Oh ... ich mag Historie ... mal zurück blicken.
Ab ca. 1999:
Der Weg in dieses Internet war für uns alle Neuland. Keiner wusste so recht die das geht, was man dort machen kann ... und wo man überhaupt etwas findet. Das Verlagshaus der hiesigen Tageszeitung bot in Kooperation mit irgendwem (keine Ahnung mehr genau, wie da die Zusammenhänge waren) den sagenumwobenen Internetzugang ("NordWestNet" hieß das Produkt) an, welchen man in den eigenen Zeitungen bewarb.
Nachdem der Antrag auf postalischem Weg eingereicht war, bekam man einen dicken Batzen ausgedruckter Seiten, welche erklärten, wie man eine DFÜ-Verbindung unter Windows 95 oder Windows 98 einrichtet. Ja liebe Kinder ... damals hat der Opa mehrere Stunden wenn nicht gar Tage vor dem Rechner gesessen, bis das alles funktionierte. Irgendwann waren die Zugangsdaten eingegeben und der POP3-Abruf der 5 mitbestellten E-Mail-Adressen eingerichtet.
Für einen Schnäppchen-Preis von 6 Pfennig pro Minute ging es ins Internet. 64kBit/s gab die Single-ISDN-Verbindung in der Spitze her. Auf ausgedruckten Tabellen haben wir - wie ein Fahrtenbuch - notiert wer wann im Internet war, so dass später in der Telefonabrechnung geguckt werden konnte, wer wann was zu bezahlen hat.
Da wird einem natürlich irgendwann klar, dass ne längere "Sitzung" ganz schön ins Geld gehen kann. Meine Schwester kam daher gerne mal erst spät von der Fachhochschule nach Hause, weil sie noch Stundenlang im PC-Pool oder am Rechner des Fachschaftsrates am Chatten war ... das war natürlich günstiger als zuhause. Zwei Mal hat sie einen Kumpel und mich mit nach Emden genommen. Wir zwei kleinen Jungs saßen zwischen diversen Studenten im PC-Pool und haben stundenlang im Internet gestöbert. Faszinierend.
Ab und an sind wir zum Surfen extra in die Stadtbibliothek gegangen. Dort gab es einen Rechner, den man kostenlos für eine Stunde in der Woche nutzen konnte. Der war natürlich beliebt.
Irgendwann kam man dann doch mal auf den Trichter, dass es noch diverse andere Call-by-Call-Anbieter nicht nur für das Telefon, sondern auch für das Internet gibt bzw. gab. Fragt man sich heute durch eine Gruppe 40-jähriger gibt es scheinbar ganze Fraktionen von ehemaligen teltarif.de-Discountsurfer- und web.de-Smartsurfer-Nutzern.
Eigentlich war ich der einzige der das genutzt hat. Meine Schwester war eh irgendwann ausgezogen, mein Bruder damit beschäftigt Mädchen mit seinem Gitarrenspiel zu beeindrucken und meiner einer guckte wo er günstig surfen kann. Manchmal gab es ja auch ein bisserl Webspace dazu. Die 5MB bei NordWestNet reichten eh nur mehr knapp für die Bilder, die ich in eBay-Anzeigen per html-code einband. Stolze 50MB gab es bei Tiscali. Und noch ne E-Mail-Adresse. Von NGI hatte ich irgendwann auch noch n e-Mail-Konto.
Apropos 40-jähriger ... viele von denen hatten oder haben entweder ein GMX-Konto oder ein Web.de-Konto. Manche waren früher bei Yahoo. Manche sind später zu Googlemail gewechselt. Ein paar geben zu, dass sie mal hauptsächlich ihre AOL-Adresse genutzt haben. Hotmail scheint niemand mehr zu nutzen.
Aufgrund von Mundpropaganda war ich irgendwann bei GMX angemeldet von meiner NordWestNet-E-Mail-Adresse dorthin gewechselt. Schließlich konnte man bei GMX überall seine Mails abrufen. Bei NWN nur dort, wo man den POP3-Abruf eingerichtet hatte. Und dann konnte man die Mails auch auf keinem anderen Rechner abrufen. IMAP wäre damals noch ein Traum gewesen.
