Die Abschlussprüfung(en) waren bei mir relativ entspannt. Vier Monate vorher jeden Tag 5-6 Stunden ranklotzen haben gereicht, um das ganze sehr ordentlich über die Bühne zu bringen. Ein Horror war aber die Magisterarbeit (Ja, ich bin alt). Hatte mich mit dem Forschungsziel maßlos übernommen, wollte aber nach mehreren hundert Stunden Arbeit, die ich reingesteckt hatte, nicht mehr das Thema wechseln. Allein die Recherche, Einrordnung und Auswertung des Materials hat vier der sechs Monate aufgefressen. Hatte den Theorie-Part glücklicherweise schon "vorgeschrieben", weil ich mir sicher war, dass mein Thema durchgeht. Sonst hät ich das nie im Leben gepackt. Am Abend vor der Abgabe war der letzte Punkt gesetzt. Die Nacht mit Korrekturlesen verbracht, am Morgen zum Binden gestolpert, 100 Kilometer zum Studienort gedüst und das Ding eine halbe Stunde bevor das Dekanat schliesst, abgegeben.
Das Gefühl, schlaftrunken in die Unikneipe zu wanken, mit debilem Grinsen ein Weizenbier zu trinken und diesem Höllenpfuhl mit einem "**** dich, Uni Trier, für immer" den Rücken zu kehren, war unvergleichlich.
Lohnt sich also wirklich, auf der Zielgeraden nochmal Kette zu geben. Und mit ein bisschen Abstand kommt dir die Zeit gar nicht mehr so schlimm vor.