Ich rege mich gar nicht mehr so oft auf, über doofe Sprache - es nützt ja nix. Und manchmal geht das auch wieder weg.
Meine Tochter hatte sich in einer schlimmen pubertären Phase dieses dämliche "schüüüsch" ( =
Çüş ) angeeignet, für irgendwas krasses. Das hat mich eine Zeitlang genervt, ist aber lange her und das ging auch wieder weg.
Bei meinem Ältesten fand ich sein "Hau rein!" beim jeweiligen Abschied zur jeweiligen Arbeit immer doof. Dafür hätte ich ihm jedesmal eine reinhauen können.
Oder wenn zwei pubertierende
Mädels so miteinander reden: "Ey, isch kann Dir sagen,
Alter.... isch schwör!"
Aber Schwamm drüber. Manches ist ja auch ganz witzig.
Weit ärgerlicher finde ich die weiterhin zunehmende "offizielle" Verhauptwortung der Sprache. In allen Medien.
Dieses Schwafeldeutsch kann ich seit langem nicht ausstehen und aus Protest verzichte ich seit Jahren in jedem meiner schriftlichen Texte (dienstlich und privat) auf -heit oder -keit.
Und habe über den kompletten schriftlichen Boykott festgestellt, dass ich mich darüber sogar knapper und prägnanter ausdrücken kann.
In der dienstlichen Doku geht ein "Befinden" schneller, als das Adjektiv "Befindlich" zu einem Haupwort hochzujazzen.
Die Verhauptwortung der Gesellschaft schreitet derweil immer weiter fort. (Aluhut-verschwörung!
)
Es ergibt keinen höheren Sinn, wenn man diesen weitschweifig zu einem sinnhaftigen Haupwort aufbrezelt.