GMX verlangte damals keine Angabe einer Heimatadresse. PayPal jedoch schon ... und akzeptierte damals ein GMX-Konto nicht als E-Mail-Adresse für das PayPal-Konto. Aus diesem Grund nutze ich heute weiterhin meine uraltes Arcor-E-Mail-Konto aus Call-by-Call-Zeiten von vor gut 20 Jahren.
Klar ... ISDN war irgendwann nicht mehr so richtig geil. Eine 100MB-Software (Freeware, Demos ... ) mit - wenn's gut läuft - 8kB/s runterladen ... da glotzt man schonmal 4 Stunden lang auf den Download-Balken.
Andererseits, mit etwa 45ms hatte man nen passablen Ping, den sich manch DSL1000-Nutzer ohne Fastpath nur wünschen konnte. Ja liebe Kinder ... wir haben damals Geld bezahlt, um bestimmte Technik (Interleaving) abschalten zu lassen.
Vorteil Internet via ISDN: Es funktionierte eigentlich immer. Und war irgendein Call-by-Call-Anbieter aus irgendeinem Grund nicht erreichbar, dann halt ein anderer.
Nachteil waren halt die Kosten. ISDN-Flatrates waren nicht lange auf dem Markt. Irgendwann hat man auch mal die AOL-CDs ausprobiert und die 30 oder gar 50 Gratis-Stunden runter gesurft ... war aber arschlahm die Verbindung und der Ping bei AOL ging über 300ms. Da kann man gleich auf australischen Servern spielen...
2003:
Irgendwann zieht auch das letzte Kind mal aus und versucht sich in einer anderen Stadt an einem höheren Abschluss. Wer erstmal alleine wohnt, der braucht kein ISDN ... dem reicht auch die einfache Analog-Leitung aus der TAE-Dose. Kostet ja auch weniger. Das 56k-Modem gibt es auch als PCI-Steckkarte und macht schöne Geräusche. Die 56kBit hat man selten gehabt ... und der Ping war auch eher Scheíße.
2004:
Aus der Single-Rumpelbude wird eine WG und der Mitbewohner weiß "Wir brauchen DSL". Hat er ja auch durchaus recht.
Und wir haben Glück. Denn große Teile von Dresden haben Glasfaser ... und da ist nichts mit DSL. Manche Stadtteile bieten nur das (vergleichsweise teure) Powerline-DSL an. Dresden-Strießen war, glaube ich, die letzte Ecke in Deutschland, wo man noch DSL aus der Steckdose bekommen konnte. Manch Kumpel an der Uni (man tauscht sich ja aus) freuen sich über ihre schnelle LAN-Verbindung im Studentenwohnheim. Und manche haben so Geschichten mit einer Zimmerantenne und stellen damit irgendwie eine Netzwerkverbindung mit Freifunk-Dresden her ... oder so. Gab verschiedene Geschichten die alle mehr schlecht als recht liefen. Heute sieht man Leute mit Laptop bei Starbucks, früher saßen sie im Dekanats-Gang der Fakultät, weil da WLAN vorhanden war ... im Gegensatz zum DSL-losen zuhause.
Also DSL1000 bei der Telekom bestellt und n DSL-Tarif beim Preisvergleich im Netz erstöbert. Die Flatrate bei msn war am günstigsten ... und sie schicken einem noch ein Modem von "Allnet" zu.
Ein paar Wochen später ist der Anschluss geschaltet und das Modem angeschlossen.
Klar ... funktioniert natürlich nicht.
Anruf bei der Telekom. "Jo wir haben ein Problem mit ihrem Anschluss festgestellt, wird dann und dann behoben."
Ne Weile abgewartet ... läuft wieder nicht.
Modem bei msn reklamiert ... n anderes (von D-Link oder so) bekommen.
Funktioniert immer noch nicht.
