Was regt euch auf?


Seoulsaram

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Keine Ahnung was nerviger ist: über GenZ meckern oder das "Ok Boomer". Und das obwohl ich weder der einen noch der anderem "Gruppe" angehöre. Was soll das bringen?
Es ist halt einfach das Klischeebehaftete Denken das der gute Brummele da an den Tag legt. Nervt bisschen und ist halt so bisschen typisch für die Boomer Generation. Ist natürlich auch bisschen provokant.
 

Ferenc H.

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@Brummsel ich mag dich ja auch aber hast du mal ein Bürojob gemacht? ich nicht aber trotzdem weiss ich das es da Einige blöde Dinge gibt:
Nackenschmerzen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und in jeden Job wo man zu nett ist wird man ausgenutz auch im Sicherheitsdienst
 

Seoulsaram

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Was die allgemeine Diskussion mit dem Studium betrifft. Das habe ich persönlich auch massiv unterschätzt, was das an Arbeitsaufwand bedeutet. Vor allem ein Ingenieurnahes Studium.

Wow. Sowas gibt es im Handwerk tatsächlich nicht.
Die körperlichen Probleme sind einfach andere aber es ist doch meistens so, dass beide Seiten die andere nicht verstehen wollen. Die Handwerker sind alles simple Idioten, die Bürofuzzis wissen nicht was richtige Arbeit ist. Ich kann einfach aus persönlicher Erfahrung sagen, dass die Müdigkeit eine andere ist bei beiden Berufsbildern und beides richtige Arbeit ist.
 

NcsHawk

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Das größte Problem für das Handwerk ist die Industrie.
Der ausgelernte Elektriker verdient als Elektriker einfach weniger als bei Firma Bosch am Band.

Außerdem weiß die Industrie wesentlich besser zu locken.
Eine Firma aus der Industrie ist im ständigen Wettbewerb. Auf dem Absatzmarkt, auf dem Personalmarkt und auf dem Einkaufsmarkt.
Handwerksbetriebe sind häufig sehr kleine Betriebe. Chef, vielleicht noch ein Meister + 3-5 Handwerker. Gibt kaum Betrieb die mehr als 10 Personen beschäftigen. Da gibt es keinen Wettbewerb.
Aufgrund der Situation im Deutschen Handwerk gibt es auch kaum noch Konkurrenz. Entsprechend muss sich der Chef nicht mal anstrengen um neue Aufträge zu finden.
Häufig hängt die Zukunft dieser Betriebe auch direkt am Chef. Geht der Chef in Rente wird der Betrieb geschlossen.
Da ist gar kein Anreiz einen Nachfolger aufzubauen.

Die größte Hoffnung auf Besserung für das Handwerk kommt aber auch aus der Industrie.
Die Industrie bietet immer weniger Jobs an. Fortschritt, wenig Wachstum, Verlagerungen etc...
Wenn später das Handwerk ein sicherer Hafen für gute Jobs ist wird auch das Handwerk genug Bewerber haben.
 

Totila

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In der "Boomergeneration" war schlichtweg die Hauptschule tatsächlich noch die Schule, die die meisten Menschen durchlaufen haben um anschließend als Azubi zu landen. Das traf dann auf einen Arbeitgebermarkt, wo es einen Nachfrageüberhang junger Menschen gab. Zwischenzeitlich ist sowohl das Gymnasium (+ sonstige Schulen mit gymnasialem Zweig) die eigentliche "Hauptschule" geworden. Durch den demographischen Wandel gibt es zudem sehr viel weniger junge Menschen und das trifft dann auf einen Arbeitnehmermarkt, in dem es mehr Lehrstellen gibt als junge Menschen, die diese nachfragen, weil die Boomer und die nachfolgenden Jahrgänge viel weniger Kinder ins Leben geworfen haben als ihre Vorgängergeneration.
Die Boomergeneration war in jungen Jahren nicht dööfer, weil sie weniger Abitur hatte und die junge Generation ist nicht deshalb faul, weil sie in Whitecolor Jobs strömt, ein Problem könnte allerdings sein, das aus der Kombination der aufgeführten Gründe, die Azubikerzen von heute (auch) im Handwerk nicht nur seltener sind sondern im Durchschnitt auch weniger hell brennen als in früheren Generationen.
 

sxmxyxr

human one-liner
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Personal beim Jugendamt streikt. Grundsätzlich in Ordnung aber dann Gesprächstermine nicht abzusagen, ist einfach heftig unprofessionell.
 

