Das Ende von "Beautiful South" bekam hierzulande vor 7 Jahren kaum jemand mit...zu Recht, weil das am Ende fürchterlich belangloser Altherrenpop war. Genaugenommen war alles nach dem Ausstieg von Jacqui Abbott 7 Jahre zuvor Mist. Paul Heaton (Housemartins-Ikone) brachte danach ein paar sehr skurrile und sehr erfolglos Projekte auf den Weg und soff sich zu (ok, das macht er seit 30 Jahren).
Diesen Sommer aber erschien:
Paul Heaton & Jacqui Abbot : "What have we become?" . Ein Duettalbum sozusagen out of the blue and back to form. 16 urbritische Popsongs über Linksaußen-Klassenkampf, desaströse Beziehungen und hemmungslosen Alkoholsimus, wie in den guten alten Zeiten. Nicht weit weg von Beautiful South, etwas direkter und gitarrenlastiger (was gut ist) - vor allem aber zeigen Heaton und Abbott, was für unendlich tolle und ausdrucksstarke Sänger sie sind. Was für
geile Stimmen, da kommen die Jungspunde im Leben nicht mit.
Das Ganze zahlt sich aus: Platz 3 in den UK-Albumcharts, die Briten wissen halt, was gut ist (Madness und Elvis Costello schaffen ja auch immer wieder die Top 10, während hier die Onkelz-Reuniontour abgefeiert wird...soviel zur Kulturnation D).
Hier der Album Opener "Mpulding of a fool" in drei Versionen:
Live at Ken Bruce
Unplugged at Glastonbury
Studioversion
Dazu eine "neue" Band namens Indianapolis Jones. Ist so ne Art Atlanta Supergroup-Brainchild von Nicholas Niespodziani (von der sehr lustigen 70s/80s Hair-Glam-Sleazemetal ...ähmm.. "Hommage" Limozeen) und einem meiner Lieblingsbassisten/Songwriter Tim Smith (Jellyfish/Sheryl Crow/Noel Gallagher). Ganz neues, erstes Album - ist recht viel 70s Psychedelic und T.Rex-Glam drin, aber auch 80er Dandy-Pop a la Haircut 100/Aztec Camera/Tears for Fears der 80er. Kein großer Wurf, aber schon sehr nett - mir gefällt's.
Zumindest die Single könnte auch dem Gegen gefallen, denke ich.
Not ghosts yet