Telekom nochmal angerufen. Techniker kommt vorbei und schließt sein Telekom-Modem,
das so groß wie ein Brotkasten ist, an. Das Modem synchronisiert sofort. Ich stöpsele es an den LAN-Anschluss meines Rechners und öffne eine beliebige Seite. Sie öffnet so schnell, dass ich mich frage, ob sie vielleicht schon in meinem Cache war. Nein Tatsache ... DSL1000 ist wirklich pfeilschnell, ich bin total berauscht und fasziniert. Der Techniker erklärt mir, dass der Abstand zur Vermittlungsstelle wohl etwas groß ist und dass nicht jedes Modem mit der Signal-Dämpfung klar kommt ... oder so ... und deswegen dann nicht synchronisiert.
Telekom-Techniker verabschiedet sich und gibt mir noch den Hinweis, bei der Telekom lieber Termine vor 17 Uhr zu vereinbaren, denn normalerweise würde das jetzt sonst extra kosten.
Mir wird klar ... D-Link ist eine taiwanesiche Firma. In Taiwan ist man vielleicht andere Standards bei der Qualität des DSL-Netzes gewöhnt ... das in Dresden ist ja eher lückenhaft. Ich brauch deutsche Technik für deutsche DSL-Qualität sage ich mir ... und ersteiger mir eine AVM FritzBox bei eBay. Modem angeschlossen ... läuft.
Mein Mitbewohner ist mittlerweile exmatrikuliert.
2005:
Wir wohnen mittlerweile zu dritt in der WG. Das Modem ist einem Router gewichen. Ist natürlich cooler, wenn sich das Gerät von selbst einwählt und die DSL-Verbindung herstellt, ohne dass man jedes Mal den Kasten dazu auffordern muss ... wie bei dem AVM-Modem vorher.
Der Router hat aber nur 2 LAN-Anschlüsse gehabt. Also hängt dahinter nun auch noch ein Switch.
Einer meiner Mitbewohner fährt jedes Wochenende heim und wenn er unter der Woche da ist, telefoniert er viel mit seiner Freundin. Andere wollen auch mal telefonieren ... also Zack ... her das ISDN.
In der kleinen Ecke im Flur leuchten mittlerweile viele kleine LEDs oberhalb der TAE-Dose. NTBA, DSL-Splitter, ISDN-Telefonanlage, DSL-Router und der 4er Switch (wahrscheinlich 10MBit oder so) hängen dort an diversen Schrauben und Dübeln. Naja ... hauptsache es läuft.
Auf 2-3 Rechnern gleichzeitig laufen eMule, Kazaa, BitTorrent und fördern die Stromrechnung. Klar ist da Upstream gefragt. Mittlerweile haben wir DSL6000 bei der Telekom ... technisch bereitgestellt werden kann jedoch nur ein Downstream von 3MBit/s ... die Vermittlungsstelle ist weit weg und so. Der Tarif kommt seit ein paar Jahren von Lycos statt von msn. Erinnert sich vielleicht noch jemand an diese Suchmaschine mit dem Labrador als Maskottchen. Gab aber keine Vergünstigung wenn man schon ein Konto dort hatte (in meinem Fall durch die Übernahme des Webhosters Tripod.com durch Lycos).
Einer meiner Mitbewohner scheitert im Hauptstudium an manch Kursen seines Wirtschaftsingenieurwesen-Studiums. Sein Heimweh zieht ihn wieder zurück ins Vogtland, wo er ein BA-Studium beginnt und mit seiner Freundin zusammen zieht.
Mein anderer Mitbewohner hat nicht nur sein Biochemie-Studium in Darmstadt versemmelt, sondern mittlerweile auch sein Chemie-Studium in Dresden. Er hat noch BWL angefangen ... aber so richtig dahinter isser auch nicht. Meistens spielt er den Ego-Shooter "Vietcong" im Coop-Modus. Schließlich kommt er da zum Modden und eignet sich die Spiel-Eigene Programmiersprache ICARUS an.
Irgendwann erzählt er, er sei nun mal 2-3 Wochen in Cambridge. 1-2 Monate später kommt er wieder. Hat dort wohl bei Kollegen aus seinem Coop-Clan gepennt. Später ist er nochmal 3-4 Monate weg. Schließlich kommt er in Cambridge bei einer Software-Firma unter, welche hauptsächlich Browser-Games für Facebook herstellt. Ein einträgliches Geschäft. Er hat mit der Programmierung und Lokalisierung der Spiele für den deutschen Markt zu tun. Schließlich gründet er eine Familie mit einer Arbeitskollegin, welche die Spiele auf Französisch übersetzt.