DaLillard

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Das größte Problem für das Handwerk ist die Industrie.
Der ausgelernte Elektriker verdient als Elektriker einfach weniger als bei Firma Bosch am Band.

Außerdem weiß die Industrie wesentlich besser zu locken.
Eine Firma aus der Industrie ist im ständigen Wettbewerb. Auf dem Absatzmarkt, auf dem Personalmarkt und auf dem Einkaufsmarkt.
Handwerksbetriebe sind häufig sehr kleine Betriebe. Chef, vielleicht noch ein Meister + 3-5 Handwerker. Gibt kaum Betrieb die mehr als 10 Personen beschäftigen. Da gibt es keinen Wettbewerb.
Aufgrund der Situation im Deutschen Handwerk gibt es auch kaum noch Konkurrenz. Entsprechend muss sich der Chef nicht mal anstrengen um neue Aufträge zu finden.
Häufig hängt die Zukunft dieser Betriebe auch direkt am Chef. Geht der Chef in Rente wird der Betrieb geschlossen.
Da ist gar kein Anreiz einen Nachfolger aufzubauen.

Die größte Hoffnung auf Besserung für das Handwerk kommt aber auch aus der Industrie.
Die Industrie bietet immer weniger Jobs an. Fortschritt, wenig Wachstum, Verlagerungen etc...
Wenn später das Handwerk ein sicherer Hafen für gute Jobs ist wird auch das Handwerk genug Bewerber haben.
Da sprichst du was an. Einer meiner besten Kumpels ist auch gelernter Elektriker, arbeitet aber in der Industrie, weil er dort einfach fast das doppelte verdient.
 

Chef_Koch

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Schon schlimm wenn man für seine Kinder was besseres will.



Ist halt die Frage, ob es für die Kinder bzw. nächste Generation so viel besser wird, wenn der Großteil nur noch aus desinteressierten, verweichlichten Leuten mit realitätsfernen Ansprüchen besteht. Aber nur zur Klarstellung: ich mache mir da wenig Sorgen. Es gibt noch genügend "toughe" junge Leute, die voll durchziehen, alles andere regelt der Markt :D
 

Brummsel

Grumpy Old Man
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, sondern die unzureichende Atraktivität und Entlohnung für Berufe,
Das hört man immer wieder, ist aber eine ziemlich schwammige Formulierung ohne mal konkret zu werden.
Ja, man kann die Tariflöhne anheben. Ob in dem Maße, wie Du dir das vielleicht vorstellst, ist aber fraglich. Und ob man die "Attraktivität" so weit steigern kann, dass plötzlich Schulabgänger den Schritt ins Handwerk wagen, die es sonst nicht machen würden möchte ich bezweifeln.

Und wie soll das konkret aussehen? Mach mal Beispiele.
Ein Schreiner fährt morgens raus zur Montage. Fenster, Türen einbauen oder Inneneinrichtung oder Reparaturen. Oder er bleibt in der Werkstatt... an der Kreissäge, an der Plattensäge, an der Fräse, an der Schleifmaschine usw.
Aufgrund von Termindruck müssen zuweilen Überstunden gemacht werden. Das ist überall so.
Es gibt Arbeitskleidung, Arbeitsschuhe, Arbeitshandschuhe, Gehörschutz, Schutzbrille usw.

Soziale Benefits können sich v.a. kleine Firmen gar nicht leisten. Auch die Erhöhung von Urlaubstagen nicht.
4-Tage Woche wäre eine Lösung, aber dann müssen die Leute meist 10 Std/Tag arbeiten, um auf ihre 40 Std. zu kommen. 32 Std. bei vollem Lohnausgleich ist utopisch.

Kfz-Mechaniker/Mechatroniker... wie soll der Beruf "attraktiver" werden? Autos müssen immer noch von Hand repariert, Reifen gewechselt, Achsen ausgebaut, Motorblöcke gewechselt werden usw.

Maurer/Dachdecker... das gleiche. Sind bei Wind und Wetter draußen. Machen sich dreckig und den Rücken kaputt.
Machen Überstunden. Essen im Auto ihre Kniften. Wo auch sonst?

