Und dabei heult doch die Baubranche seit Monaten rum, dass ihre Aufträge storniert werden wegen der hohen Zinsen und der gestiegenen Kosten und demnächst "ganz viele Firmen pleite gehen", wenn die Regierung nicht was unternimmt.
Ich kann es wirklich nicht mehr hören! In den letzten 10 Jahren haben sich nahezu alle Firmen, die mit Hausbau zu tun haben (Maurer, Gerüstbauer, Elektro, Sanitär etc.) die Taschen voll gemacht. Da wurde teilweise Kurzarbeit angemeldet, obwohl fast in allen Bereichen voll gearbeitet wurde. Als Hausbesitzer hast du ohne Beziehungen keinen Handwerker mehr für Kleinigkeiten (Steckdosen legen, ein Zimmer fliesen, Wand verputzen) ranbekommen - Antwort in der Regel "nee, machen wir nicht mehr, lohnt die Anfahrt nicht", weil die alle genug Großprojekte haben.
Jetzt sind die Zinsen wieder auf Normalmaß, die großen Projekte werden weniger, aber statt dass man sich mal auf die Grundlagen seiner Arbeit besinnt (man darf mir die Anfahrt übrigens auch berechnen), heulen die Betriebe rum: kein Nachwuchs, kein Material, schlechte Auftragslage.
Ich weiß aus dem eigenen Umfeld, dass Handwerker mittlerweile gut verdienen. Ein Dachdecker, ein Klempner oder ein Heizungsinstallateur verdienen deutlich besser als z.B. jemand im Einzelhandel oder im Hotel- oder Gaststättenbereich.
Daran liegt es also nicht, dass man die jungen Leute nicht bekommt. Und weil das schon angesprochen wurde: als Handwerksbetrieb würde ich sofort die 4-Tage-Woche einführen. Schlagendes Argument gegenüber vielen anderen Firmen und man bekommt das trotzdem locker kalkuliert.
Sorry für den langen Rant!