Hin und wieder haben wir nicht nur die Zeugen Johovas an der Haustür ... nein manchmal kommen sogar Leute von der Telekom oder gar von Arcor vorbei und möchten einem einen neuen DSL-Tarif anbieten. Schließlich gibt es da mittlerweile deutlich günstigere Komplettpakete, während wir für ISDN-Anschluss, DSL-Anschluss, Fastpath und DSL-Tarif mehr als 50€ im Monat berappen.
Aber ich lehne ab ... denn unser Anschluss ist so alt, dass er eine Kündigungsfrist von 4 Tagen hat. Und nach den ganzen Prüfungen durch die ich schon durchgefallen bin, weiß ich nicht, ob ich mein Studium irgendwann hinschmeiße und in einer anderen Stadt mich an einer FH versuche ... oder so.
2009:
Ich ziehe um nach Frankfurt a.M. für mein Praktikum. Die drei Mädels, bei denen ich in der WG (auf 4 Monate befristet) einziehe, haben ne funktionierende ADSL2-Verbindung und WLAN. So schnell hab ich mit dem eigenen Rechner noch nie gesurft ... geschweige denn mit WLAN. Anstatt auf die Idee zu kommen meinen Standrechner WLAN-fit zu machen nutze ich nun hauptsächlich meinen Laptop (den hatte ich mir eigentlich hauptsächlich für Präsentationen und Zugfahrten angeschafft). Manchmal verbinde ich Rechner und Laptop mit einem Crosspatch-Kabel und dann darf die alte Kiste (die ich seit Jahren aufmöbeln will ... was aber finanziell scheitert) auch nochmal ins Netz.
Mein Zimmer in meiner WG habe ich noch. Nachdem die Häuser - in dem unsere Mietwohnung ist - den Eigentümer gewechselt haben, haben wir keine(n) neuen Mitbewohner/Mitbewohnerin mehr gesucht.
Mein Mitbewohner zu dem Zeitpunkt kam nach Dresden um dort seine Diplomarbeit zu schreiben ... also zur Abwechslung mal jemand, der sein Studium zuende bringt.
Zwei Monate nach meinem Umzug in ein möbliertes Zimmer in FFM müssen wir unsere Wohnung räumen. Ich kündige bei der Telekom telefonisch. Die Dame am Telefon ist leicht amüsiert, als auch sie feststellt, dass mein Vertrag 4 Tage später beendet sein wird.
Nachdem das Mädel, in deren Zimmer ich 4 Monate gewohnt hab, von ihrem Praktikum (in Neuseeland oder so) zurück kommt, ziehe ich innerhalb Frankfurts um. In der nächsten Bude gibt es auch ne gut laufende DSL-Verbindung und mein Zimmer ist gleich neben dem WLAN-Router. So ein "das funktioniert schon"-Komfort ist man ja früher kaum gewohnt gewesen.
Die Freunde in Dresden haben aber mittlerweile auch immer häufiger einen DSL-Anschluss zur Verfügung. Irgendwann ist auch ne Glasfaser-Leitung nicht mehr ein "Problem".
An dem Wochenende, an dem ich meine eingelagerten Möbel aus Dresden abhole (ich ziehe ja von einem möblierten in ein unmöbliertes WG-Zimmer) beginne ich eine Beziehung mit einer Dresdnerin.
2011:
Ich ziehe zurück nach Dresden und zunächst in die Wohnung meiner Freundin. Sie hat einen DSL-Anschluss ... ich glaube bei der Telekom. Die FritzBox (DSL-Router ohne WLAN) hat ein Branding von Versatel, von denen auch der Tarif stammt.
Nach ein paar Monaten ziehen wir in eine größere Wohnung. Auch damals noch ist "Gibt es hier DSL?" eine gern gestellte Frage bei Wohnungsbesichtigungen in Dresden. Die Makler oder Wohnungseigentümer wissen es teilweise selber garnicht ... oder verschweigen es lieber.
