ich kann mich nur wiederholen: Den Sportlern bleibt in vielen Fällen nichts anderes mehr übrig. Und es ist ihnen herzlich egal ob die Hälfte der Weltbevölkerung nicht an ihre Leistung glaubt, die andere Hälfte tut es schon. Solange sich sich dadurch ein Leben in Reichtum finanzieren können, werden sie alles mögliche tun, um dies zu ermöglichen.
Den Sportlern mache ich auch keinen großen Vorwurf - die meisten würden auch in ihrem eigenen beruflichen Leben solche Vorteile nutzen, wenn man sich einreden kann, dass es auch alle anderen machen und die anderen ja sowieso keinen ernsten Schaden dadurch davontragen. Wenn sich ein Athlet selbst Mittel reinpfeift, tut er damit ja niemandem direkt weh - er läuft ja schließlich nur schneller über eine Kunststoffbahn.
Vorwürfe mache ich allenfalls der Hälfte, die an die sauberen Leistungen glauben will und die Hälfte, die eben den Dopingverdacht hat, heftig kritisiert, obwohl sowohl die Logik als auch die Erfahrung der letzten Jahrzehnte gezeigt haben, dass dieser allzuoft bestätigt wird. Da kommt man gewiss wieder mit der Unschuldsvermutungsregel, aber im Alltag hält man eine Schuld doch auch bei jedem für möglich, dessen Unschuld in der Sache noch nicht bewiesen ist. Wir sind ja nicht das Strafgericht, und nur weil ich vermute, dass die Athleten mit überwältigender Mehrheit nicht sauber sind, haben sie dadurch keinen Nachteil: Sie laufen weiter, bis sie vielleicht doch auffliegen, und bestreiten damit ihren Lebensunterhalt. Kein Grund also, sich über meinen Verdacht aufzuregen.
Kommt darauf an. Es gibt nunmal Mittel, die nur sehr kurze Zeit nach der Einnahme noch nachweisbar sind, aber danach noch über Wochen ihre Wirkung haben. Der genaue Zeitpunkt der Kontrolle ist also hier sehr entscheidend. Einige Mittel, die den körpereigenen Stoffen zu gleich sind, um sie mit heutigen Geräten überhaupt als künstlich identifizieren zu können, kann man erst gar nicht nachweisen. Eigenblut (dessen Wirkung man im gewissen Umfang auch anders erzielen kann, wie z.B. durch Höhentraining - solange man da natürliche Grenzen nicht weit überschreitet, fällt es nicht auf) etc. ebenfalls nicht - das ist von einem selbst produziert und nur nachher wieder künstlich erneut hinzugefügt.Wenn jemand unschuldig ist, kann er dies ohne Probleme beweisen. Einfach mal testen lassen ein paar Wochen VOR einem Wettkampf - wo ist das Problem?
Wenn man da nicht rein zufällig irgendwo die Medikamentenschachtel oder den Blutbeutel findet und eindeutig dem Doper zuordnen kann, kann er sich testen lassen, bis die Kontrolleure entnervt aufgeben - es wird ihm nichts nachgewiesen werden können.