) anschoss. Überhaupt waren die Duelle mit Ayala ganz brisante. Dem sah er sich bei eigenen Ecken und Freistößen nämlich vornehmlich gegenüber und der ist ein ganz harter Hund. Es gab ja auch ne kleine Schubserei zwischen den Beiden, wo wohl auch das ein oder andere nette Wort gefallen ist. Vielleicht auch ein Zeichen für die Mannschaft - einem Effenberg wäre es zumindest so ausgelegt worden.
In der Nachspielzeit war Ballack dann schon völlig am Ende, körperlich, aber steckte nicht vollends auf, auch wenn er zwei ganz gefährliche Aktionen für den Gegner durch Ballverluste einleitete. Als Argentinien dann allerdings abermals anzog, um ein Elfmeterschießen zu verhindern, war Ballack der Turm in der Schlacht, der zumindest noch die Luftduelle für sich entscheiden konnte.
Und dann dieser Elfmeter. Erst humpelt er zum Elferpunkt, und dann wuchtet er die Pille in die Maschen, wie es sich für einen Kapitän, einen Leader gehört.
Er hat nicht gut gespielt, aber er hart sich weißgott nicht versteckt, wer das behauptet, betreibt Stimmungsmache.
Jetzt habe ich soviel geschrieben, dass ich über den beherzten Odonkor nur soviel sage: Ein Glück hat mich Klinsmann nicht angerufen und gefragt, ob er den Forrest mitnehmen soll. Ich hätte nein gesagt und einen großen Trumpf der NM verspielt. Was für ein Boost fürs Team, jedesmal, wenn er zum Einsatz kommt.
Der Held des Abends ist dann Lehmann, der nicht nur zwei Elfmeter hielt, sondern auch während der Spielzeit eine Weltklasseparade ablieferte. Auch wenn es eh passives Abseit gewesen wär, hätte ein (wenn auch nicht gegebenes) Tor, der eigenen Mannschaft Sicherheit genommen. So wussten Merte und Co, wenn sie mal ein Duell verlieren, ist da hinten noch immer der Jens. Toll auch die Szene, als er bei einem Freistoß der Gauchos aus dem Halbfeld, die eigene Abwehr nach vorne schiebt und dafür sorgt, dass sie ihm nicht den Strafraum zustellen.
Danke Jürgen, Joachim und Urs, den Strippenziehern im Hintergrund gebührt ganz besonderer Dank, dafür das man die bisher beste Mannschaft in diesem Turnier am Ende doch noch knapp bezwingen konnte.
Honorably mentioned: Oliver Kahn, aufgrund der tollen Aktion vor dem Elfmeterschießen. Und bevor da gleich schon wieder Diskussion aufbrechen, ob er das für sich oder das Team getan hat, und ob es ernst gemeint war... Das ist doch sowas von ******egal. Wichtig ist, das es auf Fans und Mannschaft einen sehr positiven Effekt hatte!