Am Ende bekommen wir die von uns favorisierte Wohnung. Glück gehabt. Es stellt sich heraus, dass die Telekom ihre Hand auf den Anschluss hat. Es gibt nur Anschlüsse von und bei der Telekom und auch nur Tarife von der Telekom. Keine Reseller ... nicht mal 1&1 oder so.
Den Versatel-Tarif können wir dementsprechend bei unserer neuen Wohnung nicht nutzen. Während es ein Sonderkündigungsrecht gibt, wenn man einen Anschluss kündigt und diesen an anderer Stelle nicht weiter führen kann, so gibt es dieses Sonderkündigungsrecht nicht für DSL-Tarife.
An Kulanz hat Versatel auch kein Interesse ... also zahlen wir noch fast ein halbes Jahr für eine DSL-Flatrate, die wir nicht nutzen.
Wir fragen bei Freunden und Familien, ob jemand die DSL-Flat von Versatel nutzen will ... während wir gleichzeitig davon abraten, bei Versatel einen Vertrag abzuschließen.
Das Mietshaus hat zu dem Zeitpunkt 16 Mietparteien und 4 Breitband-Anschlüsse. Glücklicherweise ist einer davon frei ... er wurde von unseren Vormietern genutzt.
Nun haben wir DSL6000 und auch wenn viele über die Telekom meckern ... wenn ich ein Anliegen habe, konnte ich dort immer jemand telefonisch erreichen. Oder ich konnte zumindest jemand in einem Telekom-Shop nerven.
Geht man in einen o2-Shop statt die Hotline anzurufen, dann führt das meist auch nur dazu, dass jemand von o2 im Shop die Hotline anruft...
Die Schwiegermutter hat noch eine FritzBox rumliegen, diesmal ist es ein WLAN-Router. Das kommt günstig, denn in unserer Wohnung ist die TAE-Dose an der ungünstigsten Stelle, die man sich vorstellen kann, um irgendwo mit einem Netzwerkkabel hinzukommen. Wird wohl doch mal Zeit für WLAN.
Als nachteilig stellt sich heraus, dass die Telekom auf Anfragen den Nutzer der IP-Adressen mitteilt. Ich kassiere eine Abmahnung für ein über BitTorrent geladenes Album. Danach nutze ich nurnoch Anti-Leech-Tracker ...
Ab und an erfährt man auch von anderen, dass sie mal ne Abmahnung bekommen oder bekommen haben. Ein Arbeitskollege z.B. weil er sich über BitTorrent "7 Zwerge - Männer allein im Wald" runtergeladen hat. Er hat sich geärgert, dass der Film nicht nur Mist ... sondern letztlich für ihn auch teuer war.
Als wir Jahre später ausziehen gibt es mittlerweile mehr Breitbandanschlüsse im Haus und auch Reseller die diese anbieten. Wir belassen es bei unserem Tarif der 3 Monate Kündigungsfrist hat. Neue Angebote werden ja gerne mit 24 Monaten Mindestvertragslaufzeit angegeben. Was weiß ich, wie ich in 2 Jahren wohne?
2017:
Das zweite Kind ist da und wir ziehen in eine größere Wohnung, weil wir möchten, dass jedes Kind sein eigenes Zimmer hat.
Es ist ein Erstbezug nach Sanierung des Gebäudes.
Der Hauseigentümer hat nicht nur die Verbindung zum Fernwärmenetz gekappt und Gasthermen einbauen lassen (doofe Idee), sondern auch die Verbindung zum Telefon-Netz zurückbauen lassen. Zum ersten Mal wohne ich in einer Immobilie ohne TAE-Dose.
In der vorherigen Wohnung wurden wir anfangs mit der Exklusivität eines Telekom-DSL-Anschlusses konfrontiert ... was mittlerweile arg ungewöhnlich klingt. Nun sind wir damit konfrontiert, dass sich der Kabelanschluss als einziger Breitband-Anschluss anbietet. 100GB laufen da bei uns im Monat schonmal drüber ... und 2017 gab es da nicht viele günstige Angebote sich solche Datenmengen über einen LTE Homespot ins Haus zu holen. Das LTE-Netz ist damals auch nicht das geilste gewesen.
