, sondern die unzureichende Atraktivität und Entlohnung für Berufe,
Das hört man immer wieder, ist aber eine ziemlich schwammige Formulierung ohne mal konkret zu werden.
Ja, man kann die Tariflöhne anheben. Ob in dem Maße, wie Du dir das vielleicht vorstellst, ist aber fraglich. Und ob man die "Attraktivität" so weit steigern kann, dass plötzlich Schulabgänger den Schritt ins Handwerk wagen, die es sonst nicht machen würden möchte ich bezweifeln.
Und wie soll das konkret aussehen? Mach mal Beispiele.
Ein Schreiner fährt morgens raus zur Montage. Fenster, Türen einbauen oder Inneneinrichtung oder Reparaturen. Oder er bleibt in der Werkstatt... an der Kreissäge, an der Plattensäge, an der Fräse, an der Schleifmaschine usw.
Aufgrund von Termindruck müssen zuweilen Überstunden gemacht werden. Das ist überall so.
Es gibt Arbeitskleidung, Arbeitsschuhe, Arbeitshandschuhe, Gehörschutz, Schutzbrille usw.
Soziale Benefits können sich v.a. kleine Firmen gar nicht leisten. Auch die Erhöhung von Urlaubstagen nicht.
4-Tage Woche wäre eine Lösung, aber dann müssen die Leute meist 10 Std/Tag arbeiten, um auf ihre 40 Std. zu kommen. 32 Std. bei vollem Lohnausgleich ist utopisch.
Kfz-Mechaniker/Mechatroniker... wie soll der Beruf "attraktiver" werden? Autos müssen immer noch von Hand repariert, Reifen gewechselt, Achsen ausgebaut, Motorblöcke gewechselt werden usw.
Maurer/Dachdecker... das gleiche. Sind bei Wind und Wetter draußen. Machen sich dreckig und den Rücken kaputt.
Machen Überstunden. Essen im Auto ihre Kniften. Wo auch sonst?
Vieles hat sich ja schon im Laufe der Jahre verbessert, v.a. in Bezug auf die Arbeitsbedingungen. Vieles wird maschinell gemacht. Für das meiste hat man Kräne, usw.
Aber ich sehe da einfach natürliche Grenzen. Wie ich schon mal schrob, wer einen Handwerksberuf ergreift, der muss ungefähr wissen, was auf ihn zukommt. Ein (Schul) Praktikum wäre schon hilfreich, um erste Eindrücke zu bekommen.