Vieles hat sich ja schon im Laufe der Jahre verbessert, v.a. in Bezug auf die Arbeitsbedingungen. Vieles wird maschinell gemacht. Für das meiste hat man Kräne, usw.
Aber ich sehe da einfach natürliche Grenzen. Wie ich schon mal schrob, wer einen Handwerksberuf ergreift, der muss ungefähr wissen, was auf ihn zukommt. Ein (Schul) Praktikum wäre schon hilfreich, um erste Eindrücke zu bekommen.
 

theGegen

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@Brummsel Ich beziehe mich nicht speziell auf das Handwerk, sondern generell auf Berufe aus dem Sektor Infrastruktur:

Die Bahn, Sozialeinrichtungen, Krankenhäuser, die Instandhaltung von Wegen und Gebäuden. Der ganze Kram halt, den man tip-top erwartet, der aber aufgrund Sparmaßnahmen, doofen Arbeitszeiten plus demographischen Wandels einfach nicht mehr attraktiv genug ist.
Zumal, wenn man aufgrund Schulabschluss, Ausbildung und Eignung bessere oder lukrativere, körperlich und seelisch weniger belastende Varianten finden kann.

Das ganze Gedöns soll aber weiterhin reibungslos funktionieren:

- Anruf Hotline Service: Ja, der Handwerker kommt mal eben vorbei.
- eine Bahn fällt aus, nehme ich halt die nächste oder nehme die Alternativ-Route mit 10 Minuten Verspätung.
- die Amazon-Bestellung ist schon seit 1 Stunde überfällig. Wie kann das sein, bei 2 Brückensperrungen in und um Köln?
- Eine Überweisung zum Facharzt und bei Anruf in der Praxis zwecks Termin die Frage: Wie passt es Ihnen nächste Woche?
- Irgendwo tief im Hunsrückwald: Wieso habe ich nur 2 Balken beim Wechsel von W-Lan auf mobile Daten?
- Wieso liegt am 13.11. oder am 2. Januar immer noch die ganze Sauerei von vor 2 Tagen überall herum?

Alles will man haben, aber niemand möchte es machen oder kann diese hohen Ansprüche erfüllen.

Eventuell liegt es auch daran - jetzt formuliere ich mal aus Sicht einer älteren Generation - dass es seit ein paar Jahrzehnten viele neue Berufe für irgendeinen modernen Schnickschnack gibt. Von Content Creator bis QM-Advisor.

Während es von solchen Jobs vielleicht zuviele gibt, mussten die Infra-Träger sparen, um ggf. Gewinn zu machen statt Verluste und dadurch verlor man schonmal schon mal 1-2 Generationen zugunsten einer BWL- und Bankkarriere bzw. an Computerfachkräfte.
 
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theGegen

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Ist halt die Frage, ob es für die Kinder bzw. nächste Generation so viel besser wird, wenn der Großteil nur noch aus desinteressierten, verweichlichten Leuten mit realitätsfernen Ansprüchen besteht. Aber nur zur Klarstellung: ich mache mir da wenig Sorgen. Es gibt noch genügend "toughe" junge Leute, die voll durchziehen, alles andere regelt der Markt :D


Was soll übrigens dieser Doppelvermerk auf tough und "regelt der Markt".

Irgendein Problem damit, dass ich das in unterschiedlichem Kontext angemerkt habe? :skepsis:
 

Sm0kE

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Während es von solchen Jobs vielleicht zuviele gibt, mussten die Infra-Träger sparen, um ggf. Gewinn zu machen statt Verluste und dadurch verlor man schonmal schon mal 1-2 Generationen zugunsten einer BWL- und Bankkarriere bzw. an Computerfachkräfte.

Ich würde ja eher sagen, dass die herrschende Wirtschaftsform mit ihrem Wachstumsdogma ganz generell das Problem ist..
 

theGegen

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Ich würde ja eher sagen, dass die herrschende Wirtschaftsform mit ihrem Wachstumsdogma ganz generell das Problem ist..

Das wollte ich damit keineswegs verschweigen. ;)

Nur so kann es sein, dass irgendwelche Klitschen wertvoller sind, als irgendein "arbeitender Betrieb".
Ein Weniger ist gar nicht vorgesehen.
 

Bongo

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@Brummsel
Darf man fragen, warum du den Schreinerjob, wenn es dein Traumberuf war (nach der Lehre?) an den Nagel gehängt hast?
 
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