Kabel Deutschland, Tele Columbus und Primacom teilten sich damals die Kabel-TV-Versorgung von Dresden auf. Kabel Deutschland wurde von Vodafone übernommen. Tele Columbus und Primacom haben sich später zu "PYÜR" zusammen geschlossen.
Quasi wahlfrei sind wir nun Vodafone (Kabel Deutschland) Kunden. Immerhin ... mit gut 50MBit gibt die Leitung für uns genügend Bandbreite her. 250MBit/s wären möglich ... brauchen wir aber nicht.
Da wir nicht wirklich wissen wie lange wir in der Wohnung bleiben (letztlich fühlen wir uns nicht so wohl wie in der vorherigen, die aber nunmal zu klein geworden ist), bleiben wir bei dem von Vodafone bereitgestellten Kabelmodem, anstatt eines von AVM zu kaufen. Viel mehr Anbieter gibt es da auch nicht. Bin froh dass die Kiste einigermaßen funktioniert ... auch wenn man tatsächlich (!) nach 24 Monaten 0,99€ pro Monat dafür bezahlt, die WLAN-Funktion des Kabelrouter zu benutzen. Ich hatte noch überlegt, da stattdessen irgendwann einen Access Point dran zu dübeln, aber so ganz dazu gekommen ist es nicht mehr.
Durch die frühere Übernahme von Arcor durch Vodafone habe ich nun mehrere Vodafone-Konten ... einmal für das Kabelfernsehen und einmal wegen früherer Call-by-Call-Nutzung. Kann mir da glatt schon cool vorkommen, dass ich noch nutzbare E-Mail-Adressen mit der Endung @arcor.de und @nexgo.de habe. Die früheren D2-Mannesmann-Kunden haben alle ne Vodafone-Adresse bekommen.
Ungewöhnlich: Für einen Obulus extra man mit seinem Mobilgerät mit den Vodafone-WLAN-Kabelroutern anderer Leute verbinden ... z.B. wenn man mal unterwegs ist. Keine Ahnung wie das dann ggf. mit der Störerhaftung aussieht. Ich bin mir nicht sicher, ob bei uns zuweilen jemand anders mit auf der Leitung sitzt. An manchen Tagen kommen die 50MBit nicht ganz stabil an, was beim Streaming schon mal stören kann. Das WLAN des Kabelrouters ist eh schwach ... der Fernseher hängt am LAN.
So ganz glücklich bin ich mit der Stabilität des Anschlusses nicht, aber am Ende bleibt er günstiger als ne LTE-Variante ... und großartig Alternativen gibt es nicht.
2022:
Mittlerweile wird man verwundert angeguckt, wenn man bei der Immobilien-Suche nach der Verfügbarkeit von DSL fragt. Aber hey ... die Vergangenheit in Dresden hat einen nunmal dahingehend geprägt, dass man sowas nicht als selbstverständlich ansehen sollte.
Beim neuen Heim gibts DSL mit bis zu 50MBit ... is doch nett.
Nachdem ich 2011 das letzte Mal was an ne TAE-Dose angestöpselt hab und die letzten Jahre quasi alternativlos am Koaxialkabel hing, muss ich feststellen, dass sich die letzten Jahre doch manches geändert hat ... ohne dass ich das wirklich mitbekommen habe.
ISDN und analoges Festnetz sind Geschichte. DSL-Splitter und NTBAs braucht man sich nicht mehr irgendwo hinhängen. So so.
Da kommt dann auch die Erkenntnis auf, dass die ganze alte Technik, die man genausowenig weg geworfen hat, wie das zuletzt 2008 genutzte SCART-Kabel, nicht mehr wirklich nutzbar ist.
Naja was solls ... im neuen Heim steht noch die FritzBox der vorherigen Bewohner. Die brauchen sie nicht mehr ... denn die haben nun DSL über den Kabelanschluss (gingen quasi die andere Richtung).
