sicher nicht. Nur was will man machen? Man kann es nicht ändern. Solange ein Erfolg in solchen Disziplinen über Prestige, Werbeverträge und sonstiges entscheidet, wird immer gedopt werden. Findet euch damit ab und lasst euren Frust nicht an den Leuten aus, die das nötige Talent haben, diverse Erfolge zu feiern.
Aber ich werde unter solchen Voraussetzungen auch nicht davon ausgehen, dass ein Athlet wegen der jetzt erzielten Zeiten/Weiten der beste aller Zeiten sei.
Sicherlich haben auch schon die Athleten der 1960er ganz andere Voraussetzungen gehabt als die in den 1920ern: Selbst ohne die Entwicklung in der Medizin gab es schließlich die bessere Ernährung und die Technikentwicklung, die sehr entscheidend ist - man kann so heute ganz bestimmt nicht die erzielten Höhen im Stabhochsprung mit denen von früher vergleichen, wenn der eine einen fiberglasverstärkten Stab benutzt, der selbst dann noch meistens hält, wenn der vom anderen früher benutzte Bambusstab zu 100% gebrochen wäre, ebenso wie man im Hochsprung die Leistungen nicht vergleichen darf, wenn der eine sich in eine 1m dicke Schaumstoffmatte fallen lassen kann, während der frühere Athlet sich bei einem Fosbury-Flop beim Auftreffen in der Sandgrube das Rückgrat gebrochen hätte.
Aber zumindest hatten diese Sportler vom eigenen Körper ausgehend die gleichen Außenbedingungen wie alle ihre Zeitgenossen - da entschied in erster Linie das eigene körperliche Leistungsvermögen (ja, die Natur ist unfair, aber man darf sich auch nicht darüber beschweren, dass der eine Mensch für den einen Beruf besser geeignet ist als ein anderer - dies ist eben Naturgesetz) und der Fleiß, sich im Training die optimale Technik etc. anzueignen.
Durch Doping weiß man leider nicht, wie groß der Anteil von Talent, Training, Tagesform oder Chemie jeweils ist. Da kann dann auch ein weniger talentierter Mann wie Tim Montgomery (laut Aussage von Angel Hereida 3 Nanogramm Testosteron im Milliliter Blut im Vergleich zu 9 Nanogramm bei Maurice Green) Defizite wettmachen. Wenn er durch das Doping nur aufgeschlossen hätte und den Sieg nur durchs Training erlangt hätte, na gut, aber unterm Strich bleibt zu oft der Verdacht, dass die bessere Apotheke gewonnen hat.
Und das ist für mich kein Sport mehr.
Nur welche Athleten auf diesem Niveau sind das schon?
So wie es Menschen gibt, die auf natürlichem Wege 2,30m groß werden im Vergleich zu anderen, die eben nur Durchschnittsgröße erreichen, wird es bestimmt auch Naturfreaks geben, die zu großen Leistungen auch ohne Nachhilfe in der Lage sind, aber diese sind extremst selten. Und die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein solcher ausgerechnet für die passende Disziplin entschieden hat und alleine mit optimalen Training seine gedopte Konkurrenz besiegt, ist angesichts des medizinischen Niveaus, das inzwischen erreicht ist, nochmal geringer. Also ist bei mir der Verdacht, dass man es mit einem gedopten Athleten zu tun hat, natürlich unendlich viel größer als der Glaube an einen "Freak".
Simple Frage: wie sollen Phelps, Bolt und sonstigen Verdächtigen je beweisen, dass sie nicht dopen? Besteht da überhaupt irgendeine Chance, oder sind sie jetzt alle auf Ewigkeiten verurteilt?
Die besteht kaum, und ich kann mich deswegen mehr über die gebrachten Leistungen freuen wie ich es als naives Kind noch konnte. Spielt aber auch keine Rolle, weil es mir am Ende auch nicht wichtig ist, wie schnell irgendein mir fremder Mensch läuft. Es ist Unterhaltung, mehr nicht.
Sich unabhängingen Tests unterziehen, die unangemeldet und zu jedem denkbaren Zeitpunkt stattfinden können. Doch das würden sie nie tun. Aus gutem Grund.
Wenn ich Usein Bolt wäre würde ich das machen. Warum denkt ihr macht es er es nicht?
Dafür müsstest du die kompletten 24 Stunden pro Tag im Glaskäfig leben - erstens ist das nicht mehr lebenswert, und zweitens werden sich immer noch Leute finden, welche die Integrität der Kontrolleure anzweifeln könnten.