Die Situation mit Williams war im ersten Moment eine normale Basketballaktion für den Rebound. Erste Aktion aus meiner Sicht damit abgeschlossen. Beim runtergehen drückt bzw. stumpt er Klassen eindeutig nach unten. Ich sehe da sehr viel Frust und ein bewusstes handeln! Klassen kommt aus der Luft und hat keine Chance mehr einzuwirken. Demtsprechend sieht es für mich sogar etwas nach einem Wrestling Move aus, weil er platt auf den Boden knallt.
Die Schiedsrichter haben vorher zwei U‘s gepfiffen und effektiv muss man sich meiner Meinung nach an der Linie entlang ausrichten.
1. Foul von Zac an Jallow. Jallow bewegt sich sogar noch in die Laufrichtung. Für ein U für mich zu wenig. Die Kommentatoren haben sogar von einem No Call gesprochen. Lieber Herr Reiter: Bei der Analyse live in der Halle haben Sie nicht einmal kommentiert, ob Jallow eine aktive Rolle einnimmt. Zur Bewertung des Fouls gehört das eindeutig dazu.
2. von Jallow an Zac. Normale Aktion die unglücklich endet. Harter kopftreffer, U ist für mich vertretbar, mit dem vorherigen Pfiff ein Muss. Ansonsten ein kurzes Gespräch mit beiden und gut ist es.
Wenn Benni Barth im vorherigen Spiel über den Kontext argumentiert und das D dadurch nicht gegeben sieht, dann muss der Kontext hier zwingend auch berücksichtigt werden und dann sprechen wir hier eindeutig von einem disqualifizierenden Foul. Die Situation ist nicht aus dem Affekt heraus. Klassen kann sie nicht vermeiden. Übertriebene Härte ist gegeben, weil das Foul bereits geahndet wurde.
Ich finde das sind schöne Beispiele, wie die Schiedsrichter sich selbst in die missliche Lage bringen, dass sie Entscheidungen erklären müssen und sie dann nochmal genauer analysiert werden. Die Entscheidungen auf dem Feld sind auf den ersten Blick vertretbar. Wenn man sich die Bilder aber nochmal anschaut, dann wirkt es aber so, dass man gezielt nach Bestätigung sucht, was im ersten Moment erstmal menschlich ist. Als Schiedsrichter muss einem das in dem Moment aber bewusst sein, dass man dem automatischen Denkfehler entgegen wirken kann und die Situation vollständig beurteilt.
Was im Anschluss auf die Entscheidungen passiert, das kann niemand sagen. Aber das ist Sport und die Aufgabe der Akteure das zu beeinflussen und nicht die der Schiedsrichter für Fairness zu sorgen sondern für Gerechtigkeit.