Hatten wir uns 2011 noch gewurmt, dass wir den alten Versatel DSL-Tarif nicht an unserem neuen DSL-Anschluss nutzen können, so stelle ich nun erst fest, dass Anschlüsse nun generell mit Zugang bzw. Tarif vergeben werden. Was man so alles nicht mitkriegt, wenn man jahrelang keine Wahl hatte.
Also bleiben als Anbieter dann wohl letztlich nur Telekom, Telefonica (o2), Vodafone und 1&1. Telekom ist klar teurer als die anderen. Und mit allem, was irgendwie mit der Drillisch AG zu tun hat, haben wir nicht sooo dolle Erfahrungen. Also o2 oder Vodafone.
Weil ich noch einen alten Handy-Vertrag (aus "BASE"-Zeiten, bevor der KPN-Konzern seine deutsche Mobilfunksparte an Telefonica verkaufte) hatte, wurde mir bei o2 ein vergünstigter Kombi-Vertrag angeboten. Ob es die Vergünstigung wirklich gibt, musste aber später (nach Bestellung und Lieferung) überprüft werden. Antwort: nein
Der Grund war ganz einfach, dass ich bei meinem o2-Handyvertrag keine Grundgebühr zahle.
Irgendwo also auch nachvollziehbar, dass ich da keinen Nachlass bekomme. Vodafone hätte also letztlich das gleiche gekostet.
Am Ende funktioniert der Anschluss ordentlich und die 50MBit liegen stabil an. Bin in der Hinsicht zufriedener als mit dem Kabel-Deutschland-Anschluss vorher.
Wenn man aber mal ein Anliegen hat, dann ist o2 nicht gerade der beste Vertragspartner. Dort jemanden an der Hotline zu erreichen ist nicht unbedingt leicht (ok, soll bei Vodafone wohl schlimmer sein) ... und ob einem geholfen werden kann, ist auch eine Frage des Glücks, wer jeweils im Call-Center abnimmt.
Ich hab da schon kompetente Gesprächspartner erlebt ... aber auch solche die aus Gründen der Sprachbarriere scheinbar nicht so ganz wussten, was mein Anliegen überhaupt ist. Da kriegt man dann plötzlich ein "Vielen Dank für ihre Anfrage, Hier ihr persönliches Tarifangebot" zugeschickt ... obwohl man etwas ganz anderes wissen wollte.
Im Gegensatz zur Telekom vorher und auch im Gegensatz zu Vodafone hat es Telefonica bzw. o2 trotz mehrfacher Anfrage nicht hinbekommen, unsere Rufnummern-Mitnahme durchzuführen. Was beim Mobilfunk heutzutage überhaupt kein Problem mehr ist, scheint beim Festnetz wohl eine Rarität geworden zu sein.
Hotline-Anrufe waren da her eine Erfahrung aus minutenlanger Warteschleife, der Hoffnung eine Person ans Telefon zu bekommen die versteht worum es geht, der Hinweis auf "da muss ich mal einen Techniker fragen" ... und dann plötzlich ist die Verbindung weg oder einer von beiden hört den Gesprächspartner nicht mehr ... und dann ruft man nochmal an und erklärt alles nochmal und kommt kein Stück weiter.
Schriftlicher Kundenservice per E-Mail oder gar per Post? Haha ... kann man vergessen. Bitte den Antrag zur Rufnummern-Mitnahme in diesem unverständlichen A4-Formular per Post einreichen ... aber bloß nicht mit einer schriftlichen Antwort auf eine schriftliche Kontaktaufnahme oder so rechnen.
Ist wohl heutzutage so. Es geht nurnoch über Hotlines ... und einer gewissen Portion Glück, dass das Gegenüber weiß was los ist.
Letzte Woche wollte meine Frau im Homeoffice werkeln und der Router synchronisierte nicht. An wen wendet man sich? o2 empfiehlt die o2-App runterzuladen und während man im WLAN ist, jene App zu starten und diese das Problem diagnostizieren zu lassen. Ja super.
Letztlich hat sie das Passwort für den Browser-Zugriff auf die FritzBox gefunden und diese eine Diagnose durchführen lassen. Ein Router-Neustart half nicht, aber nach dieser "Diagnose" (whatever...) liefs wieder.
Soll mir recht sein...