Die Grundstruktur und die Map fand ich ausgezeichnet. Das Dorf, zu dem man immer wieder zurückkommt und das laufend neue Geheimnisse preisgibt, hat mir sehr gut gefallen. Schloss Dimitrescu für mich ebenfalls ein Highlight, das fand ich vom Setting her extrem interessant. Leider war das Ganze für mich etwas zu kurz, und gerade die Töchter waren komplett verschenkte Charaktere. Das fand ich wahnsinnig schade, weil ich die sehr interessant fand und die aus meiner Sicht Potenzial zu deutlich mehr hatten. Stattdessen triffst du jede von ihnen ein- oder maximal zweimal und tötest letztlich jede auf die gleiche Art und Weise. Wirklich schade. Beneviento war dann von der Idee auch geil, aber auch hier, Donna und Angie hatten maximal Kurzauftritte. Moreau war dann trotz des interessanten Settings dann auch verschenkt und recht lieblos in die Story reingetackert ... Heisenberg war dagegen wieder sehr präsent und auch interessant, das hat mir gefallen. Das war gerade in seinem Abschnitt auch wieder so absurd over-the-top, das fand ich großartig.
Leider wars gegen Ende hin dann wirklich sehr viel Action. Schon das Stronghold war eigentlich reines Gemetzel, aber gerade der Teil mit Chris war dann ein absoluter Overkill für mich. Und mein Gott, die Story war dann wie gesagt wirklich zum Vergessen. Man muss bei RE ja schon seit eher mit teilweise recht gravierenden Plotholes leben und verzeiht da auch ein bisschen was, aber das war selbst vor diesem Hintergrund ziemlicher Käse ... das hat ja mal gar keinen Sinn gemacht. Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr ärgert mich das
und das ist schade, weils über weite Strecken eine sehr coole Spielerfahrung war. Ich hatte da absolut Spaß dran, auch weil die einzelnen Spielabschnitte sehr unterschiedlich gestaltet waren und es bei den Gegnern deutlich (!) mehr Variationen gab als noch bei Teil 7. Und vom Charakterdesign her gibts auch viel Positives aus meiner Sicht ... vor allem die Dimitrescu-Töchter, The Duke und Donna/Angie fand ich richtig nett.
Letztlich hatte ich auch das Gefühl, dass man versucht hat, sich die Rosinen früherer Teile rauszupicken und unter einen Hut zu bringen. Es gibt ein Schloss wie in Teil 1, es gibt dort nen Stalker wie in Teil 2 und Insekten, die Menschen imitieren wie in Teil 0. Dazu natürlich sehr viele Elemente aus dem erfolgreichen und beliebten Teil 4 (Dorf, Händler, Item-Management und so weiter), und das alles mit dem Hauptcharakter aus Teil 7 inklusive der Ego-Perspektive und dem einen oder anderen Mindfuck. Hat über weite Strecken für mich gut funktioniert, nur trüben wie gesagt die letzten Abschnitte und die Plotholes den ersten Gesamteindruck doch gewaltig bei mir.